DE3315491C2

DE3315491C2 - Beschickungs- oder Lagereinrichtung für Druckbogen

Info

Publication number: DE3315491C2
Application number: DE3315491A
Authority: DE
Inventors: Heinz Boss
Original assignee: Grapha Holding AG
Current assignee: Grapha Holding AG
Priority date: 1982-06-09
Filing date: 1983-04-28
Publication date: 1994-10-27
Anticipated expiration: 2003-04-29
Also published as: JPH0358987B2; CH657832A5; JPS58224933A; GB2121389A; DE3315491A1; GB8315594D0; GB2121389B; US4550883A

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Beschickungs- oder Lagereinrichtung für Druckbogen.

Aus der DE 31 23 888 A1 sind eine Beschickungseinrichtung (Fig. 3) und eine davon gesonderte Lagereinrichtung (Fig. 1 und 2) bekannt. Hierbei besteht der Nachteil, daß sowohl bei der Beschickung einer Weiterverarbeitungsmaschine mit Druckbogen od. dgl. als auch beim Aufwickeln derselben zwecks Lagerung beim Auswechseln eines vollen Wickels einschließlich Wickelkern gegen einen leeren Wickelkern oder umgekehrt eine Betriebsun terbrechung entsteht. Solche Betriebsunterbrechungen erfordern eine Stillsetzung der zu beschickende Verarbeitungsmaschine oder eine Zwischenspeicherung des endlos von einer Rotations presse ankommenden Schuppenstroms für die Dauer des Wickel wechsels.

Aus der US 33 60 209 ist eine Abwickelvorrichtung bekannt, mit welcher zu mehreren Rollen aufgewickelte Papierbahnen nachein ander zu einer zusammenhängenden, einzigen Papierbahn verbunden und einer Weiterverarbeitungsmaschine zugeführt werden sollen. Zu diesem Zweck ist eine Trommel in einer Richtung antreibbar. Ein Bahnwickel liegt mit seinem Außenumfang am Außenumfang der Antriebstrommel an und bewegt sich entsprechend dem kleiner werdenden Durchmesser entlang einer Führungsbahn bis der Bahn wickel so klein geworden ist, daß er die Antriebstrommel pas sieren kann und an einen Anschlag gelangt, wo der Bahnwickel zu Ende abgewickelt wird. In dieser Position steht der Umfang des Bahnwickels nicht mehr in Antriebsverbindung mit der Antriebs trommel. Damit die vorhergehende Papierbahn mit der nachfolgen den verklebt werden kann, wird am Ende des Abwickelvorganges für den vorangehenden Bahnwickel ein neuer Bahnwickel in Ab wickelstellung gebracht, die vorhergehende Papierbahn durch schnitten und an die neue Papierbahn angeleimt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Be schickungs- oder Lagereinrichtung für Druckbogen die Be schickung einer Verarbeitungsmaschine mit auf Wickeln gelager ten Druckbogen oder das Lagern von Druckbogen in Wickelform mit praktisch vernachlässigbaren Verlustzeiten bei einem Wickel wechsel zu ermöglichen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des An spruchs 1 gelöst.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Anhand der schematischen Zeichnung wird die Erfindung bei spielsweise erläutert.

Es zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels der Erfindung, und

Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1.

Gemäß der Zeichnung weist ein Anleger 1 einer Zusammentrag maschine im wesentlichen ein Magazin 2 für einen Druckbogen stapel 3 auf, von dem jeweils der unterste Druckbogen von einer Greifertrommel 4 abgezogen und auf eine (nicht darge stellte) darunterliegende Förderstrecke aufgeworfen wird. Zwei Niveautaster 5 greifen den Füllstand im Magazin 2 ab und betätigen über einen Schalter 6 einen Motor 7. Der obere Niveauschalter 5 schaltet den Motor 7 aus, wogegen der untere Niveauschalter 5 den Motor 7 einschaltet. Über dem Magazin 2 endet eine Förderstrecke 8, welche dem Magazin 2 die Druck bogen in geschuppter Form zuführt und diese am Ende 9 in das Magazin 2 abwirft. Die Förderstrecke 8 weist drei Bandab schnitte 10, 11 und 12 auf, deren Wirkrichtung derart aufein ander abgestimmt ist, daß sie eine zusammenhängende Förder strecke bilden können. Der Förderstreckenabschnitt 10 besteht aus endlosen Bändern, die über drehfest auf zwei parallele Wellen 13 bzw. 14 aufgesetzten Umlenkrollen 15 bzw. 16 geführt sind, wobei die Wellen 13 und 14 ihrerseits in ortsfesten Lagern drehbar gelagert sind. An der Welle 14 sind weiter zwei Hebel angelenkt, die an ihrem freien Ende eine Achse 17 tra gen, auf der frei drehbar Umlenkrollen 18 gelagert sind, denen auf der Welle 14 drehfest aufgesetzte Rollen zugeordnet sind, die in der Zeichnung mit den Umlenkrollen 16 zusammenfallen. Um die Umlenkrollen 18 und die zugeordneten Rollen auf der Welle 14 sind wiederum endlose Bänder geführt. Abtriebsseitig ist der Motor 7 getrieblich mit der Welle 13 verbunden und treibt der die endlosen Bänder auch die Welle 14 sowie die Umlenkrollen 18 des Bandabschnittes 11 an. An den den Bandab schnitt 11 tragenden Hebeln ist das freie Kolbenstangenende einer Zylinderkolbeneinheit 19 angelenkt, deren Kolben an einer Schwenkachse 20 schwenkbar am Maschinenständer gelagert ist. Durch ein Beaufschlagen der Zylinderkolbeneinheit 19 mit Preßluft kann der Bandabschnitt 11 zwischen zwei Endlagern verschwenkt werden, wie dies in der Zeichnung mit ausgezogenen und strichpunktierten Linien dargestellt ist. Der Bandab schnitt 12 hat eine vom Motor 7 über eine Kupplung 26 ange triebene, in ortsfesten Lagern drehbar gelagerte Welle 21, mit der drehfest Umlenkrollen 22 verbunden sind. Weiter sind an der Welle 21 ein Hebelpaar schwenkbar gelagert, dessen freie Enden durch eine Achse 23 fest verbunden sind, welche frei drehbar gelagerte Umlenkrollen 24 trägt. An den Hebeln greift eine Zylinderkolbeneinheit 25 an, deren Zylinder mittels einer Schwenkachse 27 schwenkbar am Maschinenständer gelagert ist und dessen freies Kolbenstangenende am Hebelpaar angelenkt ist. Das in der Zeichnung rechte Ende des Abschnitts 12 kann damit nach oben oder nach unten entsprechend dem Hubbereich der Zylinderkolbeneinheit 25 verschwenkt werden. Über der Förderstrecke 8 sind zwei im Maschinenständer drehbar gelager te, parallele Spindeln 29, 30 angeordnet, die vom Motor 7 über eine Kupplung 28 antreibbar sind. Zwischen den Spindeln 29, 30 ist ein erster Wickel 32 angebracht, der einen Kern 33 mit einer fest eingesetzten Welle 34 sowie ein darauf aufgewickel tes Band 35 aufweist, wobei zwischen den einzelnen Lagen des Bandes 35 eine aus Druckbogen bestehende Teilschuppe (d. h., Druckbogen in gegenseitiger Überlappung) aufgewickelt ist. Die Druckbogen können indessen auch aufeinanderfolgend mit mehr oder minder großem gegenseitigen Abstand aufgewickelt werden. Beim in der Zeichnung gezeigten Betriebszustand werden die Druckbogen bzw. das Band 35 vom Wickel 32 abgezogen und mit tels der Förderstrecke 8 in das Magazin 1 geworfen. Die Welle 34 ist endseitig in zwei Lagern 36 frei drehbar gelagert. Die Lager 36 sind mit nach unten offenen, mit einem Innengewinde versehenen Nuten auf die Spindeln 29, 30 aufgelegt, so daß sie sich je nach der Drehrichtung der Spindeln nach vorne (gegen das Magazin 2) oder nach hinten (vom Magazin 2 weg) bewegen. Das Band 35 wird auf einer Nabe 37 zu einer Bandvorratsrolle 31 aufgewickelt, welche mittels einer Keilverbindung drehfest aber abnehmbar auf eine Welle 38 aufgesteckt ist. Diese wird über eine Kupplung 39 vom Motor 7 angetrieben. Die Welle 38 ist drehbar am Ende eines zweiarmigen Hebels 40 gelagert, dessen Schwenkachse durch eine Welle 41 gebildet wird, welche über eine Kupplung 42 intermittierend um jeweils 180° ver schwenkbar ist. Am anderen Ende des Hebels 40 ist ein Dreh lager für eine weitere Welle 43 vorgesehen, die über eine Kupplung 44 vom Motor 7 antreibbar und auf die mittels einer Keilverbindung eine Nabe 45 lösbar aber drehfest aufgesteckt ist. Im hinteren Bereich der Spindeln 29, 30 ist ein weiteres Lagerpaar 36′ auf diese aufgelegt, in dem ein zweiter Wickel 32′ drehbar mit seiner den nabenartigen Kern 33′ durchsetzen den Welle 34′ gelagert ist. Das beim Abwickeln dieses Wickels 32′ vorausgehende Ende seines Bandes 35′ ist an der Nabe 45 befestigt. Während der Beschickung des Magazins 2 wird die Welle 38 angetrieben und das Band 35 wird vom Wickel 32 abge wickelt. Gleichzeitig ist die Zylinderkolbeneinheit 19 ausge fahren, so daß der zweite Abschnitt der Förderstrecke 8 tangen tial gegen den Wickel 32 anliegt. Dessen Wirkrichtung schnei det die Wirkrichtung des Bandes 35 ungefähr im Tangentenpunkt von Wickel 32 und Band 35. Ebenfalls angetrieben sind die Bandabschnitte 10 und 11 sowie die Spindeln 29 und 30, so daß der Wickel 32 langsam nach vorne gegen das Magazin 2 vorge schoben wird, während das Band 35 auf die Nabe 37 zu einer Bandvorratsrolle 31 aufgewickelt wird. Die vom Wickel 32 abge gebenen Druckbogen gelangen dabei auf den Bandabschnitt 11 und von diesem auf den Bandabschnitt 10 der Förderstrecke 8 und werden am Ende 9 in das Magazin 2 abgeworfen. Bevor der Wickel 32 vollständig abgewickelt ist, wird auf die Lager 36′ der nächste Wickel 32′ aufgesetzt und sein vorangehendes Ende mit der Nabe 45 verbunden, was bspw. mittels eines Klettenver schlusses erfolgen kann. Die Zylinderkolbeneinheit 25 wird dabei soweit ausgefahren, daß der Abschnitt 12 der Förder strecke 8 den Wickel 32 tangiert. Sobald der vordere Wickel 32 vollständig abgewickelt ist, löst sich das nachlaufende Ende des Bandes 35 vom Kern 33, mit dem es ebenfalls durch einen Klettverschluß verbunden sein kann und wird vollständig auf die Nabe 37 aufgewickelt. Sobald der letzte Druckbogen vom vorderen Wickel 32 abgenommen ist, wird der mittlere Bandab schnitt 11 der Förderstrecke 8 durch ein Betätigen der Zylin derkolbeneinheit 19 nach unten in die strichpunktiert ge zeichnete Stellung geschwenkt und es werden weiter durch ein Einkuppeln der Kupplungen 26 und 44 der dritte Bandabschnitt 12 der Förderstrecke 8 sowie die Nabe 43 in Drehung versetzt. Nunmehr wird das Magazin 2 vom zweiten Wickel 32′ beschickt. Während dieser Beschickung kann auf die auf der Nabe 37 befind liche Bandvorratsrolle 31 von der Welle 38 abgezogen und der weiteren Magazinierung von Druckbogen zugeführt werden. Eben falls kann der Kern 33 mitsamt den Lagern 36 entfernt und einer weiteren Magazinierung von Druckbogen zugeführt werden. Während der zweite Wickel 32′ abgewickelt wird, werden seine Lager 36′ durch Drehen der Spindeln 29 und 30 langsam gegen den Anleger 1 vorgeschoben. Sobald der zweite Wickel 32′ den mittleren Bandabschnitt 11 der Förderstrecke 8 erreicht, kann der Hebel 40 um 180° verschwenkt werden, so daß die Welle 43 mit der sich neu bildenden Bandvorratsrolle 46 gegen den An leger 1 und die Welle 38 von ihr entfernt wird. Ist der zweite Wickel 32′ so weit abgewickelt, daß die Druckbogen vom Band 35′ direkt auf den mittleren Bandabschnitt 11 aufgegeben werden, kann die Kupplung 26 ausgekuppelt und der Abschnitt 12 stillgesetzt werden. Sobald die drehenden Spindeln 29 und 30 den zweiten Wickel 32′ genügend weit gegen das Magazin 2 vor geschoben haben, ergibt sich auf den Spindeln 29 und 30 erneut Platz, um zwei weitere Lager 36 für einen dritten Wickel aufzulegen, von dem der Anleger 1 nach dem Entleeren des zwei ten Wickels 32 gespeist wird. Die Länge der Spindeln 29 und 30 muß somit so groß gewählt werden, daß mindestens ein voll ständiger Wickel 32, 32′ und ein Kern 33, 33′ nebeneinander Platz finden, ohne sich in ihrer Bewegung zu beeinträchtigen. Die Länge muß somit größer sein als die Radiensumme eines vollständigen Wickels und eines Kerns.

Die gezeigte Beschickungsvorrichtung kann auch als Lagerein richtung verwendet werden, indem man die Förderstrecke 8 mit entgegengesetzter Förderrichtung antreibt. Weiter sind in diesem Fall nicht die Wellen 38 und 43, sondern die Naben 33 und 33′ anzutreiben. Für die Lagerung werden die sich nachein ander oder in geschuppter Form folgenden Druckbogen auf die Förderstrecke 8 aufgeworfen und zuerst auf den Wickel 32 auf gewickelt, der sich, da auch die Spindeln 29 und 30 mit ent gegengesetzter Drehrichtung anzutreiben sind, in der Zeichnung langsam nach rechts bewegt. Hat der Wickel 32 eine bestimmte Größe erreicht, wird die Bandvorratsrolle 31 auf der Nabe 37 durch ein Verschwenken des Hebels 40 und 180° in die der An legestation 1 entfernte Arbeitslage verschwenkt, wobei der sich bildende Wickel 32 den mittleren Bandabschnitt 11 nach unten verschwenkt und der dritte Bandabschnitt 12 in Gang gesetzt wird. Sobald der Wickel 32 vollständig aufgewickelt ist, hat er in der Zeichnung den rechten Endbereich der Spin deln 29 und 30 erreicht und kann dort von den Lagern 36 ent nommen und magaziniert oder einer weiteren Verarbeitungsstufe zugeführt werden. Um einen auf der Förderstrecke 8 ankommenden endlosen Schuppenstrom auf einen nächsten Wickel umleiten zu können, ist ein weiteres Lagerpaar 36 am vorderen Ende der Spindel 29 und 30 mit einem Kern 33 aufzusetzen, wobei im Zeitpunkt des Überganges von einem Wickel zum anderen eine Lücke im Schuppenstrom zu bilden und das nächste Band 35 mit dem neu aufgebrachten, angetriebenen Kern 33 zu verbinden ist. Danach kann sich der beschriebene Arbeitsablauf wiederholen.

Claims

1. Beschickungs- oder Lagereinrichtung für Druckbogen mit wenigstens einem nabenartigen, drehbar in zwei endseitigen Drehlagern (36, 36′) gelagerten Kern (33, 33′), auf welchem ein mit einer Bandvorratsrolle (31, 46) verbundenes Band (35, 35′) zusammen mit den Druckbogen zu einem Wickel auf- oder von einem Wickel abwickelbar ist, wobei jeweils eine Teilmenge oder Teil schuppe der Druckbogen mittels einer unterhalb des Kerns (33, 33′) angeordneten Förderstrecke (8) zu dem Band (35, 35′) hin oder von dem Band (35, 35′) weggeführt wird, wobei der Wickel (32, 32′) oder dessen Kern (33, 33′) und die Bandvorratsrolle (31, 46) oder deren Nabe (37, 43) wahlweise antreibbar sind, wobei die Förderstrecke (8) mit ihrer Wirkrichtung den Ab schnitt des Bandes (35, 35′) zwischen dem Wickel (32, 32′) und der Bandvorratsrolle (31, 46) schneidet, wobei in Draufsicht gesehen, sowohl der Wickel (32, 32′) oder dessen Kern (33, 33′) als auch die Bandvorratsrolle (31 , 46) oder deren Nabe (37, 43) in Wirkrichtung der Förderstrecke (8) hin- und herbewegbar oder -verschiebbar gelagert sind, wobei die Länge des Bewegungs- oder Verschiebebereichs des Wickels (32, 32′) oder dessen Kerns (33, 33′) mindestens gleich der Summe der Radien des Kerns (33, 33′) des Wickels (32, 32′) und eines vollständigen Wickels (32, 32′) ist, und wobei das Band (35, 35′) am Kern (33, 33′) des Wickels (32, 32′) und/oder an der Nabe (37, 43) der Bandvor ratsrolle (31 , 46) lösbar befestigt ist.

2. Beschickungs- oder Lagereinrichtung nach Anspruch 1, wobei die Förderstrecke (8) den Wickel (32, 32′) über den ganzen Verschiebebereich tangiert.

3. Beschickungs- oder Lagereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei im Verschiebebereich die Dreh lager (36, 36′) des Kerns (33, 33′) tragende Führungsmittel und auf diese wirkende Antriebsmittel (29, 30) vorhanden sind, und daß die Drehlager (36, 36′) lösbar mit den Antriebsmitteln (29, 30) verbunden sind.