DE3215892A1 - Vorrichtung zum herausschneiden verklebeter scheiben - Google Patents
Vorrichtung zum herausschneiden verklebeter scheibenInfo
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Description
Aktiengesellschaft _ /} -
Ingolstadt, den 21.04.1982 IP 1776 Vg/Shr
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ablösen von im Randbereich verklebten Fahrzeugscheiben. Weiterhin
beschreibt sie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
.
In zunehmendem Maße werden mit der voranschreitenden Entwicklung
des Klebstoffes heute die Fahrscheiben eines Fahrzeuges mit der Karosserie verklebt, da dadurch eine größere Freiheit
im Aufbau, eine bessere Festigkeit und auch ein ansprechendes Äußeres erreicht werden.
Als problematisch bei verklebten Scheiben erweist sich, daß das
bei Reparaturarbeiten oder nach Unfall Instandsetzungen notwendige
Heraustrennen von Scheiben sehp arbeitsintensiv
ist und einen hohen Grad der Anstrengung erfordert. Bislang
wird beispielsweise bei der Windschutzscheibe eines Fahrzeuges
die Ablösung derart vorgenommen, daß ein kurzes Stück Draht an einer Stelle mit Hilfe einer Ahle durchgezogen wird
durch den Klebebereich und dann mit erheblichem Kraftaufwand versucht wird, fortschreitend diesen Draht quer zum Randbereich
der Scheibe durch die Klebestelle weiterzuziehen. Weitere versuchte Lösungsmöglichkeiten sind scharfe Messer
oder erhitzte Teile, die im Randbereich der Scheibe geführt werden.
All diesen Verfahren ist zu eigen, daß sie einen Zeitaufwand
von etwa 1 Arbeitsstunde erfordert, darüber hinaus sind
Beschädigungen der Karosserierandbereiche insbesondere im
Lack, oder auch Beschädigungen des auf der Innenseite liegenden
Armaturenbrettes fast unvermeidbar.
V.
Aufgabe der Erfindung ist es, das Heraustrennen von verklebten Fahrzeugscheiben zu vereinfachen.
Die Aufgabe wird gelöst gemäß dem Kennzeichenteil des Anspruches
1.
Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, eine geeignete Vorrichtung
zum Abtrennen der Fahrzeugscheiben anzugeben. Diese Aufgabe
wird gelöst durch den Kennzeichenteil des Anspruches 4.
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, daß ein Draht um den
Außenumfang der Scheibe gelegt wird. Dieser Draht kommt in der Nut, die auch die Abdeckung oder Zierleiste zwischen Scheibe
und Karosserie aufnimmt, zu liegen und befindet sich somit
in unmittelbarer Nähe der Kleberaupe. An einer Stelle wird
der Draht mit beiden Enden durch die Kleberaupe, beispielsweise
mit Hilfe einer Ahle, in das Innere des Fahrzeuges geführt.
Dann wird das eine Ende des Drahtes in das Innere des Fahrzeuges
gezogen, während das andere Ende fixiert bleibt. Dadurch schneidet der Draht in die Kleberaupe ein und durchtrennt
diese. Alternativ ist es auch möglich, beide Enden des Drahtes
gleichzeitig in den Innern des Fahrzeuges zu ziehen.
In einer bevorzugten Ausführung des Verfahrens ist vorgesehen, daß der Draht in Eckpunkten umgelenkt wird. Durch diese
Führung werden hohe» nicht quer zur der Kleberaupe wirkende Kräfte vermieden, die sonst zu einem Reißen des Drahtes führen
könnten. Die Umlenkung verbreitet das Verhältnis der wirksamen
Schneidkraft zur Zugkraft am Draht.
Weiterhin ist eine Vorrichtung offenbart, die zum Aufwickeln des Drahtes dient, so daß das Hineinziehen in das Innere ohne
große Schwierigkeiten durchgeführt werden kann. Diese Vorrichtung
stütz sich an der Scheibe ab und trägt eine Trommel, auf der der Draht aufgewickelt werden kann.
Der Wickel Vorgang kann von Hand durchgeführt werden, was eine gewisse Feinfühligkeit mit sich bringt und dementsprechend ein
Reißen des Drahtes verhindern kann. Es ist jedoch genauso möglich, das Drehen der Trommel, um den Draht aufzuwickeln, beispielsweise
durch einen Elektromotor durchzuführen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren im einzelnen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung der Aufwickelvorrichtung;
Figur 2 einen schematischen Schnitt durch den Randbereich der
Scheibe, mit Hilfe derer die Lage des Drahtes erläutert wird ; und
Figur 3 die schematische Darstellung der Drahtführung.
In Figur 1 ist ein Gerät 37 dargestellt, daß zum Aufwickeln eines Drahtes 25 vorgesehen ist. Das Gerät weist zwei Gummisauger
10, 11 auf, die auf die SchPibe 21 gesetzt werden können. Zwei handbetätigte Hebel 12 und 13 sind vorgesehen,
um das Innere der Gummi sauger 10 und 11 zu evakuieren, so daß sich die Vorrichtung 37 fest an die Scheibe ansaugt und
auch durch größere Kräfte nicht versetzt oder abgelöst werden kann. Die beiden Gummisauger 10 und 11 sind mit Hilfe eines
Steges 14 verbunden, der ein Kugellager 15 trägt, durch das
eine Trommel 16 drehbar gelagert ist. Diese Trommel 16, die in etwa senkrecht auf dem Steg 14 steht, dient zum Aufspulen des
Drahtes 25. An der Oberseite der Trommel 16 befindet sich eine geeignete Übertragungsmöglichkeit 17, um die aufzuwendenden
Drehkräfte auf die Trommel 16 zu übertragen. Beispielsweise kann
es sich bei der ubertragungsmaßnahme 17 um einen Kreuzschlitz handeln, in den ein entsprechender Zapfen eingesetzt wird, oder
um eine sechseckige Ausnehmung, in die ein entsprechend ge-
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formter Zapfen form- und kraftschlüssig eingreifen kann.
Vorteilhafterweise wird die Trommel dabei beispielsweise
durch einen Ratschenmechanismus daran gehindert, den Draht
wieder abzuspulen.
Es ist natürlich auch möglich, im Bereich des Steges 14 einen Elektromotor vorzusehen, der die Trommel 16 antreibt.
Der auf die Trommel 16 aufzuwickelnde Draht 25 wird um die
Scheibe 21 geführt. Figur 2 zeigt die Lage des Drahtes im
Schnitt durch die Scheibe. Das Blech der Karosserie 20 bildet
einen Flansch, an dem die Scheibe 21 verklebt ist. Die Seite der Scheibe 21 weist dabei nach außen, während die Seite
29 der Scheibe 21 in das Innere des Fahrzeuges zeigt. Die
Scheibe 21 ist auf ihrer Innenseite 29 mit einer Kleberaupe
22 die beispielsweise aus einem PU-Kleber besteht, mit dem
Flansch 20 der Karosserie verklebt. Die Fuge zwischen Scheibe 21 und Karosserieteil 20 wird beispielsweise mit einer
Abdeckung oder Zierleiste 23- abgedeckt. Der zum Heraustrennen der Scheibe 21 dienende Draht 25 wird an der Stelle, die mit Hilfe
des Pfeiles '24 gekennzeichnet ist, zwischen die Abdeckung 23
und das Karosserieteil 20 eingeführt und kommt dadurch, wie in
Figur 2 dargestellt, zur Ruhe. Wichtig ist, daß er sich in dieser
Lage bereits auf der dem Innenraum zugewandten Seite 29 der Scheibe 21 befindet, so daß er direkt mit der Kleberaupe 22
in Berührung treten kann.
Eine bevorzugte Drahtführung ist in Figur 3 beschrieben, wobei
Umlenkrollen 35 und 36 in den Eckpunkten vorgesehen sind. Die Scheibe 21 besitzt einen Rand 31, entlang dem der Draht 25
geführt wird, und zwar in der Stellung, die in Figur 2 gezeigt
ist. Im unteren Mittelbereich der Scheibe, bezeichnet mit dem
Bezugszeichen 32, wird der Draht nach innen geführt und kann
von dort aus direkt der Vorrichtung 37 zum Aufwickeln zugeführt werden. Da dann jedoch gerade in diesem Bereich,
in dem die Kleberaupe 22 besondere Festigkeit aufweist, der Draht 25 rechtwinkelig zum Scheibenrand 31 und zur Kleberaupe
22 gezogen wird, ist die Belastung des Drahtes 25 verhältnismäßig
hoch und an seiner Festigkeit werden besondere Ansprüche gestellt. Der nutzbaren Drahtfestigkeit kommt ferner zugute,
daß die beim D.urchtrennen der Kleberaupe auftretende Erwärmung den Draht nicht mehrmals an der gleichen Stelle belastet uncL.so
zum Festigkeitsabfall führt. Der optimale Verlauf des Drahtes
25 ist, wenn er an der Außenseite der Kleberaupe parallel zu dieser geführt wird und an der Schnittstelle um 180 wiederum
nach hinten geführt wird. Um dies im besonders kritischen Bereich im unteren Teil der Scheibe 21 zu erreichen, sind zwei
Umlenkrollen 35 und 36 in den unteren Ecken der Scheibe 21 vorgesehen,
die den Draht 25 in der gewünschten Weise umlenken.
Die Durchführung des Schneidvorganges sieht so aus, daß der
Draht 25 im unteren Zentral bereich 32 nach innen geführt wird, anschließend um die Umlenkrollen 35 bzw. 36 mit seinen jeweiligen Enden gelegt wird und mit der Aufwickelvorrichtung 37
verbunden wird. Das eine Ende des Drahtes 25 wird auf die Trommel 16 geführt und von dieser aufgewickelt. Das andere Ende
des Drahtes 25 wird dabei durch geeignete Maßnahmen festgehalten.
Der Aufwiekel Vorgang wird beendet, wenn der Draht fortschreitend
den Rand 31 durchtrennt hat, bis er im oberen Abschnitt etwa in der Mitte, in Figur 3 mit den-Bezugszeichen 33 versehen,
angekommen ist. Dann wird dieses Ende des Drahtes fixiert, und das andere Ende des Drahtes 25 wird aufgewickelt, so daß
nunmehr wiederum beginnend im unteren Mittelabschnitt 32 des
Randes 31 die andere Hälfte der Scheibe 25 abgetrennt wird.
Versuche haben gezeigt, daß damit es möglich wird, eine Scheibe in ca. 10 Minuten durch einen einzigen Monteur heraustrennen
zu lassen. Bisherige durchschnittliche Bearbeitungszeit, die
nicht von dem erfindungsgemäßen Verfahren Gebrauch machten,
liegt bei etwa einer halben Stunde für zwei Monteure.
•V
2 Leerseite
Claims (9)
1.) Verfahren zum Ablösen von im Randbereich verklebten Fahrzeugscheiben,
dadurch gekennzeichnet, daß man
a) einen Draht (25) um den Umfang (31) der Scheibe (21), anliegend an dem Kleberand (22), führt
wobei der Draht (25) sich im Bereich der dem
Innenraum zugewandten Seite der Scheibe befindet ,
b) die Enden des Drahtes (25) an einer Stelle (32) durch den Klebebereich (22) in das Innere
des Fahrzeuges führt, und
c) den Draht (25) unter Festlegung der Enden in das Innere des Fahrzeuges zieht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
, daß man den Draht (25) im Inneren des Fahrzeuges in der Nähe der Scheibeninnenfläche aufwickelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Draht insbesondere
in den Eckbereichen der Scheibe umgelenkt wird, bzw. der Winkel des Schneidedrahtes durch Versetzen der Wickelvorrichtung
günstig beeinfluß wird.
4. Verfahren nach einen der Ansprüche 1-3, d a d u r c h
gekennzeichnet , daß der Winkel des Drahtes (25) zum Rand der Scheibe während des Einzugvorganges
durch Verschiebung der Aufwickelstelle verändert wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1-4, gekennzeichnet durch
eine sich an der Scheibe abstützende Aufwickelvorrichtung
(16) und einen von der Aufwickelvorrichtung (16) aufzunehmenden
Draht (25), der um die Scheibe (21) gelagert wird .
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß mindestens ein Gummisauger (10,11)
vorgesehen ist, um die Aufwickelvorrichtung (16) an der
Scheibe (21) anhaften zu lassen und zu fixieren.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß zwei Gummisauger (10,11) vorgesehen
sind, die über einen Steg (14) mineinander verbundden sind, wobei der Steg (14) eine Trommel (16) zum Aufwickeln
des Drahtes (25) trägt, deren Achse im montierten Zustand der Vorrichtung etwa senkrecht zur Scheibenoberfläche
steht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß die Trommel (16) Mittel (17) zum
Übertragen einer Antriebskraft aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5-9, dadurch
gekennzeichnet , daß im Randbereich der Scheibe (21), vorzugsweise an Eckpunkten, mindestens eine Umlenkrolle
(35, 36) vorgesehen ist.
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