DE3244664C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Speichern von kontinuierlich, insbesondere in einem Schuppenstrom, anfallenden flächigen Erzeugnissen, vorzugsweise Druckprodukten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Speichern von kontinuierlich, insbesondere in einem Schuppenstrom, anfallenden flächigen Erzeugnissen, vorzugsweise DruckproduktenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, sowie eine
Vorrichtung zum Speichern von kontinuierlich, insbesondere in einem
Schuppenstrom, anfallenden flächigen Erzeugnissen, vorzugsweise
Druckprodukten, gemäß Oberbegriff des Anspruches 1 bzw. des An
spruches 6.
Es ist bekannt, flächige Erzeugnisse der verschiedensten Art, die kon
tinuierlich anfallen, auf einen Wickelkern aufzuwickeln (siehe beispiels
weise DE-OS 25 44 135, DE-AS 12 44 656 sowie DE-PS 22 07 556).
Ist die Zahl der auf diese Weise zu verarbeitenden Erzeugnisse größer
als die Kapazität des Wickels auf einem Wickelkern, so müssen bei
vollem Wickel mitten im Verarbeitungsvorgang Maßnahmen getroffen
werden, um die weiterhin anfallenden Erzeugnisse auf einen neuen,
leeren Wickelkern aufwickeln zu können. So ist es beispielsweise
möglich, den Produktezufluß während derjenigen Zeitspanne, während
der der volle Wickel gegen einen leeren Wickelkern ausgetauscht wird,
zu unterbrechen. Daneben ist es auch bekannt, zwei wechselweise be
schickbare Wickelstationen vorzusehen, von denen jeweils der einen
Erzeugnisse zugeführt werden, während der andern Wickelstation der
volle Wickel entnommen wird (DE-OS 25 44 135).
Bei dieser zuletzt genannten Lösung ist es wohl nicht erforderlich, den
Produktestrom zu unterbrechen, doch ist hierfür infolge der notwendigen
Verdoppelung der Wickelstationen ein erheblicher maschineller Aufwand
nötig.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren bzw. eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu
schaffen, das bzw. die eine kontinuierliche Verarbeitung der anfallenden
Erzeugnisse zu einem Hauptwickel an einer einzigen Wickelstelle er
laubt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 6 gelöst.
Währenddem die Zuleitung des vorauslaufenden Teils der Erzeugnisse
zur Wickelstelle verzögert wird, läßt sich ein voller Wickel gegen einen
leeren Wickelkern austauschen. Anschließend wird dieser erste Teil der
Erzeugnisse zusammen mit dem nachfolgenden zweiten Teil dieser
Erzeugnisse, der auf direktem Weg zur Wickelstelle gelangt, auf den
Wickelkern aufgewickelt. Werden die beiden Teile der Erzeugnisse
übereinanderliegend dem Wickelkern zugeführt, so sind die Wickellagen
des Wickels zweischichtig. Es ist jedoch auch möglich, die beiden Teile
des Erzeugnisstromes nebeneinander auf den Wickelkern aufzuwickeln.
Dabei wird aus dem ersten Teil der Erzeugnisse ein Zwischenwickel
gebildet, dem die Erzeugnisse anschließend wieder entnommen und
zusammen mit den Erzeugnissen des zweiten Teils des Produktestromes
dem Wickelkern zur Bildung des Hauptwickels zugeführt werden.
Im folgenden wird anhand der Zeichnung ein Ausführungs
beispiel näher erläutert.
Die beiden Figuren zeigen rein schematisch eine Auf
wickelstation in verschiedenen Arbeitsphasen.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Aufwickelstation 1
weist eine allgemein mit 2 bezeichnete Zuführung sowie
eine an diese anschließende Wickelstelle 3 auf. An die
ser Wickelstelle befindet sich eine Aufwickel- und Spei
chereinheit 4, die in der schweizerischen Patentanmeldung
Nr. 6 503/81 näher erläutert ist.
Diese Aufwickel- und Speichereinheit 4 weist ein mobiles
Gestell 5 in der Form eines Lagerbockes auf. Im Gestell
5 ist drehbar die Welle 6 eines zylindrischen Wickelker
nes 7 gelagert. Dieser Wickelkern ist auf nicht näher dar
gestellte Weise in Richtung des Pfeiles A antreibbar. In
diesem Gestell 5 ist weiter eine Bandspule 8 mit einem
Wickelband 9 gelagert. Dieses Wickelband 9, das aus einem
zugfesten Werkstoff, z. B. Kunststoff, besteht, ist mit
seinem einen Ende fest mit dem Wickelkern 7 verbunden.
Beim Drehen des Wickelkernes 7 wird dieses Wickelband 9
von der Bandspule 8 abgezogen, wobei nicht dargestellte
Mittel, z. B. eine Bremse, vorgesehen sind, um das auf den
Wickelkern 7 auflaufende Wickelband 9 unter Zugspannung
zu halten.
Die Zuführung 2 weist einen nur schematisch dargestellten
Zubringer 10 auf, der im vorliegenden Fall durch zwei
Bandförderer gebildet wird. An diesen Zubringer 10
schließt eine ebenfalls nur rein schematisch dargestellte
Weiche 11 an. Über diese Weiche 11 wird der Zubringer 10
wahlweise mit einem ersten Zweig 12 oder einem zweiten
Zweig 13 der Zuführung 2 verbunden.
Unterhalb der Weiche 11 ist ein Rahmen 14 angeordnet,
in dem eine Welle 15 eines weitern Wickelkernes 16 dreh
bar gelagert ist. Mit dem Wickelkern 16 ist das eine
Ende eines Wickelbandes 17 verbunden, das auf eine Vor
ratsrolle 18 aufgewickelt ist, die ebenfalls im Rahmen
14 gehalten ist. Unterhalb des Wickelkernes 16 ist im Rah
men 14 um eine Achse 19a schwenkbar eine Förderbandwippe 19 ge
lagert. An dieser Förderbandwippe greift ein am Rahmen 14
befestigter Andrückmechanismus 20 an, der einen Feder
speicher enthält und die Wippe 19 an den Wickelkern 16
bzw. an den sich auf diesem bildenden Wickel andrückt.
An dem dem Wickelkern 16 gegenüberliegenden Ende schließt
an die Förderbandwippe 19 ein Bandförderer 21 an. Zwischen
diesem Bandförderer 21 und dem Wickelkern 7 der Aufwickel-
und Speichereinheit 4 ist eine weitere Förderbandwippe 23
angeordnet, die um eine Achse 22a schwenkbar im Rahmen 14
gelagert ist. Diese Förderbandwippe 22 verläuft ebenfalls
unterhalb des Wickelkernes 7 und wird mittels eines An
drückmechanismus 23, der ebenfalls einen Federspeicher
enthält, an diesen Wickelkern 7 bzw. an den sich auf
diesem Wickelkern 7 bildenden Wickel angedrückt.
Die Aufwickelstation 1 arbeitet wie folgt:
Die auf den Wickelkern 7 aufzuwickelnden Druckprodukte
24, welche in Schuppenformation, d. h. dachziegelartig
übereinanderliegend anfallen, werden mittels des Zubrin
gers 10 zur Weiche 11 geführt. Diese leitet nun den vor
aus laufenden ersten Teil 25 der Druckprodukte 24 zum er
sten Zweig 12 der Zuführung 2, wie das in Fig. 1 darge
stellt ist. Der Wickelkern 16 wird auf nicht näher dar
gestellte Weise in Richtung des Pfeiles B angetrieben.
Die Druckprodukte 24 des ersten Teiles 25 werden durch
die Förderbandwippe 19 in Richtung des Pfeiles D unter
schlächtig dem Wickelkern 16 zugeführt und auf diesen
aufgewickelt. Gleichzeitig wird das unter Zugspannung
stehende Wickelband 17 mit aufgewickelt, welches als
Trennlage zwischen die einzelnen Wickellagen zu liegen
kommt. Wie die Fig. 1 zeigt, werden die ankommenden
Druckprodukte 24 mit ihrer Falzkante 24a voraus laufend
auf den Wickelkern 16 aufgewickelt.
Sobald das letzte Produkt 24 dieses voraus laufenden er
sten Teiles 25 die Weiche 11 passiert hat, wird diese
Weiche 11 umgeschaltet, um den zweiten, nachlaufenden Teil
26 der Druckprodukte 24 dem zweiten Zweig 13 der Zuführung
2 zuzuleiten, wie das die Fig. 2 zeigt. Währenddem nun die
Produkte 24 dieses zweiten Teiles 26 zur Wickelstelle 3
laufen, werden die Druckprodukte 24 des ersten Teiles 25
dem auf dem Wickelkern 16 gebildeten Zwischenwickel 27
entnommen. Zu diesem Zweck wird die Vorratsrolle 18 an
getrieben, währenddem der Wickelkern 16 leicht gebremst
wird. Die Druckprodukte 24 des ersten Teiles 25 werden
auf diese Weise vom Wickelkern 16 abgewickelt und gelangen
über den Bandförderer 21 zur Förderbandwippe 22, auf der
sie mit den Erzeugnissen 24 des zweiten Teiles 26 vereint
werden. Wie die Fig. 2 zeigt, kommen dabei die Erzeugnisse
24 dieses zweiten Teiles 26 auf die Erzeugnisse 24 des
ersten Teiles 25 zu liegen, so daß über die Förderband
wippe 22 dem Wickelkern 7 ein zweischichtiger Schuppen
strom zugeführt wird. Letzterer wird auf diesen Wickel
kern 7 aufgewickelt, wobei zwischen die einzelnen zwei
schichtigen Wickellagen das Wickelband 9 eingewickelt wird,
welches die einzelnen Wickellagen trennt. Das Aufwickeln
der Druckprodukte 24 auf den Wickelkern 7 ist in der
schweizerischen Patentanmeldung Nr. 6 503/81 und der
DE-OS 31 23 888 bzw. der entsprechenden GB-OS 2 081 230
näher erläutert.
Wie die Fig. 2 zeigt, werden die Druckprodukte 24 des
ersten Teiles 25 mit einer offenen Seite 24b voran dem
Zwischenwickel 27 entnommen und in Richtung des Pfeiles E
dem Wickelkern 7 zugeführt. Das heißt, daß die Falzkan
te 24a die nachlaufende Kante bildet. Demgegenüber ge
langen die Druckprodukte 24 des zweiten Teiles 26 mit
der Falzkante 24a voraus zum Wickelkern 7. Daraus ergibt
sich, daß die Druckprodukte 24 in den beiden Schichten
jeder Wickellage unterschiedlich angeordnet sind.
Hat der auf dem Wickelkern 7 gebildete Hauptwickel 28
seine Sollgröße erreicht, so wird die Weiche 11 erneut
umgeschaltet. Die nun weiterhin anfallenden Druckprodukte
24 werden auf die beschriebene Weise auf den inzwischen
vollständig entleerten Wickelkern 16 aufgewickelt. Wäh
rend der Bildung des Zwischenwickels auf dem Wickelkern
16 kann nun das Gestell 5 mit dem vollen Hauptwickel 28
aus der Wickelstation 1 entfernt und durch ein neues Ge
stell 5 mit einem leeren Wickelkern 7 ersetzt werden.
Während dieses Austausches muß der kontinuierlich anfal
lende Produktestrom somit nicht angehalten werden.
Die Entnahme der Druckprodukte 24 aus dem Hauptwickel 28
kann beispielsweise auf die in der gleichentags einge
reichten schweizerischen Patentanmeldung Nr. 7′855/81-5
beschriebene Weise erfolgen.
Dabei können beim Abwickeln der einzelnen Wickel lagen die
Druckprodukte 24 einer Schicht mit ihrer Falzkante 24a
vorauslaufend weggeführt werden, also in derselben Forma
tion, wie sie ursprünglich der Aufwickelstation 1 zuge
führt wurden.
Es versteht sich, daß die vorstehend beschriebene Vor
richtung in verschiedenen Teilen anders als wie gezeigt
ausgebildet werden kann. Einige der vielen möglichen
Varianten werden nun im folgenden kurz beschrieben.
Obwohl das gemeinsame Unterbringen des Wickelkernes 7
und der Bandspule 8 für das Wickelband 9 in einem mobilen
Gestell 5 für die Handhabung von besonderem Vorteil ist,
ist es auch möglich, die Bandspule 8 und den Wickelkern
7 im ortsfesten Rahmen 14 anzuordnen, wobei in diesem
Fall die Welle 6 des Wickelkerns 7 wegnehmbar gelagert
werden muß. Anstatt die Druckprodukte 24 des ersten und
zweiten Teiles 25, 26 wie gezeigt aufeinanderliegend auf
den Wickelkern 7 aufzuwickeln, ist es auch möglich, die
beiden Teile 25 und 26 des Druckproduktestromes gleich
zeitig nebeneinander auf den Wickelkern 7 aufzuwickeln.
Es versteht sich, daß auf die beschriebene Weise auch
andere flächige Erzeugnisse, z. B. Papierbogen, Säcke
und dergleichen, aufgewickelt werden können.
Claims (12)
1. Verfahren zum Speichern von kontinuierlich, insbesondere in einem
Schuppenstrom, anfallenden flächigen Erzeugnissen, vorzugsweise
Druckprodukten, bei dem die Erzeugnisse einer Wickelstelle zugeführt
und zur Bildung eines Hauptwickels auf einen Wickelkern aufgewickelt
werden,
dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein erster, vorauslaufender Teil
(25) der Erzeugnisse (24) zum verzögerten Zuführen zu der Wickelstelle
zuerst zu einem Zwischenwickel (27) aufgewickelt und anschließend
wieder abgewickelt wird, um dann gleichzeitig zusammen mit einem
zweiten, nachfolgenden Teil (26) der Erzeugnisse (24), der Wickelstelle
(3) zugeführt und auf den Wickelkern (7) zur Bildung des Hauptwickeis
(25) aufgewickelt zu werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste und zweite Teil (25, 26) der
Erzeugnisse (24) aufeinanderliegend aufgewickelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Erzeugnisse (24) dem Wickelkern (7)
unterschlächtig zugeführt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Aufwickeln der Erzeugnisse (24)
zwischen die Wickellagen wenigstens eine unter Zugspannung stehende
Trennlage (9) eingewickelt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem einen Teil (25) die Erzeugnisse
(24) eine andere gegenseitige Lage einnehmen als in dem anderen Teil
(26).
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch l, mit
einem an einer Wickelstelle angeordneten, antreibbaren Wickelkern zur
Aufnahme eines Hauptwickels und einer Zuführung zum Zuführen der
Erzeugnisse zur Wickelstelle,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung (2) einen, einen in
gegensinnigen Richtungen (B, C) antreibbaren Wickelkern (16) zum
Bilden eines Zwischenwickels (27) aus dem ersten, vorauslaufenden Teil
(25) der Erzeugnisse (24) aufweisenden ersten Zweig (12) zum
verzögerten Zuführen dieses ersten Teils (25) der Erzeugnisse (24) zur
Wickelstelle (3) und einen zweiten Zweig (13) zum direkten und mit
dem vom Zwischenwickel abgewickelten ersten Teil (25) gleichzeitigen
Zuführen des zweiten, nachfolgenden Teils (26) der Erzeugnisse (24) zur
Wickelstelle (3) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung (2) eine Umschalteinrich
tung (11) zum wahlweisen Beschicken eines der Zweige (12, 13) mit
Erzeugnissen (24) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet durch
wenigstens einen Speicher (18) für ein Trennband (17), das am einen
Ende mit dem Wickelkern (16) verbunden ist und unter Zugspannung
stehend zwischen die Wickellagen des Zwischenwickels (27)
einwickelbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Wickelkern (16) ein unterhalb
desselben verlaufendes Auflageorgan (19) vorgeschaltet ist, das die
Erzeugnisse (24) dem Wickelkern (16) unterschlächtig zuführt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
gekennzeichnet durch wenigstens einen Speicher (8) für ein Trennband
(9), das am einen Ende mit dem Wickelkern (7) verbunden ist und,
unter Zugspannung stehend, zwischen die Wickellagen des Hauptwickels
(28) einwickelbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Wickelkern (7) ein unterhalb
desselben verlaufendes Auflageorgan (22) zum unterschlächtigen
Zuführen der Erzeugnisse (24) zum Wickelkern (7) vorgeschaltet ist, das
dem ersten und zweiten Zweig (12, 13) gemeinsam ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelkern (7) des Hauptwickels (28)
und auch der zugeordnete Speicher (8) für das Trennband (9) in einem
mobilen Rahmen (5) gelagert sind.
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