Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anschließen
von Abzweigleitern an Adern eines spannungsführenden, elektrischen Kabels sowie eine Abzweigklemme
zur Ausführung dieses Verfahrens mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 3.
Aus dem vorbekannten DE-GM 18 55 753 ist bereits eine Abzweigklemme für Erdkabel bekannt, die zwei
halbringförmige Isolierkörper aufweisen, in die innenseitig Kontaktstücke mit Ansätzen in Kegel- oder Pyramidenform
eingelagert sind. Die Isolierteile werden durch ein Spannband zusammengepreßt, welches in
einer Umfangsnut der Isolierteile verläuft Nachteilig ist, daß das Anschließen der Abzweigleiter in die Klemmöffnungen
der Kontaktstücke erschwert wird. Außerdem erfordert das Aufbringen des Preßdruckes auf die
Kontaktstücke und Eindrücken der Kontaktstückvorsprünge in die Kabeladern massive Ober- und Unterteile
somit einen unnötigen baulichen Aufwand. Schließlich verläuft das Eindrücken der radialen Kontaktstückvorsprünge
beim Zusammenpressen des zweigeteilten Isolationskörpers nicht günstig.
Aus der vorveröffentlichten DE-PS 17 65 242 ist es ferner bekannt, eine Abzweigkiemme mit einem zweigeteilten
Klemmenkörper vorzusehen, dessen Klemmenkörperteile geführt zueinander beweglich und durch
Schrauben zusammenpreßbar sind. Die Klemmkörperteile nehmen die Kontaktstücke fest auf. Sie übertragen
damit den bei ihrem Zusammenschrauben entstehenden Druck auf die Kontaktstücke und pressen die in
Richtung des Zueinanderbewegens der Klemmenkörperteile verlaufenden Schneiden der Kontaktstücke in
die Kabeladern ein. Nachteilig ist auch bei dieser bekannten Abzweigklemme, daß das Anschließen der Abzweigleiter
erschwert. Zudem muß auch hier infolge der Druckübertragung auf die Kontaktstücke der Klemmenkörper
aus einem kompakten, aufwendigen Bauteil bestehea
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Anschließen der Abzweigleiter an den Kontaktstücken zu
erleichtern und den Aufbau des Klemmenkörpers zu vereinfachen. r
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Kennzeichens der Ansprüche 1 und 3.
Die Erfindung bietet den Vorteil, daß es möglich wird,
die Abzweigleiter auch einzeln an den räumlich von der Abzweigklemme getrennten Kontaktstücken anzuschließen.
Die Anschließarbeit wird hierdurch erheblich vereinfacht. Außerdem wird es möglich, einen verhältnismäßig
einfachen Körper zum Zusammenpressen der Kabeladern und damit des Einpressens der Kontaktschneiden
od. dgl. der Kontaktstücke in die Kabeladern zu verwenden. Der nur auf die Kabeladern Druck ausübende
Klemmring kann aus einem Blechteil, vorzugsweise gestanztem Blechring, der zu einem U-förmigen
Teil gebogen wird, aufgebaut sein.
Weitere Ansprüche der Erfindung ergeben sich aus , den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fi g. 1 eine Stirnansicht, teilweise im Schnitt, der Abzweigklemme
nach der Erfindung, und
F i g. 2 eine Seitenansicht.
Das Hauptkabel 1 weist z. B. vier Kabeladern 2 auf. Diese besitzen vorzugsweise einen kreissegmentförmigen
Querschnitt. Jede Kabelader 2 ist von einer Isolation 3 umgeben. Die das Hauptkabel 1 ummantelnde
Außenisolation ist bereits entfernt.
Die in F i g. 1 oben liegenden Kabeladern 2 sind von den unteren z. B. durch Eintreiben eines Spreizkeiles
oder durch eine sonstige Spreizvorrichtung in die dargestellte, voneinander entfernte Lage gebracht worden.
In den gebildeten Spalt 4 zwischen den oberen und unteren Kabeladern 2 ist ein das Hauptkabel 1 durchquerendes
Distanzstück 5 eingeschoben. Das Distanzstück 5 besitzt, wie aus Fig.2 ersichtlich, im Querschnitt ein
Doppelrinnenprofil. Es ist durch Ablängen einer entsprechenden Profilschiene hergestellt. Von dem Steg 6
erstrecken sich auf jeder Längsrandseite nach außen schräg aufwärts bzw. schräg abwärts verlaufende Ränder
7. Die schräg verlaufenden Ränder 7 können bei erhöhtem Druck auf ihre Randkanten in Richtung zur
Ebene des Steges 6 hin ausweichen. Die Kontaktstücke 8 für die vier Kabeladern 2 sind gleich ausgebildet. Sie
besitzen einen quaderförmigen Kontaktstückkörper 9, an den sich einstückig, rechtwinklig zur Kontaktstückkörperlängsachse
ein Kontaktstückfuß 10 anschließt. Die freie Länge dieses Fußes 10 ist derart bemessen,
daß er sich zumindest über einen wesentlichen Teil der Kabelader 2 erstreckt, wenn das Kontaktstück an die
Kabelader 2 angesetzt ist. Der Kontaktstückfuß 10 besitzt Kontaktschneiden 11, -spitzen od. dgl. Die Kontaktschneiden
11 verlaufen in Längsrichtung des Fußes 10.
Die Kontaktstücke 8 sind mit ihren Füßen 10 in den vom Distanzstück 5 und jeder zugehörigen Kabelader 2
begrenzten Hohlraum einschiebbar. Die Höhe jedes Kontaktstückfußes 10 ist dabei vorzugsweise gleich der
Projektionshöhe der Ränder 7 des Distanzstückes 5. Sie kann aber auch geringfügig größer oder kleiner sein. Ist
sie geringfügig höher, so erfolgt das Einführen der Kontaktstücke 8 unter Druckanwendung, da die Kontaktschneiden
11 bereits etwas in die Isolation 3 jeder Kabelader eindringen. Hierdurch sind die Kontaktstücke
nach dem Einführen in ihrer Lage zugleich gegen ungewolltes Herausrutschen gesichert. Sind alle vier Kontaktstücke
8 entsprechend lagegerecht in das Distanzstück 5 eingeführt, so kommen die dem Hauptkabel 1 zugekehrten
Seitenflächen des Kontaktstückkörpers 9 in Anlage mit der Isolation 3 der jeweiligen Kabelader 2.
Jeder Kontaktstückkörper 9 besitzt ein quer durchgehendes Anschlußloch 12 für einen nicht dargestellten,
anzuschließenden Abzweigleiter. Zentrisch und in der Längsachse des Kontaktstückkörpers 9 ist eine Klemmschraube
13 zum Festklemmen eines nicht dargestellten Abzweigleiters angeordnet.
Jeder Kontaktstückkörper 9 ist von einer Isolationshülse 14 umgeben. Diese ist über den Kopf der
Klemmschraube 13 vorstehend mit einem dort geschlossenen Querschnitt ausgebildet und erstreckt sich
dann an jeder Außenfläche des Kontaktstückes 8 bis zum unteren Ende des Kontaktstückkörpers 9. Dieses
untere Ende der Isolationshülse 14 springt nach einwärts und gewährt dadurch Schutz gegen ungewolltes Abziehen
der Isolationshülse 14. Die einander gegenüberliegenden Seitenflächen des Kontaktstückes 8 sowie ein
Teil der der Kabelader 2 zugekehrten Seitenfläche des Kontaktstückes 8 ist frei.
Das Anschließen der Abzweigleiter an den Kontaktstücken 8 erfolgt vorzugsweise bevor diese mit ihren
Füßen 1© in das zwischen den Kabeladern 2 befindliche Distanzstück eingeschoben werden. Es ist jedoch auch
möglich, daß das Anschließen der Abzweigleiter erst in der eingeschobenen Stellung der Kontaktstücke erfolgt,
in der diese bereits im wesentlichen in einer gemeinsamen Querschnittsebene des Hauptkabels 1 liegen.
Zur Herstellung des galvanischen Kontaktes zwischen den Kontaktschneiden Ii und den Kabeladern 2
ist es notwendig, daß die Kabeladern 2 mit großem
ίο Druck gegen die Kontaktschneiden 11 gepreßt werden.
Hierzu dient ein vorzugsweise zweigeteilter Klemmring 15. Der Klemmring 15 besteht vorzugsweise aus
zwei halbringförmigen Teilen 16. Jedes Teil 16 ist im Querschnitt U-förmig ausgebildet. Im Bereich des
Scheitels sind nebeneinanderliegende Druckstücke 17 mit Zähnen oder Schneiden 18 angeordnet, die über ein
Isolationsteil 19 sich gegen den im Scheitelbereich eben verlaufenden U-Steg 20 abstützen. Zur Halterung des
Isolationsteiles 19 sind seitlich Isolationsteile 21 ausgebildet, die die Seitenwände 22 des Teiles 16 umgreifen.
Im Bereich der Kontaktstücke 8 sind die U-Stege 20
ausgenommen, so daß die Kontaktstückkörper 9 mit
ihren Isolationshülsen 14 frei durchtreten können.
Die Enden der Teile 16 weisen in den U-Stegen 20 Löcher zur Anbringung von Spannschrauben 23 mit
Muttern 24 auf.
Nach dem Ansetzen der Kontaktstücke 8 am Hauptkabel 1 durch Einschieben der Kontaktfüße 10 in das
quer durch das Hauptkabel 1 verlaufende Distanzstück
5 und Anschließen der Abzweigleiter an die Kontaktstücke 8 wird der Klemmring 15 angebracht und durch
Anziehen der Spannschrauben 23 wird über die Druckstücke 17 ein Druck zum Anpressen der Kabeladern 2
an die Schneiden 11 der Kontaktfüße 10 aufgebracht.
Die Kontaktschneiden 11 dringen dabei durch die Isolation
3 hindurch und stellen galvanischen Kontakt mit dem metallischen Kern der Kabeladern 2 her. Da das
Anschließen der Abzweigleiter vor dem Herstellen des galvanischen Kontakts der Kontaktstücke 8 mit den Ka-
beladern 2 erfolgt, ist für das Anschließen der Abzweigleiter kein isoliertes Spezialwerkzeug notwendig und
da die spannungsführenden Teile vollständig und sicher isoliert von dem vorzugsweise metallischen Klemmring
15 sind, ist auch für das Anziehen der Spannschrauben 23 kein Spezialwerkzeug notwendig.
Das Distanzstück 5 kann zusätzlich auch ein vorausgehendes, das Spreizen der Kabeladern 2 bewirkendes
Keilende besitzen, das nach dem vollständigen Eintreiben des Distanzstückes über das Hauptkabel 1 vorsteht.
Dieses vorstehende, nicht mehr notwendige Keilende kann abgesägt oder durch Vorsehen einer Bruchstelle
abgebrochen werden.
Es ist auch möglich, Kontaktstück 8 und Distanzstück 5 so auszubilden, daß nach Einschieben des Kontaktstückfußes
10 in das Distanzstück 5 eine Verrastung des Kontaktstückes 8 eintritt, so daß es nicht mehr ungewollt
entfernbar ist. Hierzu wäre es beispielsweise möglich, die Oberseite des Steges 6 und die Unterseite des
Kontäktstückfußes 10 sägezahnartig auszubilden. Hierdurch ist zwar ein Einschieben des Kontaktstückfußes
10 in das Distanzstück 5 möglich, jedoch ein freies Herausziehen verhindert.
Anstatt eines metallischen Klemmringes 15 kann auch ein Klemmring aus Isoliermaterial verwendet werden.
Es könnten dann die metallischen Druckstücke 17 und die metallischen Kontaktstücke 8 umgebenden
bzw. abstützenden Isolierteile bzw. Isolationshülsen entfallen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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