DE3245473C2 - Latentwärmespeichermaterial und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Latentwärmespeichermaterial und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Abstract
Durch Zugabe von Wasser und geringen Mengen an Stoffen zum Verbacken der Rückstände zu technischem Calciumchlorid wird ein Wärmespeichermaterial hergestellt. ungsphänomen des erhaltenen Wärmespeichermaterials weitgehend eingeschränkt wer
Description
Die Erfindung betrifft ein Latentwärmespeichermaterial zur Speicherung von Sonnenwärme, Nachtstrom und
ähnliches und ein Verfahren zur Herstellung dieses Materials.
Zur Speicherung von Sonnenwärme, Nachtstrom und ähnliches und deren Verwendung als Wärmequelle für
Heizvorrichtungen vom Wärmepumpentyp bzw. für Treibhäuser sind Stoffe mit einem Schmelzpunkt im Temperaturbereich
von ca. 15 bis 28°C zur Speicherung der latenten Wärme wünschenswert.
In der US-PS 41 89 394 wird z. B. beschrieben, daß mit dem Hydrat von Calciumchlorid (CaCl2), d. h. mit
Calciumchloridhexahydrat (CaCl2 · 6 H2O), ein Wärmespeichermaterial mit einem Schmelzpunkt in einem relativ
niedrigen Temperaturbereich erhalten werden kann. Da dieses Material eine große Menge an latenter
Wärme enthält, ist es nicht brennbar und verursacht daher auch keine Umweltverschmutzung. Es stellt ein
ausgezeichnetes Latentwärmespeichermaterial dar. Die zitierte US-PS betrifft einen Kristallisationskeimbildner,
eine genaue Beschreibung des Verfahrens zu seiner Herstellung wird jedoch nicht gegeben. Insbesondere
wird nicht beschrieben, nach welchem Verfahren der Schmelzpunkt des Latentwärmespeichermaterials auf
einen willkürlich gewählten Bereich von 15 bis 28° C eingestellt wird.
Calciumchloridhexahydrat wird z. B. durch Lösen von Marmor (Calciumcarbonat; CaCOa) in Salzsäure (HCI)
unter Freisetzung von CO2 hergestellt, wobei die zurückbleibende Lösung eingedampft wird, wodurch man
schließlich Calciumchloridhexahydrat erhält Dieses Verfahren erfordert die Verwendung von Salzsäure. Außerdem
ist es infolge der CO2-Entwic iung gefährlich und schließlich auch noch teuer.
Aufgabe der Erfindung war es, ein Latentwärmespeichermaterial zur Verfugung zu stellen, das in billiger und
einfacher Weise hergestellt werden kann und das einen kleinen Unterkühiungsgrad besitzt.
Diese Aufgabe wird wie aus den vorstehenden Ansprüchen ersichtlich gelöst.
Diese Aufgabe wird wie aus den vorstehenden Ansprüchen ersichtlich gelöst.
Erfindungsgegenstand sind somit ein Wärmespeichermaterial mit einem Schmelzpunkt in einsm Temperaturbereich
von ca. 15 bis 28° C und ein sicheres billiges Verfahren zur Herstellung dieses Materials.
Durch die Erfindung wird ein Wärmespeichermaterial bereitgestellt, das dadurch erhalten wird, daß man
technisches Calciumchlorid, das derzeit in großen Mengen z. B. zum Auftauen von Schnee und als Nahrungsmittelzusatz
verwendet wird, mit Wasser und geringen Mengen an Stoffen zur Agglomerierung von Rückständen
versetzt.
Erfindungsgemäß kann der Unterkühlungsgrad (T5) durch den Zusatz von Ca(OH)2 und mindestens einer
Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus SrO, Sr(PO4J2, Sr(OH)2 und Sr2(OH)2 · 8 H2O1 als
Kristallisationskeimbildner auf etwa 00C, wie in F i g. 11 aufgezeigt, reduziert werden.
Im Vergleich dazu beträgt der Unterkühlungsgrad (T5)gemäß der DE-AS 25 50 106 5°C, wie Fig.4 zeigt.
Dieser Wert von 5° C ist eindeutig größer als der erfindungsgemäße Wert, d. h. die gestrichelte Linie 13 in F i g. 4
zeigt einen Erstarrungspunkt von 300C, während die für die Erzielung der Unterkühlung erforderliche Temperatur
25° C beträgt, der Wert demnach ansteigt (vergl. Spalte 4, Zeile 55).
Wie oben erwähnt, kann erfindungsgemäß der Unterkühlungsgrad durch den Zusatz des speziellen Kristallisationskeimbildnergemisches
auf bemerkenswert geringe Werte herabgesetzt werden.
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Figuren näher erläutert:
Fig. 1 zeigt die Beziehung zwischen dem Gewichtsprozentgehalt an technischem Calciumchlorid und dem
Schmelzpunkt bei Zugabe von Wasser zum Calciumchlorid,
Fig.2 ein Fließschema für das Verfahren zur Herstellung des Wärmespeichermaterials gemäß einem Erfindungsbeispiel,
F i g. 3 bis 8 illustrieren konkret das Fließschema nach F i g. 2 und die
F i g. 9 bis 11 zeigen die Parameter des erfindungsgemäßen Wärmespeichermaterials.
F i g. 9 bis 11 zeigen die Parameter des erfindungsgemäßen Wärmespeichermaterials.
Das erfindungsgemäß als Ausgangsmaterial zur Herstellung des Wärmespeichermaterials verwendete Calciumchlorid
wird aus technischem Calciumchlorid hergestellt. Dieses enthält Verunreinigungen, kann jedoch als
Ausgangsmaterial für die Herstellung des erfindungsgemäßen Wärmespeichermaterials verwendet werden,
indem es einer geeigneten Behandlung unterzogen wird.
Es kann somit billiges technisches Calciumchlorid verwendet werden, das bei der Herstellung von Calciumcarbonat
nach dem Ammoniaksodaverfahren als Abfallprodukt anfällt.
Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse der Analyse der Komponenten von 4 Sorten von technischem Calciumchlorid.
Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse der Analyse der Komponenten von 4 Sorten von technischem Calciumchlorid.
Calciumchlorid zum | 32 45 473 | Calciumchlorid- | Calciumchlorid- | I | 5 | |
Auftauen von Schnee, | granulat. | flocken, | ||||
Tabelle 1 | Gew.-% | Calciumchlorid als | Gew.-% | Gew.-% | ||
Komponente | 76 | Nahrungsmittelzusatz, | 72 | 73 | ||
3 | Gew.-°/o | 0,5 | 2,7 | 10 | ||
0,001 | 74 | 0,0007 | 0,0007 | |||
CaCl2 | 0,06 | 4 | 0,06 | 0,05 | ||
NaCl | 4 | 0,005 | 3 | 2 | ||
Fe2O3 | Rest | 0,1 | Rest | Rest | ||
CaSO4 | 1 | |||||
Schlamm | Rest | |||||
H->O | ||||||
Sämtliche Calciumchloridsorten enthalten über 70 Gew.-% Calciumchlorid als Haupikomponente.
Daneben enthalten sie etwas NaCl, Spuren von Fe2O3 und CaSO4, gewisse Rückstände von kleinen Steinchen
und Staub. Der Rest entfällt auf Wasser.
Derartiges technisches Calciumchlorid hat einen hohen Schmelzpunkt (800C oder darüber) und kann daher
nicht als Wärmespeichermaterial für die erfindungsgemäßen Zwecke verwendet werden. Es ist daher erforderlich,
den Schmelzpunkt durch Wasserzugabe entsprechend einzustellen.
F i g. 1 zeigt die Ergebnisse der Schmelzpunktmessung bei Proben, die durch Zugabe vor» Wasser zu den
einzelnen Calciumchioridsorten in verschiedenem Verhältnis bei Raumtemperatur bereitet wunsen.
Auf der Abszisse ist der Calciumchlorid£2halt (C) in Gew.-% aufgetragen und auf der Ordinate der Schmelzpunkt
Tm(0C). In F i g. 1 zeigt die Kurve !,gekennzeichnet durch das Symbol ·, das entsprechende Ergebnis für
zum Auf tauen von Schnee bestimmtes Calciumchlorid, Kurve 2, gekennzeichnet durch das Symbol O, das
entsprechende Ergebnis für Calciumchlorid als Nahrungsmittelzusatz, und die Kurve 3, gekennzeichnet durch
das Symbol Q das entsprechende Ergebnis für Calciumchloridgranulat Die Kurve 4 für Calciumchloridflocken
entspricht in etwa der Kurve 1. Mit zunehmender Abnahme des Calciumchloridgehaltes (C) infolge der Wasserzugabe
sinkt auch der Schmelzpunkt Tm. Ein Knickpunkt P befindet sich bei C = 70% und Tm = 28° C. Mit
abnehmendem Calciumchloridgehalt Csinkt der Schmelzpunkt Tm weiterhin ab. Die C-Tm-Kurven zeigen, daß
es für die Herstellung eines Wärmespeichermaterials vom gewünschten Schmelzpunkt (15 bis 28° C) genügt, dem
technischen Calciumchlorid Wasser in einem Verhältnis von 52 bis 70 Gew.-% zuzusetzen. Bei einem Gemisch
mit einem C-Gehalt von 65 bis 70 Gew.-% fällt das Calciumchlorid, das einen hohen Schmelzpunkt hat und daher
schwer schmelzbar ist, im unteren Teil des Wärmespeicherbehälters aus, wenn dieses Gemisch als Wärmespeichermaterial
eingesetzt wird. Ein Gemisch mit einem C-Wert von 65 bis 70 Gew.-°/o ist daher ineffektiv und
schwerlich als Wärmespeichermaterial einzusetzen. Wird technisches Calciumchlorid in einem Bereich verwendet,
bei dem der C-Wert unter 52 Gew.-% liegt, ist der Schmelzpunkt instabil, d. h. er ändert sich im Erwärmungszyklus,
weshalb ein derartiges Gemisch kaum einsetzbar ist. Für praktische Zwecke kann demnach als
Wärmespeichermaterial vorzugsweise ein Gemisch mit einem C-Wert von 52 bis 65 Gew.-% verwendet werden.
Ein Gemisch mit einem C-Wert, der über dem Knickpunkt P liegt (C = 70 Gew.-%), enthält Teilchen von
technischem Calciumchlorid, die unlöslich bleiben. Ein Gemisch mit einem C-Wert in diesem Bereich kann daher
nicht verwendet werden. Das in dem beschriebenen Mischungsverhältnis bereitete Ausgangsmaterial für die
Herstellung des Wärmespeichermaterials wird vorzugsweise in ein Gefäß gegeben und in einem Warmwasserbad
erwärmt. Dabei fallen im unteren Teil des Gefäßes Rückstände, wie kleine Steinchen und Staub aus. Darüber
bildet sich ein Überstand von hoher Klarheit. Dieser wird dann als Wärmespeichermaterial verwendet.
F i g. 2 zeigt ein Fließschema des Verfahrens zur Herstellung des oben beschriebenen Wärmespeichermaterials.
Die Stufe 20 in Fig.2 zeigt das Mischen und Rühren des Ausgangsmatertals 3 für die Herstellung des
Wärmespeichermateria!s mit dem Verdünnungsmittel 4 (z. B. Wasser). In dieser Stufe wird, wie F i g. 3 zeigt, das
Ausgangsmaterial 3 in ein großes Gefäß 1 gegeben, danach eine adäquate Menge an Verdünnungsmittel 4 in ein
Gefäß 2, das sich in dem größeren Gefäß 1 befindet, gegossen, gemischt und zusammen mit dem Ausgangsmaterial
3 verrührt. Zur Einstellung des Materials zur Speicherung der latenten Wärme auf dsn gewünschten
Schmelzpunkt wird das Mischungsverhältnis von Ausgangsmaterial 3 zu Verdünnungsmittel 4 durch entsprechend
berechnete Werte im voraus festgelegt. Damit das Ausgan.gsmaterial im Verdünnungsmittel 4 gleichmäi3ig
gelöst wird, muß alles zusammen mit einem Rührstab oder etwas ähnlichem ausreichend gerührt werden.
Das so gerührte Gemisch 6 wird nun in die kleineren Gefäße 5, wie sie in F i g. 4 gezeigt werden, in der
nächsten Stufe 24 gegossen. Sollten dabei im großen Gefäß 1 ausgefallene Rückstände wie Staub und Verunreinigungen
enthalten sein, werden diese entfernt (Stufe 22).
Nach dem Eingießen in die kleineren Gefäße 5 läßt man das Gemisch 6 einige Zeit stehen. Dabei fallen die
Rückstände 6b, wie Staub und Verunreinigungen, wie F i g. 5 zeigt, im unteren Teil der Gefäße 5 aus. Im oberen
Teil bildet sich ein Überstand 6a. In der Stufe 28 wird lediglich der Überstand 6a in andere kleine Gefäße
geschüttet und die Rückstände 6b entfernt (Stufe 32). Durch mehrmalige Wiederholung dieses Vorgangs wird
der Klarheitsgrad des Überstandes 6a verbessert und man erhält auf diese Weise ein Wärmespeichermaterial
von hoher Reinheit.
Zur weiteren Steigerung des Klarheitsgrades des Überstandes 6a ist zu empfehlen, diesen in der Stufe 26 zu
erwärmen. In diesem Falle werden die kleineren Gefäße 5', die den Übersiand 6a enthalten wie aus Fig.6
hervorgeht, in ein Wärmebad 7 gestellt. Die Wärme der Heizquelle 9, die dem Wärmebad 7 angeschlossen ist,
wird auf das erwärmende Medium 8 (z. B. Wasser oder Öl), das im Wärmebad 7 enthalten ist, übertragen und von
da auf den Überstand 6a in den kleinen Gefäßen 5'. Um schließlich den Klarheitsgrad des Überstandes 6a noch
weiter zu steigern, werden die kleinen Gefäße 5', die den Überstand 6a enthalten, zwecks Koagulierung des
Überstandes 6a in der Stufe 30 in einen Kühlschrank oder etwas ähnliches gestellt. Danach werden die Gefäße 5'
zum Auftauen des Überstandes in ein Wärmebad 7 gestellt. Der Klarheitsgrad kann auf diese Weise noch weiter
gesteigert werden.
Die Gründe, warum erfindungsgemäß das Gemisch 6 aus dem großen Gefäß 1, wie es in F i g. 3 gezeigt wird, in
die kleineren Gefäße 5', wie sie in F i g. 4 gezeigt werden, gegossen wird, sind unter anderem folgende:
1. Das Gemisch 6 kann bequem in das Wärmebad bzw. in den Kühlschrank gestellt werden, da es aufgeteilt
werden kann,
ίο 2. Das Gemisch 6 kann portionenweise erwärmt und abgekühlt werden.
ίο 2. Das Gemisch 6 kann portionenweise erwärmt und abgekühlt werden.
3. Die Erwärmungs- und Abkühlungszeit kann aufgrund der größeren Wärmeübertragungsfläche vermindert
werden.
Der auf diese Weise erhaltene Überstand 6a kann als Wärmespeichermaterial verwendet und gegebenenfalls
geringen Mengen an Zusätzen, z. B. an Kristallisationskernbildnern zur Vermeidung des Unterkühlungsphänomens,
als Gelierungsmittel zur Verhinderung der Auftrennung in zwei Schichten und zu anderen Zwecken
zugefügt werden (Stufe 34). Danach wird in Stufe 36 das Wärmespeichermaterial 6c in zylindrische Wärmespeicherkapseln
10, wie sie in Fig.7 dargestellt sind, oder in kugelförmige Wärmespeicherkapseln 10', wie sie in
F i g. 8 dargestellt sind, gegeben.
Die bevorzugten Temperatur- und Zeitbereiche für die Durchführung der Erwärmung in Stufe 26 sind in
Fig. 2 dargestellt.
Fig.9 zeigt die Beziehung zwischen der Erwärmungstemperatur T(0C) und dem Klarheitsgrad nach der
Erwärmung während der Zeitdauer f (St) von 1 Stunde. Auf der Abszisse ist die Erwärmungstemperatur
aufgetragen und auf der Ordinate der 5 Stufen umfassende Klarheitsgrad (0 — vollständig undurchsichtig, 1 —
unsichtbar, 2 — schwach sichtbar, 3 — sichtbar, 4 — deutlich sichtbar. Wie aus F i g. 9 hervorgeht, beträgt der
Bereich für die Erwärmungstemperatur vorzugsweise 60 bis 80° C. Bei Temperaturen über 80° C ändern sich
manchmal die Komponenten des Wärmespeichermaterials und bei Temperaturen unter 600C wird der Klarheitsgrad
nicht gesteigert.
Fig. 10 zeigt die Beziehung zwischen der Erwärmungsdauer f (St) und dem Klarheitsgrad bei 700C. Auf der
Abszisse ist die Erwärmungsdauer / (St) aufgetragen und auf der Ordinate der 5 Stufen umfassende Klarheitsgrad, wie in F i g. 9(0,1,2,3 und 4).
Durch einen entsprechenden Versuch kann festgestellt werden, daß die Erwärmungsdauer vorzugsweise 1
Stunde oder mehr beträgt Bei einer Erwärmungsdauer von unter 1 Stunde ist der Klarheitsgrad sehr gering. Bei
diesem Versuch wird das Wärmespeichermaterial in ein 1-l-Gefäß aus durchsichtigem Polycarbonat gegeben.
Der Klarheitsgrad wurde aufgrund des Maßes ermittelt, in dem ein Gegenstand durch das Gefäß hindurch auf
der anderen Seite des Gefäßes sichtbar ist.
Manchmal erfährt das auf diese Weise hergestellte Wärmespeichermate.-ial eine Unterkühlung und setzt
keine latente Wärme frei, selbst wenn seine Temperatur unter den Erstarrungspunkt (20~C oder darüber) fäiii.
Es wurden daher nach dem Annäherungsverfahren entsprechende, die Erstarrung begünstigende Kristallisationskeimbildner
gesucht. Dabei wurde festgestellt, daß es günstig ist, zuerst Calciumhydroxid (Ca(OH)2) und
dann eine oder mehrere Stoffe der Gruppe Strontiumoxid (SrO), Strontiumphosphat (Sr2(PO4J2), Strontiumhydroxid
(Sr(OH)2) und Strontiumhydroxidoctahydrat (Sr2(OH)2 · 8 H2O) zuzusetzen, und zwar in einer Menge
von vorzugsweise 0,01 bis 10 Gew.-% bzw. Gew.-Teile Ca(OH)2 und 0,01 bis 10 Gew.-°/o bzw. Gew.-Teile eines
Stoffes der genannten Gruppe.
Das Calciumhydroxid verbackt die im Wärmespeichermaterial nach erfolgter Reinigung noch enthaltenen
Rückstände. Werden diese nämlich suspendiert, führen diese zu einer Verminderung der Wirkung des Kristallisationskernbildners.
Der Nachteil der Rückstände besteht darin, daß sie die Viskosität des Wärmespeichermaterials
steigern und den Konvektionswärmeübergang während der Wärmefreisetzung beeinträchtigen. Bei Zugabe
von Calciumhydroxid werden jedoch die Rückstände verbacken, wodurch die genannten Nachteile beseitigt
werden können.
Als Kristallisationskernbildner gelangt am besten eine Kombination aus Ca(OH)2 und SrO zum Einsatz. lMie
F i g. 11 zeigt, kann auf diese Weise ein niedriger Unterkühlungsgrad erzielt werden. Werden 0,1 °/o SrO und 0,1 °/o
Ca(OH)2 zugesetzt, erhält man einen sehr niedrigen Unterkühlungsgrad. Werden 0,1 Gew.-°/o SrO und
1,0 Gew.-% Ca(OH)2 zugesetzt, beträgt der Unterkühlungsgrad ca. 00C. Was die Methode der Einarbeitung von
Ca(OH)2 und SrO in das Wärmespeichermaterial betrifft, so hat diese vorzugsweise so zu erfolgen, daß beide
Komponenten teilweise miteinander in Kontakt gebracht werden können.
Wie oben ausgeführt, enthält technisches Calciumchlorid ca. 03 bis 4 Gew.-% NaCl, das den Schmelzpunkt
des Wärmespeichermaterials herabsetzt, d. h. der Schmelzpunkt des reinen Calciumchlorids (3O0C) wird durch
den Gehalt von 0,5 bis 4 Gew.-% NaCI in der Lösung auf ca. 28° C herabgesetzt.
Der Gehalt an Calciumchlorid in dem erfindungsgemäßen Wärmespeichermaterial kann auch 52 bis
65 Gew.-% betragen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Latentwärmespeichermaterial auf der Basis von 52 bis 65 Gew.-% technischem Calciumchlorid und
Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß es als Kristallisationskeimbildner 0,01 bis 10 Gew.-°/o Calciumhydroxid
und 0,01 bis 10Geiv.-% mindestens einer Verbindung der Gruppe Strontiumoxid, Strontiumphosphat,
Strontiumhydroxid und Strontiumhydroxidoctahydrat enthält.
2. Verfahren zur Herstellung eines Latentwärmespeichermaterials nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man in einem Gefäß Wasser mit 52 bis 65Gew.-% technischem Calciumchlorid versetzt, das
erhaltene Gemisch bei einer vorgegebenen Temperatur von 60 bis 800C während mindestens einer Stunde
ίο zur Ausfällung von für das Wärmespeichermaterial unerwünschten Verunreinigungen im unteren Teil des
Gefäßes erwärmt und dann den Oberstand im Gefäß zur Gewinnung des Wärmespeichermaterials abzieht,
und daß dem Oberstand als Kristallisationskeimbildner 0,01 bis 10Gew.-% Calciumhydroxid und 0,01 bis
10Gew.-% mindestens einer Verbindung der Gruppe Strontiumoxid, Strontiumphosphat, Strontiumhydroxid
und Strontiumhydroxidoctahydrat zugesetzt wird.
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