DE3414718C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Zwischenspei­ chern von mehrblättrigen Druckprodukten nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei einer aus der DE-PS 22 07 556 bekannten Vorrichtung wer­ den in Schuppenformation ankommende gefalzte Druckbögen zwi­ schen zwei von Rollen abgewickelte Führungsbänder geleitet und der zwischen diesem Führungsbandpaar eingeschlossene Bo­ genstrom wird einer vorzugsweise mit Seitenwangen versehenen Trommel, an der auch die Enden der Führungsbänder befestigt sind, oberschlächtig zugeführt, so daß beim spiralförmigen Aufwickeln aufgrund des stets vorhandenen beidseitigen Ein­ schlusses der Bögen zwischen dem Bänderpaar Störungen des Aufwickelvorganges bei hohen Maschinengeschwindigkeiten aus­ geschaltet werden können. Mit dieser bekannten Vorrichtung können zwar hohe Arbeitsgeschwindigkeiten erreicht werden, aber es läßt sich keine die Voraussetzung für eine hohe Spei­ cherkapazität darstellende Kompaktheit des Wickels erzielen, da die sowohl in sich als auch zusätzlich als Schuppenforma­ tion kompressiblen gefalzten Druckbögen innerhalb des Wic­ kels aufgrund des sich im Zusammenhang mit dem oberschläch­ tigen Aufwickeln ergebenden Wicklungssinnes nur geringfügig zusammengedrückt werden können. Es ergibt sich dadurch ein relativ loser Winkel mit einer Speicherkapazität, die auf den Durchmesser des Wickels bezogen sehr zu wünschen übrig läßt. Zudem sind dem Durchmesser auch enge Grenzen gesetzt.

Diese Nachteile treten bei der aus der gattungsbildenden DE 31 23 888 A1 bekannten Einrichtung nicht auf. Da in dem Wickel, der bei unterschlächtiger Zuführung der auf dem ein­ zigen Wickelband aufliegenden Schuppenformation gebildet wird, jede innere Windung gegenüber der sie umschließenden äußeren Windung ohne jegliche gegenseitige Blockierung im Wickelsinn verdreht werden kann, ist es möglich, durch Vorga­ be der Wickelbandzugspannung das Wickelband und damit die zwischen den einzelnen Windungen des Wickelbandes gelegene Schuppenformation in einen durchgehend kompakten Wickel zu überführen, in dem die fest zusammengezogenen und damit ra­ dial starr komprimierten Windungen aus Zeitungen, Zeitschrif­ ten und dergleichen satt aufeinanderliegen.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Einrich­ tung gemäß DE 31 23 888 A1 so zu verbessern, daß der Wickel noch stärker komprimiert wird.

Gelöst wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale.

Durch die Beschränkung der Überlappung auf den Randbereich der jeweils benachbarten Druckprodukte wird die Kompressibi­ lität des Schuppenstromes vermindert. Daran ändert auch der Umstand nichts, daß es beim Einführen der Schuppenformation in den Wickel zu einer gewissen Stauchung des Schuppenstro­ mes kommt, zumal der Unterschied zwischen der Umfangsge­ schwindigkeit des Wickels und der Zufuhrgeschwindigkeit des Schuppenstroms relativ klein ist und somit auch unter Berück­ sichtigung der Stauchung die Überlappung auf die Randzone beschränkt bleibt.

Diese jeweils auf die Randzone beschränkte Überlappung bedeu­ tet zudem, daß der mittlere Bereich der Druckprodukte auf dem Wickel an beiden Seiten frei ist, so daß die Produkte an der jeweils nächst inneren Windung auch mit ihrem mittleren Bereich aufliegen können und von der anderen Seite von der nächst äußeren Windung auch in ihrem mittleren Bereich er­ faßt werden. Diese großflächige Auflage trägt sehr stark zur Stabilität des Wickels bei, so daß es möglich ist, den Wic­ kel ohne apparativen Aufwand zu lagern, nämlich in vertika­ ler Lage einfach abzustellen oder auf seine Stirnfläche zu legen.

Die im Anspruch 2 beschriebene vorteilhafte Ausführungsva­ riante der Einrichtung nach der Erfindung ermöglicht es, die ganze Produktion beispielsweise einer Rotationsdruckmaschine zu außerordentlich kompakten und stabilen Wickeln zu verar­ beiten, und zwar bei reduzierter Wickelgeschwindigkeit.

Die durch die Erfindung erzielbaren Vorteile gelten auch bei zufolge ihrer Beschaffenheit wenig kompressiblen Druckproduk­ ten, z. B. aus dem Bereich des Tiefdrucks, wobei zu diesem Er­ gebnis das satte Aneinanderlegen der Windungen und das groß­ flächige Erfassen der Druckprodukte von den jeweils benach­ barten Lagen beitragen.

Einzelheiten des Erfindungsgegenstandes sind in der beilie­ genden Zeichnung dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 ein Auslegeband für eine Schuppenformation, wie sie gewöhnlich z. B. an einer Rotations­ druckmaschine anfällt,

Fig. 2 eine Einrichtung mit einem an das Auslege­ band anschließenden Transporteur und

Fig. 3 eine Wickelstation.

Die Produkte gemäß Fig. 1 befinden sich in einer Schuppen­ formation, wie sie gemäß der DE 31 23 888 A1 dem Wickeldorn bzw. dem sich bildenden Wickel unterschläch­ tig zugeführt wird. In Abweichung davon überlappen sich die Druckprodukte in der Schuppenformation gemäß Fig. 3 nur noch in ihrem Randbereich. Diese in Fig. 3 mit 1 be­ zeichnete Schuppenformation wird durch die aus endlos umlaufenden Förderbändern 2 und 3 bestehende Förderein­ richtung einem drehend angetriebenen Wickeldorn 4 bzw. dem sich bildenden Wickel 5 unterschlächtig zugeführt. Darunter wird nicht nur das Zuführen von unten verstanden, sondern das Zuführen derart, daß die Produkte mit ihrem vorlaufenden und das nächst vorne liegende Produkt über­ lappenden Rand - gewöhnlich mit dem Bund- gegen den Mantel des Wickels auflaufen und dabei in den mit 6 angedeuteten Klemmspalt gelangen, der durch den Mantel des sich bilden­ den Wickels einerseits und durch die Fördereinrichtung 3 bzw. das Wickelband 7 gebildet wird.

Der Teil 3 der Fördereinrichtung ist als eine um eine Achse 8 schwenkbare Wippe ausgebildet, die durch eine nicht dargestellte Anstellvorrichtung gegen den Umfang des Wickels gedrückt wird. Auch wenn an dieser Wippe 3 sich ein umlaufendes Förderband oder mehrere solche be­ finden können, dienen diese ausschließlich dem Zuführen der Druckprodukte zum Wickel, nicht aber dem Antrieb des­ selben. Der Antrieb erfolgt ausschließlich mittels eines nicht dargestellten Antriebsmotors, der mit dem Wickeldorn 4 getrieblich verbunden ist. Mit dem Wickeldorn 4 ver­ bunden ist auch das Ende des Wickelbandes 7, das beim Auf­ wickeln von einer Vorratsrolle 9 abgezogen wird und von dieser Vorratsrolle den Schuppenstrom 1 untergreifend zum Wickel verläuft. Das Wickelband 7 ist durch nicht darge­ stellte Mittel, z. B. durch eine auf die Vorratsrolle bzw. dessen Kern wirkende Bremsvorrichtung unter einer vorgebbaren Zugspannung gehalten. Es ist auch dafür gesorgt, daß die Umfangsgeschwindigkeit des Wickels und mithin auch die Geschwindigkeit des Wickelbandes 7 der Zuführgeschwindigkeit der Schuppenformation 1 entspricht. Zu diesem Zwecke kann der Wickeldorn mit einem sogenannten Wickelgetriebe ange­ trieben werden. Die diesbezüglichen apparativen Vorkehrun­ gen sind in der DE 31 23 888 A1 beschrieben, so daß eine Wiederholung sich hier erübrigt. Wesentlich ist nur darauf hinzuweisen, daß der Antrieb des Wickeldornes einerseits und die Unterwerfung des Wickelbandes unter eine vorgebbare Zugspannung trotz der großen Schuppenab­ stände und mithin der entsprechend herabgesetzten Kom­ pressibilität des Schuppenstromes zu einem satten Wickel führt.

In Fig. 2 ist ein an das Auslegeband 10 sich anschließender Transporteur dargestellt, der in bekannter Weise ge­ steuerte, bei 11 angedeutete Zangen aufweist, die aus der Schuppenformation 12 (Fig. 1) die Produkte 13 einzeln übernehmen. Im Bewegungsweg der Zangen 11 des Transporteurs - der gesamthaft mit 14 bezeichnet ist (Fig. 2) - befinden sich drei Wickelstationen 15, 16 und 17, jeweils ausgebildet bzw. ausgerüstet wie in Fig. 3 dargestellt. Die gleichen Teile sind folglich mit der gleichen Bezugsziffer versehen. Im Bereiche der Fördereinrichtungen 2 bzw. 3 der einzelnen Wickelstationen befinden sich Auslösemittel, z. B. Kulissen (nicht dargestellt), für die Zangen, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß die Exemplare 13 auf die Wickelsta­ tionen verteilt werden und auf den Fördereinrichtungen 2, 3 zu einer Schuppenformation ausgelegt werden, in der die Druckprodukte sich nur noch mit ihrem Rand überlappen, wie das in Fig. 3 gezeigt ist.

Die Ausbildung und Wirkungsweise eines solchen Transpor­ teurs ist beispielsweise in der DE-OS 25 19 561 dargestellt. Nähere Ausführungen erübrigen sich deshalb an dieser Stelle.

Claims (2)

1. Einrichtung zum Zwischenspeichern von mehrblättrigen Druckprodukten, wie Zeitungen, Zeitschriften oder derglei­ chen in Schuppenformation, bei der zum Aufwickeln der Schuppenformation ein drehbar angeordneter Wickeldorn vor­ gesehen und beim Aufwickeln antreibbar ist, sowie eine die Schuppenformation an den Wickeldorn leitende Förder­ einrichtung und ein mit dem Wickeldorn verbindbares Wic­ kelband, das durch eine Spannvorrichtung unter eine vor­ gebbaren Zugspannung setzbar ist und beim Aufwickeln der Schuppenformation zwischen den Wicklungslagen eingewic­ kelt wird, wobei durch die Fördereinrichtung der Schuppen­ strom mit dem Wickelband dem Wickeldorn unterschlächtig zugeführt ist und der Schuppenstrom mit der in Förderrich­ tung vorne liegenden Kante der Druckprodukte am Wickel­ dorn bzw. auf der zuletzt gewickelten Lage des gebildeten Wickels zur Anlage kommt, dadurch gekennzeichnet, daß der Fördereinrichtung (2, 3) eine zur Bildung einer Schuppenformation (12) aus sich nur in ihrem vorderen und hinteren Randbereich überlappenden Druckprodukten (13) eingerichtete Schuppenauslagevorrichtung vorgeschaltet ist.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schuppenauslagevorrichtung aus einem an ein Anle­ geband (10) anschließenden Transporteur (14) besteht, der steuerbare Zangen (11) zum individuellen Erfassen der Pro­ dukte (13) aufweist, daß in der Bewegungsbahn der steuer­ baren Zangen (11) zwei oder mehrere je zu einem Wickel­ dorn (4) führende Fördereinrichtungen (2, 3) und in Be­ reichen derselben Steuermittel zum Auslösen bestimmter Zangen (11) angeordnet sind, so daß die auf die einzelnen Fördereinrichtungen (2, 3) in Schuppenformation abgeleg­ ten Druckprodukte (13) sich nur in ihrem vorderen und hin­ teren Randbereich überlappen.