DE102010012114A1 - Karosseriebauteil - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Karosseriebauteil, insbesondere Tür oder Klappe, für einen Kraftwagen, mit einem Beplankungsteil und einem mit diesem verklebten Innenteil aus zumindest zwei Blechteilen, wobei ein Teilbereich des ersten Blechteils um eine Kante des zweiten Blechteils gefalzt ist, wobei der umgefalzte Teilbereich des ersten Blechteils zwischen dem zweiten Blechteil und dem Beplankungsteil angeordnet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Karosseriebauteil, insbesondere eine Tür oder eine Klappe für einen Kraftwagen, nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
- Solche Karosseriebauteile umfassen üblicherweise ein Beplankungs- oder Verkleidungsteil, welches mit einem Innenteil verklebt ist. Das Innenteil ist in Blechschalenbauweise aufgebaut und umfasst zwei Blechteile, über eines der Blechteile um eine Kante des zweiten Blechteils gefalzt ist, um die Blechteile zu verbinden. Üblicherweise ist der umgefalzte Bereich des ersten Blechteils dem Beplankungs- oder Verkleidungsteil abgewandt.
- Die Schnittkanten der umgefalzten Bereiche solcher Karosseriebauteile sind anfällig für Korrosion und müssen daher besonders geschützt werden. Hierzu dient die sogenannte Nahtabdichtung (NAD). Bei der Nahtabdichtung wird ein viskoses Abdichtmaterial auf die Schnittkante des umgefalzten Bereichs aufgetragen, um diese vor Witterungseinflüssen und dergleichen zu schützen.
- Ein Verfahren zur Nahtabdichtung ist beispielsweise aus der
DE 199 34 995 A1 bekannt. Hierbei wird ein Versiegelungsmasse auf den Kantenbereich aufgetragen und anschließend durch UV-Bestrahlung vorvernetzt. In einem anschließenden Bearbeitungsschritt wird durch thermische Einwirkung die Versiegelungsmasse angehärtet, um ein transportfähiges Bauteil zu erhalten. Während der kathodischen Tauchlackierung des Bauteils findet im KTL-Ofen die endgültige Aushärtung der Versiegelungsmasse statt. - Solche Versiegelungsverfahren umfassen also eine Vielzahl einzelner Bearbeitungsschritte, welche aufwändige Geräte zur UV-Bestrahlung, zur thermischen Aushärtung, zum Auftrag des Nahtabdichtmateriales und dergleichen benötigen. Sie sind daher sowohl kosten- als auch zeitaufwändig.
- Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Karosseriebauteil nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 bereitzustellen, welches gut gegen Korrosion geschützt ist und gleichzeitig einfach herzustellen ist.
- Diese Aufgabe wird durch ein Karosseriebauteil mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
- Ein solches Karosseriebauteil, insbesondere eine Tür oder eine Klappe, für einen Kraftwagen umfasst ein Beplankungsteil und ein mit diesem verklebten Innenteil aus zumindest zwei Blechteilen. Um die Blechteile des Innenteils zu verbinden, ist ein Teilbereich des ersten Blechteils um eine Kante des zweiten Blechteils gefalzt. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der umgefaltete Teilbereich des ersten Blechteils zwischen dem zweiten Blechteil und dem Beplankungsteil angeordnet ist. Im Gegensatz zu konventionellen Karosseriebauteilen ist also eine Kante des umgefalzten Teilbereichs nicht mehr exponiert, sondern zwischen dem Blechteil und dem Beplankungsteil eingeschlossen. Bereits hierdurch ist der umgefalzte Teilbereich vor Korrosion geschützt, so dass auf eine aufwändige Nahtabdichtung verzichtet werden kann. Ein solches Karosseriebauteil ist daher besonders einfach und kostengünstig herzustellen und bietet den gleichen Korrosionsschutz wie bekannte Karosseriebauteile.
- Vorzugsweise erstreckt sich eine Klebenaht zwischen dem Innenteil und dem Beplankungsteil über eine Kante des umgefalzten Teilbereichs. Hierdurch wird ein zusätzlicher Korrosionsschutz für die Kante des umgefalzten Teilbereichs geschaffen, da die Klebenaht neben ihrer Verbindungsfunktion auch eine Abdichtfunktion übernimmt. Vorzugsweise bedeckt die Klebenaht die Kante des umgefalzten Teilbereichs zumindest im Wesentlichen vollständig, so dass ein vollständiger Schutz der Kante des umgefalzten Teilbereichs gewährleistet ist.
- In weitere Ausgestaltung der Erfindung weist das erste Blechbauteil einen Stufenabsatz auf, wobei ein erster Schenkel des Stufenabsatzes, welcher sich bis zu dem umgefalzten Teilbereich erstreckt, an der dem umgefalzten Teilbereich abgewandten Seite des zweiten Blechteils anliegt. Mit anderen Worten ist ein Kantenbereich des zweiten Blechteils zwischen dem umgefalzten Teilbereich und dem ersten Schenkel des Stufenabsatzes eingeschlossen, so dass auch die Kante des zweiten Blechteils vor Umwelteinflüssen abgeschirmt und damit korrosionsgeschützt ist.
- Vorzugsweise beträgt eine Länge des umgefalzten Teilbereichs wenigstens die Hälfte einer Länge des ersten Schenkels des Stufenabsatzes. Hierdurch wird eine besonders stabile Anbindung geschaffen. Der ersten Schenkel des Stufenabsatzes stellt gleichzeitig eine glatte Anlagefläche zur Verfügung, bei welcher im Falle von Klappen oder Türen oder dergleichen eine Dichtung anliegen kann. Durch das Fehlen von Nahtabdichtmaterial in diesem Bereich wird ein besonders guter Dichteffekt erzielt. Durch die Doppelung, die durch das Umfalzen im Anlagebereich für eine Dichtung entsteht, kann das Karosseriebauteil auftretende Dichtungskräfte gleichzeitig besonders gut aufnehmen, so dass auch eine langfristige Stabilität und geringer Verschleiß gewährleistet ist.
- Im Folgenden soll die Erfindung und ihre Ausführungsformen anhand der Zeichnung näher erläutert werden. Hierbei zeigen:
-
1 eine Schnittdarstellung durch ein Ausführungsbeispiel eines Karosseriebauteils nach dem Stand der Technik und -
2 eine Schnittdarstellung durch ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Karosseriebauteils. - Ein im Ganzen mit
10 bezeichnetes Karosseriebauteil für einen Kraftwagen, beispielsweise eine Tür oder eine Klappe, nach dem Stand der Technik, umfasst ein Außenbeplankungsteil12 sowie ein Innenteil14 . Das Innenteil14 ist in Blechschalenbauweise aufgebaut und besteht aus einem inneren Blech16 sowie einem äußeren Blech18 , die einen Hohlraum20 einschließen. Über eine Klebenaht22 ist das Innenteil14 mit dem Außenbeplankungsteil12 verklebt. - Das Außenblech
18 ist mit einem Teilbereich24 um eine Kante26 des Innenblechs gefalzt. Die Schnittkante28 des Außenblechs18 liegt dabei frei und muss vor Korrosion geschützt werden. Hierzu wird eine Nahtabdichtmasse30 aufgebracht, die Schnittkante28 des Außenblechs18 bedeckt und vor Umwelteinflüssen schützt. Der Auftrag einer solchen Nahtabdichtung ist jedoch aufwändig und erhöht die Herstellungskosten. Gleichzeitig kommt die Nahtabdichtmasse30 in einem Bereich32 zu liegen, in welchem bei der Verwendung des Karosseriebauteils10 als Tür eine Dichtung anliegen muss. Hierdurch wird die Qualität der Abdichtung reduziert. -
2 zeigt ein im Ganzen mit40 bezeichnetes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Karosseriebauteils. Auch dieses umfasst ein Außenbeplankungsteil42 sowie ein Innenteil44 , welches aus einem inneren Blech46 und einem Außenblech48 aufgebaut ist, welche einen Hohlraum50 einschließen. Das Innenteil44 ist auch hier über eine Klebenaht52 mit dem Beplankungsteil42 verbunden. - Im Gegensatz zum Stand der Technik ist hier ein Teilbereich
54 des Innenblechs 46 um eine Kante56 des Außenblechs48 gefalzt. Die Schnittkante58 des umgefalzten Bereichs54 ist daher nicht exponiert, da der umgefalzte Bereich54 zwischen dem Außenblech48 und dem Beplankungsteil42 eingeschlossen ist. Gleichzeitig bedeckt die Klebenaht52 die Schnittkante58 des umgefalzten Bereichs54 und versiegelt somit die Schnittkante58 . Eine zusätzliche Nahtabdichtung ist nicht notwendig, so dass die Herstellung eines solchen Karosseriebauteils40 besonders einfach ist. - Das Innenblech
46 des Innenteils44 weist einen Stufenabsatz60 auf, wobei ein erster Schenkel62 des Stufenabsatzes parallel zum umgefalzten Bereich54 verläuft und an der dem umgefalzten Bereich54 abgewandten Oberfläche64 des Außenblechs48 anliegt. Ein Endbereich66 des Außenblechs48 ist somit zwischen dem ersten Schenkel62 und dem umgefalzten Bereich54 des Innenblechs eingeschlossen, so dass auch die Kante56 des Außenblechs48 vor Korrosion geschützt ist. Gleichzeitig wird so eine ebene Abstützfläche erhalten, an welcher eine Dichtung oder ähnliches anliegen kann. Durch die Materialdopplung aufgrund des Umfalzens in diesem Bereich können auch große Dichtkräfte gut aufgenommen werden. - Das Außenbeplankungsteile
42 umgreift mit einem Fortsatz70 den Endbereich72 des Innenteils44 , so dass von der Außenseite74 her die optische Anmutung des Karosseriebauteils40 nicht durch den Falz beeinträchtigt wird. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19934995 A1 [0004]
Claims (5)
- Karosseriebauteil (
40 ), insbesondere Tür oder Klappe, für einen Kraftwagen, mit einem Beplankungsteil (42 ), und einem mit diesem verklebten Innenteil (44 ), aus zumindest zwei Blechteilen (46 ,48 ), wobei ein Teilbereich (54 ) des ersten Blechteils (46 ) um eine Kante (56 ) des zweiten Blechteils (48 ) gefalzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der umgefalzte Teilbereich (54 ) des ersten Blechteils (46 ) zwischen dem zweiten Blechteil (48 ) und dem Beplankungsteil (42 ) angeordnet ist. - Karosseriebauteil (
40 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich eine Klebenaht (52 ) zwischen dem Innenteil (44 ) und dem Beplankungsteil (42 ) über eine Kante (58 ) des umgefalzten Teilbereichs (54 ) erstreckt. - Karosseriebauteil (
40 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebenaht (52 ) die Kante (58 ) des umgefalzten Teilbereichs (54 ) zumindest im Wesentlichen vollständig bedeckt. - Karosseriebauteil (
40 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Blechteil (46 ) einen Stufenabsatz (60 ) aufweist, wobei ein erster Schenkel (62 ) des Stufenabsatzes (60 ), welcher sich bis zu dem umgefalzten Teilbereich (54 ) erstreckt, an der dem umgefalzten Teilbereich (54 ) abgewandten Seite (64 ) des zweiten Blechteils (48 ) anliegt. - Karosseriebauteil (
40 ) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Länge des umgefalzten Teilbereichs (54 ) wenigstens die Hälfte einer Länge des ersten Schenkels (62 ) des Stufenabsatzes (60 ) beträgt.
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Cited By (2)
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- 2010-03-19 DE DE201010012114 patent/DE102010012114A1/de not_active Withdrawn
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