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Mehrfachknallgeber für Echolotungen Die Erfindung bezieht sich auf
Knallgeber für Echolotungen. Bei den bisher für solche Zwecke bekannt gewordenen
Knallgebern wird der Hinundhergang- des Schlosses zum Laden, Abfeuern und Entladen
der das Knallmittel aufnehmenden Patronenhülse von Hand oder durch Motorantrieb
herbeigeführt. Der von Hand angetriebene Knallgeber besitzt den großen Nachteil,
daß seine Bedienung zuviel Aufmerksamkeit des Flugzeugführers bzw. des Navigateurs
erfördert, wobei Störungen am Knallgeberapparat selbst nicht zu vermeiden sind.
Bei den durch Motorantrieb betätigten Knallgebern wird der ganze Apparat unnötig
kompliziert und vom Gang des Flugzeugmotors abhängig. Beide Arten des-Antriebes
bzw. die entsprechenden Bauarten haben den Hauptnachteil gemeinsam, daß Nachzündungen
eintreten können, während das Schloß sich schon wieder etwas geöffnet hat, wodurch
der Knallgeber vorübergehend unbrauchbar wird. Ja, es kann sogar der Fall eintreten,
daß durch Nächzündung sämtliche im Magazin befindlichen Patronen zugleich zur Explosion
gebracht werden; wodurch das Flugzeug in Brandgefahr geraten kann.
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Die bei selbsttätigen Feuerwaffen bekannten Einrichtungen ließen sich
bisher bei Knallgebern nicht anwenden, weil der Rückstoß der Gase bei den nicht
einmal mit einem Holzpfropfen verschlossenen Knallpatronen im allgemeinen viel zu
gering ist, um den Verschlußmechanismus betätigen zu können.
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Gemäß der Erfindung erhält der Knallgeber zur Vermeidung der bisherigen
Nachteile einen ähnlichen Trägheitsverschluß mit Einrichtung zum selbsttätigen Laden
und Auswerfen der Patrone und gegebenenfalls auch zum selbsttätigen Abfeuern, wie
man bei Maschinenpistolen anwendet.
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Ein solcher Trägheitsverschluß eignet sich im Gegensatz zum ebenfalls
bekannten Federverschluß besonders gut für den vorliegenden Zweck, weil .man zur
Erzeugung eines starken Knalls Schwarzpulver an Stelle von hochbrisanten Explosivstoffen
verwendet. Der Eigenschaft des Schwarzpulvers kommt aber gerade der Trägheitsverschluß
entgegen. Während nämlich beim Federverschluß das verhältnismäßig leichte Verschlußstück
nur durch den Druck der starken Verschlußfeder verriegelt wird, bewirkt beim Trägheitsverschluß
allein oder im wesentlichen nur die Massenträgheit des schweren Verschlußblocks
die nötige Verriegelung, und die Verschlußfeder braucht eben.nur so stark zu sein,
um das zurückgefahrene Verschlußstück wieder nach vorn zu bewegen. Dies hat wieder
zur Folge, daß der Federverschluß sich beim Abfeuern der Patrone zunächst sehr schnell
öffnet, weil die Verschlußfeder in diesem Augenblick am meisten entspannt ist, dann
aber
schnell durch den zunehmenden Druck der starken Feder abgebremst wird. Beim Trägheitsverschluß
hingegen vergeht eine gewisse Zeit, bis die Trägheit der schweren, in Ruhe befindlichen
Verschlußmasse überwunden ist; andererseits gelingt es der lebendigen Kraft der
einmal in Bewegung gesetzten schweren Masse leicht, die schwache Verschlußfeder
so weit zu spannen, wie erforderlich ist. Der Trägheitsverschluß wird also gerade
bei Verwendung von Sehwarzpulverpatronen, d. h. Patronen für Knallgeber mit langsamer
Verbrennung, gut arbeiten, während der Federverschluß die Gefahr mit sich bringt,
daß er sich öffnet, bevor die Verbrennung im wesentlichen vollendet ist, und daß
infolgedessen die Patronen unter dem Gasdruck aufreißen.
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Um nun zu erreichen, daß der Trägheitsver schluß ordnungsgemäß arbeitet,
wird der Lauf, d. h. die Bahn, der sich entwickelnden Pulvergase im Verhältnis zur
Austrittsöffnung so bemessen, daß der Rückdruck ausreicht, den Trägheitsverschluß
zu betätigen. Für schwach geladene Patronen ist daher der Laufquerschnitt enger,
bei besonders starkgeladenen jedoch weiter als der freie Hülsenquerschnitt der Patrone,
weil im Gegensatz zu den an Feuerwaffen bekannten abnehm-_ baren Ansätzen an der
Mündung zur Rückstoßverstärkung und Zertrümmerung des Blindgeschosses an Feuerwaffen
mit gleitendem Lauf bei den Knallgebern auf die erforderliche Schallstärke Rücksicht
genommen werden muß.
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Die Zeichnung veranschaulicht den Knallgeber im vertikalen Längsschnitt
und in Spannstellung.
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An dem Gehäuse a ist nach vorn bzw. unten der Lauf b angeschraubt;
in dem Gehäuse lagert, in der Längsrichtung verschiebbar, das Schloß c, welches
den Schlagbolzend und den Auszieher e in sich aufnimmt. Zweckmäßig lagert im Schlagbolzen
die Vorholfeder f, die in diesem Fall gleichzeitig beim Vorschnellen des Schlosses
als Schlagfeder dient. Bekannterweise wird das Schloß in der zurückgezogenen Spannstellung
durch einen in der Zeichnung nicht dargestellten Abzugstollen jeweils bei Unterbrechung
des Feuers zurückgehalten. Dieser Abzugstollen steht durch Bowdenzug oder ein ähnliches
übertragungsmittel in Verbindung mit dem Abzug oder Auslöser, welcher sich entweder
in der Nähe oder am Steuer des Flugzeuges befindet und von wo aus der Flugzeugführer,
ohne von seiner Haupttätigkeit abgelenkt zu sein, leicht hintereinanderfolgend Schüsse
abgeben kann. über das Gehäuse a ist in Nähe des hinteren Laufendes eine Muffe gezogen,
die zur Aufnahme und Führung des Patronenmagazins-dient. Indem Patronenmagazin ft
lagern hintereinander in bekannter Weise unter Federdruck die das Knallmittel aufnehmenden
Patronen, welche beim Vorschnellen des Schlosses c aus dem Magazin heraus in das
Patronenlager des Laufes b geschoben werden. Im Gehäuse lagert noch der Auswerfer
g, welcher beim Rückgang des Schlosses c die ausgezogene Patronenhülse durch die
öffnung i auswirft. Gemäß der dargestellten Ausführungsform zeigt der Lauf eine
Verengung seines Kalibers gegenüber dem kleinen Durchmesser -des Hülsenmundes der
Patronenhülse.