DE102008032777A1 - Falzverbindung - Google Patents
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Abstract
Die
Erfindung betrifft eine geklebte und nachträglich abgedichtete
Falzverbindung (3) zweier Bauteile (4, 5). Zwischen den beiden Bauteilen
(4, 5) ist ein Kleber (8) vorgesehen. Der Rand (7) des ersten Bauteils (5)
ist in einem Öffnungsbereich (7.2) zurückgenommen. Zur
Herstellung der Falzverbindung (3) ist der Rand (6) des zweiten
Bauteils (4) in einem Überlappungsbereich (6.1) um den
Rand (7) des ersten Bauteils (5) herumgebogen. In einem Öffnungsbereich
(6.2) ist der Rand (6) des zweiten Bauteils (4) nicht um den Rand
(7) des ersten Bauteils (5) herumgebogen. Die Öffnungsbereiche
(6.2, 7.2) der beiden Bauteile (4, 5) überlappen. Der Kleber
(8) ist im Überlappungsbereich (6.1) des zweiten Bauteils
(4) angeordnet und ragt in den Öffnungsbereich (6.2) des
zweiten Bauteils (4) hinein. Entlang des Überlappungsbereiches
(6.1) und zumindest eines Abschnitts des Öffnungsbereiches
(6.2) des zweiten Bauteils (4) ist eine Dichtmasse (10) angeordnet.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine geklebte und nachträglich abgedichtete Falzverbindung zweier Bauteile gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Falzverbindung.
- Eine gattungsgemäße abgedichtete Falzverbindung ist beispielsweise aus der
DE 199 34 995 A1 bekannt, bei zur Herstellung der Falzverbindung eine zweifache Vorvernetzung einer Versiegelungsmasse eingesetzt wird. Dabei wird in einem ersten Schritt die Oberfläche einer UV-aktiven Versiegelungsmasse durch UV-Bestrahlung vorvernetzt, und in einem zweiten, direkt nachfolgenden Schritt, werden durch thermische Einwirkung ein Bördelfalzklebstoff und die Versiegelungsmasse angehärtet. Hierdurch soll insbesondere eine korrosionsbeständige Falzversiegelung geschaffen werden. - Falzverbindungen sind insbesondere in der Automobilindustrie und dort beispielsweise im Karosseriebau eine breit eingesetzte Technik zur Verbindung zweier Bauteile. Bei umlaufenden Falzen werden die eingefalzten Schnittkanten der miteinander zu verbindenden Bauteile, beispielsweise der Bleche, und Hohlräume im Falz umlaufend abgedichtet und sollen so vor Korrosion geschützt werden. Ein Falzkleber wird dabei vor dem Fügen aufgetragen, während eine Nahtabdichtung nach einer kathodischen Tauchlackierung (KTL-Beschichtung) aufgetragen und anschließend mit Decklack übersprüht wird.
- Dadurch wird der im Falz entstandene Hohlraum verschlossen und vor Korrosion geschützt. Bei lediglich teilweise beplankten Karosseriebauteilen, entstehen insbesondere an den Falzenden jedoch Öffnungen, durch welche Feuchtigkeit in den Falz eindringen kann, so dass die Gefahr besteht, dass dieser von innen heraus korrodiert. Ein Auftragen des Falzklebers bis zum Rand der miteinander zu verbindenden Bauteile, das heißt bis zur Schnittkante, ist dabei jedoch nicht möglich, da beim Falzen austretender Falzkleber die Falzwerkzeuge verschmutzen und bereits nach wenigen Falzvorgängen unbrauchbar machen würde. Somit verbleiben bei teilweise beplankten Karosseriebauteilen längsendseitige Öffnungen, die ein nicht zu unterschätzendes Korrosionsproblem darstellen.
- Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, für eine Falzverbindung der gattungsgemäßen Art, eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere durch eine hohe Korrosionsbeständigkeit auszeichnet.
- Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
- Danach werden die Ränder der zweier Bauteile, die durch eine Falzverbindung miteinander verbunden werden sollen, in einer solchen Weise gestaltet, dass die Ränder Öffnungsbereiche aufweisen, in denen keine Falzverbindung vorliegt, während in Überlappungsbereichen eine Falzverbindung zwischen den Bauteilen hergestellt wird. Um dies zu gewährleisten, wird der Rand des einzufalzenden ersten Bauteils (z. B. eines Innenblechs einer Fahrzeugtür) in einem Öffnungsbereich zurückgenommen, d. h. in einer solchen Weise beschnitten, dass der Rand in diesem Öffnungsbereich eine geringere Breite hat als in dem (restlichen) einzufalzenden Überlappungsbereich. Weiterhin wird der Rand des zweiten Bauteils (z. B. einer Außenbeplankung einer Fahrzeugtür), der bei der Herstellung der Falzverbindung um den Rand des ersten Bauteils herumgebogen wird, in einem Öffnungsbereich beschnitten oder aufgestellt. Die Öffnungsbereiche der beiden Bauteile überlappen in Zusammenbaulage der beiden Bauteile. Um die Falzverbindung herzustellen, wird auf den Rand des zweiten Bauteils ein Kleber so aufgetragen, dass der Kleber im Überlappungsbereich des zweiten Blechs angeordnet ist und in den Öffnungsbereich hineinragt. Dann wird der Rand des ersten Bauteils auf den mit Kleber versehenen Rand des zweiten Bauteils aufgelegt, und der Rand des zweiten Bauteils wird in seinem Überlappungsbereich um den Rand des ersten Bauteils herumgebogen. Auf diese Weise werden die beiden Bauteile im Überlappungsbereich durch eine Falzverbindung miteinander verklebt. Der Kleber ist jedoch nicht auf diesen Verbindungsbereich beschränkt, sondern ragt in den benachbarten Öffnungsbereich hinein. Dadurch wird sichergestellt, dass der Innenraum der Falzverbindung auch endseitig mit Kleber versehen ist, so dass kein Spalt verbleibt. Nach dem Aufbringen einer Korrosionsschutzschicht, insbesondere in der Art einer kathodischen Tauchlackbeschichtung, wird die Falzverbindung mittels einer Dichtmasse abgedichtet, die entlang des Überlappungsbereichs der beiden Ränder aufgetragen wird und – ebenso wie der Kleber – in den Öffnungsbereich hineinragt. Die Dichtmasse überlagert den Kleber und stellt auf diese Weise sicher, dass der durch die Falzverbindung geschaffene Hohlraum nach außen hin versiegelt wird. Durch diese Versiegelung wird ein Eintreten von Feuchtigkeit in den Hohlraum verhindert, so dass mit der erfindungsgemäßen Falzverbindung das Korrosionsrisiko deutlich reduziert werden kann. Durch ein Verstreichen der Dichtmasse im Übergangsbereich zwischen Überlappungsbereich und Öffnungsbereich werden alle Blechkanten und sämtliche Hohlräume in der Falzverbindung vor Feuchtigkeit dauerhaft geschützt, wodurch eine besonders korrosionsbeständige Falzverbindung geschaffen werden kann.
- Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
- Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
- Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
- Dabei zeigen, jeweils schematisch,
-
1a eine Ansicht auf eine Kraftfahrzeugtür mit einer Teilbeplankung; -
1b eine Schnittdarstellung durch die Kraftfahrzeugtür der1a entlang der Schnittebene A-A, -
2a eine Detaildarstellung auf einen Bereich II der Fahrzeugtür der1a vor der Herstellung der Falzverbindung, -
2b die Detaildarstellung der2a nach der Fertigstellung der Falzverbindung und dem Auftrag einer Dichtmasse, -
3a eine Ansicht aus der Blickrichtung X auf die Falzverbindung gemäß der2a ,2b bei noch offener Falzverbindung, -
3b eine Darstellung wie in3a , jedoch bei geschlossener Falzverbindung. -
1 zeigt eine Aufsicht auf eine stark schematisierte Fahrzeugtür1 , welche eine Teilbeplankung aufweist. Das Ende der Teilbeplankung trägt dabei das Bezugszeichen2 . Randseitig ist die Teilbeplankung mittels einer Falzverbindung3 an einem Karosserieblech befestigt, wie dies gemäß der Schnittdarstellung A-A der1 dargestellt ist. Hierbei ist ein zweites Bauteil4 (Außenbeplankung der Fahrzeugtür) mit seinem Rand6 um einen Rand7 eines ersten Bauteils5 (Innenblech der Fahrzeugtür) herum gebogen, wobei der umgebogene Rand6 des zweiten Bauteils4 flächig am Rand7 des ersten Bauteils5 anliegt. - Zwischen dem ersten und dem zweiten Bauteil
5 und4 ist dabei ein Kleber8 , insbesondere ein Falzkleber, angeordnet, welcher die Falzverbindung3 zusätzlich stabilisiert und gleichzeitig eine Spalt- bzw. Kontaktkorrosion zwischen den beiden Bauteilen4 und5 zumindest erschwert. Am Ende2 der Teilbeplankung stellt sich dabei jedoch das Problem, dass ein an sich durch die Falzverbindung3 geschlossener Hohlraum9 längsendseitig offen ist und dadurch Feuchtigkeit in den Hohlraum9 eindringen kann, was zumindest über längere Zeit gesehen zu Korrosionsschäden führen kann. Um weitere Korrosionsschäden zu verhindern, ist zumindest ein freies Ende2 des Randes6 des zweiten Bauteils4 mit einer Dichtmasse10 , insbesondere einer Nahtabdichtung, überdeckt, so dass von dieser Seite aus keine Feuchtigkeit in die Falzverbindung3 eindringen kann. - Um insbesondere einen Bereich am Ende
2 bei lediglich teilbeplankten Bauteilen korrosionsbeständiger ausführen zu können, schlägt die Erfindung vor, die Ränder7 und6 des ersten und des zweiten Bauteils5 und4 in Öffnungsbereichen6.2 bzw.7.2 zurückzunehmen bzw. aufzustellen, so dass die überlappenden Ränder6 ,7 in diesem Endbereich2 gestuft übereinanderliegen. Der Rand7 des ersten Bauteils5 wird somit in einen Überlappungsbereich7.1 und einen Öffnungsbereich7.2 unterteilt, wobei die Randbreite im Öffnungsbereich7.2 geringer ist als im Überlappungsbereich7.1 (siehe2a ). Der Rand6 des zweiten Bauteils4 wird in einen Überlappungsbereich6.1 und einen Öffnungsbereich6.2 unterteilt. Im fertig gefalzten Zustand ist der Rand6 des zweiten Bauteils4 ausschließlich im Überlappungsbereich6.1 um den Randbereich7.1 des ersten Bauteils5 herumgebogen, während der Rand6 im Öffnungsbereich6.2 aufgestellt ist und einen Stehflansch bildet (siehe3b ). In diesem Ausführungsbeispiel ist der Rand6 des zweiten Bauteils4 im Öffnungsbereich6.1 schmaler als im Überlappungsbereich (siehe3a ). - Zur Herstellung der Falzverbindung wird auf einer dem ersten Bauteil
5 zugewandten Seite des Randes6 des zweiten Bauteils4 ein Kleber8 in einer solchen Weise aufgetragen, dass der Kleber8 den Überlappungsbereich6.1 überspannt und in den Öffnungsbereich6.2 hineinragt. Der Außenbereich des Randes6 ist dabei aufgestellt, wie aus der Seitenansicht der3a ersichtlich ist. Das zweite Bauteil4 nun in der gewünschten Ausrichtung auf das erste Bauteil5 aufgelegt, wobei eine flächenhafte Verklebung der Ränder6 ,7 der beiden Bauteile4 ,5 in den Überlappungsbereichen6.1 ,7.1 erfolgt (siehe2a ). Anschließend wird der Randbereich6.1 des zweiten Bauteils4 derart um den Rand7 des ersten Bauteils5 herumgebogen, dass in den Überlappungsbereichen6.1 ,7.1 eine Falzverbindung vorliegt, wie dies insbesondere der2b zu entnehmen ist. Der zurückgenommene Bereich6.1 wird dabei nicht mit umgebogen, so dass in diesem Bereich ein Stehflansch entsteht. Nach dem Fügeprozess, wird der noch freiliegende Kleber8 zum Angelieren erwärmt, was erforderlich ist, damit dieser in späteren Prozessschritten, beispielsweise bei einem kathodischen Tauchlackbeschichten, nicht ausgewaschen wird. Nach der kathodischen Tauchlackbeschichtung wird entlang des Randes6 des zweiten Bauteils4 im Überlappungsbereich6.1 , in dem die Falzverbindung vorliegt, und bis in den Öffnungsbereich6.2 hinein eine Dichtmasse10 aufgetragen. Um eine Dichtheit des durch die Falzverbindung3 gebildeten Hohlraums9 herzustellen, wird die Dichtmasse10 im Öffnungsbereich6.2 über den Kleber8 und gegen den Stehflansch. Hierdurch sind sämtliche Blechkanten und Hohlräume9 in der Falzverbindung3 versiegelt und damit vor Feuchtigkeit und Korrosion dauerhaft geschützt. - Mit der erfindungsgemäßen Falzverbindung
3 ist somit insbesondere bei lediglich teilweise beplankten Bauteilen eine korrosionsbeständige Falzverbindung zwischen zwei Bauteilen herstellbar, die aufgrund der vollkommenen Versiegelung der Hohlräume innerhalb der Falzverbindung3 einen dauerhaften Korrosionsschutz bietet. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19934995 A1 [0002]
Claims (3)
- Geklebte und nachträglich abgedichtete Falzverbindung (
3 ) zweier Bauteile (4 ,5 ), mit einem ersten Bauteil (5 ), um dessen Rand (7 ) ein zweites Bauteil (4 ) zumindest teilweise umgebogen ist, wobei zwischen den beiden Bauteilen (4 ,5 ) ein Kleber (8 ) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, – dass der Rand (7 ) des ersten Bauteils (5 ) in einem Öffnungsbereich (7.2 ) zurückgenommen ist, – dass der Rand (6 ) des zweiten Bauteils (4 ) in einem Überlappungsbereich (6.1 ) um den Rand (7 ) des ersten Bauteils (5 ) herumgebogen ist und in einem Öffnungsbereich (6.2 ) nicht um den Rand (7 ) des ersten Bauteils (5 ) herumgebogen ist, wobei die Öffnungsbereiche (6.2 ,7.2 ) der beiden Bauteile (4 ,5 ) überlappen, – dass der Kleber (8 ) im Überlappungsbereich (6.1 ) des zweiten Bauteils (4 ) angeordnet ist und in den Öffnungsbereich (6.2 ) des zweiten Bauteils (4 ) hineinragt, – dass entlang des Überlappungsbereiches (6.1 ) und zumindest einem Abschnitt des Öffnungsbereiches (6.2 ) des zweiten Bauteils (4 ) eine Dichtmasse (10 ) angeordnet ist. - Verfahren zur Herstellung einer geklebten und nachträglich abgedichteten Falzverbindung (
3 ) in Randbereichen (6 ,7 ) zweier Bauteile (4 ,5 ), bei dem – der Rand (7 ) des ersten Bauteils (5 ) in einem Übergangsbereich (7.2 ) zurückgenommen, das heißt ausgeschnitten, wird, – ein Kleber (8 ) in einem Überlappungsbereich (6.1 ) des Randes (6 ) des zweiten Bauteils (4 ) aufgetragen wird und in dem Überlappungsbereich (6.1 ) benachbarten einen Öffnungsbereich (6.2 ) des Randes (6 ) des zweiten Bauteils (4 ) hineinragt, – der Rand (6 ) des zweiten Bauteils (4 ) derart um einen Rand (7 ) des ersten Bauteil (5 ) herum gefalzt wird, dass der Überlappungsbereich (6.1 ) des zweiten Bauteils (4 ) um den Rand (7 ) des ersten Bauteils (5 ) herumgebogen ist und im Öffnungsbereich (6.2 ) nicht um den Rand (7 ) des ersten Bauteils (5 ) herumgebogen ist, – anschließend entlang des Überlappungsbereiches (6.1 ) und zumindest eines Abschnitts des offenen Bereiches (6.2 ) des zweiten Bauteils (4 ) eine Dichtmasse (10 ) aufgetragen wird. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kleber (
8 ) vor dem Aufbringen der Dichtmasse (10 ) erwärmt, insbesondere angeliert, wird.
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- 2008-07-11 DE DE200810032777 patent/DE102008032777A1/de not_active Withdrawn
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