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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Durchtrennen des Klebewulstes von eingeklebten Scheiben, mit einem Grundkörper, an dem mindestens ein Saugteller zur Festlegung an einer auszutrennenden Scheibe sowie eine motorisch antreibbare Spule zum Aufwickeln eines Trennmittels aufgenommen sind.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Durchtrennen des Klebewulstes von eingeklebten Scheiben, bei dem ein Trennmittel um den Klebewulst der Scheibe von außen herum geführt wird, der Klebewulst von außen mit mindestens einem Ende des Trennmittels durchstochen wird, eine Vorrichtung mit einem Grundkörper, an dem eine motorisch antreibbare Spule zum Aufwickeln des Trennmittels aufgenommen ist, mittels mindestens eines Saugtellers auf der auszutrennenden Scheibe befestigt wird und der Klebewulst durch Aufwickeln des Trennmittels auf der Spule durchtrennt wird.
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Eine derartige Vorrichtung und ein derartiges Verfahren sind aus der
DE 40 12 207 C1 und aus der
DE 32 15 892 A1 bekannt. Hierbei wird eine Wickelvorrichtung mit Hilfe von zwei Saugtellern auf der auszutrennenden Scheibe befestigt. Zusätzlich werden im Bereich der beiden unteren Ecken je eine Umlenkrolle mit Hilfe eines Saugtellers befestigt. Ein Schneiddraht wird mit seinen beiden Enden durch den Klebewulst hindurchgestochen, mit einem Ende festgelegt und mit dem anderen Ende um die Umlenkrollen und um den Klebewulst herumgeführt und schließlich auf einer ersten Spule der Wickeleinrichtung befestigt. Durch Antreiben der Spule wird nunmehr der Schneiddraht nach und nach durch den Klebewulst hindurchgezogen, so dass dieser durchtrennt wird. Wenn etwa der halbe Umfang der Scheibe an seinem Klebewulst durchtrennt ist, wird der aufgewickelte Endabschnitt des Schneiddrahtes fixiert und der andere, zuvor festgehaltene Endabschnitt aufgewickelt, um die andere Scheibenhälfte in gleicher Weise abzutrennen. Hierzu sind zwei separate Wickeltrommeln vorgesehen, die in entgegengesetzter Drehrichtung antreibbar und wahlweise feststellbar sind. Jede Wickeltrommel nimmt hierbei einen der beiden Endabschnitte des Schneiddrahtes auf.
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Nachteilig bei der bekannten Vorrichtung und bei den bekannten Verfahren ist, dass unterschiedliche Wickeleinrichtungen für das Aufwickeln des Schneiddrahtes in der einen und in der anderen Richtung vorgesehen werden müssen. Außerdem ist das umsetzen nach dem Durchtrennen der einen Hälfte des Klebewulstes aufwendig.
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Aus der
DE 10 2008 060 812 A1 sind eine weitere Vorrichtung und ein weiteres Verfahren zum Durchtrennen des Klebewulstes von eingeklebten Scheiben bekannt. Dabei wird eine Wickeleinrichtung mit Hilfe eines Saugtellers auf der auszutrennenden Scheibe befestigt. Ein Trennmittel wird mit einem Ende an der Karosserie des Fahrzeugs fixiert, z. B. an der Scheibenwischerwelle. Das Trennmittel wird sodann um den zu durchtrennenden Klebewulst außen herum geführt, durch den Klebewulst hindurchgestochen und an einer Spule der Wickeleinrichtung befestigt. Die Wickeleinrichtung ist drehbar am Saugteller aufgenommen, so dass sich diese beim Aufwickeln des Trennmittels unmittelbar am Trennmittel ausrichten kann. Durch Aufwickeln des Trennmittels wird so der Klebewulst nach und nach durchtrennt.
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Nachteilig bei der bekannten Vorrichtung und dem bekannten Verfahren ist, dass der Winkel zwischen dem Trennmittel und dem Klebewulst zu einem großen Teil des zu durchtrennenden Klebewulstes deutlich größer als 90° ist, was zu einer starken Zugbelastung des Trennmittels führt und entweder einen unsauberen Schnitt bedingt oder bei stärkerer Zugbelastung sogar zu einem Reißen des Trennmittels führen kann.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Durchtrennen des Klebewulstes von eingeklebten Scheiben anzugeben, womit auch bei nur einem engen Spalt zwischen der Scheibe und dem Flansch, an dem die Scheibe eingeklebt ist, eine sichere Durchtrennung des Klebewulstes ermöglicht ist. Dabei soll möglichst eine Anpassung an verschiedene geometrische Verhältnisse ohne weiteres möglich sein und ein zeitsparendes Arbeiten durch nur eine Person gewährleistet sein.
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Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung gemäß der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass mindestens zwei Umlenkrollen am Grundkörper mittels Auslegern in zueinander verstellbarer Entfernung gehalten sind.
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Die Aufgabe der Erfindung wird auf diese Weise gelöst.
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Dadurch dass mindestens zwei Umlenkrollen am Grundkörper mittels Auslegern in zueinander verstellbarer Entfernung gehalten sind, wird es ermöglicht, dass der Klebewulst einer eingeklebten Scheibe durch Aufwickeln des um den Klebewulst und die Umlenkrollen herumgeführten Trennmittel in nur einer Richtung nach und nach vollständig durchtrennt wird. Dabei ist der Schneidwinkel zwischen dem Klebewulst und dem Trennmittel für den überwiegenden Teil des zu durchtrennenden Klebewulstes kleiner als 90°, wodurch ein gutes Schneidverhalten sichergestellt ist.
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Die Ausleger können zuvor in geeigneter Weise so eingestellt werden, dass sich die Umlenkrollen in der Nähe des Randes der auszutrennenden Scheibe befinden, vorzugsweise in der Nähe eines Eckbereiches, vorzugsweise in einem Abstand von höchstens 50 cm, weiter bevorzugt von höchstens 30 cm, insbesondere von höchstens 20 cm.
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Auf diese Weise können besonders gute Schnittverhältnisse erzielt werden. Der Schneidwinkel wird über große Bereiche kleiner als 90° gehalten.
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Im Sinne dieser Anmeldung ist unter ”Trennmittel” jeglicher Draht oder auch jegliche Schnur zu verstehen, die grundsätzlich zum Durchtrennen des Klebewulstes einer Scheibe geeignet ist. Dies bedeutet, dass das Trennmittel eine ausreichende Reißfestigkeit und Biegbarkeit besitzen muss und ggf. mit einer geeigneten Beschichtung oder geeigneten Oberflächenmerkmalen in Form von Zahnansätzen oder dergleichen versehen ist, um den Schneidvorgang zu unterstützen. Es versteht sich jedoch, dass unter der Bezeichnung ”Trennmittel” auch eine geeignete Schnur aus Kunststoff oder dergleichen zu verstehen ist.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung, sind an den Auslegern Saugteller zur Befestigung an der Scheibe vorgesehen.
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Auf diese Weise wird eine sichere Festlegung in geeigneter Entfernung von der Scheibe ermöglicht.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung, ist mindestens einer der Ausleger am Grundkörper, vorzugsweise mittels einer Teleskopeinrichtung, ausziehbar aufgenommen.
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Auf diese Weise ist eine gute Einstellbarkeit ermöglicht.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung, stehen die Umlenkrollen derart gegenüber den Saugtellern nach außen hervor, dass ein um die Klebewulst der Scheibe von außen herum geführtes Trennmittel, dessen eines Ende fixiert ist und dessen anderes Ende zum Durchtrennen des Klebewulstes auf der Spule aufgewickelt wird, beim Durchtrennen des Klebewulstes durch die Umlenkrollen vom Grundkörper und von den Saugtellern beabstandet geführt ist, bis das Trennmittel den Klebewulst vollständig durchtrennt hat.
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Auf diese Weise ist ein sauberes Arbeiten mit geringer Zugbelastung des Trennmittels ermöglicht.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung, ist am Grundkörper eine Befestigungseinrichtung zur Fixierung eines Endes des Trennmittels aufgenommen.
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Auf diese Weise wird eine besonders einfache Handhabung ermöglicht, da das Trennmittel dann nicht mehr an einem externen Fixpunkt, z. B. an der Scheibenwischerwelle des Fahrzeuges, fixiert werden muss, sondern am Grundkörper mit Hilfe der Befestigungseinrichtung in einfacher Weise, z. B. durch Klemmen, befestigt werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung, ist mindestens einer der Ausleger am Grundkörper verschwenkbar aufgenommen.
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Durch eine verschwenkbare Befestigung von mindestens einem oder mehreren Auslegern am Grundkörper wird eine Anpassung der Vorrichtung auf die Wölbung einer auszutrennenden Scheibe erleichtert, wie sie bei Windschutzscheiben in der Regel vorhanden ist. Dabei ist die Schwenkachse vorzugsweise derart angeordnet, dass sich der Ausleger aus der Haupterstreckungsebene des Grundträgers heraus verschwenken lässt. Eine derartige Schwenkrichtung ist vorteilhaft, um eine gute Anpassung an gewölbte Scheibenoberflächen zu ermöglichen.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung, ist am freien Ende mindestens eines Auslegers ein Träger gehalten, an dem mindestens eine Umlenkrolle gelagert ist.
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Hierbei können an dem Ausleger bzw. am Träger auch mindestens zwei Umlenkrollen vorgesehen sein.
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Vorzugsweise ist hierbei am Träger ein Saugteller zur Festlegung einer Scheibe vorgesehen.
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Auf diese Weise ist eine vorteilhafte Positionierung der Vorrichtung an einer auszutrennenden Scheibe ermöglicht, wobei ferner durch die verschiedenen Umlenkrollen besonders günstige geometrische Verhältnisse erzielt werden können.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung, ist zumindest ein Saugteller verschwenkbar und/oder auswechselbar befestigt.
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Weiterhin ist es bevorzugt, dass zumindest ein Ausleger auswechselbar befestigt ist.
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Durch diese Maßnahmen ergibt sich eine besonders gute Anpassungsmöglichkeit auf verschiedene Scheibengrößen und verschiedene geometrische Verhältnisse, wobei durch einen Austausch des Saugtellers, einer Umlenkrolle oder eines Auslegers, auch eine Anpassung an kleinere Scheiben (z. B. Seitenscheiben) vorgenommen werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung sind die Umlenkrollen direkt am Grundkörper aufgenommen.
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Hierzu werden können die Ausleger etwa vom Grundkörper abgenommen werden und die Umlenkrollen dann direkt am Grundkörper befestigt werden. Dies ist zweckmäßig, um sehr kleine Scheiben austrennen zu können.
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Die Aufgabe der Erfindung wird ferner durch ein Verfahren zum Durchtrennen des Klebewulstes von angeklebten Scheiben mit den folgenden Schritten gelöst:
- – Festlegen einer Vorrichtung mit einem Grundkörper, an dem eine motorisch antreibbare Spule zum Aufwickeln des Trennmittels aufgenommen ist, mittels mindestens eines Saugtellers auf der auszutrennenden Scheibe,
- – Herumführen eines Trennmittels um den Klebewulst der Scheibe von außen,
- – Durchstechen des Klebewulstes von außen mit mindestens einem Ende des Trennmittels,
- – Herumführen des Trennmittels um zwei an Auslegern am Grundkörper gehaltene Umlenkrollen und Befestigen an der Spule,
- – Befestigen des anderen Endes des Trennmittels an einem Fixpunkt oder an der Vorrichtung und
- – Durchtrennen des Klebewulstes durch Aufwickeln des Trennmittels auf der Spule, bis der Klebewulst vollständig durchtrennt ist.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann der Klebewulst einer eingeklebten Scheibe durch Aufwickeln des Trennmittels in nur einer Richtung auf einer Spule nach und nach vollständig durchtrennt werden, ohne dass eine Umsetzung oder Unterbrechung zwischen verschiedenen Arbeitsschritten notwendig ist. Durch die Umlenkrollen ist hierbei eine optimale Positionierung der Vorrichtung auf der auszutrennenden Scheibe ermöglicht, so dass über große Teile des zu durchtrennenden Klebewulstes mit einem günstigen Schneidwinkel gearbeitet werden kann, der kleiner als 90° ist.
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Die angegebenen Schritte müssen nicht notwendigerweise in dieser Reihenfolge durchgeführt werden, sondern können auch in anderer Reihenfolgen ausgeführt werden, z. B. könnte zunächst ein Ende des Trennmittels durch den Klebewulst hindurch gestochen und an der Befestigungseinrichtung befestigt werden, bevor das Trennmittel um den Klebewulst der Scheibe von außen herum geführt wird und der Klebewulst mit diesem Ende durchstochen wird.
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Vorzugsweise wird die Vorrichtung mit den beiden Auslegern annähernd diagonal auf der auszutrennenden Scheibe befestigt. Hierbei können die Ausleger derart ausgezogen werden, dass sich die Umlenkrollen in der Nähe des Randes der auszutrennenden Scheibe, vorzugsweise jeweils in der Nähe eines Eckbereiches befinden.
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Auf diese Weise wird ein besonders schnelles und Durchtrennen des Klebewulstes über den gesamten Umfang ermöglicht, wobei die Zugbeanspruchung des Trennmittels relativ gering bleibt.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung der Erfindung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im Einsatz an einer Windschutzscheibe, wobei insbesondere die Angriffsverhältnisse des Trennmittels am Klebewulst ersichtlich sind;
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2 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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3 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß 2;
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4 eine Ansicht der Vorrichtung gemäß 3 von oben und
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5 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß 3, wobei einer der Ausleger teilweise ausgezogen ist.
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Die grundsätzliche Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung sei zunächst anhand von 1 erläutert.
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1 zeigt eine Scheibe 10 in der Ansicht von außen, die mit Hilfe eines umlaufenden Klebewulstes 12 auf einen Karosserieflansch 14 eines Fahrzeugs von außen eingeklebt ist. Bei dem Klebewulst 12 handelt es sich um ein sehr zähes Material, etwa auf Polyurethanbasis. Zwischen dem Klebewulst 12 und dem umlaufenden Karosserieflansch 14 verbleibt nur ein sehr schmaler Spalt. Muss eine derartige Scheibe 10 etwa infolge eines Steinschlagschadens ausgetauscht werden, so muss der Klebewulst 12 vollständig durchtrennt werden, wobei insbesondere der umlaufende Karosserieflansch 14 nicht beschädigt werden soll, so dass nach dem Wiedereinkleben einer neuen Scheibe keine nachteiligen Einflüsse etwas durch Rost zu befürchten sind.
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Erfindungsgemäß erfolgt das Durchtrennen des Klebewulstes 12 mit Hilfe eines Trennmittels 36 in Form eines Drahtes, wobei die Anordnung so getroffen ist, dass mit Hilfe eines einzigen Arbeitsgangs der Klebewulst 12 vollständig durchtrennt werden kann, ohne dass die erfindungsgemäße Vorrichtung 20 hierzu abgenommen oder verstellt werden muss.
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In 1 ist die Scheibe 10 von außen dargestellt, während die erfindungsgemäße Vorrichtung 20 von innen an der Scheibe 10 mit Hilfe von Saugtellern (nicht dargestellt) befestigt ist. Die Vorrichtung 20 weist einen Grundkörper 22 auf, an dem eine motorisch antreibbare Spule 34 vorgesehen ist. Am Grundkörper 22 sind ferner zwei Ausleger 24, 26 ausziehbar aufgenommen, an deren äußeren Ende jeweils eine bzw. mehrere Umlenkrollen 28, 30 vorgesehen sind, wobei der Einfachheit halber in 1 nur jeweils eine Umlenkrolle 28 bzw. 30 am äußeren Ende des Auslegers 24 bzw. 26 dargestellt ist. Am Grundkörper 22 ist ferner eine Befestigungseinrichtung 32 zur Festlegung eines Endes des Trennmittels 36 aufgenommen.
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Das Trennmittel 36 wird im Bereich des unteren Endes der Scheibe 10 von außen mit einem Ende durch den Klebewulst 12 hindurchgestochen, wozu etwa eine Hohlnadel verwendet werden kann, und an der Befestigungseinrichtung 32 festgelegt. Das Trennmittel 36 wird sodann von außen vollständig um den Klebewulst 12 herum geführt und dann mit seinem anderen Ende gleichfalls durch den Klebewulst 12 hindurchgestochen und dann um die Umlenkrollen 28, 30 der Vorrichtung 20 herum geführt und schließlich an der Spule 34 befestigt, so dass ein Aufwickeln des Trennmittels 36 ermöglicht ist.
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Die Vorrichtung 20 wurde zuvor an der Innenseite der Scheibe 10 vorzugsweise in Diagonalrichtung derart befestigt, dass sich die Umlenkrollen 28, 30 in nur geringem Abstand von den Rändern der Scheibe 10 befinden, also bspw. einen Abstand von etwa 10 bis 20 cm von den jeweiligen Rändern in den Eckbereichen haben. Hierzu wurden die Ausleger 24, 26 in geeigneter Weise ausgezogen und fixiert, um eine möglichst optimale Festlegung zu erreichen.
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Durch eine derartige Positionierung der Vorrichtung 20 in Diagonalrichtung und mit ihren Umlenkrollen 28, 30 in der Nähe der Eckbereiche, kann sichergestellt werden, dass sich der Austrennwinkel α, der sich zwischen dem Trennmittel 36 und dem Klebewulst 12 ergibt, über weite Bereiche des Klebewulstes 12 kleiner als 90° ist. Ein Winkel α von kleiner 90° ist bevorzugt, da sich auf diese Weise ein gutes Schneidverhalten und eine relativ geringe Beanspruchung des Trennmittels 36 ergibt. Ist der Winkel α größer oder gleich 90°, so ergeben sich deutlich erhöhte Zugkräfte und ein schlechteres Austrennverhalten.
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In 1 sind die Bereiche, in denen der Trennwinkel α größer oder gleich 90° wird, schraffiert angedeutet und mit Ziffer 44 bezeichnet. Es zeigt sich, dass diese Bereiche umso kleiner sind, je näher sich die Umlenkrollen 28, 30 in den Eckbereichen befinden.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. dem erfindungsgemäßen Verfahren lässt sich eine vollständige Durchtrennung des Klebewulstes 12 in einem Arbeitsgang erreichen, ohne dass die Vorrichtung 20 hierzu abgesetzt oder verstellt werden muss, wobei gleichzeitig eine vorteilhafte Schneidwirkung des Trennmittels 36 überwiegend über den gesamten Bereich sichergestellt ist. Mit den Pfeilen 39, 40, 41, 42 ist der Fortschritt des Austrennvorgangs schematisch angedeutet, d. h. das Trennmittel 36 wird von seiner in 1 gezeigten Ausgangsposition, in der der Winkel α angedeutet ist, nach und nach durch den Klebewulst 12 durch Aufwickeln auf der Spule 34 im Uhrzeigersinn in Richtung des Pfeiles 38 durch den Klebewulst 12 hindurchgezogen. Die vom Trennmittel 36 erzeugte Schnittlinie bewegt sich also vom Ausgangspunkt nach und nach entlang des Außenumfangs der Scheibe 10 in Richtung der Pfeile 39, 40, 41, 42, bis das Trennmittel 36 schließlich wieder zur Spule 34 hereingezogen wird.
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Der Aufbau der Vorrichtung 20 wird im Folgenden anhand der 2 bis 5 näher erläutert.
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Gemäß 2 ist jeder der beiden Ausleger 24, 26 mit Hilfe einer Teleskopeinrichtung nach außen ausziehbar. Der Ausleger 24 weist eine Teleskopstange 50 auf, die in einem Teleskoplager 51 geführt ist bzw. aus diesem herausziehbar ist. Am äußeren Ende der Teleskopstange 50 ist über ein Schwenklager 64 ein Saugteller 59 befestigt, der mit einem dreieckförmigen Träger 58 verbunden ist. Der Saugteller 59 kann mit Hilfe eines Hebels 60, über den ein Unterdruck erzeugbar ist, an der Scheibe 10 befestigt werden. An den äußeren Enden des Trägers 58 sind zwei Umlenkrollen 28, 46 vorgesehen. Das Teleskoplager 51 ist am Grundträger 22 an einem Ende verschwenkbar festgelegt (nicht dargestellt) und an seinem anderen Ende mit Hilfe eines Schlitzes 54 und einer damit zusammenwirkenden Klemme 55 derart verstellbar aufgenommen, dass der Ausleger 24 aus einer Haupterstreckungsebene des Grundträgers 22 heraus verschwenkt werden kann (vgl. 5). Der zweite Ausleger 26 ist in entsprechender Weise aufgebaut und weist eine Teleskopstange 52 auf, die innerhalb eines Teleskoplagers 53 ausziehbar gehalten ist, wobei das Teleskoplager 53 wiederum an seinem äußeren Ende an einem Schlitz 56 mit Hilfe einer Klemme 57 verstellbar gehalten ist und an dem anderen Ende schwenkbar am Grundträger 22 aufgenommen ist. Am äußeren Ende der Teleskopstanges 52 ist wiederum ein Saugteller 63 über ein Schwenklager 65 verschwenkbar aufgenommen und mit einem dreieckförmigen Träger 62 gekoppelt. An den äußeren Enden des Trägers 62 sind jeweils eine Umlenkrolle 30 bzw. 48 aufgenommen. Der Saugteller 63 kann mit Hilfe eines Hebels 64 an der Scheibe 10 durch Unterdruck befestigt werden.
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Am Grundkörper 22 sind ferner zwei Saugteller 68, 72 voneinander beabstandet, die gemäß 4 über Schwenklager 70, 71 am Grundkörper 22 befestigt sind. Die Saugteller 68, 72 können mit Hilfe von Hebeln 69 bzw. 73 mittels Unterdruck an der Scheibe 10 befestigt werden.
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Am Grundkörper 22 ist ferner zwischen den beiden Saugtellern 68, 72 die Spule 34 aufgenommen, die mit Hilfe eines Antriebes 74 motorisch antreibbar ist. Neben der Spule 34 ist ferner die Befestigungseinrichtung 32 für das Trennmittel 36 am Grundkörper befestigt. Die Befestigungseinrichtung 32 weist eine Spreizklemme 66 mit einer Reihe von Schlitzen auf, in die ein Ende des Trennmittels 36 eingeführt werden kann und mit Hilfe eines Betätigungshebels 67 an der Spreizklemme 66 eingeklemmt werden kann.
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Die Vorrichtung 20 wird zu Beginn des Austrennvorgangs mit Hilfe der beiden Saugteller 68, 72 in geeigneter Weise an der Innenseite der Scheibe 10 befestigt und sodann die Ausleger 24, 26 soweit ausgezogen, dass sich die Umlenkrollen 28, 46 bzw. 30, 48 in unmittelbarer Nähe der Eckbereiche befinden. Um eine Anpassung an eine Wölbung der auszutrennenden Scheibe 10 zu ermöglichen, können hierbei die Ausleger 24, 26 verschwenkt werden, wie in 5 anhand des einen Auslegers 24 angedeutet ist. Eine weitere Anpassung an die Scheibenwölbung ist über die verschwenkbare Anbindung der Saugteller 59 bzw. 63 an die Teleskopstangen 50 bzw. 52 ermöglicht.
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Die Betätigung des Antriebs 74 zum Aufwickeln des Trennmittels 36 auf der Spule 34 erfolgt vorzugsweise über eine Fernsteuerung, wozu ein Anschluss 76 (vgl. 2) am Grundkörper 22 vorgesehen sein kann. An der Fernsteuerung (nicht dargestellt), die vorzugsweise kabelgebunden ist, befindet sich ein Gasgebeschalter, mit Hilfe dessen der Antrieb 74 betätigt werden kann und je nach Durchdrücken der Betätigungstaste die Geschwindigkeit verändert werden kann.
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Soll die Vorrichtung 20 zum Austrennen von kleinen Scheiben verwendet werden, wie sie etwa in Seitenbereichen von Kraftfahrzeugen vorkommen, so können die Teleskopstangen 50, 52 mit den daran aufgenommenen Trägern und Saugtellern abgenommen und gegen kleinere Einheiten ausgetauscht werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4012207 C1 [0003]
- DE 3215892 A1 [0003]
- DE 102008060812 A1 [0005]