DE3320945A1 - Vorrichtung zum erzeugen einer masse aus mesophasen-kohlenstoff - Google Patents
Vorrichtung zum erzeugen einer masse aus mesophasen-kohlenstoffInfo
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Description
"Vorrichtung zum Erzeugen einer Masse aus Mesophasen-Kohlenstoff"
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Erzeugen einer Masse aus Mesophasen-Kohlenstoff (Agglomerate
der Mesophase) aus Schweröl, die als kohlenstoffhaltiges Material nützlich ist.
Wenn ein kohlenwasserstoffhaltiges Schweröl, z.B. ein aus
Erdöl erhaltenes Schweröl, Kohlenteer oder Ölsand, durch
Wärmebehandlung bei 400 bis 5000C carbonisiert wird, bilden
sich in dem in einer frühen Stufe des Verfahrens erhaltenen, wärmebehandelten Pech Mikrokristalle, die als Mikrokügelchen
der Mesophase bezeichnet werden. Diese Mikrokügelchen der Mescphase sind Flüssigkristalle mit einer charakteristischen
Molekülanordnung und sie sind kohlenstoffhaltige Vorläufer, die durch weitere Wärmebehandlung zu hochkristallinen, carbonisierten
oder gekohlten Produkten umgewandelt werden können. Da diese Mikrokügelchen der Mesophase selbst chemisch und
physikalisch hochaktiv sind, werden große Erwartungen gehegt, daß sie nach dem Isolieren aus dem oben erwähnten wärmebehandelten
Pech in einer Vielzahl von Anwendungsfällen mit hohem
Mehrwert Verwendung finden können, z.B. als Ausgangsstoffe für Kohlenstoffmaterialien von hoher Qualität und als Rohmaterial
für Kohlenstoffasern, oder als Bindemittel und Adsorbens usw. Isolierte Mikrokügelchen der Mesophase werden allgemein als
"Mesokohlenstoff-Mikroperlen" bezeichnet.
Zum Isolieren derartiger Mikrokügelchen der Mesophase ist ein Verfahren vorgeschlagen worden, bei dem nur das diese Mikrokügelchen
dispergiert enthaltende Pechgrundmaterial selektiv in Chinolin, Pyridin oder einem aromatischen Öl, wie Anthrazenöl,
Solventnaphtha u.dgl. gelöst wird und die Mikrokügelchen der Mesophase als unlöslicher Bestandteil durch ein Feststoff-Flüssigkeit-Trennverfahren
isoliert werden. Um jedoch die Wärmebehandlung unter Vermeidung der Bildung von Koks durchführen
zu können, darf der Gehalt an Mikrokügelchen der Meso-
-s-
phase in dem wärmebehandelten Pech (quantitativ als chinolinunlöslicher
Bestandteil gemäß der japanischen Industrienorm JIS K 2425 bestimmt) nur auf maximal 15 Gew.-% erhöht werden.
Außerdem ist zum Abtrennen der Mikrokügelchen der Mesophase
eine Lösungsmittelmenge nötig, die bis zum 30-fachen oder mehr dem Gewicht des wärmebehandelten Pechs entspricht. Für das Verfahren
zum Isolieren der Mikrokügelchen der Mesophase durch selektives
Auflösen des Pechgrundmaterials (manchmal als Lösungsmitteltrennverfahren bezeichnet) muß also ein Lösungsmittel
in einer Menge verwendet werden, die dem 200-fachen Gewicht oder mehr der zu erhaltenden Mikrokügelchen der Mesophase entspricht.
Folglich ist die Produktivität bei diesem Verfahren als unweigerlich sehr gering hingenommen worden.
Angesichts dieser Schwierigkeiten hat die Anmelderin erwogen, daß die Mesophase als ein zu verformendes Material nicht notwenigerweise
als Mikrokügelchen zur Verfügung stehen müßte. So wurde bereits ein Verfahren (japanische Offenlegungsschrift
57-200213) entwickelt, bei dem einem Mikrokügelchen der Mesophase enthaltenden Pech eine turbulente Strömung aufgezwungen wurde,
um die Mikrokügelchen der Mesophase zum Zusammenfließen zu veranlassen
und als agglomerierte Mesophase einer Sedimentationstrennung zu unterwerfen.
Aufgabe der Erfindung ist es, für einen langfristig stabilen und kontinuierlichen Betrieb eine Vorrichtung zum Erzeugen einer
Masse aus Mesophasen-Kohlenstoff zu schaffen, bei der das Prinzip
der Förderung des Abtrennens von Mikrokügelchen der Mesophase vom Pechgrundmaterial durch Zusammenfließen und Agglomerieren
angewandt wird.
Zu der Vorrichtung zum Erzeugen einer Masse aus Mesophasen-Kohlenstoff
gemäß der Erfindung gehört ein Wärmebehandlungsgefäß
zur Wärmebehandlung eines als Ausgangsmaterial eingesetzten Schweröls, um Pech zu bilden, welches Mikrokügelchen
der Mesophase enthält; ein Trenngefäß in Form eines umge-
kehrten Kegels, welches unterhalb des Wärmebehandlungsgefäßes angeordnet ist und so arbeitet/ daß die Mikrokügelchen der
Mesophase innerhalb des aus dem Wärmebehandlungsgefäß in das Trenngefaß eingeführten Pechs zusammenfließen, wodurch die
Mikrokügelchen der Mesophase vom Pechgrundmaterial abgetrennt werden; ein absteigendes Rohr zum Einführen des die Mikrokügelchen
der Mesophase enthaltenden Pechs aus dem Wärmebehandlungsgefäß in das Trenngefäß; ein aufsteigendes Rohr zum
Einführen des Pechgrundmaterials, aus dem die Mikrokügelchen der Mesophase im Trenngefäß entfernt wurden, in das Wärmebehandlungsgefäß,
und eine Zufuhrleitung für ein Ausgangsmaterial, die am stromaufwärts liegenden Ende mit einer Quelle
eines als Ausgangsmaterial benutzten Schweröls verbunden ist und eine Zufuhrpumpe für das Ausgangsmaterial enthält und die
an ihrem stromabwärts liegenden Ende in das aufsteigende Rohr eingesetzt ist, wobei der untere Endbereich des absteigenden
Rohrs mit der oberen Seitenwand des Trenngefäßes in tangentialer Richtung verbunden ist und das aufsteigende Rohr in seinem unteren
Endbereich koaxial in den mittleren Teil des Trenngefäßes eingesetzt ist und in einem Zwischenbereich eine Innenwandfläche
hat, die eine Verengung von eingeengtem Innendurchmesser hat, und wobei die äußerste, stromabwärts liegende Spitze der
Zufuhrrohrleitung für das Ausgangsmaterial koaxial innerhalb dieser Verengung und in der Nähe derselben angeordnet ist.
Im folgenden ist die Erfindung mit weiteren vorteilhaften Einzelheiten
anhand eines schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 ein Diagramm in Form eines Fließschemas eines Ausführungsbeispiels
der Anordnung wesentlicher Teile der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Erzeugen einer Masse
aus Mesophasen-Kohlenstoff;
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Trenngefäß der Vorrichtung;
Fig. 3 eine vergrößerte Ansicht des in Fig. 1 mit A markierten Teils;
Fig. 4 eine vergrößerte Ansicht der Spitze einer Ölzufuhrleitung;
Fig. 5 eine durch ein Polarisationsmikroskop gemachte mikrophotographische
Aufnahme (Vergrößerung: X 17 0) von mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erzeugter Masse aus
Mesophasen-Kohlenstoff.
Das in Fig. 1 gezeigte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung weist als wesentliche Teile ein Wärmebehandlungsgefäß 1 im wesentlichen in Form eines länglichen, aufrechten
Zylinders, eine Trennvorrichtung bzw. ein Trenngefäß 2 in Form eines umgekehrten Kegels von zyklonartiger Gestalt, der
im wesentlichen unmittelbar unterhalb des Wärmebehandlungsgefäßes
1 angeordnet ist, sowie ein aufsteigendes Rohr 3 und ein absteigendes Bohr 4 auf, durch die die Innenräume der beiden
Gefäße 1 und 2 miteinander in Verbindung stehen.
Aus Fig. 2, die das Trenngefäß in Draufsicht zeigt, geht der Anschluß des absteigenden und aufsteigenden Rohres 3 bzw. 4 an
das Trenngefäß 2 hervor. Das absteigende Rohr 3 ist mit seinem unteren Ende im wesentlichen zu. einem horizontalen unteren Endbereich
3a abgebogen, der an seinem Ende tangential zur oberen
Seitenwand des Trenngefäßes 2 ausgerichtet ist, mit der er verbunden ist. Der untere Endbereich des aufsteigenden Rohres 4
ist in den oberen mittleren Teil des Trenngefäßes 2 eingesetzt. In Fig. 3, die den in Fig. 1 mit A markierten Bereich in Vergrößerung
zeigt, ist das aufsteigende Rohr 4 In einem Zwischenbereich mit einer Verengung 4a versehen, die einen eingeengten
Innendurchmesser hat und deren Innenfläche einem Venturirohr bzw. einer Strahl- oder Düsenpumpe ähnelt. In der Nähe der
Verengung 4a ist koaxial mit derselben die Abgabespitze 5a am
stromabwärtsliegenden Ende einer Ölzuführleitung 5 für die Zufuhr
des als Ausgangsmaterial verwendeten Öls vorgesehen. Das stromaufwärtsliegende Ende dieser Ölzuführleitung 5 ist über
eine Pumpe 7 mit einem Öltank 8, der das Ausgangsmaterial enthält , verbunden.
-ί-
Innerhalb des Wärmebehandlungsgefäßes 1 ist das obere Ende des
aufsteigenden Rohres 4, welches unterhalb der Flüssigkeitsoberfläche
15 der im Wärmebehandlungsgefäß 1 enthaltenen Flüssigkeit angeordnet ist, in einer aufrechten rohrförmigen Konstruktion
9 aufgenommen, die ein offenes unteres Ende und ein geschlossenes oberes Ende hat. Das obere Ende dieser rohrförmigen
Konstruktion 9 ist am unteren Ende einer Stange 10 befestigt, die sich von der Oberseite des Wärmebehandlungsgefäßes
1 erstreckt und mittels einer auf dem Wärmebehandlungsgefäß 1 angeordneten Vorrichtung 11 angehoben und abgesenkt werden
kann. Durch das Anheben und Absenken der rohrförmigen Konstruktion 9 kann die Öffnungsfläche am oberen Endbereich des aufsteigenden
Rohrs 4 verstellt werden, um auf diese Weise den Durchsatz an Flüssigkeit durch das aufsteigende Rohr 4 zu
steuern.
Am Boden des Wärmebehandlungsgefäßes 1 ist eine Pechablaßleitung 12 vorgesehen, die über ein Steuerventil 13 mit einem
Pechtank I^ außerhalb des Wärmebehandlungsgefäßes verbunden
ist. Das Steuerventil 13 ist mittels einer Steuereinrichtung 16a
steuerbar, die in Abhängigkeit vom Ausgangssignal eines Meßgerätes
16 für den Flüssigkeitspegel der Verdrängerbauart betätigbar ist, welches im Wärmebehandlungsgefäß 1 zum Feststellen
des Pegels der Flüssigkeitsoberfläche I5 in demselben
vorgesehen ist. An den oberen Teil des Wärmebehandlungsgefäßes 1 ist in Verbindung mit dem oberen Innenraum des Wärmebehandlungsgefäßes
ein Ende einer Rohrleitung 17 zum Abziehen von gekracktem Leichtöl angeschlossen. Das andere Ende dieser Rohrleitung
17 ist über einen Kondensator mit einem Leichtöltank
verbunden.
Am Boden des Trenngefäßes 2 ist eine zur Förderung einer viskosen Flüssigkeit geeignete Pumpe 21, z.B. eine mittels eines
Motors 20 angetriebene Zahnradpumpe vorgesehen. Die Abgabeöffnung dieser Pumpe 21 ist über eine Rohrleitung 22 an einen
Sammelbehälter 2 3 für die Mesophase angeschlossen-
- a-
Die vorstehend beschriebene Vorrichtung arbeitet auf folgende Weise zur Erzeugung einer Masse aus Mesophasen-Kohlenstoff.
Die in Prozent angegebenen Mengen sind, sofern nichts anderes gesagt ist, in Gewichtsprozent angegeben.
Das als Ausgangsmaterial dienende Schweröl ist in dem Öltank enthalten. Beispiele für das zu verwendende Schweröl sind aus
Erdöl gewonnene Schweröle, wie unter normalem Druck erhaltene oder unter vermindertem Druck erhaltene Destillationsrückstände,
durch katalytisches Cracken erhaltene Schweröle, welche als Rückstand nach Abtrennen des Katalysators verbleiben, und
thermisch gecrackte Teere sowie Schweröle aus Kohle, wie Kohlenteer. Dieses Schweröl im Öltank 8 wird mittels der Pumpe
durch eine Heizvorrichtung 6 gefördert, in der es auf die Reaktionstemperatur
oder eine etwas höhere Temperatur erhitzt wird, Das erhitzte Öl fließt dann durch die Ölzufuhrleitung 5 und
steigt gemeinsam mit aus dem Trenngefäß 2 kommendem Pechgrundmaterial
durch das aufsteigende Rohr 4 in das Wärmebehandlungsgefäß 1. Durch Anheben und Absenken der Stange 10 und der rohrförmigen
Konstruktion 9 mittels der Vorrichtung 11 kann, wie gesagt, die Öffnungsflache am oberen Endbereich des aufsteigenden
Rohrs 4 verstellt werden, d.h. der Widerstand gegen Fluidströmung zwischen der rohrförmigen Konstruktion 9 und dem
oberen Endbereich des aufsteigenden Rohrs 4 ist verstellbar. Auf diese Weise wird der Fluiddurchsatz der zuströmenden Flüssigkeit
durch das aufsteigende Rohr gesteuert.
Die Temperatur des Inhalts im Wärmebehandlungsgefäß 1 (d.h.
die Reaktionstemperatur) wird auf 400 bis 5000C, vorzugsweise
400 bis 4600C, gehalten. Bei einer Verweilzeit von 30 Minuten
bis 5 Stunden, je nach der Formel (Volumen des Schweröls im Wärmebehandlungsgefäß 1/volumetrischer Durchsatz an Ausgangsmaterial
durch die Ölzufuhrleitung 5) bei dieser Temperatur, erfolgt eine Polykondensationsreaktion des als Ausgangsmaterial
dienenden Schweröls, um auf diese Weise Mikrokügelchen der Mesophase enthaltendes Pechgrundmaterial innerhalb solcher
- fr - /to -
Grenzen zu erzeugen, daß keine koksartige Mesophasen-Masse
und kein koksartiges gekohltes Produkt infolge übermäßig starker Umsetzung gebildet wird.
Durch diese Wärmebehandlung wird insgesamt wärmebehandeltes Pech erhalten, welches Mikrokügelchen der Mesophase in einer
Menge von 2 bis 15 Prozent, bestimmt als chinolinunlöslicher Stoff, enthält. Der Pegel der Flüssigkeitsoberfläche 15 im
Wärmebehandlungsgefäß 1 wird durch Verstellen des Ausmaßes der öffnung des Steuerventils 13 mittels der Steuereinrichtung
16a in Abhängigkeit vom Ausgangssignal des Meßgerätes für den Flüssigkeitspegel gesteuert, um auf diese Weise den
Durchsatz an Pech einzustellen, der aus dem Wärmebehandlungsgefäß
1 abgezogen und dem Pechtank 14 zugeführt wird. Die Verweilzeit
im Wärmebehandlungsgefäß 1 wird durch das Steuern des Pegels der Flüssigkeitsoberfläche und das Steuern des
Zuflusses von Ausgangsmaterial eingestellt.
Ein beträchtlicher Teil des als Ausgangsmaterial benutzten Schweröls, welches dem Wärmebehandlungsgefäß 1 zugeführt wird,
wird durch thermisches Cracken in Leichtöle verwandelt, die in Form von Dampf durch die Rohrleitung 17 abgezogen, im Kondensator
18 kondensiert und dann im Leichtöltank 19 gespeichert werden. Diese Leichtöle können natürlich, wenn nötig, einer
fraktionierten Destillation unterworfen werden.
Der größere Teil des wärmebehandelten Pechs, der die im Wärmebehandlungsgefäß
1 gebildeten Mikrokügelchen der Mesophase enthält, fließt andererseits unter Schwerkraft nach unten
durch das absteigende Rohr 3 und wird in den oberen Teil des Trenngefäßes 2 in tangentialer Richtung zur Seitenwand desselben
eingespritzt, wodurch er zu einer umlaufenden Strömung wird, die sich allmählich im Trenngefäß abwärts bewegt. Die
Mikrokügelchen der Mesophase fließen dabei normalerweise aufgrund des entstehenden Turbulenzeffektes zusammen und
- ar-
werden, sobald sie sich aggregieren, durch Zentrifugalkraft vom Pechgrundmaterial abgetrennt und setzen sich am Boden
des Trenngefäßes 2 ab. Die Viskosität des wärmebhandelten Pechs, welches durch das absteigende Rohr 3 läuft, liegt im
Größenordnungsbereich von 100 cSt bei 2 000C. Eine Schätzung
der Viskosität des Pechs bei der Reaktionstemperatur durch
Extrapolation der Viskosität-Temperatur-Kurve des Pechs ergibt einen Wert von ca. 1 cSt, d.h. einen Wert, der etwa im
Größenordnungsbereich der Viskosität von Wasser bei Zimmertemperatur liegt. Das bedeutet, daß das Fließvermögen des
Pechs, welches nötig ist, damit das Pech unter Schwerkraft nach unten fließen und eine umlaufende Strömung im Trenngefäß
2 bilden kann, stets genügend aufrechterhalten wird.
Um ein gutes Zusammenfließen und Agglomerieren durch Turbulenz
zu erzielen, ist andererseits eine niedrige Temperatur im Trenngefäß 2 erwünscht, und zwar eine Temperatur, die vorzugsweise
um 5°C oder mehr, insbesondere 100C oder mehr, unter der Reaktionstemperatur liegt. Wenn jedoch die Temperatur im
Trenngefäß 2 übermäßig stark abgesenkt wird, verringert dies das Fließvermögen des wärmebehandelten Pechs, so daß es wünschenswert
ist, die Temperatur bei 25O0C oder darüber zu halten. Die Agglomerate der Mesophase oder die aus Mesophase bestehende
Masse, die sich am Boden des Trenngefäßes 2 abgesetzt hat, wird mittels der Pumpe 21 aus dem Trenngefäß 2 abgezogen und
durch die Rohrleitung 22 dem Sammelbehälter 23 für die Mesophase zugeführt.
Das im Trenngefäß 2 verbleibende Pechgrundmaterial, welches noch eine beträchtliche Menge an Mikrokügelchen der Mesophase
enthält, bildet eine aufsteigende Strömung durch die Mitte des Trenngefäßes 2 zum oberen Teil desselben, wo der untere
Endbereich des aufsteigendes Rohres 4 in das Trenngefäß eingesetzt
ist. Das aufsteigende Pechgrundmaterial wird durch das aufsteigende Rohr 4 in das Wärmebehandlungsgefäß 1 gesaugt.
Die Kraft, mit der das Pechgrundmaterial nach oben gesaugt wird, entsteht durch die viskose mitreißende oder induzierende
Wirkung des als Ausgangsmaterial benutzten Schweröls, welches aus der Abgabespitze 5a der Ölzufuhrleitung 5 und durch die
Verengung 4a des aufsteigenden Rohrs 4 gespritzt wird. Diese Wirkung ist ähnlich wie die eines Sauggerätes oder einer
Düsen- bzw. Strahlpumpe. Um an der Abgabespitze 5a eine hohe Einspritzenergie zu erhalten, damit das Pechgrundmaterial
einem starken Sog ausgesetzt wird, ist die Abgabespitze 5a vorzugsweise in Form einer Düse verengt, wie als Beispiel
in Fig. 4 gezeigt ist.
Die im Sammelbehälter 2 3 gespeicherte Masse aus Mesophasen-Kohlenstoff
wird unmittelbar so wie sie ist oder nach einer Nachbehandlung als kohlenstoffhaltiges Ausgangsmaterial oder
für andere Zwecke verwendet. Bei einer möglichen Nachbehandlung wird die Masse aus Mesophasen-Kohlenstoff erneut auf
eine Temperatur im Größenordnungsbereich von 35 00C erhitzt,
um den chinounlöslichen Bestandteil auszuschwitzen, damit
sein Anteil geringer wird. Die Zentrifugalabscheidung und das Auswaschen mit Solventnaphtha sind Beispiele für weitere
mögliche Nachbehandlungen.
Andererseits kann das Mikrokügelchen der Mesophase enthaltende Pech, welches im Pechtank 14 aufgefangen wird, z.B. als Bindepech
benutzt werden oder erneut dem Wärmebehandlungsgefäß 1
zugeführt werden, um einem weiteren thermischen Cracken und einer Polykondensation unterworfen zu werden.
Aus der vorstehenden Beschreibung ergibt sich, daß ein Merkmal der Vorrichtung gemäß der Erfindung zum Erzeugen einer Masse
aus Mesophasen-Kohlenstoff darin besteht, daß die Anzahl mechanischer
Antriebsvorrichtungen, wie Pumpen, die unmittelbar auf viskose Fluide von hohen Temperaturen einwirken und diese antreiben,
gering ist. Wenn nötig, kann jedoch in das absteigende Rohr 3 ein Strömungsmesser eingesetzt werden, der die Menge
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des umlaufenden Pechs mißt. Hierzu kann ein Strömungsmesser benutzt werden, bei dem Meßbereich und Anzeigebereich für den
Durchsatz mechanisch getrennt sind.
Im einzelnen weist dieser Strömungsmesser eine schwingende Widerstandsplatte auf, die im Strömungsweg des in einem Rohr
fließenden Fluids schwingend abgestützt ist, sowie einen an der Widerstandsplatte angebrachten Magneten, eine außerhalb
des Rohres schwingend abgestützte Magnetnadel, auf die die Magnetkraft des Magneten einwirkt, sowie eine Einrichtung, die
den Ausschlag der Magnetnadel abliest, welche der Schwenkbewegung der schwingenden Widerstandsplatte in Übereinstimmung
mit dem Strömungsdurchsatz des Fluids folgt.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Beispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und der Betriebsweise derselben
zum Erzeugen einer Masse aus Mesophasen-Kohlenstoff näher erläutert
werden.
Die Herstellung einer Masse aus Mesophasen-Kohlenstoff aus einem
durch katalytisches Cracken erhaltenen Schweröl, welches als Rückstand nach Abtrennen des Katalysators verblieben ist, wurde
mit einer Vorrichtung im wesentlichen gemäß Fig. 1 durchgeführt .
Der Innendurchmesser des Wärmbehandlungsgefäßes 1 betrug ca.
300 mm. Das Trenngefäß 2 hatte die Gestalt eines umgekehrten
Kegels mit einer Höhe von 500 mm, am Boden einen Innendurchmesser von 100 mm und am oberen Ende einen Innendurchmesser
von 250 mm und zwar zusätzlich im oberen Bereich mit einem vertikalen Zylinder einer Höhe von 200 mm versehen. Das absteigende
Rohr 3 hatte einen Innendurchmesser von 41,2 mm und eine Länge von 1,2 m, und das aufsteigende Rohr 4 einen
Innendurchmesser von 41,2 mm und an einer Zwischenstelle eine
Verengung mit einem Innendurchmesser von 10 mm. Der Innendurchmesser
der ölzufuhrleitung 5 für das Ausgangsmaterial
betrug 4 mm, und der Düsendurchmesser an der Abgabespitze 5a der Ölzufuhrleitung betrug 1 mm.
Das als Ausgangsmaterial verwendete Öl wurde mittels der Pumpe 7 aus dem öltank 8 durch die Ölzufuhrleitung 5 und das aufsteigende
Rohr 4 in das Wärmebehandlungsgefäß mit einem Durchsatz von 300 g/s zugeführt. Die Temperatur im Inneren des Wärmebehandlungsgefäßes
1 wurde auf 4300C gehalten. Bei einer durchschnittlichen
Verweilzeit von ca. 3 Stunden im Wärmebehandlungsgefäß 1 wurde darin Pech gebildet, welches Mikrokügelchen der
Mesophase als chinolinunlösliehen Bestandteil in einer Menge
von 3,7 % enthielt. Das Pech (mit einer Viskosität von 130 cSt bei 2 000C) wurde durch das absteigende Rohr 3 dem Trenngefäß
zugeführt, wobei sein Durchsatz durch Anheben und Absenken der Stange 10 auf 15 l/min gesteuert war.
Die Differenz im Pegel der Flüssigkeitsoberflächen im Wärmebehandlungsgefäß
1 und im Trenngefäß 2 betrug ca. 2,3 m. Die Strömungsgeschwindigkeit des Pechs im absteigenden Rohr 3
stellte sich auf 18,8 cm/s ein, was etwa der tangentialen Strömungsgeschwindigkeit entsprach, die im Trenngefaß 2 erhalten
wurde. Mit einer Vorrichtung gemäß diesem Beispiel konnte zwar der Durchsatz durch das absteigende Rohr 3 auf
ca. 30 l/min angehoben werden (oder eine Pechströmungsgeschwindigkeit von 37 cm/s), jedoch wurde der Durchsatz auf
15 l/min reguliert, was sich als geeignet erwies, um eine gute Trennwirkung zu erhalten.
Die Temperatur im Innern des Trenngefäßes 2 wurde auf ca.
42 00C eingestellt. Vom Boden des Trenngefäßes 2 wurde eine
Masse aus Mesophasen-Kohlenstoff mit einer Strömungsgeschwindigkeit
von 2 0 g/min abgezogen.
Aus dem unteren Ende des aufsteigenden Rohres 4 wurde Pechgrundmaterial
(welches noch 3,1 % eines chinolinunlösliehen
Bestandteils enthielt) durch die Düsenpumpwirkung des aus der
Abgabespitze 5a der Ölzufuhrleitung 5 eingespritzten Öls nach
oben gezogen und floß mit einer Geschwindigkeit von ca. 15 1/ min durch das aufsteigende Rohr 4, wodurch es in das Wärmebehandlungsgefäß
1 geleitet wurde. Die Strömungsgeschwindigkeit des als Ausgangsmaterial verwendeten Öls, welches aus
der Abgabespitze 5a eingespritzt wurde, betrug 106 0 cm/s.
Durch die Rohrleitung 17 wurde ein einen Gasbestandteil enthaltendes,
gecracktes Leichtöl mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 175 g/min abgezogen, während durch die Rohrleitung
Pech, welches Mikrokügelchen der Mesophase enthielt, mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 105 g/min abgezogen wurde.
Die Masse aus Mesophasen-Kohlenstoff, die vom Boden des Trenngefäßes
2 abgezogen wurde, hatte einen Gehalt an einem chinolinunlöslichen Bestandteil von 70,6 %, einen Gehalt an einem
flüchtigen Bestandteil von 34,2 % und ein C/H-Atomverhältnis
von 1,70. Durch ein Polarisationsmikroskop mit einer 170-fachen Vergrößerung photographiert hatte diese Mesophasen-Masse das
in Fig. 5 erkennbare Aussehen, welches zeigt, daß die gesamte Oberfläche aus einer optisch anisotropen Substanz besteht.
Obgleich dieser experimentelle Betrieb nur mit einer Vorrichtung von geringen Abmessungen durchgeführt wurde, zeigen die
Ergebnisse des hier beschriebenen Beispiels, daß es möglich ist, mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung in großindustriellem
Maßstab kontinuierlich eine Masse aus Mesophasen-Kohlenstoff zu erzeugen.
Die Möglichkeit einer kontinuierlichen Produktion auf stabile
und zuverlässige Weise mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist den Hauptmerkmalen dieser Vorrichtung zuzuschreiben, die sich wie folgt zusammenfassen lassen:
a) Die Trennvorrichtung bzw. das Trenngefäß ist unmittelbar unterhalb des Wärmebehandlungsgefäßes angeordnet, wodurch
Verkokungsschwierigkeiten vermieden werden, die sich am Boden des Wärmebehandlungsgefäßes und in den Rohrleitungen als
problematisch erweisen könnten.
b) Durch die Wahl einer Strahl- bzw. Düsenpumpe zum Umwälzen des Pechs können Schwierigkeiten vermieden werden, die sich
bei der Förderung von Fluiden hoher Temperatur und hoher Viskosität einstellen können.
c) Durch die Wahl einer Vorrichtung zum Verstellen der Öffnungsfläche
am oberen Ende des aufsteigenden Rohres statt eines üblichen Rohrleitungsventils für die Steuerung des Durchsatzes
an Pech, können Schwierigkeiten, wie das Zusetzen von Ventilen, vermieden werden.
d) Durch die Verwendung eines zyklonartigen Trenngefäßes zum Zusammenfließen und Agglomerieren der Mikrokügelchen der Mesophase
kann auch hier die Verwendung einer mechanischen Vorrichtung, beispielsweise einer Rührvorrichtung, vermieden werden.
e) Insgesamt ist die Verwendung mechanischer Vorrichtungen für den Transport viskoser Fluide soweit wie möglich vermieden, so
daß die bei der Förderung viskoser Fluide von hoher Temperatur entstehenden Schwierigkeiten nicht auftreten.
Leerseite
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Erzeugen einer Masse aus Mesophasen-Kohlenstoff,
gekennzeichnet durch - ein Wärmebehandlungsgefäß (1) zur Wärmebehandlung eines
Schweröl-Ausgangsmaterials zwecks Bildung von Pech, welches
Mikrokügelchen der Mesophase enthält;
- ein Trenngefäß (2) in Gestalt eines umgekehrten Kegels, das unterhalb des Wärmebehandlungsgefäßes angeordnet ist und so
arbeitet, daß die in dem aus dem Wärmebehandlungsgefäß (1) in das Trenngefäß (2) eingeführten, Pech enthaltenden Mikrokügelchen
der Mesophase verschmelzen und dadurch die Mikrokügelchen der Mesophase von dem Pechgrundmaterial abgetrennt werden;
- ein absteigendes Rohr (3), durch das das Pech, welches die Mikrokügelchen der Mesophase enthält, aus dem Wärmebehandlungsgefäß
(1) in das Trenngefäß (2) eingeführt wird;
- ein aufsteigendes Rohr (4), durch das das Pechgrundmaterial,
aus dem die Mikrokügelchen der Mesophase im Trenngefäß (2) entfernt wurden, in das Wärmebehandlungsgefäß (1) eingeführt
wird;
- und eine ölzufuhrleitung (5) für das Ausgangsmaterial, die
am stromaufwärts liegenden Ende mit einem öltank (8) verbunden ist, zu dem eine Pumpe (7) für das Ausgangsmaterial gehört,
und die am stromabwärts liegenden Ende in das aufsteigende Rohr
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-Z-
eingesetzt ist, wobei der untere Endbereich des absteigenden Rohrs (3) mit der oberen Seitenwand des Trenngefäßes (2) in
tangentialer Richtung verbunden ist, das aufsteigende Rohr (4) mit seinem unteren Endbereich koaxial in einen mittleren Teil des
Trenngefäßes eingesetzt ist und an einer Zwischenstelle eine Innenwandflächenform mit einer Verengung (4a) hat, die einen
eingeengten Innendurchmesser aufweist, und wobei die äußerste stromabwärtsliegende Spitze der Ölzuführleitung (5) koaxial
innerhalb der Verengung (4a) und in der Nähe derselben angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , daß die Öffnungsfläche des oberen Endes des aufsteigenden Rohres (4), welches in das
Wärmebehandlungsgefäß (1) eingesetzt ist, mittels einer Vorrichtung (11) verstellbar ist, wobei der Durchsatz des als Ausgangsmaterial
verwendeten Schweröls und des Pechgrundmaterials in das Wärmebehandlungsgefaß steuerbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet , daß die Vorrichtung (11) eine vertikale rohrförmige Konstruktion (9) mit einem
offenen unteren und einem geschlossenen oberen Ende aufweist, das das obere Ende des aufsteigenden Rohrs (4) mit einem bestimmten
radialen Spiel aufnimmt, und daß mit der rohrförmigen Konstruktion (9) eine Vorrichtung verbunden ist, die von
außerhalb des Wärmebehandlungsgefäßes (1) so betätigbar ist, daß die rohrförmige Konstruktion anhebbar und absenkbar ist,
wobei die Öffnungsfläche des oberen Endes des aufsteigenden
Rohres verstellbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß eine Pumpe (21)
vorgesehen ist, die agglomerierte Mesophase aus dem Bodenbereich des Trenngefäßes (2) abzieht.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet , daß eine Vorwärmvorrichtung
vorgesehen ist, die die Ölzuführleitung (5) von außen
erwärmt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP57139467A JPS5930887A (ja) | 1982-08-11 | 1982-08-11 | バルクメソフエ−ズの製造装置 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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