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Patrone und Waffe Die Erfindung bezieht sich auf Patronen der beispielsweise
in dem Patent 647 135 beschriebenen Art und besteht darin, daß in der Patrone, bei
welcher mehrere Geschosse hintereinander gelagert sind, jeweils das rückwärtige
der Zündstelle des vorangehenden Geschosses gegenüber gelagert ist, so daß es auf
dieselbe einzuwirken vermag. Die zugehörige Waffe ist so ausgebildet, daß durch
(las Betätigen des Abzuges das rückwärtige Geschoß gegen das vordere bewegt und
der Zündsatz desselben dadurch entzündet wird.
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Aus den Abbildungen ist die beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
ersichtlich.
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Die Zuführung der Patronenkette i zum Laderaum 2 erfolgt durch eine
Ausnehmung 3, die in einem auf dem rückwärtigen Ende des Laufes beweglich aufgesetzten
Block 4. vorgesehen ist. In diesem Block d. sind drei Sperrklinken 5 um Achsen 6
drehbar gelagert. Diese Sperrklinken dienen dazu, die Patronenlette mit dem Block
¢ zu kuppeln, so daß die Kette die vom Block ausgeführte Bewegung zum Lauf mitmachen
muß. Beim Laden des Gewehres befindet sich der Block 4 in zurückgezogener Stellung,
derart, daß der Abzug in der Rast 8 liegt. In dieser Stellung des Blockes 4. sind
die Klinken 5 lediglich durch Federn g gehalten, so daß die Klinken auszuweichen
vermögen, wenn das erste Geschoß zwischen sie eingeschoben wird. Sobald dies geschehen
ist, fallen die Klinken hinter dem Geschoß ein. Die Kette wird nun noch weiter vorgeschoben,
bis die Klinken ein zweites Mal einschnappen und sich demnach zwei Geschosse vor
den Klinken im Laderaum befinden. Die Geschosse sind, wie aus Fig. i hervorgeht,
mit einem Hohlraum io versehen, der einerseits dazu dient, die Pulverladung aufzunehmen
und in den sich anderseits ein Amboß i i erstreckt. Dieser Amboß trägt den Zündsatz
12, der dadurch dem Kopfteil des nächstfolgenden Geschosses ummittelbar gegenüberzuliegen
kommt. Der Kopf des nächstfolgenden Geschosses ist mit dem Ende des hülsenförmigen
Geschoßteiles des vorhergehenden Geschosses gelenkig verbunden. Die Anordnung ist
so getroffen, daß ein Druck von etwa 6 bis 7 kg auf das rückwärtige Geschoß dasselbe
weiter in das vordere Geschoß hineinzupressen vermag, wodurch der Zündsatz zur Entzündung
kommt, während eine wesentlich höhere Zugkraft von etwa 12 bis 15 kg erforderlich
ist, um die beiden Geschosse auseinanderzureißen. Sobald nunmehr das Züngel 13 abgezogen
wird, schnellt der Block q. unter Wirkung der Feder 14 vor und schiebt die zwei
vor den Klinken 5 befindlichen Geschosse noch weiter in den Laderaum ein. Dabei
kommt das vordere Geschoß in die Verengung des Laufes 15, die durch die Züge bedingt
ist, und wird durch diese Verengung zurückgehalten, das nachfolgende Geschoß jedoch
unter dem Druck der Feder 14 und der Energie des Blockes ¢ noch weiter in das davorliegende
Geschoß hineingetrieben und bringt dessen Zündsatz zur Entzündung.
Der
sich entwickelnde Gasdruck reißt das vorn liegende Geschoß von dein rückwärtigen
los und preßt es durch die Züge aus dem Lauf. Um das Loslösen der Geschosse von-.
einander zu erleichtern, ist die Ladekamine## an der dein Kopfteile des zweiten
Geschosses, gegenüberliegenden Stelle etwas erweitert. Der Gasdruck, der das Geschoß
nach vorn treibt, wirkt jedoch auch auf das nachfolgende Geschoß ein und drückt
dasselbe im Lauf zurück. Da das Geschoß jedoch durch die Klinken 5 mit dem Block
4 verbunden ist, gebt der ganze Block 4 zurück, bis der Abzug 7 wieder gegenüber
der Rast 8 liegt und in dieselbe einzufallen vermag, falls das Züngel nicht mehr
gedrückt ist. Der zurückgehende Block 4 nimmt einen Kolben 16, der die Verbindung
mit der Druckfeder 14 herstellt, mit. Auf diesem Kolben ist eine Klinke
17 angeordnet, der die Aufgabe zufällt, nunmehr die Patronenkette um die
Länge eines Geschosses vorzuschieben. Dies wird in der Weise erreicht, daß, sobald
der Block 4 den halben Weg zurückgelegt hat, ein Ansatz 18 gegen einen Hebel i9
stößt, der einerseits um einen Zapfen 2o drehbar ist und anderseits mittels eines
Langloches einen Stift 21 umfaßt, welcher am Kolben 16 sitzt. Der Zapfen 2o ist
an dem feststehenden Teil 2o, befestigt, für welchen eine entsprechende Ausnehmung
im Block 4 vorgesehen ist. Der Berührungspunkt des Ansatzes i 8 mit dem Hebel i9
ist gegenüber dem Drehpunkt 2o so gewählt, daß der restliche halbe Weg des Blockes
.4 ausreicht, um den Kolben 16 um den vollen Abstand zweier Geschoßenden zurückzudrücken.
Die Klinke 17 kommt dadurch hinter dem nächsten Geschoß zum Einfallen, und sobald
nunmehr die Feder den Kolben 16 wieder vordruckt, bringt sie dieses Geschoß auf
die Höhe der Klinken 5 und stößt gemeinsam mit diesen das Geschoß in die Ladekammer
ein, wo es die Ladung des davorliegenden Geschosses in der bereits beschriebenen
Weise entzündet und dasselbe zum Abschuß bringt.
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Um zu verhindern, daß der hülsenförmige Teil des Geschosses im Augenblick
des Verlassens des Laufes durch den noch vorhandenen großen Gasdruck ausgebaucht
oder erweitert wird, ist vor der Mündung ein oder mehrere Schlitze 22 vorgesehen.
Durch diese Schlitze strömt ein Großteil der Gase, die das Geschoß schon auf die
volle Geschwindigkeit gebracht haben, ab, und der an der Mündung selbst auftretende
Gasdruck ist so reduziert, daß eine Deformierung des Geschosses nicht eintreten
kann.
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Will man die geladene Waffe entladen, dann drückt man den Hebel
23, der seitlich aus dein Block 4 herausragt, nach unten. Dadurch wird ein
Ringsegment 24 gedreht, welches durch Einsätze 25, die mit den rückwärtigen
nden 26 der Klinken 5 zusammenwirken, die |
inken aus der Bahn der Geschoßkette aus- |
kt, so daß die letztere aus dem Laderauiit |
zurückgezogen werden kann. Der Hebel
23
dient anderseits auch dazu, den Block
4, falls er sich in abgezogener Stellung befindet, zurückzuziehen und die Waffe
dadurch zu spannen.
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Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist die Zuführungsausnehinung 3 gebogen.
Dadurch wird einerseits erreicht, daß eine die Geschoßkette tragende Trommel bequem
seitlich an der Waffe angeordnet werden kann, anderseits stellt dies aber auch eine
Sicherung der nicht in der Ladekammer befindlichen, jedoch bereits durch den Block
4 bewegten Geschosse dar. Sobald nämlich die Geschoßkette in ihren Gelenken abgebogen
ist, stützen sich die rückwärtigen Enden der Geschosse gegen die Schulterteile der
nachfolgenden Geschosse derart ab, daß ein Eindrücken eines nachfolgenden Geschosses
in das vorhergehende Geschoß unmöglich ist.
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Fig.4 zeigt eine andere Ausbildungsform des Geschosses, und zwar besitzt
dieses eine kulpige Spitze 27 und liegt dieselbe ständig gegen die Zündkapsel28.
Das Ende des hülsenförmigen Teiles 29 des Geschosses hält den Kopf des nachfolgenden
Geschosses nur in einer Richtung fest, und zwar verhindert es ein Herausrutschen
des Kopfes aus der Hülse.
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Um die Vorteile der neuen Patrone gegenüber solchen üblicher Art deutlicher
hervorzuheben, ist in Fig. 5 eine Patrone üblicher Art dargestellt, die gleiches
Kaliber und gleiche Ladung besitzt wie die in Fig. 4 dargestellte Patrone, und zwar
ist in Fig. 5 eine 45-Iialiber-Colt-Patrone gezeigt, wie sie in den bekannten Thompson
Maschinengewehren zur Verwendung kommt. Ein Vergleich mit dieser Patrone zeigt,
.daß gemäß der Erfindung ein Geschoß von gleicher Schwere und gleichwertiger Pulverladung
in einem wesentlich kürzeren Raum untergebracht ist, wobei das Geschoß selbst länger
ist und somit eine günstigere Form besitzt. Die Hülse samt dem üblichen Amboß fehlt
vollkommen. Es fällt somit nicht nur das Gewicht derselben weg, sondern es wird
auch eine wichtige Ersparnis an Messing bzw. Kupfer herbeigeführt. Die Geschoßkette
selbst kann auf einer Trommel mit sehr kleinem Radius, derselbe beträgt für Geschosse
der abgebildeten Form 7 cm, aufgewickelt werden, und durch die bereits vorbeschriebene
Einrichtung ist die auf der Trommel aufgewickelte Kette gegen Jegliche unerwünschte
Entzündung durch Schlag oder Stoß unbedingt gesichert.