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Die Erfindung betrifft eine Dichtungsmanschette gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Dichtungsmanschette sowie ein Montageset für die Herstellung einer Dichtungsmanschette.
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Rohrdurchdringungen an einem Gebäude mit einer schrägen Wand, insbesondere bei Schrägdächern, betreffen zumeist stehende Installationsrohre, die durch die Schrägwand bzw. das Dach geführt werden. Diese stellen bezüglich Montage und entsprechender Abdichtung ein großes Problem dar, so dass es sorgfältiger Maßnahmen bedarf, um eine einwandfreie Dichtung des Bereichs der Installationsdurchdringung zu bewerkstelligen.
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Hierzu ist bereits eine Luftdichtungsmanschette für Installationsdurchdringungen bekannt (
DE 10 2004 038 687 B4 ), welche aus einer Dichtplane für die innenseitige Anlage an einer Dachfolie, insbesondere einer Dampfbremse oder einer Dampfsperre, eines Schrägdaches, und einen Dichtkragen gebildet ist, welcher um einen Durchgang in der Dichtplane angeordnet ist, von der Dichtplane vorsteht und nach Montage das stehende Rohr umwickelt. Sowohl die Dichtplane wie auch der Dichtkragen sind jeweils aus einteiligen Folienzuschnitten gebildet, die jeweils mit einem Schlitz versehen sind. Die Schlitze sind hierbei aufeinander ausgerichtet, so dass die Luftdichtungsmanschette aus Dichtplane und daran angeordnetem Dichtkragen auf eine Installationsdurchdringung, insbesondere ein Rohr, von der Seite her montiert werden kann. Die Überlappungsstöße sowohl der Dichtplane wie auch des Dichtkragens und der Durchdringungsbereich werden dann geeignet mittels Klebebänder abgedichtet. Das Problem bei dieser Luftdichtungsmanschette besteht vor allem auch in der Ausrichtung der Überlappungsstöße von Dichtplane und Dichtkragen. Beim Aufbringen der Luftdichtungsmanschette muss nämlich die Dichtplane auseinandergezogen werden, um den einseitig eingebrachten Schlitz entsprechend weit zu öffnen, um die Dichtplane über das Rohr aufzusetzen. Dies ist auch für den Dichtkragen erforderlich, was aber bei der Rückführung der Dichtplane nach Aufbringung der Manschette auf das Rohr im Übergangsbereich zwischen Dichtplane und Dichtkragen aufgrund unterschiedlicher Spannungsverhältnisse zu Problemen in der Abdichtung führen kann.
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Schließlich ist eine Dichtungsmanschette bekannt (
DE 102 01 152 A1 ), die ebenfalls für Installationsdurchdringungen an Schrägdächern konzipiert ist und ein Manschettenteil aus zwei überlappenden Folienzuschnitten aufweist, die im Bereich der Durchdringungsöffnung für das Rohr mit sternförmig zugeschnittenen Laschen versehen ist, die sich an das Rohr nach Aufbringung der Manschette anlegen. Eine entsprechend zugeschnittene Banderole, die mit Klebstoff an ihrer Unterseite beschichtet ist, wird an der Auflagefläche der Durchdringung des Rohres aufgebracht und auch mit der Manschette verbunden. Auch hier sind die Überlappungsstöße aufeinander ausgerichtet und kann es infolge der nur sternförmig zugeschnittenen Laschen der Manschette, die am Rohr anliegen, zu Dichtungsproblemen kommen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Dichtungsmanschette für Installationsdurchdringungen an Gebäuden, insbesondere Schrägdächern, bereitzustellen, die einfach montierbar ist und eine einwandfreie Dichtung gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird nach Maßgabe der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 enthaltenen Merkmale gelöst, wobei sich für das Verfahren die Lösung durch die in den Ansprüchen 8 angegebenen Merkmale ergibt. Darüber hinaus betrifft die Erfindung auch ein Montageset für die Herstellung einer Luftdichtungsmanschette.
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Nach Maßgabe der Erfindung ergibt sich die Dichtungsmanschette durch Bereitstellung eines Manschettenrohres, welches aus einem ersten Folienzuschnitt gebildet ist, das zweckmäßigerweise um einen Rohrzuschnitt gewickelt ist, der in puncto Abmessungen und Querschnitt dem Installationsrohr bzw. der Installationsdurchdringung entspricht. Das durch Überlappung des ersten Folienzuschnitts gebildete Manschettenrohr ist an seinem stirnseitigen Ende mit einer Schrägöffnung entsprechend der Durchdringung des Rohres gebildet. Ferner ist ein Manschettenteil aus zwei zweiten Folienzuschnitten vorgesehen, die in überlappender Stellung auf der Dachfolie auf der Innenseite des Gebäudes angeordnet sind, wobei nach Maßgabe der Erfindung die Überlappungsstöße der Folienzuschnitte zur Bildung des Manschettenteils und der Überlappungsstoß des Manschettenrohres winkelmäßig versetzt zueinander ausgebildet sind, so dass die Schnittstellen der Folienzuschnitte zueinander versetzt sind. Dies führt zu einer Verbesserung des Dichtungsverhaltens einer solchen Luftdichtungsmanschette.
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Nach Maßgabe der Erfindung ist es zweckmäßig, dass jeder zweite Folienzuschnitt mit einem Ausschnitt versehen wird, der an die Schrägfläche der Durchdringung angepasst ist, wobei zweckmäßigerweise jeder Ausschnitt im zweiten Folienzuschnitt mehr als die Hälfte der Querschnittsfläche der Schrägöffnung des Rohrzuschnittes beträgt, so dass nach Aufbringung des Manschettenteils in überlappender Anordnung beider zweiten Folienzuschnitte diese das Rohr eng umgeben bzw. umschließen.
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Zweckmäßigerweise sind die Überlappungsstöße von Manschettenteil und Manschettenrohr um einen Winkel größer 45°, vorzugsweise um einen Winkel von 90°, zueinander versetzt angeordnet, so dass die Schnittstellen der Folienzuschnitte beider Elemente zueinander versetzt sind, was für eine einwandfreie Dichtung sehr vorteilhaft ist, und zwar insbesondere auch im Dauereinsatz und unter den Temperaturwechselbeanspruchungen, denen derartige Luftdichtungsmanschetten während des Gebrauchs ausgesetzt sind.
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Zweckmäßigerweise wird zwischen dem Manschettenausschnitt und dem Manschettenrohr nach Aufbringen auf dem Rohr und auf die Dachfolie im Bereich der Schrägöffnung eine umlaufende Dichtstoffraupe aufgebracht, die den Abdichtungseffekt erhöht.
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Schließlich ist es zweckmäßig, die Überlappungsstöße entsprechend zu verkleben, was beispielsweise durch die Verwendung von Klebebändern erfolgen kann. In diesem Zusammenhang ist es zweckmäßig, Folienzuschnitte zu verwenden, die einseitig mit Klebstoff beschichtet sind. Besonders bevorzugt sind Klebebänder geeigneter Breite.
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Neben dem Verfahren betrifft die Erfindung ebenfalls ein Montageset, das gebildet ist aus dem oben beschriebenen Rohrzuschnitt, den beiden zweiten Folienzuschnitten zur Bildung des Manschettenteils und dem aus dem ersten Folienzuschnitt gebildeten Manschettenrohr und hierfür verwendbaren Klebebändern für die Überlappungsstöße.
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Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen in rein schematischer Darstellung beschrieben. Darin zeigen
- 1 eine perspektivische Ansicht einer Rohrdurchdringung mit einer Dichtungsmanschette nach Maßgabe der Erfindung an einem Schrägdach
- 2 eine Schnittansicht durch einen Teil des erfindungsgemäßen Montagesets mit einem Rohrzuschnitt und einem darauf angeordneten Manschettenrohr sowie
- 3 eine ebenfalls schematische Darstellung zweier von einem Folienband abgeschnittener Folienzuschnitte zur Bildung eines Manschettenteils des Montagesets.
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Wie bereits eingangs dargelegt, betrifft die Erfindung ein Montageset für die Herstellung einer in 1 dargestellten Dichtungsmanschette, hier für eine Rohrdurchdringung durch ein senkrecht stehendes Rohr, welches ein Schrägdach durchgreift, die Dichtungsmanschette an sich sowie ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Dichtungsmanschette.
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In 1 ist mit 2 ein senkrecht stehendes Rohr mit hier kreisrundem Querschnitt dargestellt, welches senkrecht steht und ein Schrägdach eines Gebäudes durchgreift, welches schematisch durch einen strichpunktiert links dargestellten Balken verdeutlicht ist. Auf dem Rohr 2 befindet sich ein Manschettenrohr 6, welches mit einem Manschettenteil 8 die Dichtungsmanschette als solche bildet. Wenn hier beispielhaft von einem Rohr 2 als Installationsdurchdringung gesprochen wird, so liegt es im Rahmen der Erfindung, dass diese natürlich auch auf Rohre mit unterschiedlichem als kreisrunden Querschnitt und andere Installationsdurchdringungen entsprechend anwendbar ist, wie Kabelkanäle und dergleichen mehr. Das Manschettenteil ist mit einer Dachfolie, insbesondere einer Dampfbremse oder einer Dampfsperre, verklebt, die in an sich bekannter Weise das Innere des Schrägdaches überspannt und auch die Balkenkonstruktion, weswegen der links dargestellte Balken 4 in 1 auch strichpunktiert dargestellt ist. Ferner sind aus 1 auch zwei Klebebänder 10 und 12 ersichtlich.
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2 zeigt im Schnitt einen Rohrzuschnitt 14, welcher mit der Form und den Abmessungen des Rohrs 2 übereinstimmt, welches ummantelt werden soll und in begrenzter Länge als Hilfsmittel Bestandteil des Montagesets ist. Dieser Rohrzuschnitt 14 ist an seinem in 2 oben dargestellten Ende entsprechend der Schrägdachneigung schräg ausgebildet und deswegen mit einer Schrägöffnung 16 versehen, welche komplementär mit der Dachneigung bzw. der Neigung der Schrägfläche des Gebäudes für die Installationsdurchdringung ausgebildet ist. Der Rohrzuschnitt 14 dient als Hilfsmittel für die Zurichtung des aus einem zugeschnittenen Folienteil gebildeten Manschettenrohres 6, welches um den Rohrzuschnitt 14 mit Überlappung an seinen Längsrändern gewickelt wird, so dass ein rohrartiges Manschettenrohr 6 für das Aufbringen auf das Rohr 2 gebildet werden kann.
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Wie aus 2 hervorgeht, ist das den Rohrzuschnitt 14 umgebende Manschettenrohr 6 an seinem oberen und gegenüber der Schrägöffnung 16 vorstehenden Ende in Längsrichtung der Achse des Rohrzuschnittes 14 in Laschen 18 unterteilt, die nebeneinander angeordnet und nur durch Einschnitte 20 voneinander getrennt sind. Zur Bildung des Manschettenrohres 6 wird ein entsprechender Folienzuschnitt zuerst um den Rohrzuschnitt 14 gewickelt und dann nach oben hin vorgeschoben, so dass mit einem Messer oder einer Schere das vordere Ende 22 des Manschettenrohres 6 mit einer entsprechenden Schräge analog zur Schrägöffnung 16 versehen werden kann, so dass am vorderen Ende des Manschettenrohres 6 eine zur Schrägöffnung 16 parallele Schrägöffnung 22 gebildet ist.
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3 zeigt die Herrichtung des Manschettenteils 8, wozu von einem in 3 links dargestellten und zu einer Rolle gewickelten Folienband Folienzuschnitte geeignet abgelängt werden, von denen zwei in 3 rechts dargestellt sind. Diese beiden vom Folienband 24 abgetrennten Folienzuschnitte 26 und 28 für die Bildung des Manschettenteils 8 sind bereits hergerichtet, nämlich mit Ausschnitten 30 versehen. Die Ausschnitte 30 können durch Aufsetzen des Rohrzuschnittes 14 mit einem Messer oder dergleichen aus dem Folienzuschnitt 26 bzw. 28 geschnitten werden, wobei der Rohrzuschnitt 14 um mehr als die Hälfte des Querschnitts auf die beiden Folienzuschnitte 26 und 28 jeweils gesetzt wird, um die Ausschnitte 30 zu erzeugen. Werden die beiden Folienzuschnitte in Übereinanderlappung zusammengesetzt, so begrenzen die beiden Folienzuschnitte 26 und 28 zwischen sich eine Öffnung, die mit der Durchdringung des Rohres 2 durch das Schrägdach übereinstimmt.
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Die Herstellung der Dichtungsmanschette erfolgt dadurch, dass in der vorbeschriebenen Weise das Manschettenrohr hergestellt wird, welches mit nach außen geklappten Laschen auf die Dachfolie der Schrägfläche bzw. des Schrägdaches gesetzt wird, nachdem das Manschettenrohr 6 um das Rohr 2 gelegt bzw. gewickelt worden ist. Hierbei sind die beiden Längsränder des das Manschettenrohr bildenden Folienzuschnitts in Übereinanderlappung auf dem Rohr 2 angeordnet worden.
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Schließlich werden die beiden Folienzuschnitte 26, 28, die mit den Ausschnitten 30 bereits entsprechend hergerichtet wurden, auf die Dachfolie gesetzt, und zwar auch auf die Laschen 18 des Manschettenrohres 6, wobei die aufeinander zugerichteten Ausschnitte 30 der beiden Zuschnitte 26 und 28 das Rohr 2 entsprechend umgreifen. In dieser Stellung werden die einander überlappenden Zuschnitte 26 und 28 miteinander und mit der Dachfolie verklebt, wobei mit einer Rakel, die über das Klebeband gestrichen werden kann, die Klebekraft und die Kontaktqualität maximiert werden kann.
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In dieser Stellung, die aus 1 hervorgeht, wird um den Rohranschluss eine Dichtstoffraupe zweckmäßigerweise aufgebracht, um den Bereich zwischen Folie und den Folienzuschnitten sowie dem Manschettenrohr abzudichten, das heißt luftdicht abzuschließen. Schließlich wird über die Überlappungsstelle des Manschettenrohres 6 senkrecht und damit parallel zum Rohr 2 ein Klebeband aufgebracht sowie am Übergang von Manschettenrohr 6 zum Rohr 2 ein weiteres Klebeband 12 gemäß 1. Dadurch ergibt sich eine einwandfreie luftdichte Abschottung der Dichtungsmanschette.
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Für die Folienzuschnitte eignen sich insbesondere Folienbänder mit einseitiger Beschichtung, vorzugsweise ein im Handel unter Vario MultiTape SL 150 erhältliches einseitiges Klebeband mit Folienträgerschicht. Alternativ kann auch ein Klebeband mit einem Papierträgermaterial geeignet sein. Für die Dichtstoffraupe eignet sich ein im Handel unter Vario XtraFit erhältliche Dichtstoffraupe, wobei jedoch jedes andere Dichtstoffmaterial, so geeignet, ebenfalls verwendet werden kann, um den Rohranschluss um den Bereich zwischen Folie und Folienzuschnitten luftdicht anzuschließen.
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Zweckmäßigerweise ist, bezogen auf 2, der Folienzuschnitt zur Bildung des Manschettenrohres 6 um etwa 3 bis 4 cm über den Rohrzuschnitt 14 nach oben gezogen, wobei die Einschnitte 20 etwa alle 2 cm vorgenommen sind, was aber in keiner Weise als einschränkend anzusehen ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004038687 B4 [0003]
- DE 10201152 A1 [0004]