DE4012207C1 - - Google Patents
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- B60J1/02—Windows; Windscreens; Accessories therefor arranged at the vehicle front, e.g. structure of the glazing, mounting of the glazing
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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Description
Die Erfindung betrifft eine Trennsaite zum Durchtrennen von
dauerelastischen Klebeverbindungen, welche Trennsaite quer zu
ihrer Längsausdehnung durch die Kleberaupe gezogen wird und
diese dabei der Länge nach durchtrennt.
Die Trennsaite ist ein verhältnismäßig einfaches Trennwerkzeug
und wird daher in großem Umfang zum Heraustrennen von Fenster
scheiben, z. B. Fahrzeugscheiben, insbesondere der Front- und
Heckscheiben von Automobilen, benutzt, welche in zunehmenden
Mass unter Verwendung dauerelastischer Klebstoffe mit einem
Flansch der Fensteröffnung kraftschlüssig verklebt werden. Bei
dieser Trennsaite kann es sich um ein im Bedarfsfall einzu
setzendes Reparaturwerkzeug handeln. In diesem Fall wird die
Trennsaite z. B. quer durch die Kleberaupe gestoßen, an ihren
Enden mit Handgriffen versehen und dann an der Innen- und Außenseite
der Scheibe manuell entlang des Klebstoffstrangs gezo
gen.
Nach einem anderen Vorschlag, z. B. gemäß der Lehre der DE-OS
32 15 892, wird die Trennsaite am Umfang der eingesetzten
Scheibe entlang der Kleberaupe an deren Außenrand angelegt und
manuell oder maschinell nach Art einer Reißleine betätigt.
Dieses Verfahren ist auch anwendbar, wenn die Trennsaite be
reits vor dem Einsetzen der Scheibe in betriebsfertiger Lage an
dieser fabrikmäßig montiert, z. B. am Rand der Kleberaupe in
diese oder in ein benachbart zur Kleberaupe verlaufendes Gummi
profil eingebettet ist. Der nach dem Heraustrennen einer Schei
be am Rahmen verbleibende Teil der Kleberaupe wird der Einfach
heit halber belassen und soll als Basis für die Verklebung der
Ersatzscheibe benutzt werden können.
Trennsaiten herkömmlicher Art, wie sie z. B. in der DE-OS 32 15 892
offenbart sind, haben einen runden Querschnitt. Im Hinblick
auf den verhältnismäßig großen Trennwiderstand herkömmlicher
dauerelastischer, z. B. auf Polyurethanbasis aufgebauter Klebe
massen sollte die Trennsaite einen möglichst geringen Durchmes
ser und eine möglichst hohe Zugfestigkeit (Zerreißfestigkeit)
haben, um mit verhältnismäßig geringer Schnittkraft eine hohe
Schnittwirkung zu erzielen. In der Praxis ist jedoch eine sol
che Trennsaite, die aus einem handelsüblichen Saitenmaterial
hoher Zugfestigkeit hergestellt ist, eher mit einem stumpfen
Messer vergleichbar, d. h. der Saitendurchmesser muß mit Rück
sicht auf die begrenzte Zugfestigkeit verhältnismäßig groß
sein. Mit zunehmendem Durchmesser der Trennsaite nimmt jedoch
infolge des damit erhöhten Schnittwiderstandes die auf die
Trennsaite auszuübende Zugkraft ebenfalls zu. Dies erschwert
einerseits die manuelle Durchführung des Trennvorganges. Ande
rerseits nimmt mit zunehmendem Saitendurchmesser der Schnitt
widerstand und damit die aufzuwendende Zugkraft in stärkerem
Maß zu als der Saitenquerschnitt. Dies führt dazu, daß die
auf die Trennsaite auszuübende Zugkraft mit zunehmendem Saiten
durchmesser der Reißkraft näherrückt, wobei unter Reißkraft
die zum Zerreißen der Trennsaite erforderliche Zugkraft ver
standen wird, welche, bezogen auf den Saitenquerschnitt, die
Zugfestigkeit ergibt.
Ein weiterer Nachteil der Trennsaite mit rundem Profil besteht
darin, daß infolge des hohen Schnittwiderstandes eine Erwär
mung der Saite eintritt, welche die Zugfestigkeit derselben
herabsetzt. Außerdem ist mit einer Rundsaite kein glatter
Schnitt in der Klebemasse erzielbar, weil der Saitendurchmesser
unter den gegebenen Umständen verhältnismäßig groß ist im
Vergleich zu den zu trennenden Strukturelementen der Klebemas
se. Vielmehr entsteht eine krümelige Schnittoberfläche, welche
als Basis für die Vereinigung mit neuer Klebemasse wegen inho
mogener und zu geringer Haftfläche nicht geeignet ist. Bei
übermäßiger Erwärmung der Trennsaite während des Schnittvor
ganges wird zudem die Schnittoberfläche irreversibel chemisch
verändert, was die Hafteigenschaften des am Rahmen verbleiben
den Teils der Kleberaupe weiter verschlechtert. Die gleiche
nachteilige Wirkung tritt übrigens auch auf beim Versuch, die
Schnittkraft durch Erhitzen der Trennsaite zu vermindern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Trennsaite zu
schaffen, welche unter Vermeidung der genannten Nachteile bei
ihrer Anwendung eine geringere Schnittkraft erfordert und eine
glatte Schnittfläche erzeugt, welche sich für die Wiederverwen
dung als Klebegrund für eine neue Klebeverbindung eignet.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß die Trenn
saite nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 erfindungsge
mäß ein kantiges Profil aufweist.
Vorzugsweise ist ein Profil zu verwenden, das eine regelmäßige
Profilform und möglichst wenig Kanten aufweist, also z. B. ein
quadratisches Profil. Überraschend wurde nämlich gefunden,
daß eine derart profilierte Trennsaite sich bei einem bestimm
ten Anlegedruck zu Beginn des Trennvorganges von selbst in eine
Lage mit einer in Schnittrichtung weisenden Kante einstellt, so
daß sie in weit höherem Maß als eine querschnittsgleiche
Rundsaite wie ein Messer wirkt und deshalb eine weit geringere
Schnittkraft, also weniger Kraftaufwand zum Schneiden erfordert
und zudem einen viel feineren Schnitt gewährleistet. Mit zuneh
mender Anzahl Profilkanten nimmt diese vorteilhafte Wirkung
allmählich ab und nähert sich derjenigen einer Rundsaite.
Beim experimentellen Vergleich einer Trennsaite mit rundem
Querschnitt gegenüber einer solchen mit quadratischem Profil
zeigt sich ein markanter Unterschied im Verlauf der Schnitt
kraft während des Schneidvorganges. Die Schnittkraft an der
Rundsaite nimmt einen unruhigen Verlauf, mit lokalen Kraft
spitzen, welche auf eine ruckartige Vorschubbewegung der
Trennsaite hindeuten, wodurch sich die Reißgefahr erhöht.
Demgegenüber verläuft die Schnittkraft bei der Vierkantsaite
gleichmäßig, d. h. ohne Kraftspitzen, was auf die selbsttäti
ge Orientierung und Führung der Schnittkante zurückgeführt
werden kann. Die Reißgefahr ist dadurch erheblich geringer.
Auch mit dreieckigen und sechseckigen Profilen lassen sich
ähnlich gute Resultate erzielen. In der Praxis wird man al
lerdings dem quadratischen Profil den Vorzug geben, da es
ungleich kostengünstiger herzustellen ist als ein dreieckiges
oder sechseckiges Profil, obwohl eine Trennsaite mit drei
eckigem Profil eigentlich die besseren Schneideigenschaften
hat und eine solche mit sechseckigem Profil bei gleichem
Durchmesser des Profilumkreises einen größeren Querschnitt
aufweist und somit höhere Zugkräfte zuläßt. Diesbezüglich
stellt die Wahl eines quadratischen Profils einen optimalen
Mittelweg dar.
Bekannte Trennsaiten in Form von Seilen oder Litzen können
zwar ebenfalls vom runden Profil abweichen und haben an sich
eine höhere Flexibilität. Sie erreichen aber nicht annähernd
die mit einer kantigen Trennsaite aus massivem Material er
reichbare Messerwirkung, da z. B. die durch Verseilung mehre
rer Fäden erzielten Profilecken bei geringer Anzahl Fäden ei
nen zu großen Krümmungsradius aufweisen und bei großer An
zahl Fäden zu nahe beieinander liegen, in beiden Fällen also
annähernd wie eine Rundsaite wirken.
Die mit einer erfindungsgemäß profilierten Trennsaite ange
strebte Verbesserung im Vergleich zu einer Rundsaite kann er
reicht werden, wenn das Saitenmaterial eine Zugfestigkeit von
mindestens 1000 N/mm2 hat. Eine weitere Verbesserung ist
erzielbar durch die Wahl eines Saitenmaterials mit höherer
Zugfestigkeit, vorzugsweise in einem Bereich von 1200 bis
2500 N/mm2, da sich dadurch der Durchmesser des Profilum
kreises vermindern läßt, so daß auch bei starker Umlenkung
der Saite während des Trennvorgangs noch genügend Sicher
heitsreserve bezüglich der Zugfestigkeit vorhanden ist.
Mit Vorteil verwendet man als Saitenmaterial einen hochle
gierten Stahl, z B. eine V2A-Legierung, womit Zugfestigkeiten
von 1700 bis 2000 N/mm2 und darüber erreicht werden. Da
durch läßt sich der Saitenquerschnitt entsprechend ver
ringern und auf diese Weise die Schnittkraft weiter herab
setzen. Mit abnehmendem Saitenquerschnitt erhöht sich auch
die Flexibilität der Trennsaite, was sowohl die Vormontage
der Trennsaite als auch die Handhabung derselben beim Heraus
trennen der Scheibe erleichtert und eine höhere Biegebean
spruchung zuläßt.
Außer Stahlsaiten sind auch gegebenenfalls faserverstärkte
Kunststoffsaiten mit entsprechenden Materialeigenschaften als
Trennsaiten für den genannten Zweck denkbar.
Mit einer geringeren Schnittkraft ist selbstverständlich ein
geringerer Kraftaufwand für den auf die Trennsaite auszuüben
den Zug verbunden. Der Vorteil der deutlich geringeren Zug
kraft kommt bei manuell durchgeführtem Trennvorgang insbeson
dere auch beim Schneiden um die Scheibenecken zur Geltung. ln
diesen Bereichen ist die Gefahr, einen Lackschaden zu verur
sachen, besonders groß, weil bei größerer Kraftanstrengung
die Saitenführung nicht mehr in genügendem Maß unter Kon
trolle gehalten werden kann, vor allem, wenn dabei noch ver
sucht wird, die Schnittwirkung durch zusätzliche Sägebewe
gungen der Trennsaite zu erhöhen.
Die verminderte Schnittkraft erleichtert nicht nur die Hand
habung der Trennsaite, sondern gewährleistet im weiteren eine
glatte Schnittfläche, die zudem ohne Überhitzung der Ober
flächenstruktur der Klebemasse erzielt wird und sich daher
sowohl mechanisch als auch chemisch für den unmittelbaren
Auftrag einer neuen Kleberaupe wesentlich besser eignet als
Schnittflächen, die mit herkömmlichen, runden Saiten erzielt
werden konnten.
Der Durchmesser des Profilumkreises sollte unter den gegebe
nen Umständen bezüglich der üblicherweise verwendeten Klebe
massen und der üblichen Anwendungsformen der Trennsaite nicht
größer als 1 mm sein. Bei gleicher Größe des Profilumkrei
ses ergibt die quadratische Profilform einen größeren Sai
tenquerschnitt als die dreiecke Profilform. Die Herstellung
einer Trennsaite mit quadratischem Profil ist zudem kosten
günstiger. Eine Trennsaite mit dreieckigem Profil hat demge
genüber eine höhere Schnittwirkung und gelangt schon bei ge
ringerem Anlegedruck in die für den Schnittvorgang gewünschte
Lage.
Gegenstand der Erfindung sind außerdem ganz allgemein die
Verwendung eines massiven Drahtes mit kantigem Profil und
einer Zugfestigkeit von mindestens 1000 N/mm2 als Trennsaite
zum Durchtrennen von dauerelastischen Klebeverbindungen, z. B.
zum Durchtrennen einer Polyurethan-Klebeverbindung, sowie die
Verwendung einer solchen Trennsaite zum Heraustrennen von
Fensterscheiben, die in ihrem Randbereich mit einem Rahmen
kraftschlüssig verklebt sind, insbesondere von verklebten
Autoscheiben.
In der Zeichnung sind Anwendungsformen der erfindungsgemäßen
Trennsaite und die Wirkungsweise derselben schematisch dar
gestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 und 2 das manuelle Durchtrennen einer im Querschnitt
bzw. in Ansicht dargestellten Klebeverbindung
zwischen einer Autoscheibe und deren Rahmen;
Fig. 3 und 4 das maschinelle Durchtrennen einer Klebever
bindung der gleichen Art;
Fig. 5 Schnittstelle an der Kleberaupe bei der An
ordnung nach Fig. 4, in größerem Maßstab;
Fig. 6a-f verschiedene Eindringphasen beim Einziehen ei
ner vierkantigen Trennsaite in eine Kleberaupe;
Fig. 7 Ansicht einer Prüfapparatur für Trennsaiten;
Fig. 8 Querschnitt nach der Linie VII-VII in Fig. 4,
in größerem Maßstab;
Fig. 9 und 10 Diagramme über den Kraftverlauf an einer vier
kantigen bezw. runden Trennsaite während je
eines mit der Prüfapparatur nach den Fig. 7
und 8 durchgeführten Trennvorganges; und
Fig. 11 einen stark vergrößerten Längsteilschnitt
durch einen Abschnitt einer Kleberaupe, die
mit einer Rundsaite durchgetrennt wurde, mit
stilisierter Darstellung der Oberflächenstruk
tur der dabei erhaltenen Schnittfläche.
Gemäß Fig. 1 ist eine Autoscheibe 1 in ihrem Randbereich
durch eine Kleberaupe 2 mit einem Flansch 3 des Fensterrah
mens 4 einer Autokarosserie kraftschlüssig verbunden. Die
Kleberaupe 2 besteht aus einem dauerelastischen Klebstoff,
z. B. auf Polyurethanbasis. Die Trennvorrichtung besteht im
vorliegenden Beispiel aus einer Trennsaite 5 von beispiels
weise etwa 0.5 m Länge, welche anfänglich quer durch die Kle
beraupe 2 gestoßen wird und welche an beiden Enden mit je
einem Handgriff 6 verbunden ist, von denen sich der eine an
der Außenseite und der andere an der Innenseite der Scheibe
1 bzw. der Autokarosserie befindet. Zum Einspannen der Trenn
saite 5 an den Handgriffen 6 dient je ein frei drehbares
Spannfutter 7, damit sich die Trennsaite 5 zwangslos in die
für den Schneidvorgang gewünschte Lage drehen kann.
An diesen Handgriffen 6 wird die Trennsaite 5 quer zu ihrer
Längsausdehnung durch die Kleberaupe 2 gezogen, wobei diese
der Länge nach durchgetrennt wird. Dabei wird die Trennsaite
2 wechselweise am einen Handgriff 6 festgehalten und am ande
ren Handgriff 6 abgezogen, wie dies aus Fig. 2 hervorgeht.
Aus der mit ausgezogenen Linien gezeichneten Stellung der
Trennvorrichtung wird mit dem Abziehen der Trennsaite 5 am
unteren Handgriff 6 begonnen, während der obere Handgriff 6
festgehalten wird, bis die Trennvorrichtung die strichpunk
tiert gezeichnete Steilung erreicht. Danach wird die Trenn
saite 5 an der unteren Seite festgehalten und an der oberen
Seite abgezogen.
Je nach dem Verlauf der Kleberaupe 2 kann es unter Umständen
zweckmäßig sein, die Trennsaite 5 gleichzeitig an beiden En
den abzuziehen oder kurzhubige Sägebewegungen auszuführen
z. B. an den Ecken der Autoscheibe 1. In solchen Fällen ist
stets der gleiche Abschnitt der Trennsaite an der Schnitt
stelle im Einsatz.
Bei der Anwendungsform nach den Fig. 3 und 4 wird zum Heraus
trennen derselben Autoscheibe 1 eine mehrere Meter lange
Trennsaite 5 an den äußeren Umfang der Kleberaupe 2 ange
legt. Die beiden Enden der Trennsaite 5 werden an einer Stel
le 8, die sich im dargestellten Beispiel an der unteren
Längsseite der Scheibe 1 befindet, quer durch die Kleberaupe
2 hindurchgezogen und über Umlenkrollen 9 mit einer Auf
wickelvorrichtung 10 verbunden. Letztere ist an einer Tra
verse 11 befestigt, die mit Saugnäpfen 12 an der in Fig. 4
betrachteten Innenseite der Scheibe 1 festgehalten wird. Die
Umlenkrollen 9 sind ebenfalls mit je einem Saugnapf 13 an der
Scheibe 1 fixiert. Die Aufwickelvorrichtung 10 weist in an
sich bekannter und hier nicht dargestellter Weise zwei
Wickeltrommeln auf, die in entgegengesetzter Drehrichtung
antreibbar und wahlweise feststellbar sind. Jede Wickeltrom
mel nimmt einen der beiden Endabschnitte 14 und 15 der Trenn
saite 5 auf. Zum Betrieb der Aufwickelvorrichtung 10 kann
eine Handkurbel oder ein Antriebsmotor vorgesehen sein. Diese
an sich bekannten Antriebsmittel sind in der Zeichnung nicht
dargestellt.
Zu Beginn des Trennvorganges wird der eine Endabschnitt der
Trennsaite 5, z. B. der Endabschnitt 14, an der Aufwickelvor
richtung 10 festgehalten, während diese den anderen Endab
schnitt 15 aufwickelt und dabei die Trennsaite 5 von der
Stelle 8 aus quer durch die Kleberaupe 2 zieht. Die Umlenk
rollen 9 sorgen für einen günstigen Schnittwinkel, wobei un
ter Schnittwinkel der Winkel α zwischen den von der Schnitt
stelle 16 ausgehenden Saitenabschnitten 17 und 18 verstanden
wird. Dieser Winkel sollte möglichst nicht größer sein als
90°, was durch geeignete Anordnung je einer Umlenkrolle 9 in
den beiden unteren Scheibenecken im allgemeinen erreichbar
ist. Sobald durch den beschriebenen Trennvorgang die eine
Scheibenhälfte abgetrennt ist, wird der aufgewickelte Endab
schnitt 15 der Trennsaite 5 fixiert und der andere, zuvor
festgehaltene Endabschnitt 14 aufgewickelt, um die andere
Scheibenhälfte in gleicher Weise abzutrennen.
Die Fig. 5 zeigt eine vergrößerte Ansicht der Trennstelle 16
nach Fig. 4, wobei die durch den Trennvorgang entstandene
Schnittfläche mit 19 bezeichnet ist. Die an den Saitenab
schnitten 17 und 18 wirkenden Zugkräfte P1 und P2 sind beim
einseitigen Abziehen der Trennsaite 5 nicht gleich groß,
d. h. die von der Aufwickelvorrichtung 10 auf den Saitenab
schnitt 17 ausgeübte Zugkraft P1 ist größer als P2 und er
reicht daher zuerst die Grenze der Belastbarkeit der Trenn
saite 5. Andererseits ist die an der Trennstelle 16 von der
Trennsaite 5 auf die Klebemasse 2 ausgeübte Schnittkraft S
vom Schnittwinkel α abhängig; sie nimmt mit zunehmendem
Schnittwinkel im Vergleich zu den Zugkräften P1 und P2 ab,
d. h. zur Erzielung einer gleichbleibenden
Schnittkraft S müssen die Zugkräfte P1 und P2 mit zunehmendem
Schnittwinkel vergrößert werden. Im übrigen ist natürlich
auch die Schnittgeschwindigkeit für die Kraftwerte maßgebend.
Die Drehung der z. B. vierkantigen Trennsaite 5 in die Schnei
deposition erfolgt gemäß dem in Fig. 6 dargestellten Funk
tionsablauf von selbst, wenn sie unter der Einwirkung der in
Pfeilrichtung wirkenden Schnittkraft S in die Kleberaupe 2
einzudringen beginnt. Anfänglich legt sich die Trennsaite 5
mit einer ihrer flachen Seiten an die Oberfläche der Klebe
raupe 2 an (Fig. 6a). Mit zunehmendem Anlegedruck beginnt das
Saitenprofil aufgrund der labilen Gleichgewichtslage nach der
einen Seite hin zu kippen (Fig. 6b, c), bis es eine Lage er
reicht, in der seine vorstoßende Kante 20 in die Schnitt
richtung weist (Fig. 6d). Beim weiteren Eindringen der Trenn
saite 5 in die Kleberaupe 2 (Fig. 6e, f) behält das Saiten
profil die erreichte Lage bei, so daß dessen vorstoßende
Kante 20 die Kleberaupe 2 der Länge nach wie ein Messer
durchtrennt.
Die Prüfapparatur nach den Fig. 7 und 8 stellt eine Schneid
vorrichtung dar, bei welcher die zu prüfende Trennsaite in
ähnlicher Form zur Trennung einer Kleberaupe angewendet wird
wie bei der Anordnung nach den Fig. 3 und 4 zum Heraustrennen
einer Autoscheibe. Auf diese Weise lassen sich verschieden
artige Trennsaiten nicht nur unter den gleichen Bedingungen,
sondern zugleich auch in einer praxisbezogenen Anwendung
testen.
Die gezeigte Prüfapparatur umfaßt im wesentlichen einen
Prüfkörper 21, der aus zwei Metallschienen 22 besteht, die
durch eine Kleberaupe 23 miteinander verbunden sind, und eine
Zugvorrichtung 24 zum Abziehen der Trennsaite 25 quer durch
die Kleberaupe 23. Die Metallschienen 22 bestehen beispiels
weise aus Aluminium und haben eine Länge von 280 mm, eine
Breite von 15 mm und eine Dicke von 4 mm. Die Kleberaupe 23,
welche z. B. aus einer Klebemasse besteht, wie sie zum Ver
kleben von Autoscheiben verwendet wird, ist dabei 260 mm lang
und ebenfalls 15 mm breit und 4 mm dick. Zur Halterung des
Prüfkörpers 21 ist ein winkelförmiger Ständer 26 vorgesehen,
an dem der Prüfkörper 21 festgeklemmt werden kann. Dazu
dienen am Ständer 26 feststehende Schraubenbolzen 27, zwei
Klemmbriden 28 und Flügelmuttern 29.
Der eine Endabschnitt 30 der Trennsaite 25 ist in einem
Spannfutter verankert, das hier als einfache Klemmplatte 31
mit Klemmschraube 32 dargestellt ist, während der andere End
abschnitt 33 der Trennsaite 25 an der Zugvorrichtung 24 ein
gespannt ist. Zwischen diesen Endabschnitten 30 und 33 ist
die Trennsaite 25 an der Schnittstelle 34 quer durch die Kle
beraupe 23 am Prüfkörper 21 gezogen und über jeweils eine von
zwei Umlenkrollen 35, 36 geführt, welche am Ständer 26 um die
Achsen 37 und 38 drehbar angeordnet sind. lm ganzen hat die
zu prüfende Trennsaite 25 eine Länge von etwa 700 mm.
Die Zugvorrichtung 24 ist vertikal beweglich angeordnet und
mit einer nicht dargestellten Antriebsmaschine verbunden,
welche die Zugvorrichtung 24 aus der in Fig. 7 gezeigten Lage
gleichmäßig nach oben bewegt. Dabei erfolgt die Bewegung
längs zweier vertikal stehender Führungsstangen 39, an denen
eine die Zugvorrichtung 24 tragende Traverse 40 gleitbar ge
lagert ist. Die Führungsstangen 39 und der Ständer 26 sind
auf einem gemeinsamen, mit 41 in Fig. 8 angedeuteten Unterbau
fest angeordnet.
Der Prüfvorgang erfolgte jeweils in der Weise, daß die Zug
vorrichtung 24 mit einer konstanten Abzuggeschwindigkeit von
500 mm/min hochgezogen und dabei die von der Antriebsmaschine
aufgewendete Zugkraft F in Abhängigkeit von dem von der Zug
vorrichtung 24 zurückgelegten Weg L gemessen wurde. Der
Schnittwinkel α und die Schnittkraft S lassen sich aus diesen
Angaben und der geometrischen Anordnung der Prüfapparatur
ohne weiteres berechnen. Im übrigen wurden die Versuche je
weils bis zum Zerreissen der Trennsaite 25 fortgesetzt, wobei
die zum Zerreissen erforderliche Zugkraft F, d. h. die Reiß
kraft, gemessen wurde.
In den Fig. 9 und 10 sind die Prüfungsergebnisse dargestellt,
die mit einer vierkantigen im Vergleich zu einer runden
Trennsaite unter den gleichen Arbeitsbedingungen erzielt
wurden. Die vierkantige Trennsaite bestand aus einer V2A-Le
gierung mit einer Zugfestigkeit von 1700 bis 2000 N/mm2,
wobei die Profilkantenlänge 0,60 mm betrug. Die runde Trenn
saite war ein Federstahldraht C mit einem Durchmesser von
0,60 mm und einer Zugfestigkeit von rund 2400 bis 2700 N/mm2
(nach DIN 2076).
Es zeigt sich, daß die mittlere Zugkraft F in einem ausge
wählten Bereich der Weglänge L von 100 bis 300 mm praktisch
konstant ist, und zwar unabhängig von dem sich verändernden
Schnittwinkel α. Dieser Umstand ermöglicht auf einfache Wei
se einen direkten Vergleich verschiedenartiger Trennsaiten.
Zu diesem Zweck wurde aus den auf dem genannten Weglängenbe
reich auftretenden Kraftspitzen ein Mittelwert der Zugkraft
ermittelt, der für die vierkantige Trennsaite 244,2 N und für
die Rundsaite 304,3 N betrug. Im weiteren wurde für die Vier
kantsaite eine Reißkraft von 602,8 N und für die Rundsaite
eine solche von 620,9 N gemessen. Mit diesen Werten ergibt
sich ein Verhältnis der Zugkraft zur Reißkraft von rund 40%
für die Vierkantsaite und rund 49% für die Rundsaite, d. h. im
Vergleich zur Rundsaite ist bei der Vierkantsaite die erfor
derliche Zugkraft weiter von der zugehörigen Reißkraft ent
fernt und damit die Gefahr eines Saitenbruchs geringer.
Außerdem zeigen die Diagramme nach den Fig. 9 und 10 den un
terschiedlichen Kraftverlauf beim Trennvorgang. Während die
Zugkraft an der vierkantigen Trennsaite einen ziemlich steti
gen Verlauf nimmt, treten bei der Rundsaite verhältnismäßig
starke Schwankungen der Zugkraft auf. Dementsprechend ergaben
sich auch starke Unterschiede im Schnittbild. Während die
vierkantige Trennsaite eine äußerst feine, glatte Schnitt
fläche ergab, war die Schnittfläche nach dem Trennen mit der
runden Trennsaite grob und krümelig, wie dies in Fig. 11
schematisch dargestellt ist. Diese Figur zeigt den verblei
benden Teil 42 der Kleberaupe, an dessen Oberfläche sich
durch den Trennvorgang mit der runden Saite Vorsprünge 43 ge
bildet haben, welche den Zutritt der neuen, im allgemeinen
zähflüssigen Klebemasse 44 (strichpunktiert gezeichnet) zu
den dazwischen und teilweise darunter liegenden Oberflächen
partien verhindern. Dies hat zur Folge, daß für eine neue
Klebeverbindung eine nur ungenügende Haftfläche zur Verfügung
steht.
Claims (14)
1. Trennsaite zum Durchtrennen von dauerelastischen
Klebeverbindungen, welche Trennsaite quer zu ihrer Längsaus
dehnung durch die Kleberaupe gezogen wird und diese dabei der
Länge nach durchtrennt, wobei die Trennsaite durch einen me
tallischen Draht aus massivem Material gebildet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trennsaite ein kantiges Profil auf
weist.
2. Trennsaite nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine regelmäßige Profilform aufweist.
3. Trennsaite nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie ein quadratisches Profil aufweist.
4. Trennsaite nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie ein dreieckiges Profil aufweist.
5. Trennsaite nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie ein sechseckiges Profil aufweist.
6. Trennsaite nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Saitenmaterial eine Zugfestigkeit von mindestens
1000 N/mm2 hat.
7. Trennsaite nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Saitenmaterial eine Zugfestigkeit zwischen 1200 und
2500 N/mm2 hat.
8. Trennsaite nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Saitenmaterial eine Zugfestigkeit zwischen 1700 und
2000 N/mm2 hat.
9. Trennsaite nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Saitenmaterial ein hochlegierter
Stahl, insbesondere eine V2A-Legierung ist.
10. Trennsaite nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Umkreis des Profils einen Durchmesser von höchstens
1 mm aufweist.
11. Verwendung eines massiven Drahtes mit kantigem Pro
fil und einer Zugfestigkeit von mindestens 1000 N/mm2 zum
Durchtrennen von dauerelastischen Klebeverbindungen.
12. Verwendung eines massiven Drahtes mit kantigem Pro
fil und einer Zugfestigkeit von mindestens 1000 N/mm2 als
Trennsaite zum Heraustrennen von Fensterscheiben, die in ih
rem Randbereich mit einem Rahmen kraftschlüssig verklebt sind.
13. Verwendung eines massiven Drahtes mit kantigem Pro
fil und einer Zugfestigkeit von mindestens 1000 N/mm2 als
Trennsaite zum Heraustrennen von eingeklebten Autoscheiben.
14. Verwendung eines massiven Drahtes mit kantigem Pro
fil und einer Zugfestigkeit von mindestens 1000 N/mm2 als
Trennsaite zum Durchtrennen von Polyurethan-Klebeverbindungen.
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