DE3202362C2 - Vorrichtung zum Ausspitzen eines Wendelbohrers - Google Patents
Vorrichtung zum Ausspitzen eines WendelbohrersInfo
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung zum Anschleifen, insbesondere zum Ausspitzen eines Wendelbohrers beschrieben. Die Vorrichtung besitzt eine Schleifscheibe und eine relativ zu dieser bewegbare Bohrerhalterung, die auf einem Support befestigt ist, dessen Relativbewegung zur Schleifscheibe zur Erzeugung verschiedener Ausspitzungsflächen mit einem forminvariablen Scheibenprofil in zwei Koordinaten kurvengesteuert ist. Die Kurvensteuerung erfolgt bevorzugterweise über eine auswechselbare Kurvenschablone, so daß es gelingt, mit einer einzigen Schleifscheibe, die nicht mehr abgerichtet werden muß, eine Vielzahl von Ausspitzungsflächen zu erzeugen, die der jeweiligen Bohrergeometrie optimal angepaßt sind.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Ausspitzen eines Wendelbohrers gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Es ist bekannt, einen Wendelbohrer-Spitzenanschliff auszuspitzen, um dadurch eine Verkleinerung der Querschneide
zur Verminderung der Axialkraft bzw. der Vorschubkraft zu bewirken. Beim Ausspitzen werden
dabei ferner die Schnittverhältnisse am Übergang der Querschneide zu den Hauptschneiden verbessert Häufig
wird beim Ausspitzen die Hauptschneide zusätzlich korrigiert. Das Ausspitzen, d. h. das Ausschleifen des
Kerns an Jer Bohrerspitze beeinflußt somit wesentlich die Schnittcharakteristik eines Wendelbohrers. Ein Ausspitzen
von Hand ist zwar möglich, erfordert jedoch eine große Geschicklichkeit, um Anschliffchler zu verhindern.
Es wurden deshalb Wendelbohrer-Ausspitzmaschinen bzw. -vorrichtungen geschaffen, durch die reproduzierbar
eine genau definierte Ausspitzfläche am Bohrer erzeugt werden kann.
Derartige bekannte Spiralbohrer-Ausspitzmaschinen besitzen eine Profilschleifscheibe und eine Bohrer-Aufspannvorrichtung,
auf der der zu schleifende Wendelbohrer in einer vorbestimmten räumlichen Winkelzuordnung
zur Schleifscheibe festgelegt werden kann. Der Bohrer wird zur Durchführung des Schleifvorgangs so
zur Schleifscfieibe ausgerichtet, daß deren Profil in einer Richtung betrachtet, die mit einer zwischen Schleifscheibe
und Bohrerhalterung vorgesehenen Relativbewegungsrichtung zusammenfällt, die Ausspitzungsfläche
des Wendelbohrers erzeugt. Durch Hin- und Herfahren der Schleifscheibe bzw. der Bohrerhalterung
wird die Ausspitzungsfläche eingeschliffen.
Weil die Ausspitzungsfläche aufgrund des großen Einflusses auf die Schnittcharakteristik des Bohrers der
jeweiligen Schneidegeometrie optimal angepaßt werden muß, ergibt es sich, daß das Profil der die Ausspitzungsfläche
einschleifenden Schleifscheibe der jeweiligen Bohrergeometrie angepaßt werden muß. Daraus
folgt, daß beispielsweise für Bohrer unterschiedlicher Durchmesser unterschiedliche Profilschleifscheiben
vorgesehen werden müssen, wodurch das bekannte Ausspitzverfahren durch den relativ großen Werkzeugaufwand
teuer wird. Darüber hinaus treten durch das notwendig werdenden Auswechseln der Profilschleifscheiben
Umrüstzeiten auf, die die Kosten des bekannten Ausspitzverfahrens zusätzlich anheben. Durch die
oben angesprochene notwendige höchste Qualität der Ausspitzungsfläche ist darüber hinaus ein wiederholtes
Abrichten der Profilschleifscheiben nicht zu umgehen, wodurch der Arbeitsaufwand beim bekannten Ausspitzverfahren stark vergrößert wird und die Verfahrenskosten
weiter angehoben werden. Das bekannte Ausspitzverfahren ist zudem mit einem großen vorrichtungstechnischen
Aufwand gekoppelt, da zur Sicherstellung einer gleichbleibenden Anschliffqualität aufwendige
Abrichtvorrichtungen für die Profilschleifscheiben not-
wendig werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Ausspitzen eines Wendelbohrers gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 zu schaffen, mit der es gelingt, das Ausspitzverfahren wirtschaftlicher zu
gestalten.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst
ErfindungE.gemäß wird anstelle einer bislang verwendeten
Profil-Schleifscheibe mit der Außenkontur der herzustellenden Ausspitzungsfläche eine Schleifscheibe
verwendet, die ein von der zu erzeugenden Ausspitzungsfläche unabhängiges Scheibenprofil besitzt und
über eine Bewegungs-Steuereinrichtung so geführt ist, daß die Schnitteingriffsfläche der Schleifscheibe entlang
der jeweils gewünschten herzustellenden Ausspitzungskontur bzw. -fläche wandert Damit gelingt es, der jeweiligen
Schneidengeometrie verschiedener Bohrer optimal angepaßte Ausspitzungsflächen zu erzeugen, ohne
eine Vielzahl von Profilschleifscheiben verwenden zu müssen. Weil die Ausspitzungsfläche in der Regel sehr
klein ist, reicht es zur Erzeugung eines qualitativ hochwertigen
Ausspitzungsanschliffs vollkommen aus, die Relativbewegung zwischen Schleifscheibe und Bohrerhalterung
in zwei Koordinatenkurven zu steuern, so daß die Schneidfläche der Schleifscheibe bei der Durchführung
des Ausspitzverfahrens eine Fläche überstreicht, die der bislang erforderlichen Oberfläche der Profilschleifscheibe
entspricht. Die sich durch das Schleifv-;rfahren
ergebende leichte Krümmung der Ausspitzungsfläche auf der der Bohrerspitze abgewandten Seite hat
keinerlei Einfluß auf die Schneidcharakteristik des Wendclbohrers, da diese gekrümmte Ausspitzungsfläche an
keiner Stelle in die Haupt- oder Nebenschneide ausläuft. Es wird daher nicht nur der Werkzeugaufwand
reduziert, sondern es werden auch die bislang erforderlichen Umrüstzeiten für das Auswechseln der verschiedenen
Profilschleifscheiben eliminiert, wodurch das Ausspitzverfahren wirtschaftlicher wird, zumal auch das
bislang wiederholt notwendige Abrichten der Profilschleifscheiben entfallen kann. Zu einer besonders einfachen
Realisierung der Kurvensteuerung gelangt man mn den Merkmalen des Unteranspruchs 2, wodurch der
zusätzliche Vorteil erzeilt wird, daß die somit geschaffene Vorrichtung als Zusatzeinrichtung für eine bereits
vorhandene Schleifmaschine Verwendung finden kann.
Die zur Erzeugung unterschiedlicher Ausspitzungsflächen notwendigen Bewegungsfreiheitsgrade zwischen
Bohrerspitze und Schleifscheibe können durch lineare oder rotatorische Bewegungsmöglichkeiten sichergestellt
werden. Es kann auch ein linearer Freiheitsgrad mit einem rotatorischen kombiniert werden. Zu
einer besonders einfachen konstruktionstechnischen Lösung gelangt man dann, wenn zwei rotatorische Freiheitsgrade
vorgesehen werden, wobei allerdings zu beachten ist, daß die bei Durchführung des Verfahrens von
der Bohrerspitze bzw. der Schleifscheibe durchfahrene Bahn keine zu starke Krümmung aufweist.
Mit der Weiterbildung gemäß Unteranspruch 5 wird erreicht, daß die Einleitung der Antriebskraft nur in einer
Richtung erfolgen muß, um eine Relativbewegung zwischen Schleifscheibe und Bohrerhalterung bzw. Bohrerspitze
in zwei Koordinaten zu induzieren. Mit dieser Weiterbildung wird in vorteilhafter Weise die potentielle
Energie des Supports herangezogen, um diesen exakt in einer Bahn zu führen.
Mit den Merkmalen des Unteranspruchs 7 werden die notwendigen Bewegungsfreiheitsgrade auf kleinstem
Raum und mit geringstmöglichern vorrichtungstechnischem Aufwand realisiert
Die Weiterbildung gemäß Unteranspruch 8 führt zu einer sehr feinen Justierbarkeit der Zustellbewegung.
Der wirtschaftliche Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird insbesondere mit der Weiterbildung
gemäß Patentanspruch 9 bzw. 10 sichergestellt weil eine derartige Schleifscheibe ein weitestgehend forminvariables
Scheibenprofil besitzt, bei der sich ein Abrichten erübrigt, wodurch der verfahrenstechnische Aufwand
weiter reduziert werden kann.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.
Zwar ist in der DE-AS 10 72 501 eine Vorrichtung gezeigt, bei der eine Schleifscheibe und eine Bohrerhalterung
relativ zueinander in mehreren Richtungen einstellbar sind. Es ist jedoch keine Anordnung getroffen,
mehrere Bewegungen der Komponenten gleichzeitig so zu steuern, daß eine gewünschte Anschlifffläche bzw.
Ausspitzfläche erzeugt wird.
Die DE-AS 19 52 217 zeigt eine Schleifvorrichtung zur Erzeugung der Spitze eines Spiralbohrers, bei der
die Bohrerhalterung um zwei Achsen schwenkbar sowie zusätzlich relativ zur Schleifscheibe verschiebbar ist
Mit dieser Vorrichtung soll jedoch ein Vier-Flächenanschliff erzeugt werden, was voraussetzt, daß die relativ
zueinander bewegbar geführten Teile fest indexiert sein müssen. Das Anschleifen der Bohrerspitze erfolgt mittels
zylindrischer Topfschleifscheiben, an deren Stirnflächen die Bohrerspitzen abwälzen können.
Nachstehend wird anhand einer schematischen Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 und 2 jeweils Darstellungen von verschiedenen Wendelbohrer-Spitzenanschliffen mit jeweils modifizierten
Ausspitzungsflächen,
F i g. 3 eine schematisierte perspektivische Ansicht einer Bohrerhalterung mit eingespanntem Wendelbohrer,
in den mittels einer Schleifscheibe mit forminvariablem Scheibenprofil eine Ausspitzungsfläche geschliffen
wird,
F i g. 4 eine im vergrößerten Maßstab gezeigte Ansicht der Bohrerspitze mit Blickrichtung des Pfeils IV in
Fig.3,und
F i g. 5 eine perspektivische Gesamtansicht der Ausspitzmaschine mit eingespanntem Wendelbohrer, wobei
die Schleifscheibe nur angedeutet ist.
Die F i g. 1 und 2 zeigen in jeweils zwei Ansichten Spitzenanschliffe für Doppelwendelbohrer, die im Bereich ihres Kerns an der Spitze ausgeschliffen, d. h. ausgespitzt sind. Die beim Ausspitzvorgang entstehenden Ausspitzungsflächen sind in den F i g. 1 und 2 mit der Bezugsnummer 9 bezeichnet. Man erkennt aus den Dar-Stellungen gemäß F i g. 1 und 2, daß die Ausspitzungsflächen je nach den Anforderungen, die man an den entsprechenden Bohrer stellt, unterschiedlich gestaltet sind. Beispielsweise kann im einen Fall die Ausspitzungsfläche 9 zur Korrektur der Hauptschneide herangezogen werden, wohingegen im anderen Fall lediglich die Querschneide verkürzt und die Schnittverhältnisse am Übergang zwischen Querschneide und Hauptschneide verbessert werden sollen. Damit beispielsweise bei einem Doppelwendelbohrer reproduzierbare Anschliffe im Bereich beider Hauptschneiden erzielt werden können, sollte das Ausspitzen der Bohrerspitzenanschliffe maschinell durchgeführt werden. Dabei geht man bislang so vor, daß für jede Ausspitzungsfläche eine gesonderte
Die F i g. 1 und 2 zeigen in jeweils zwei Ansichten Spitzenanschliffe für Doppelwendelbohrer, die im Bereich ihres Kerns an der Spitze ausgeschliffen, d. h. ausgespitzt sind. Die beim Ausspitzvorgang entstehenden Ausspitzungsflächen sind in den F i g. 1 und 2 mit der Bezugsnummer 9 bezeichnet. Man erkennt aus den Dar-Stellungen gemäß F i g. 1 und 2, daß die Ausspitzungsflächen je nach den Anforderungen, die man an den entsprechenden Bohrer stellt, unterschiedlich gestaltet sind. Beispielsweise kann im einen Fall die Ausspitzungsfläche 9 zur Korrektur der Hauptschneide herangezogen werden, wohingegen im anderen Fall lediglich die Querschneide verkürzt und die Schnittverhältnisse am Übergang zwischen Querschneide und Hauptschneide verbessert werden sollen. Damit beispielsweise bei einem Doppelwendelbohrer reproduzierbare Anschliffe im Bereich beider Hauptschneiden erzielt werden können, sollte das Ausspitzen der Bohrerspitzenanschliffe maschinell durchgeführt werden. Dabei geht man bislang so vor, daß für jede Ausspitzungsfläche eine gesonderte
Profilschleifscheibe verwendet wird, durch die eine der betreffenden Bohrergeometrie angepaßte Ausspitzungsfläche
erzeugt werden kann. Aus den F i g. 1 und 2 ist ohne weiteres ersichtlich, daß beispielsweise bei Vergrößerung
des Bohrerdurchmessers D auch das Profil 5 der Profilschleifscheibe verändert werden muß, um vergleichbare
Schnittwerte mit Bohrern verschiedener Durchmesser erzielen zu können. Es sind deshalb bislang
für Bohrer unterschiedlicher Durchmesser jeweils unterschiedliche Profilschleifscheiben notwendig. Entsprechendes
gilt auch für den Fall, daß der Spitzenanschliff in Anpassung an das zu bearbeitende Material
unterschiedlich gewählt wird. Auch in diesem Fall muß die Ausspitzung eine andere Form bekommen, was bislang
wiederum nur durch eine andere Profilschleifscheibe möglich ist
F i g. 3 zeigt schematisch die kinematischen Voraussetzungen, die für das Verständnis der Arbeitsweise der
erfindungsgemäßen Ausspitzvorrichtung angebracht sind. Man erkennt einen Bohrer 1, der in einer Bohrerhalterung
2 bzw. in einem Spannfutter 3 festgelegt ist Um die Positionierung des Bohrers zu erleichtern, ist
das Spannfutter 3 drehbar in der Bohrerhalterung 2 aufgenommen, wobei beispielsweise auf einem Anschlagring
4 des Spannfutters 3 eine nicht näher dargestellte Winkelmarkierung aufgebracht ist, um den Drehwinkel
des Spannfutters 3 zur Bohrerhalterung 2 genau bestimmen zu können. Die Bohrerhalterung 2 ist auf
einem Support 5 befestigt, wobei eine Schwenkeinstellung in der Ebene 51 des Supports 5 möglich ist. Zu
diesem Zweck ist eine Kreissegment-Nutenführung 6 im Support 5 vorgesehen, in der beispielsweise der
Schaft einer auf der Unterseite der Bohrerhalterung befestigten Klemmschraube gleitet, deren Gewindeabschnitt
auf der Unterseite des Supports 5 mit einer Kiemmutter in Eingriff steht. Die Bohrerspitze steht in
der Darstellung gemäß F i g. 3 mit einer Schleifscheibe 7 in Berührungskontakt die in der Darstellung gemäß
F i g. 3 kegelstumpfförmig gestaltet ist Zwischen der Schleifscheibe 7 und der Bohrerspitze tritt ein flächiger
Berührungskontakt auf, der jedoch zur Vereinfachung der Darstellung in den F i g. 3 und 4 als Berührungspunkt
B dargestellt ist Die Schleifscheibe kann selbstverständlich ein von der gezeigten Kegelstumpfform
abweichendes Profil besitzen, es ist jedoch wesentlich, daß dieses Scheibenprofil forminvariabel ist d. h. für alle
zu schleifenden Ausspitzungsflächen verschiedener Bohrergeometrien unverändert bleibt Das Fehlen eines
dem jeweiligen zu schleifenden Bohrer angepaßten Schleifscheibenprofils wird durch eine zwischen Bohrerhalterung
2 und Schleifscheibe 7 vorgesehene Relativbewegung in zwei Koordinaten K, und K2 kompensiert
Hierbei kann es sich sowohl um geradlinige als auch um krummlinige Koordinaten handeln. In Fig.3
sind zur Vereinfachung der Darstellung geradlinige Koordinaten gewählt worden. Durch Steuerung der Relativbewegung
zwischen Schleifscheibe 7 und Bohrerhalterung 2 bzw. Bohrer 1 wird entweder der Support 5
oder die Schleifscheibe entlang der Koordinaten K\ und K2 gesteuert Für den Fall, daß eine Steuerung der
Schleifscheibe in einer der beiden Koordinatenrichtungen bereits vorgegeben ist kann natürlich auch vorgesehen
sein, daß die Schleifscheibe 7 und der Support 5 jeweils nur in einer Koordinatenrichtung bewegt werden.
Die Bewegungssteuerung des Supports 5 entlang der Koordinaten Kj und K2 hängt bei einer vorgegebenen
Ausspitzungsfläche selbstverständlich von der Kontur des Schleifscheibenprofils ab. Zur einfachen Steuerung
der erwünschten Bewegung des Supports kann beispielsweise eine Schablone dienen, die von einem mit
dem Support 5 fest verbundenen Tastkopf abgefahren wird. Um die Form der Schablone auch bei wiederholtem
Schleif-Verfahrensablauf nicht immer wieder korrigieren zu müssen, bzw. um das Abrichten der Schleifscheibe
7 auch nach mehrfachem Einsatz ausschalten zu können, wird bevorzugterweise eine Schleifscheibe 7
verwendet, die mit einer extrem harten Schleifmittelbeschichtung versehen ist. Diese Beschichtung kann beispielsweise
aus Diamant, bevorzugterweise jedoch aus Bornitrid, insbesondere aus kubischem Bohrnitrid (BN)
bestehen. Mit diesen Beschichtungen gelingt es, das Scheibenprofil absolut forminvariabel zu halten.
Der Schleifvorgang für die Ausspitzung läßt sich am besten darstellen, wenn man die Bohrerspitze und die
damit in Kontakt stehende Kontur des Scheibenprofils in einer Ebene E betrachtet die von der Achse 71 der
Schleifscheibe 7 und dem Punkt B aufgespannt wird, der den Zentralpunkt des momentan zu schleifenden Ausspitzungsflächenabschnitts
darstellt. Man erhält diese Darstellung, die in Fig.4 gewählt ist bei Betrachtung
der in Fig.3 gezeigten Anordnung mit Blickrichtung des Pfeils IV, zu dem die Ebene £" eine Normalebene
darstellt
Bei dieser Betrachtungsweise erscheint die Bewegungskoordinate K1 unverkürzt, die Koordinate K2 jedoch
zu der Koordinate K2\ verkürzt. Man erkennt aus
der Darstellung gemäß F i g. 4 sehr gut die Ausrichtung der Bohrerachse 8 zur Schleifscheibenachse 71, die notwendig
ist, um die erwünschte Ausspitzungsfläche 9 erzeugen zu können. Die Schleifscheibe 7 bzw. die Schlcifscheibenbeschichtung
72 der Schleifscheibe 7 hat bei der Darstellung gemäß F i g. 4 bereits einen gewissen
Flächenabschnitt in die Bohrerspitze eingeschliffen. Um die Ausspitzungsfläche 9 mit der erwünschten Form
herstellen zu können, muß der Punkt B und damit der in Schneideingriff stehende Punkt — der eigentlich eine
Kreislinie darstellt die jedoch relativ kurz ist — entlang der gestrichelten Linie 91 wandern. Man erkennt daß
die beiden Koordinaten K, und K2i geeignet sind, diese
Kurve zu erzeugen, wodurch sich die gewünschte Ausspitzungsfläche 9 ergibt Streng genommen ist die in
F i g. 4 gezeigte Darstellung nur für einen unendlichen großen Radius der Schleifscheibe 7 exakt. Dieser
Schleifscheibenradius ist jedoch im Vergleich zu der zu schleifenden Ausspitzungsfläche so groß, daß diese Vereinfachung
der Darstellung zulässig erscheint.
In F i g. 5 ist in perspektivischer Darstellung die gesamte Vorrichtung zum Ausspitzen von Wendelbohrern
gezeigt Für die Gestaltung der Bohrerhalterung und der für diese vorgesehene Fixiereinrichtung gelten die
Ausführungen, die weiter oben unter Bezugnahme auf die F i g. 3 gemacht wurden. Auf die konstruktionstechnischen
Einzelheiten dieses Bereichs der Vorrichtung soll deshalb hier nicht mehr näher eingegangen werden.
F i g. 5 zeigt daß bei dieser bevorzugten Ausführungsform krummlinige Wegkoordinaten gewählt wurden. Zu
diesem Zweck ist der Support 5 bzw. die Supportplatte 51 verschwenkbar um eine Achse 52 auf einem
Schwenkklotz 53 gelagert der seinerseits drehbar um einen Schwenkzapfen 54 gelagert ist dessen Achse 55
zur Schwenkachse 52 des Supports 5 senkrecht verläuft Auf diese Weise erhält der Support 5 und damit auch
der Bohrer 1 zwei rotatorische Freiheitsgrade, durch die die erforderlichen zwei Bewegungsrichtungen K\ und
K2 festgelegt werden. Aufgrund des relativ großen Ab-
stands der Drehachsen 52 und 55 zur Bohrerspitze können diese Bewegungsrichtungen allerdings in erster Näherung
als geradlinig angesehen werden.
Der Schwenkzapfen 54 ist ebenso wie die stark schematisierte Schleifscheibe 7 ortsfest in einem Maschinengestell
11 gelagert, an dem unterhalb des vorderen Endes der Supportplatte 51 eine Trägerplatte 12 befestigt
ist, die als Aufnahme für eine Steuerschablone 13 dient. Die Steuerschablone 13 besitzt eine Steueroberfläche
14, auf der ein Taststift 15 gleitet, der mit dem Supports
in fester Verbindung steht. Wie aus Fig.5 hervorgeht,
ist der Taststift 15 in einem auf der Unterseite des Supports 5 befestigten Führungszylinder 16 aufgenommen,
wobei die Konstruktion derart gestaltet ist, daß durch Drehen eines Stellrings 17, der mit einer Skala versehen
werden kann, das Maß seh<· fein justierbar ist, um das
der Taststift 15 vom Führungszylinder 16 vorsteht. Die Schablone 13 ist lösbar mit dem Träger 12 verbunden
und somit auswechselbar, so daß durch Veränderung der Steuerfläche 14 der Schablone 13 verschiedene Ausspitzungsflachen
erzeugt werden können, die der jeweiligen Bohrergeometrie optimal angepaßt sind.
Gemäß der in F i g. 5 gezeigten Ausführungsform erfolgt die Zustellbewegung für den Schleifvorgang durch
Verdrehen des Einstellrings 17 für den Taststift 15. Generell sind jedoch all diejenigen Zustellbewegungen
vorteilhaft, die in einer bereits in der Vorrichtung vorgesehenen Führungsflächenrichtung erfolgen. So kann die
Zustellbewegung beispielsweise durch Verschieben der Schablone 13 erzeugt werden.
Der Antrieb für den Support 5 erfolgt beim beschriebenen
Ausführungsbeispiel von Hand, wobei die notwendige Folgebewegung des Supports durch Ausnutzung
der Schwerkraft sichergestellt wird. Auf diese Weise wird die Vorrichtung äußerst einfach. Es kann
jedoch auch vorgesehen werden, daß der Support einen automatischen Antrieb erhält, wobei die Zwangskopplung
zwischen den vorgesehenen Bewegungsrichtungen nicht unbedingt erforderlich ist. So können beispielsweise
auch zwei Antriebseinrichtungen vorgesehen werden, die den Support in jeweils einer Koordinate steuern.
Durch Synchronisation der Relativbewegung des Supports zur Schleifscheibe mit einer Vorschubbewegung
des Bohrers können besondere Ausspitzungsanschliffe hergestellt werden. Mögliche Vorschubbewegungen
sind beispielsweise im einzelnen eine Drehbewegung des Bohrers um die Bohrerachse, eine
Schwenkbewegung der Bohrerhalterung oder eine lineare Verschiebebewegung des Bohrers in Bohrerachse.
Vor Beginn des Ausspitzvorgangs wird der Bohrer mittels einer optischen Einstellvorrichtung in gewünschter
Weise ausgerichtet
Vorstehend wurde eine Ausführungsform beschrieben, bei der allein der Support die für den Schleifvorgang
notwendigen kurvengesteuerten Bewegungen ausführt. Es ist jedoch selbstverständlich auch möglich,
daß der Support ortsfest im Maschinengestell festgelegt und dafür die Schleifscheibe auf einem Support gelagert
wird, der dann auf die oben beschriebene Art und Weise kurvengesteuert wird. Darüber hinaus kann sowohl die
Schleifscheibe als auch der Support bewegt werden, wobei sowohl lineare als auch rotatorische Freiheitsgrade,
die auch miteinander kombiniert werden können. Anwendung finden können. So ist beispielsweise eine Vorrichtung
anwendbar, bei der die Schleifscheibe auf einem verschieb- bzw. verschwenkbaren Support befestigt
ist, dessen Bewegung direkt auf die im vorangehenden beschriebene auswechselbare Schablone übertragen
wird, von der dann die Bewegungskoordinate senkrecht zur Bewegung der Schleifscheibe vom Support
der Bohrerhalterung abgegriffen wird.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (13)
1. Vorrichtung zum Ausspitzen eines Wendelbohrers, bei der eine Schleifscheibe und eine Bohrerhalterung
relativ zueinander in zwei Koordinatenrichtungen bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schleifscheiben-Außenkontur in einer durch die Drehachse (71) der Schleifscheibe
(7) gehenden Eingriffsebene (E) betrachtet die Kontur der herzustellenden Ausspitzungsfläche (9) nur
teilweise ausfüllt, und daß eine Bewegungs-Steuereinrichtung (14) zur Führung der Schnitteingriffsfläche
der Schleifscheibe (7) entlang der jeweils gewünschten herzustellenden Ausspitzungskontur (9)
vorgesehen ist
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, mit einem die Bohrerhalierung tragenden Support und einer ortsfest
im Maschinengestell gelagerten Schleifscheibe, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungs-Steuereinrichtung
eine auswechselbare Kurvenschablone (13) besitzt, entlang der der Support (5) geführt ist
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Support (5) zwei lineare Freiheitsgrade besitzt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Support (5) zwei rotatorische Freiheitsgrade
um zwei Achsen (52, 55) besitzt, die unterschiedliche Normalebenen bestimmen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Support (5) unter
Schwerkrafteinwirkung mit der Schablone (13) in Berührungskontakt steht.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrerhalterung
(2) ein Spannfutter (3) aufweist, das in einer Spannfutteraufnahme (2) verdrehbar aufgenommen ist, die
auf einer Supportplaile (51) in verschiedenen Winkelausrichtungen zur Schleifscheibenebene festlegbar
ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, gekennzeichnet durch einen ersten Lagerungszapfen
(55) und einem darauf festgelegten und dazu senkrechten zweiten Lagerungszapfen (52), der eine
Supportplatte (51) verschwenkbar halten, die sich zur Schleifscheibe (7) hin erstreckt und an ihrem der
Schleifscheibe (7) zugewandten Endabschnitt auf der Oberseite die Bohrerhalterung (2) und auf der Unterseite
eine Abtasteinrichtung (15 bis 17) trägt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtasteinrichtung (15 bis 17) einen
Taststift (15) besitzt, der in einem Führungszylinder (16) aufgenommen und dort verstellbar festgelegt ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifscheibe eine
Diamantbeschichtung (72) aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifscheibe (7)
eine Beschichtung (72) aus kubischem Bornitrid (BN) aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifscheibe (7) zumindest einen Freiheitsgrad des Supports (5)
der Bohrerhalterung (2) erhält.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifscheibe (7) auf einem
Schlitten montiert ist, der einen Bewegungs-Freiheitsgrad besitzt und in Richtung dieses Freiheitsgrades mit der auswechselbaren Schablone (13) gekoppelt
ist
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Support (5) der Bohrerhaltelüng
(2) ortsfest im Maschinengestell (11) festgelegt und die Schleifscheibe (7) mittels der auswechselbaren
Schablone (13) kurvengesteuert ist
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