DE3202208A1 - Lichtempfindliche diazoniumsalze, verfahren zu deren herstellung und diazotypiematerialien - Google Patents

Lichtempfindliche diazoniumsalze, verfahren zu deren herstellung und diazotypiematerialien

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DE3202208A1
DE3202208A1 DE19823202208 DE3202208A DE3202208A1 DE 3202208 A1 DE3202208 A1 DE 3202208A1 DE 19823202208 DE19823202208 DE 19823202208 DE 3202208 A DE3202208 A DE 3202208A DE 3202208 A1 DE3202208 A1 DE 3202208A1
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    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C1/00Photosensitive materials
    • G03C1/52Compositions containing diazo compounds as photosensitive substances
    • G03C1/54Diazonium salts or diazo anhydrides

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Description

  • LICHTEMPFINDLICHE DIAZONIUMSALZE, VERFAH-
  • REN ZU DEREN HERSTELLUNG UND DIAZOTYPIE-MATERIALIEN Das Diazotypie-Reproduktions-Verfahren ist allgemein bekannt und wird in "Light Sensitive Systems" von Jaromir Kosar, John Wiley & Sonc, Inc., N.Y., 1965, und in "Reproduction Coating" von E. Jahoda, 4. Aufl., Andrews Paper & Chemical Co., Inc., Port Washington, New York, genau beschrieben.
  • Im allgemeinen erhält man Diazotypiedrucke durch bildweise Belichtung von lichtempfindlichem Diazomaterial mit UV-Licht unter nachfolgender Entwicklung des belichteten Diazomaterials. Für die Entwicklung des latenten, durch die Belichtung im lichtempfindlichen Diazomaterial hervorgerufenen Bildes sind verschiedene Methoden bekannt, darunter die Entwicklung durch Ammoniak, Amine, thermische und feuchte (flüssige) Entwicklung.
  • Unter dem lichtempfindlichen Diazomaterial versteht man im allgemeinen eine auf einen Träger wie ein Papier oder einen Film, wie z.B. auf einen Polyäthylenterephthalatfilm, Celluloseacetat oder auf einen mit Polymerharz beschichteten Träger aufgebrachte lichtempfindliche Diazokomposition.
  • Diese besteht aus einer lichtempfindlichen Diazoniumsalzverbindung im Gemisch mit die Eigenschaften des Diazosalzes verbessernden Verbindungen. Infolge der Belichtung der lichtempfindlichen Diazoniumverbindung durch W-Licht durch ein lichtdurchlässiges Original mit opaken Bildabschnitten hindurch werden die nichtmaskierten Anteile des Diazoniumsalzes durch das W-Licht abgebaut, während die maskierten Anteile unzersetzt erhalten bleiben. Das durch die bildweise Belichtung erzeugte latente Bild kann dann nach einem der oben beschriebenen Verfahren entwickelt werden.
  • Bei der sogenannten "Trockenentwicklung" enthält die lichtempfindliche Diazokomposition zusätzlich zum lichtempfindlichen Diazoniumsalz noch eine Azokupplungskomponente bzw.
  • einen Farbbildner und einen sauren Kupplungsinhibitor. Die Entwicklung des latenten Azofarbstoffbildes erfolgt dadurch, daß man das belichtete Diazomaterial alkalischer Atmosphäre aussetzt, die ihrerseits den sauren Inhibitor neutralisiert, wodurch es zu einer Umsetzung zwischen dem unzersetzten Diazoniumsalz und dem Kuppler kommt. Dies bewirkt die Entwicklung des latenten. Bildes.
  • Bei der Feuchtentwicklung (Einkomponentenverfahren) enthält die lichtempfindliche Diazokomposition im wesentlichen nur die Diazoniumsalzverbindung. Nach der bildweisen Belichtung erfolgt hier die Entwicklung des latenten Azofarbstoffbildes durch Eintauchen des belichteten Diazomaterials in eine eine Diazokupplungskomponente enthaltende gepufferte Lösung, wo -bei diese mit dem unzersetzten Diazoniumsalz reagiert und auf diese Weise das latente Bild entwickelt wird.
  • Die bisher zur Bereitung der lichtempfindlichen Diazomaterialien verwendeten Diazoniumverbindungen werden im allgemeinen in Form ihrer von Säuren abgeleiteten Salze, wie Zinkchlorid, Cadmiumchlorid, Zinnchlorid, Sulfate und Borfluoride verwendet. Derartiqe S~31zderivato sind om allgemein nen beständiger als die entsprechenden Diazoniumverbindungen, die bei normalen Bedingungen häufig einem spontanen Abbau unterliegen.
  • Zur Herstellung der lichtempfindlichen Diazopapiere werden die Diazoniumverbindung und die Hilfsstoffe in Wasser gelöst, wonach die so erhaltene Diazokomposition aus dem wässerigen Medium auf den Papierträger aufgebracht wird. Das Diazoniumsalz muß daher weitgehend wasserlöslich sein. Ausgehend von praktischen Gesichtspunkten ergibt sich daraus die Beschränkung auf einige wenige Diazoniumsalze, insbesondere auf das entsprechende Zinkchlorid bzw. auf die entsprechenden Sulfate.
  • Die Dianzoniumsulfate sind sehr gut wasserlöslich (und daher auch sehr schwer in fester Form zu isolieren). Die Zinkchloridsalze haben dagegen eine geringere Wasserlöslichkeit und sind leicht in fester Form zu isolieren. Trotz der stabilisierenden Wirkung des Zinkchlorids sind die meisten Diazoniumchlorzinkate bei geringer Erwärmung unbeständig. Außerdem sind diese Salze leicht entzündbar, wobei sie, einmal entzündet, heftig und unter starker Rauch- und Dampfentwicklung (giftige Dämpfe!) abbrennen.
  • Zur Herstellung der Diazomaterialien, wie von Diazokompositionen auf Polymerfilmen und polymerharzbeschichtetem Papier löst man das Diazoniumsalz und die anderen Komponenten in polaren organischen Lösungsmitteln wie Alkoholen, Ketonen oder Glycoläthern. Danach wird die Diazokomposition aus dem Lösungsmittel auf das Trägermaterial aufgebracht. Es ist daher notwendig, daß das Diazoniumsalz in diesen Lösungsmitteln löslich ist. Borfluoride sind zwar im allgemeinen in organischen Lösungsmitteln löslich, aber in den meisten Fäl len auch, wie das Chlorzinkat leicht entzündbar, wobei sie, einmal entzündet, heftig und unter starker Rauch- und Dampfentwicklung (giftige Dämpfe#) abbrennen.
  • Wegen der erwähnten gefährlichen Nachteile müssen deshalb auch bei der Handhabung und beim Transport der Diazonium- salzverbindungen und der Diazokompositionen gemäß dem Stand der Technik besondere Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.
  • Im Code of Federal Registrations, 49, Transportation, vom 31. Dezember 1976 wird gefordert, daß jeder Feststoff, der unter den beim Transport üblicherweise auftretenden Bedingungen dazu neigt, durch Reibung oder Hitzestau im Zusammenhang mit seiner Herstellung oder Verarbeitung sich selbst zu entzünden bzw. leicht entzündbar ist, und, wenn einmal entzündet, heftig und anhaltend abbrennt, und so ein ernstes Risiko für den Transport darstellt, durch die Aufschrift "leichtenzündlicher Feststoff" gekennzeichnet sein muß und den Bestimmungen für den Transport gefährlicher Stoffe unterliegt. Bei internationalen Transporten leichtentzündlicher Feststoffe durch Luftfracht bestehen strenge Auflagen seitens der International Air Transport Association (IATA) sowie im Falle des Transportes per Schiff seitens der Intergovernmental Maritime Consultive Organization (IMCO). So z.B.
  • müssen gemäß den IATA-Bestimmungen leichtentzündliche Feststoffe in einzelnen geeigneten Containern zu jeweils höchstens 500 g bei einem Gesamtgewicht von 12 kg abgepackt werden.
  • Gemäß den IMCO-Bestimmungen müssen leichtentzündliche Feststoffe auf dem Deck von Frachtschiffen in eigens dafür vorgesehenen Räumen untergebracht werden.
  • Sämtliche genannten Bestimmungen erschweren nicht nur die Verschiffung und Handhabung der Diazoniumkompositionen gemäß dem Stande der Technik, sondern lassen auch diese Kompositionen erheblich teurer werden als dies bei Verbindungen der Fall ist, die nicht unter die Kategorie der Risikostoffe fallen.
  • Neben dem Risiko der leichten Entzündbarkeit zeigen die Diazoniumchlorzinkate auch noch eine relativ geringe Wärmebeständigkeit und sind daher nur begrenzt lagerfähig. Die handelsüblichen Diazoniumchlorzinkate neigen dazu, sich mit der Zeit - sogar bei Raumtemperatur - allmählich zu zersetzen und damit einen Teil ihrer grundlegenden funktionellen Eigen- schaften zu verlieren. In extremen Fällen kann unter ungünstigen Lagerungsbedingungen, wie z.B'. unter Tropenbedingungen der Abbau so weit fortschreiten, daß die Diazoniumverbindungen völlig unbrauchbar werden. Diazoniumverbindungen und -kompositionen müssen daher häufig gekühlt gelagert werden. Dies verteuert erheblich die Lagerung und bringt strenge Auflagen für die Lagerungsbedingungen mit sich.
  • Zur Verminderung der mit der Verwendung instabiler Diazoniumverbindungen bzw. -kompositionen verbundenen Risiken ist vorgeschlagen worden, diese mit festen Verdünnungsmitteln oder Stabilisatoren, wie Wein-, Zitronensäure, Aluminiumsulfat, Borsäure und anderen organischen oder anorganischen Salzen zu mischen. Soll eine ausreichende Risikoverminderung erzielt werden, sind jedoch häufig bis zu 50 % Verdünnungsmittel notwendig. Auf diese Weise wird zwar im Falle der Entzündung der Diazoniumverbindungen bzw. -kompositionen der Grad der Flammenausbreitung vermindert, die Entzündbarkeit der Diazoniumsalze bzw. der Grad ihrer Zersetzbarkeit unter Wärmeeinwirkung, was für das jeweilige Diazoniumsalz kennzeichnend ist, ändern sich jedoch damit nicht.
  • Die erfindungsgemäßen Diazoniumsalze beseitigen nun viele durch die Diazoniumverbindungen des Standes der Technik verursachten Probleme. Insbesondere zeigen sie einen höheren Grad an Wärmebeständigkeit, geringere Entzündbarkeit und bessere Lagerfähigkeit. Diese verbesserten Eigenschaften zeigen auch aus diesen Diazoniumsalzen hergestellte Diazotypiematerialien.
  • Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Verbindungen, Kompositionen und Diazotypie-Reproduktionsmaterialien werden nachfolgend näher beschrieben.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft lichtempfindliche Diazoniumsalze der Formel worin Ar unsubstituiertes oder substituiertes Aryl darstellt R1 ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff und einer Gruppe der Formel - S03, R2 aus der Gruppe Wasserstoff und einer Gruppe der Formel - COOR3 und R3 aus der Gruppe Wasserstoff und Hydrocarbyl.
  • Bevorzugte Verbindungen der Formel I sind solche, die eine mehr oder weniger stark ausgeprägte gelbe Färbung aufweisen und die W-Licht absorbieren und einem photolytischen Abbau zu farblosen Produkten unterliegen.
  • Der Ausdruck "lichtempfindlich" wie er hier verwendet wird, bedeutet Verbindungen bzw. Stoffe, die einem photolytischen Abbau zugänglich sind.
  • Der Ausdruck ~Hydrocarbyl" bedeutet in der vorliegenden Anmeldung das einwertige Fragment, das durch Abspaltung eines Wasserstoffatoms aus dem entsprechenden Kohlenwasserstoff, der z.B. 1 bis 12 C-Atome enthält, erhalten wurde. Beispiele für soche Fragmente sind C1-C12-Alkyle, wie Methyl, Äthyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl, octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl, Dodecyl und deren Isomeren, C3-C8-Cycloalkyle wie Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, Cyclooctyl u.a., C6-C12-Aryle wie Phenyl, Tolyl, Xylyl, Naphthyl, Biphenylyl u.a., C7-C12-Aralkyle wie Benzyl, Phenäthyl, Phenpropyl, Phenbutyl, Phenpentyl, Phenhexyl u.a.
  • Der Ausdruck "substituiertes Aryl" wie er hier verwendet wird, bedeutet ein Aryl wie es oben definiert wurde, wobei ein oder mehrere Wasserstoffatome durch ein oder mehrere inerte Gruppen, d.h. Gruppen, welche die gewünschte Funktion der Verbindung der Formel I als lichtempfindliche Komponente einer Diazotypiezusammensetung nicht beeinträchtigen, ersetzt sind. Beispiele für derartige inerte Gruppen sind Amino, Alkylamino, Alkylcycloalkylamino, Cycloalkylamino, Halogen, Hydrocarbyl, Aryloxy, Alkoxy, Alkylthio, Arylthio, Tolylthio, Morpholino, Pyrrolidinyl, Piperidino, Piperazino, halosubstituiertes Hydrocarbyl u.a., insbesondere Amino, Alkylamino, Dialkylamino, Alkylhydroxyalkylamino, Dihydroxyalkylamino, Alkoxy, Phenoxy, Cycloalkylamino, Alkylcycloalkylamino, Alkylarylamino, Alkylaralkylamino, Diarylamino, Tolylthio, Morpholino, Pyrrolidino, Piperidino und Piperazino, bevorzugt in p-Stellung zum Diazoniumfragment. Bei den zuletzt genannten bevorzugten Verbindungen I ist der Ar-Anteil ferner bevorzugt in o- und m-Stellung zum Diazoniumanteil unsubstituiert oder in einer der beiden Stellungen oder in beiden durch eine Gruppe substituiert, ausgewählt aus der Gruppe Alkyl, Alkoxy, Phenoxy, Halophenoxy, Halogen und eine Gruppe der Formel Ac NH- worin Ac Carboxacyl bedeutet.
  • Der Ausdruck "Aryloxy" bedeutet hier einen einwertigen Rest der Formel Aryl ~ O wobei Aryl die angeführte Bedeutung hat, wie Phenoxy, Naphthoxy u.a.
  • Der Ausdruck ~Alkoxy" bedeutet hier einen einwertigen Rest der Formel - O O Alkyl worin Alkyl die obige Bedeutung hat, wie Alkoxy, Methoxy, Äthoxy, Butoxy, Pentyloxy, Heptyloxy, Decyloxy, Dodecyloxy u.a.
  • Der Ausdruck "A]kylamino" bedeutet hier eine Aminogrllppe, worin ein H-Atom durch eine oben definierte Alkylgruppe ersetzt ist.
  • Der Ausdruck "Dialkylamino" bedeutet hier eine Aminogruppe, worin zwei H-Atome durch eine oben definierte Alkylgruppe ersetzt sind.
  • Der Ausdruck ~Alkylhydroxyalkylamino" bedeutet hier eine Aminogruppe, worin ein H-Atom durch eine oben definierte Alkylgruppe und ein H-Atom durch eine oben definierte hydroxylsubstituierte Alkylgruppe ersetzt ist.
  • Der Ausdruck "Dihydroxyalkylamino" bedeutet hier eine Aminogruppe, worin beide H-Atome durch eine hydroxysubstituierte Alkylgruppe ersetzt sind.
  • Der Ausdruck "Alkylarylamino" bedeutet hier eine Aminogruppe, worin ein H-Atom durch eine Alkylgruppe und das andere H-Atom durch eine Arylgruppe ersetzt ist.
  • Der Ausdruck "Diarylamino" bedeutet hier eine Aminogruppe, wobei jedes H-Atom durch eine Arylgruppe ersetzt ist.
  • Der Ausdruck "Alkylaralkylamino" bedeutet hier eine Aminogruppe, wobei ein H-Atom durch eine Alkylgruppe und das andere H-Atom durch eine Aralkylgruppe ersetzt ist.
  • Der Ausdruck Carboxacyl" bedeutet hier ein Acylrest einer unsubstituierten oder durch eine inerte Gruppe substituierten Carbonsäure. Bevorzugte Carboxacylgruppen sind Acylreste von unsubstituierten ode-r durch eine inerte Gruppe substituierten Carbonsäure mit 2 bis ungefähr 18 C-Atomen, wie solche der Formel worin E Hydrocarbyl mit 1 bis ungefähr 17 C-Atomen oder Hydrocarbyl mit 1 bis ungefähr 17 C-Atomen bedeuten, wobei ein H-Atom durch eine inerte Substituentengruppe ersetzt ist.
  • Beispiele für Acylreste einer Carbonsäure, worin E Hydrocarbyl ist, sind die Acylreste (a) gesättigter oder ungesättigter unverzweigter oder verzweigter aliphatischer Carbonsäuren, wie Essig-, Propion-,Butter-, Isobutter-,tert.-Butylessig-, Valerian-, Isovalerian-, Capron-, Capryl-, Decan-, Dodecan-, Laurin-, Tridecan-, Myristin-, Pentadecan-, Palmitin-, Margarin-, Stearin-, Acryl-, Croton-, Undecylen-, Olein-, Hexin-, Heptin-, Octinsäure u.a.; (b) gesättigter oder ungesättigter alicyclische Carbonsäuren, z.B. Cyclobutan-, Cyclopentan-, Cyclopenten-, Methylcyclopenten-, Cyclohexan-, Dimethylcyclohexen-, Dipropylcyclohexancarbonsäure u.
  • a., (c) gesättigte oder ungesättigte alicyclische aliphatische Carbonsäuren, z.B. Cyclopentanessig-, Cyclopentanpropion-,Cyclohexanbutter-, Methylcyclohexanessigsäure u.a.; (d) aromatischer Carbonsäuren , z.B. Benzoe-, Tolyl-, Naphthoe-, Athylbenzoe-, Isobutylbenzoe-, Methylbutylbenzoesäure u.a.; und (e) aromatisch-aliphatischer Carbonsäuren, z.B. Phenylessig-, Phenylpropion-, Phenylvalerian-, Zimt-, Phenylpropion- und Naphthylessigsäure u.a.
  • Der Ausdruck "durch eine inerte Gruppe substituierte Carbonsäure" bedeutet hier eine Carbonsäure, worin ein oder mehrere unmittelbar mit dem C-Atom verknüpfte H-Atome durch eine Gruppe ersetzt sind, die unter den nachfolgend für die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen I beschriebenen Reaktionsbedingungen inert sind, wie Halogen-, Nitro-, Hydroxy-, Amino-, Cyano-, Thiocyano- oder Alkoxygruppen.
  • Beispiele für halogen-, nitro-, hydroxy-, amino-, cyano-, thiocyano- und alkoxysubstituierte Carbonsäuren sind Mono-, Di- und Trichloressig-, N - und ß-Chlorpropion-, G4- und 7 -Brombutter-, C~- und g-Jodvalerian-, Mevalon-, 2- und 4-Chlorcyclohexancarbon-, Shikimi-, 2-Nitro-l-methylcyclobutancarbon-, 1,2,3,4,5, 6-He #chlorcyclohexancarbon-, 3-Brom-2-methylcyclohexancarbon-, 4- und 5-Brom-2-methylcyclohexancarbon, 5- und 6-Brom-2-methylcyclohexancarbon- , 2,3-Dibrom-2-methylcyclohexancarbon-, 2,5-Dibrom-2-methylcyclohexancarbon-, 4,5-Dibrom-2-methylcyclohexancarbon-, 5,6-Dibrom-2-methylcyclohexancarbon-, 3-Brom-3-methylcyclohexancarbon-, 6-Brom-3-methylcyclohexancarbon-, 1,6-Dibrom-3-methylcyclohexancarbon-, 2-Brom-4-methylcyclohexancarbon-, 1,2-Dibrom-4-methylcyclohexancarbon-, 3-Brom-2,2,3-trimethylcyclopentancarbon-, l-Brom-3,5-dimethylcyclohexancarbon-, Homogentisin-, o-, m- und p- Chlorbenzoe-, Anis-, Salicyl-, p-Hydroxybenzoe-, ß-Resorcyl-, Gallus-, Veratrum-, Trimethoxybenzoe-, Trimethoxyzimt-, 4,4'-Dichlorbenzyl-, o-, m- und p-Nitrobenzoe-, Cyanessig-, 3,4- und 3,5-Dinitrobenzoe-, 2,4,6-Trinitrobenzoe-, Thiocyanessig-, Cyanpropion-, Milch-, Äthoxyameisensäure (Äthylhydrogencarbonat), Butyloxyformiat, Pentyloxyformiat, Hexyloxyformiat, Dodecyloxyformiat, Hexadecyloxyformiat u.a.
  • Der Ausdruck "Cycloalkylamino" bedeutet eine Aminogruppe, bei der ein oder mehrere Wasserstoffatome durch eine der oben definierten Cycloalkylgruppen ersetzt sind.
  • Der Ausdruck "Alkylcycloalkylamino" bedeutet eine Aminogruppe, bei der ein Wasserstoffatom durch eine Alkylgruppe und ein Wasserstoffatom durch eine der oben definierten Cycloalkylgruppen ersetzt ist.
  • Der Ausdruck "Halogen" wird hier im üblichen Sinne verwendet und bedeutet Chlor, Brom, Fluor und Jod, und der Ausdruck "Halo" bedeutet Chlor-, Brom-, Fluor- und Jod-.
  • Der Ausdruck "Halophenoxy" bedeutet Phenoxy, worin ein Wasserstoffatom durch eine der oben definierten Halogruppen ersetzt ist.
  • Der Ausdruck "Alkylthio" bedeutet die einwertige Gruppe der Formel Alkyl ~~~~~~ S -wobei Alkyl die oben angegebenen Bedeutungen hat. Beispiele dafür sind Methylthio, Pentylthio, Dodecylthio u a.
  • Der Ausdruck "Arylthio" bedeutet hier das einwertige Fragment der Formel Aryl 5 worin Aryl die obige Bedeutung hat, wie Phenthio, Naplitbthio u.a.
  • Die Verbindungen der Formel (I)- stellen Diazoniumsalze von relativ hoher Wärmebeständigkeit und Nichtentzündbarkeit dar..
  • Sie sind als aktive lichtempfindliche Diazokomponente in lichtempfindlichen Zusammensetzungen für die Herstellung von Diazotypien verwendbar und sind weniger leicht entzündlich und wärmebeständiger als z.B. die Diazoniumverbindungen der Formel ArN2X <1£) worin Ar die angegebene Bedeutung hat und X ein Anion ist, das mit ArN2 ein lösliches Salz bildet, wie C1 - , S04=, ZnCl4- , SnC16 , CdCl4 , BF4 u.a.
  • Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung und Verwendung von Verbindungen der Formel (I) zur Herstel- lung der erfindungsgemäßen Diazotypiereproduktionsmaterialien.
  • Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I)' werden hergestellt durch Umsetzung einer Diazoniumverbindung der Formel (II) mit einer Verbindung der Formel worin R1, R2 und R3 die angeführten Bedeutungen haben und Y ausgewählt ist aus der Gruppe Wasserstoff und ein ein lösliches Sulfonatsalz bildendes Metallion wie Lithium-, Natrium-, Kalium-, Ammoniumionen und andere Ionen. Die Umsetzung kann durch folgendes Reaktionsschema gekennzeichnet werden: worin Ar, R1, R2 R3, X-end Y die oben angegebenen Bedeutungen haben. Das Reaktiinnsschema zeigt eine doppelte Abbaureaktion, wobei die Umsetzung in wässerigem Medium durchgeführt werden kann. Vorzugsweise wird zuerst das Diazosalz (II) im Reaktionsmedium gelöst. Danach wird dem Reaktionsgemisch das substituierte Phenylsulfosalz bzw. die Phenylsulfosäure (III) vorzugsweise unter Rühren zugesetzt. Das Mengenverhältnis der Reagenzien II und III kann dabei stöchiometrisch sein, d.h. es kann mit äquimolaren Mengen gearbeitet werden. Vorteilhaft wird jedoch mit einem geringen molaren Überschuß, bezogen auf die für die vollständige Umsetzung mit der Diazoverbindung der Formel II erforderliche Menge, an substituiertem Phenylsulfosalz oder der Säure der Formel (III) gearbeitet.
  • Die beschriebene Umsetzung zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen 1 kann in einem weiten Temperatur- und Druckbereich, der keinen kritischen Reaktionsparameter darstellt, durchgeführt werden, vorzugsweise jedoch bei einer Temperatur von ca. 100 bis +500C, insbesondere bei Raumtemperatur (ca. 260C) und bei Atmosphärendruck.
  • Die Umsetzung ist im allgemeinen nach einigen Minuten abgeschlossen, was sich dadurch anzeigt, daß das gewünschte Endprodukt, die Verbindungen der Formel (I), im Reaktionsgemisch ausfallen. Die Ausfällung erfolgt gewöhnlich ohne weitere Behandlung der Lösung, obwohl es unter bestimmten Bedingungen durchaus wünschenswert sein kann, die Ausfällung des Diazosalzes (I) durch Abkühlung des Reaktionsgemisches, Impfen der Lösung oder Zugabe von Natriumchlorid oder eines ähnlichen Salzes zur Verminderung der Löslichkeit des Diazosalzes im Reaktionsgemisch in Gang zu bringen. Nach der Ausfällung wird das gewünschte Diazosalz der Formel (I) durch die üblichen Techniken wie Filtrieren, Auswaschen und Umkristallisieren aus dem Reaktionsgemisch rasch abgetrennt.
  • Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung der neuen Diazoniumverbindungen (I) besteht in der Umsetzung des substituierten Phenylsulfosalzes der Formel (III) mit dem Diazoniumsalz (II) in einem wässerigen Medium in Gegenwart einer starken Mineralsäure,wie H2S04. Dabei kommt es zu einer raschen kristallisation des Diazoniumsalzes, insbesondere dann, wenn die Lösung gekühlt ist und eine gewisse Menge Natriumchlorid oder -sulfat oder ein ähnliches Salz zugesetzt wurde. Die substituierte Phenylsulfogruppe setzt nämlich in Gegenwart der starken Säure die Wasserlöslichkeit des Diazoniumsalzes (I) herab. Dies ist deshalb wichtig, weil dadurch eine wirt- schaftlich vertretbare Herstellung einer großen Zahl stabilisierter Diazosalze (I) durch die beschriebene doppelte Abbaureaktion erleichtert wird. Die Menge der starken Mineralsäure, die beim bevorzugten Verfahren zur Herstellung der Diazoniumsalze (I) anwesend ist, entspricht der Menge, die die Unlöslichkeit in Wasser bewirkt, d.h. -im allgemeinen der Menge, die erforderlich ist, um im Reaktionsmedium einen pH von unter 5 einzustellen.
  • Der Fachmann wird einsehen, daß die oben beschriebenen Verfahren zur Herstellung der neuen Diazoniumsalzverbindungen der Formel (I) die Verwendung von Zink bzw. Zinkverbindungen nicht einschließen. Daß erfindungsgemäß auf die Verwendung von Zink im Reaktionsmedium verzichtet wird, ist im Zusammenhang mit den sich bei der Beseitigung der bei den konventionellen Verfahren bei der Herstellung der Diazoniumzinkchloridsalze entstehenden Abwässer ergebenden Problemen für die Hersteller von Diazoniumverbindungen von Wichtigkeit.
  • Es ist außerdem festzustellen, daß bei dem oben beschriebenen Verfahren, bei dem X für Halogen steht, es nicht notwendig ist, das Diazoniumhalogen (II) als Doppelsalz, wie als Sulfat, Chlorzincat oder Borfluorid zwecks Herstellung des Diazoniumsalzes (I) zu isolieren. Die Diazoniumhalidlösung ist als Reaktionsmedium ausreichend.
  • Die zur Synthese der erfindungsgemäßen Verbindungen (I) als Reagenzien verwendeten Diazoniumverbindungen der Formel (II) und ihre Herstellung sind allgemein bekannt. Beispiele für Verbindungen (II) sind: l-Diazo-4-N, N-dimethylaminobenzolchlorid, l-Diazo-4-N,N-diäthylaminobenzolchlorid, l-Diazo-4-N-morpholinobenzolchlorid, l-Diazo-4-N-piperidinobenzolchlorid, l-Diazo-4-N-piperazinobenzolchlorid, l-Diazo-4-N-pyrrolidinobenzolchlorid, l-Diazo-4-N-pyrrolidino-3-methylbenzolchlorid, l-Diazo-4-N-pyrrolidino-3-methoxybenzolchlorid, 1-Diazo-4-N-morpholino-2, 5-diäthoxybenzolchlorid, 1-Diazo-4-N-morpholino-2, 5-dimethoxybenzolchlorid, 1-Diazo-4-N-morpholino-2, 5-dipropoxybenzolchlorid, 1-Diazo-4-N-morpholino-2, 5-dibutoxybenzolchlorid, 1-Diazo-4-p-tolylmercapto-2, 5-diäthoxybenzolchlorid, l-Diazo-4-p-tolylmercapto-21 5-dimethoxybenzolchlorid, l-Diazo-4-p-äthoxyphenyl-2, 5-diäthoxybenz6lchlorid, 1-Diazo-4-p-chlorophenoxy-2, 5-diäthoxybenzolchlorid, l-Diazo-4-N-N-diäthylamino-3-chlorobenzolchlorid, l-Diazo-4-N-N-diäthlylamino-2-athoxybenzolchlorid, l-Diazo-4-N-N-diäthylamino-2-chlor-5-p-chlorphenoxybenzolchlorid, l-Diazo-4-N-methyl-N-cyclohexyl-3-chiorbenzolchlorid, l-Diazo-4-N-N-dibutyl-3-chlorbenzolchlorid, l-Diazo-4-N-methyl-N-benzyl-3-äthoxybenzolchlorid.
  • Weitere Diazoniumverbindungen der Formel (II) werden in der US-PS 4 055 425 (Spalte 5 und 6) und bei Van der Grinten, Photographic Journal, Vol. 92B, (1952), S. 46, beschrieben.
  • Verfahren zur Synthese von Verbindungen der Formel (II) werden in chemischen Handbüchern, wie in Azo und Diazo Chemisty, von H. Zollinger, Interscience, New York, 1961 und The Aromatic Diazo Compounds, K.H. Saunders, E. Arnold and Co., London (1969) beschrieben.
  • Auch die Verbindungen der Formel (III) und ihre Herstellung sind allgemein bekannt. Beispiele für Verbindungen (III) sind: 3-Sulfobenzoesäure, 3-Sulfobenzoesäure, Na-Salz, 3,5-Disulfobenzoesäure, 3, 5-Disulfobenzoesäure, K-Salz, 4-Sulfophthalsäure, 4-Sulfophthalsäure, Ammoniumsalz, 5-Sulfoisophthalsäure, 5-Sulfoisophthalsäure, Na-Salz, 5-Dimethylsulfoisophthalsäure, Na-Salz, insbesondere die Na-Salze der 5-Sulfo- und 5-Dimethylsulfoisophthalsäure. Letztere sind deshalb vorzuziehen, weil ihre Diazoniumsalzderivate der Formel I besonders leicht herzustellen sind.
  • Bei allmählicher Erwärmung zersetzen sich sämtliche Diazoniumsalze, und zwar zuerst unter Stickstoffentwicklung und dann unter Bildung von pyrolytischen Abbauprodukten. Einige Diazoniumsalze kennzeichnet ein Abbau, der ~einmal in Gang gekommen, ohne äußere Einwirkung weiter fortschreitet. In solchen Fällen führt bereits eine geringe lokale Zersetzung einer bestimmten Menge zum Abbau der Gesamtmenge. Diese Erscheinung ist besonders stark ausgeprägt bei den meisten Diazochlorzinkatsalzen, weshalb diese ein besonderes Risiko für die Gesundheit darstellen.
  • Im Gegensatz zu den bekannten Diazoniumsalzen bleibt bei den erfindungsgemäßen Diazoniumsalzen der #ormel I der z.B.
  • durch übermäßige Wärmeeinwirkung ausgelöste, in einer bestimmten Schicht der Verbindung lokalisierte-Abbau auf diese Schicht beschränkt und pflanzt sich nicht weiter fort.
  • Die Gründe dafür, daß der einmal in Gang gekommene Abbau zum Stillstand kommt,und die Flamme, einmal entzündet, nicht weiter unterhalten wird, sind nicht bis ins letzte bekannt, allerdings kann jedoch angenommen werden, daß sich unter der Wärmeeinwirkung nicht nur Stickstoff entwickelt, sondern auch die Carboxylgruppe(n) unter Entwicklung von C02 mit seiner allgemein bekannten feuerlöschenden Wirkung aufgespalten wird (werden).
  • Die erfindungsgemäßen Diazoniumsalzverbindungon der Formel I können als aktive Komponenten in lichtempfindlichen Diazotypiereproduktionsmaterialien verwendet werden, vor allem als Uberzüge, bestehend aus lichtempfindlichen Diazoniumzusammensetzungen auf entsprechendem Trägermaterial.
  • Die erfindungsgemäßen Diazotypiereproduktionsmaterialien können durch Beschichtung eines geeigneten Trägers mit den wässerigen Gemischen der erfindungsgemäßen Diazozusammen setzungen mit Hilfe. üblicher Diazobeschichtungsapparaturen hergestellt werden. Die diesbezügliche Technik ist allgemein bekannt (z.B. aus US-PS 3 923 518 und 3 996 056). Als Träger kommen thermoplastische Polymerharzfilme, Folien, z.B. Metallfolien, Gewebe, lichtundurchlässige und lichtdurchlässige Papiere usw. in Frage, insbesondere die im Handel erhältlichen Diazopapiere.
  • Es wurde außerdem gefunden, daß die erfindungsgemäßen Diazoniumsalze I in stark mineralsaurem Medium geringe Wasserlöslichkeit aufweisen, während sie in schwach saurem Medium in Gegenwart verschiedener Kuppler und Salze wie Ammoniumtartrat, Ammoniumcitrat, Mono-Na-Glutamat, Ammoniumformiat, Kaliumcitrat, Natriumacetat u.a. eine weit höhere Löslichkeit zeigen. Die Gründe für die Löslichkeit vermittelnde Wirkung der Verbindungen ist bis ins letzte noch nicht geklärt, jedenfalls erleichtert dies aber erheblich die Verwendung der Diazoniumsalze I zur Herstellung wässerig beschichteter Diazotypiematerialien, was der Fachmann ohne weiteres einsehen wird.
  • Überraschenderweise wurde außerdem gefunden, daß die erfindungsgemäßen Diazoniumsalze I auch in organischen Lösungsmitteln löslich sind. Da Polymerharzfilme und kunststoffbeschichtete Trägerstoffe gewöhnlich mit nichtwässerigen Lichtempfindlichkeit verleihenden Lösungen, die sich von entsprechenden wässerigen Lösungen unterscheiden, beschichtet werden, können die Diazoniumsalze I auf derartige Träger leicht aufgebracht werden, was einen Vorteil darstellt. Als Diazosalze zur Sensibilisierung in einem organischen Lösungsmittel kommen insbesondere folgende in organischen Lösungsmitteln leicht lösliche Salze in Frage: Diazohexafluorophosphate, -arsenate und -antimonate. Diesen Salzen haften allerdings gewisse Nachteile an. Die Diazohexafluorarsenate und -antimonate sind zu toxisch, als daß sie in den Handel gelangen könnten, und die Diazohexafluorphosphate sind so stark wasserunlöslich, daß in ihren Formulierungen nicht die geringste Wassermenge enthalten sein darf.
  • Dies verteuert natürlich die Lösungsmittel, die nicht einmal Spuren von Wasser enthalten dürfen. Außerdem beruhen viele Sensibilisierungssysteme für Polymerfilmbeschichtungen zwecks Kostensenkung und Verminderung der Feuergefährlichkeit auf Gemischen aus Lösungsmitteln und Wasser. Da nun die Diazoniumsalze I sowohl in Wasser als auch in Lösungsmitteln löslich sind, sind sie für die Herstellung von polymerfilm- und kunststoffbeschichteten Trägern mit handelsüblichen billigen Lösungsmitteln und/oder Gemischen von Wasser und Lösungsmitteln überaus geeignet.
  • Aus dem Stand der Technik sind Diazozusammensetzungen für Zweikomponenten Diazotypieverfahren allgemein bekannt, welche zumindest aus einer lichtempfindlichen Diazoniumverbindung, zumindest einem Azokuppler und sauren Stabilisatoren, die für die Erzielung einer Diazotypiekopie erforderlich sind, bestehen. Weitere Komponenten in derartigen Diazozusammensetzungen können z.B. sein: 1. Entwicklungsbeschleuniger, wie Glycerin, Polypropylenglycol, Harnstoff und andere zur Verminderung der Konzentration des erforderlichen Ammoniaks bzw. Amins im Entwicklungsmediump 2. Antioxydantien, wie Thioharnstoff, 1,3,6-Naphthalintrisulfonat-Na u.a. zur Stabilisierung der Diazotypiedrucke gegen Entfärbung unter Tageslichteinwirkung; 3. Verbindungen zur Einstellung des erforderlichen Kontrastes; 4. Löslichkeit verleihende Verbindungen, wie Coffein, zur Verbesserung der Verträglichkeit der einzelnen Komponenten in der sensibilisierenden Lösung.
  • In bestimmten Fällen können die genannten Komponenten auch mehrere der erwähnten Funktionen aufweisen.
  • Säurestabilisatoren sind im allgemeinen obligatorische Komponenten der erfindungsgemäßen Diazozusammensetzungen. Als Säurestabilisatoren können die bisher in lichtempfindlichen Diazobeschlchtungszusammensetzungen verwendeten eingesetzt werden, wie z.B. Zitronen-, Wein-, Borsäure oder Gemische davon.
  • Im Falle der bevorzugten erfindungsgemäßen Diazozusammensetzungen werden Diazokuppler mit den Diazoniumverbindungen I zur Verhinderung einer vorzeitigen Kupplung in saurem Medium gemischt. Beim Umschlag des pH-Werts von sauer in alkalisch kommt es zur Kupplung, wodurch es wie bekannt zur Herstellung des Azofarbstoffes kommt. Die Azokuppler sind im allgemeinen aromatische Verbindungen mIt phenolischen Hydroxylgruppen mit oder ohne substituieren#de Gruppen. Die Kuppler sind im allgemeinen farblos. Als Kuppler sind insbesondere zu nennen: 1. Resorcin und seine Halogen- und Alkylderivate und Äther; 2. Resorcylsäuren mit oder ohne Halogensubstitution im Ring und ihre Amide und substituierten Amide: 3. Dihydroxynaphthalinmono- und -disulfonsäuren; 4. Dihydroxynaphthaline; 5. ß- und «-Hydroxynaphthoesäureamide und entsprechende substituierte Amide; 6. Verbindungen mit aktiven Methylengruppen, wie Acetoacet-und Cyanoacetderivate; 7. Mono- und Polyhydroxybiphenyle; 8. Polyhydroxybiphenylsulfide; 9. Pyrazolonderivate; 10. Aminophenolderivate u.a.
  • Die erfindungsgemäßen lichtempfindlichen Diazobeschichtungszusammensetzungen können außerdem noch eine Reihe weiterer Komponenten enthalten, wie sie üblicherweise zur Herstellung derartiger Zusammensetzungen verwendet werden, wie z.B. l-öslichkeitsvermittelnde Stoffe, Füller, Stabilisatoren, Beschleuniger, Lösungsmittel, Antioxydantien, Verbindungen zur Einstellung des erforderlichen Kontrastes u.a.m.
  • Die Mengenverhältnisse der einzelnen Komponenten der erfindungsgemäßen Diazokompositionen können denen in den bisher zur Herstellung lichtempfindlicher Diazozusammensetzungen verwendeten, entsprechen. Diese Verhältnisse sind allgemein bekannt, so z.B. aus Kosar, ibidem, und US-PS 3 923 518 und 3 996 056.
  • Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können dadurch hergestellt werden, daß man die einzelnen Komponenten zusammen in einem geeigneten Reaktionsgefäß vorlegt. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen werden vorzugsweise in wässerigem Medium hergestellt, damit sie als wässeriges Überzugsgemisch zur Herstellung der erfindungsgemäßen Diazotypiereproduktionsmaterialien verwendet werden können.
  • In Einkomponenten-Diazotypiereproduktionsmaterial ien enthält die Diazokompositionsschicht die Diazoniumverbindung I und die oben erwähnten Hilfsstoffe,jedoch nicht die Azokupplungskomponente. Die alkalische oder neutrale, in hohem Maße reaktionsbereite Kupplungskomponenten, wie Phloroglucin und Resorcin und Puffersalze, wie Na-Borat oder Na-Formiatl enthaltende Entwicklerlösung wird nach Belichtung zum Zwecke der Entwicklung des Drucks auf das Diazotypiematerial aufgebracht.
  • Die nachfolgenden Beispiele beschreiben Art und Verfahren der Erfindung sowie ihre Verwendung sowie die von den Erfindern als beste Art der Durchführung des Verfahrens angesehene Variante, was allerdings keine Einschränkung bedeutet.
  • Alle Teile sind, wenn nicht anders angegeben, Gewichtsteile.
  • Die in den nachfolgenden Beispiele durchgeführten Versuche sind folgende: Enzündbarkeitstest: Eine geringe Menge der pulverförmigen Diazoniumverbindung (Breite 1 cm, Länge 10 cm und Höhe 1/2 cm) wird an dem einen Ende mit einem Zündholz entzündet. Entzündet sich die Diazoniumverbindung und breitet sich die Flamme über die gesamte Menge der Pulverfläche aus, gilt die Diazoniumverbindung als entzündbar. Entzündet sich die Diazoniumverbindung nicht oder breitet sich der lokale Abbau der Diazoniumverbindung unter dem Streichholz entlang eines Teils der Pulverb fläche nicht aus, gilt die Diazoniumverbindung als nicht entzündbar.
  • Beispiel 1 (A) Eine wässerige Lösung von l-Diazo-4-N,N-dimethylaminobenzol chlorid wird auf 4°C abgekühlt und mit einer gesättigten Lösung von Na-5-Sulfoisophthalat gemischt. Das zuletzt genannte Salz liegt dabei in einem geringen Überschuß (10 bis 20 %), bezogen auf die stöchiometrische Menge, die für die Umsetzung mit dem Chlorid (berechnet als 1:1-Reaktion zwischen den Reagenzien) erforderlich ist, vor. Danach wird konzentrierte Schwefelsäure zugesetzt, u.zw. bei einem Verhältnis von 0,1 Mol pro Mol Diazoniumsalz. Anschließend wird bis zum Beginn der Ausfällung des Diazoniumsalzes eine gesättigte Natriumchloridlösung zugetropft.
  • Der hellgelbe kristalline Niederschlag wird abfiltriert und luftgetrocknet, wodurch man l-Diazo-4-N,N-dimethylaminobenzolsulfoisophthalat erhält. Vergleicht man diese Verbindung mit l-Diazo-4-N,N-dimethylaminochlorzinkat und dem ent- sprechenden Borfluorid bezüglich der Wärmebeständigkeit und Entzündbarkeit, gelangt man zu folgenden Ergebnissen: Temperaturbe- Entzündbarreich des Ab- keit baus l-Diazo-4-N,N-dimethylaminobenzolsulfoisophathalat 165 - 1700C nicht entzündbar l-Diazo-4-N,N-dimethylaminobenzolchlorzinkat 135 - 140 C entzündbar l-Diazo-4-N,N-dimethylaminobenzolborfluorid 135 - 140 C entzündbar (B) Ein für das Diazotypieverfahren geeigneter, vorgängig auf bekannte Weise mit wässeriger Si02-Dispersion und Polyvinylacetatemulsion beschichteter weißer Papierträger wird mit einer Flüssigkeit sensibilisiert, die aus folgenden Komponenten besteht: Zitronensäure 20 g Theophyllin 15 g Thioharnstoff 60 g 2,7-Dihydroxy-3,6-naphthalindisulfonsäure-Na 10,5 g Trihydroxydiphenyl (5obige Lösung) 8 g l-Diazo-4-N,N-dimethylaminobenzolsulfoisophthalat 15 g NaCl 30 g Zinkchlorid 50 g 3 H20 1000 cm Bedruckt man nun das auf diese Weise sensibilisierte Papier unter einer transparenten Matrize, welche ein Druckerschwärzebild trägt, und entwickelt es mit Ammoniak auf die übliche Art und Weise, erhält man eine Schwarzpositivkopie von gleicher Dichte und gleichem Glanz wie bei Verwendung derselben sensibilisierenden Flüssigkeit, jedoch mit l-Diazo-4-N,N-dimethylaminobenzolchlorzinkat anstelle des entsprechenden Sulfoisophthalats.
  • Beispiel 2 (A) Eine wässerige Lösung von l-Diazo-4-N,N-diäthylaminobenzol chlorid wird mit Eis gekühlt und mit einer Lösung von 5-Sulfoisophthalsäure-Na, die 0,2 M konz. HCl pro M Diazoniumsalz enthält, gemäß Beispiel 1 umgesetzt. Durch Zugabe der gesättigten NaCl-Lösung wird das l-Diazo-4-N, N-diäthylaminobenzolsulfoisophthalat ausgefällt und abfiltriert. Das erhaltene Diazoprodukt wird dem Wärmebeständigkeits- und Entzündbarkeitstest,wie in Beispiel 1 angegeben,unter Vergleich mit dem entsprechenden Chlorzinkat und Borfluorid unterzogen. Dabei werden folgende Ergebnisse erzielt: Temperaturbereich Entzündbarkeit des Abbaus l-Diazo-4-N,N-diäthy1-aminobenzolchlorzinkat 136 - 1410C entzündbar l-Diazo-4-N,N-diäthylaminobenzolborfluorid 122 - 127 C entzündbar 1-Diazo-4-N, N-diäthylaminobenzolsulfoisophthalat 162 - 167 0C nicht entzündbar (B) Ein für das Diazotypieverfahren geeigneter weißer Papierträger wird vorgängig beschichtet und dann mit einer Flüssigkeit sensibilisiert, die folgende Komponenten enthält: Zitronensäure 20 g Thioharnstoff 40 g Harnstoff 50 g 2,3-Dihydroxy-6-naphthalinsulfonsäure-Na 15 g Dipropylenglycol 10 ml l-Diazo-4-N,N-diäthylaminobenzolsulfoisophthalat 11 g Zinkchlorid 60 g Saponin 0,25 g H2O 1000 ml Bedruckt man nun das auf diese Weise sensibilisierte Papier unter einer transparenten Matrize, welche ein Druckersahwärzebild trägt, und entwickelt es mit Ammoniak auf die übliche Art und Weise, erhält man eine Blaupositivkopie von ähnlicher Dichte und ähnlichem Glanz wie bei Verwendung derselben sensibilisierenden Flüssigkeit, jedoch mit 1-Diazo-4-N, N-diäthylaminobenzolchlorzinkat anstelle des entsprechenden Sulfoisophthalats.
  • Beispiel 3 (A) Gemäß Beispiel 1 wird eine wässerige Lösung von l-Diazo-4-p-tolylthio-2, 5-diäthoxybenzolchlorid mit einer gesättigten Lösung von 5-Sulfoisophthalsäure-Na, wobei lediglich bei stöchiometrischem Verhältnis der Reagenzien (berechnet als l:l-Reaktion) gearbeitet wird, umgesetzt.
  • Unter diesen Bedingungen fällt praktisch das gesamte Diazoniumsalz, d.h. das l-Diazo-4-p-tolylthio-2,5-diäthoxybenzolsulfoisophthalat aus und kann leicht isoliert werden. Verglichen mit dem entsprechenden Chlorzinkat und.
  • Borfluorid zeigt das Sulfoisophthalat folgende Ergebnisse: Temperaturbereich Entzündbarkeit des Abbaus l-Diazo-4-p-tolylmercapto-2,5-diäthoxybenzolsulfoisophthalat 165 - 1700C nicht entzündbar l-Diazo-4-p-tolylmercapto-2, 5-diäthoxybenzol- 0 chlorzinkat 141 - 146 C nicht entzündbar ]"-Diazo-4-p-tdlylmercapto-2, 5-diäthoxybenzolborfluorid 145 - 1500C nicht entzündbar (B) Ein für das Diazotypieverfahren geeigneter, vorgängig auf bekannte Weise mit wässeriger Si02-Dispersion und Na-Caseinatlösung besc'lichteter weißer Papierträger wird mit einer Flüssigkeit sensibilisiert, die aus folgenden Komponenten besteht: Zitronensäure 5 g Coffein 10 g K-Zitrat 5g 1,3,6-1,3,7-Naphthalintrisulfonsäure-Na 60 g l-Diazo-4-p-tolylthio-2, 5-diäthoxybenzolsulfoisophthalat 10 g Man bedruckt nun das auf diese Weise sensibilisierte Papier unter einer transparenten Matrize, welche ein Druckerschwärzebild trägt, und entwickelt es als Einkomponenten-Diazotypiematerial auf die übliche Art und Weise mit einem Flüssigentwickler folgender Zusammensetzung: Na-Formiat 45 g Na-Tartrat 2 g Na-Benzoat 15 g Phloroglucin 3,5 g Isopropylnaphthalinsulfonsäure-Na 0,5 g H20 1000 ml Die Schwarzpositivkopie ist von gleicher Dichte und gleichem Glanz wie bei Verwendung derselben sensibilisierenden Flüssigkeit, jedoch mit l-Diazo-4-p-tolylthio-2,5-diäthoxybenzolchlorzinkat anstelle des entsprechenden Sulfoisophthalats.
  • Beispiel 4 (A) Eine wässerige Lösung von l-Diazo-4-N-pyrrolidin-3-methylbenzolchlorzinkat wird mit Eis gekühlt und mit einer 30%-igen wässerigen Lösung von 5-Sulfoisophthalsäure-Na in geringem Überschuß (10 bis 20 %), bezogen auf die zur Umsetzung des gesamten Diazosalzes in einer l:l-Reaktion erforderliche stöchiometrische Menge, gemischt. Nach Zugabe der gesättigten Na2S04-Lösung wird das Diazoniumsalz 1-Diazo-4-N-pyrrolidon-3-methylbenzolsulfoisophthalat ausgefällt.
  • Das erhaltene Produkt wird dem Wärmebeständigkeits- und Entzündbarkeitstestl wie in Beispiel 1 angegeben, unterzogen.
  • Dabei werden folgende Ergebnisse erzielt: Temperaturbereich Entzündbardes Abbaus keit l-Diazo-4-N-pyrrolidin-3- 0 methylbenzolchlorzinkat 120 - 125 C entzündbar l-Diazo-4-N-pyrrolidin-3- 0 methylbenzolborfluorid 110 - 115 C entzündbar l-Diazo-4-N-pyrrolidin-3-methylbenzolsulfoisophthalat 135 - 140°C nicht entzündbar (B) Ein vorgängig mit einer wässerigen SiO2-Dispersion und einer Polyvinylacetatmultipolymeremulsion auf bekannte Weise beschichtetes weißes, transparent hergestelltes Hadernpapier mit einem Gewicht von 65 g/m2 wird mit einer Flüssigkeit sensibilisiert, die folgende Komponenten enthält: p-Toluol sulfonsäure 15 g Sulfosalicylsäure 3,5 g Ammoniumzitrat 20 g Thioharnstoff 40 q ß-Resorcylsäure-äthanolamid 17 g 2,5-Dimethylmorpholinomethylphenol 25 g &-Resorcylsäure 2,5 g l-Diazo-4-N-pyrrolidin-3-methylbenzolsulfoisophthalat 50 g Zinkchlorid 20 g 1,3,6-1,3,7-Naphthalintrisulfonsäure-Na 40 g pulverisierte Kieselerde 20 g Polyvinylacetatemulsion 25 ml Saponin 0,25 g H20 1000 ml.
  • Bedruckt man nun das auf diese Weise sensibilisierte Papier unter einer transparenten Matrize und entwickelt es mit Ammoniak auf die übliche Art und Weise, erhält man eine Sepiapositivkopie der Originalmatrize. Da das erhaltene Sepiabild für aktinische Strahlung undurchlässig ist, ist eine derartige Kopie für die weitere Reproduktion auf Standarddiazo typiematerialien überaus geeignet. Eine derartige Kopie entspricht in ihrer Qualität einer Kopie, die mit dem entsprechenden Chlorzinkat anstelle des l-Diazo-4-N-pyrrolidin-3-methylbenzolsulfoisophthalat erhalten wurde.
  • Beispiel 5 Gemäß Beispiel 1 werden l-Diazo-4-morpholino-2,5-diäthoxybenzolchlorid und 5-Dimethylsulfoisophthalsäure-Na miteinander zum l-Diazo-4-morpholino-2,5-diäthoxybenzol-5-dimethylSulfoisophthalat umgesetzt. Die Umsetzung wird wiederholt, wobei man jedoch anstelle von 5-Dimethylsulfoisophthalsäure-Na 5-Sulfoisphthalsäure-Na verwendet, wodurch man l-Diazo-4-morpholino-2, 5-diäthoxybenzolsulfoisophthalat erhält'. Die Wärmebeständigkeits- und Entzündbarkeitstests zeigen folgende Ergebnisse: Temperaturbereich des Abbaus l-Diazo-4-morpholino-2,5-diäthoxybenzolchlorzinkat 115 - 1200C l-Diazo-4-morpholino-2,5-diäthoxybenzolchlorzinkat, verdünnt mit 40%-iger Zitronensäure 118 - 1230C l-Diazo-4-morpholino-2,5-diäthoxybenzolborfluorid 120 - 1250C l-Diazo-4-morpholino-2,5-diäthoxybenzol-5-dimethylsulfoisophthalat 160 - 165 C 1-Diazo-4-morpholino-2, 5-diäthoxy- 0 benzol-5-sulfoisophthalat 144 - 149 C Von den genannten Salzen sind das Chlorzinkat, das mit 40 % Zitronensäure verdünnte Chlorzinkat und das Borfluorid entzündbar, während das 5-Dimethylsulfoisophthalat und das 5-Sulfoisopthhalat nicht entzündbar sind.
  • (B) Ein vorgängig zur Steigerung des Haftvermögens entsprechend oberflächenbehandelter Polyäthylenterephthalatfilm vom Typ Melinex 505 (ICI Americas Inc.)wird mit Celluloseacetatpropionat auf bekannte Weise beschichtet und mit einer Flüssigkeit sensibilisiert, die folgende Komponenten enthält: Methanol 400 ml Äthylenglycolmonomethyläther 400 ml Methyläthylketon 100 ml Ameisensäure 50 ml Sulfosalicylsäure 15 g Thioharnstoff 10 g ß-Resorcyisäure-äth#nolamid 10 g 3-Hydroxyphenylharnstoff 20 g l-Diazo-4-N-morpholino-2,5-diäthoxybenzol-5-dimethylsulfoisophthalat 25 g Der sensibilisierte Film wurde durch eine transparente Matrize belichtet und und mit Ammoniak auf übliche Art und Weise-entwickelt. Man erhält ein tiefsepiafarbenes Bild der Originalmatrize. Der Kopiefilm ist für die weitere Reproduktion auf Standarddiazotypiematerialien überaus geeignet.
  • Eine derartige Kopie entspricht in ihrer Qualität einer Kopie, die mit dem entsprechenden Diazoborfluorid anstelle des 1-Diazo-4-N-morpholino-2, 5-diäthoxybenzol-5-dimethylsulfoisophthalats erhalten wurde.
  • Beispiel 6 (A) Gemäß Absatz (A) von Beispiel 3 wird das l-Diazo-4-morpholino-2, 5-dibutoxybenzol-5-sulfoisophthalat hergestellt, indem man das 1-Diazo-4-p-tolylmercapto-2, 5-diäthoxybenzolchlorid durch einen gleichen Anteil von l-Diazo-4-morpholino-2, 5-dibutoxybenzolchlorid ersetzt. Die Wärmebeständigkeits- und Entzündbarkeitstests zeigen folgende Ergebnisse: Temperaturbereich des Abbaus l-Diazo-4-morpholino-2,5-dibutoxybenzolchlorzinkat 135 - 1400C l-Diazo-4-morpholino-2,5-dibutoxybenzol sul fat 110 - 115 0c l-Diazo-4-morpholino-2,5-dibutoxybenzolborfluorid 125 - 1300C l-Diazo-4-morpholino-2,5-dibutoxybenzol-5-sulfoisophthalat 135 - 140°C.
  • Von den genannten Salzen ist das Chlorzinkat entzündbar, das Sulfatsalz und das Borfluorid sind schwach entzündbar, das 5-Sulfoisophthalat ist nicht entzündbar.
  • (B) Ein für das Diazotypieverfahren geeigneter weißer Papierträger wird mit einer Flüssigkeit sensibilisiert, die folgende Komponenten enthält: Zitronensäure 7,5 g Coffein 3 g Harnstoff 25 g Thioharnstoff 10 g Dipropylenglycol 10 g 1,3,6-1,3,7-Naphthalintrisulfonsäure-Na 70 g 4-Brom-o4-resorcylsäureamid 6 g Arnmoniumz itrat 30 g l-Diazo-4-morpholino-2,5-dibutoxybenzol-5-sulfoisophthalat 11 g Zinkchlorid 25 g amorphe Kieselerde 50 g Polyvinylacetatemulsion 50 ml Saponin 0,5 g 1320 1000 ml.
  • Bedruckt man nun das auf diese Weise sensibilisierte Papier unter einem transparenten Original und entwickelt es mit Ammoniak auf die übliche Art und Weise, erhält man eine Rotpositivkopie von gleicher Dichte und gleichem Glanz wie bei Verwendung derselben sensibilisierenden Flüssigkeit, jedoch mit l-Diazo-4-morpholino-2' 5-diäthoxybenzolsulfat anstelle des entsprechenden Sulfoisophthalats.
  • Beispiel 7 (A) Gemäß Beispiel 1 wird eine wässerige Lösung von l-Diazo-4-N-methyl-N-cyclohexylamino-3-chlorbenzolchlorid mit Eis gekühlt und mit einer Lösung von 5-Sulfoisophthalsäure-Na und Methansulfonsäure in einer Menge von 0,5 Mol pro Mol Diazoniumsalz gemischt, wobei l-Diazo-4-N-methyl-N-cyclohexylamin-3-chlorbenzolsufoisophthalat ausfällt.
  • Verglichen mit dem entsprechenden Chlorzinkat und Borfluorid zeigt das Sulfoisophthalat folgende Ergebnisse: Temperaturbereich des. Abbaus l-Diazo-4-N-methyl-N-cyclohexyl- 0 amino3-chlorbenzolchlorzinkat 128 - 133 C l-Diazo-4-N-methyl-N-cyclohexyl- O amino-3-chlorbenzolborfluorid 110 - 115 C l-Diazo-4-N-methyl-N-cyclohexylamino-3-chlorbenzolsulfoisophthalat 150 - 155 C Von den genannten Salzen ist das Chlorzinkat entzündbar, das Borfluorid und das Sulfoisophthalat sind nicht entzündbar.
  • (B) Ein vorgängig mit einer wässerigen SiO2-Dispersion und einer Polyvinylacetatemulsion auf bekannte Weise beschichte tes blau getöntes, transparent hergestelltes Hadernpapier mit einem Gewicht von 65 g/m­ wird mit einer Flüssigkeit sensibilisiert, die folgende Komponenten enthält; Zitronensäure 5. g 1,3,6-1,3,7-Naphthalintrisulfonsäure - Na 60 g Ammoniumzitrat 30 g l-Diazo-4-N-methyl-N-cyclohexylamino-3-chlorbenzolsulfoisophthalat 35 g H20 1000 ml.
  • Man bedruckt nun das auf diese Weise sensibilisierte Papier unter einer transparenten Matrize und entwickelt es als Einkomponenten-Diazotypiematerial auf die übliche Art und Weise mit einem Flüssigentwickler folgender Zusammensetzung: K-Borattetrahydrat 35 g K-Zitrat 15 g Trikaliumphosphat 5 g Na-Hyposulfit 2,5 g Borsäure 2g Phloroglucinol 4,8 g Resorcinol 2 g Isopropylnaphthalinsulfonsäure-Na 0,5 g H20 1000 ml.
  • Eine Sepiapositivkopie der Originalmatrize ist für aktinische Strahlung undurchlässig und eine derartige Kopie ist für die weitere Reproduktion auf Diazotypiematerialien überaus geeignet.Sie entspricht in ihrer Qualität einer Kopie, die mit dem entsprechenden Diazochlorzinkat anstelle des Diazoniumsulfoisophthalats erhalten wurde.
  • Beispiel 8 (A) Eine wässerige Lösung von l-Diazo-4-N-morpholino-2,5-dibutoxybenzolsulfat wird mit Eis gekühlt und mit einer gesättigten Lösung von 4-Sulfophthalsäure in geringem aber schuß, bezogen auf die zur Umsetzung des gesamten Diazosalzes in einer l:l-Reaktion erforderliche stöchiometrische Menge, gemischt. Nach Zugabe der NaCl-Kristalle und Impfen wird das l-Diazo-4-N-morpholino-2, 5-dibutoxybenzolsulfophthalat ausgefällt. Nach Abtrennung des ausgefällten Produktes beträgt der Zersetzungstemperaturbereich dieses Salzes 137 bis 142 °C. Dieses Salz ist nicht entzündbar.
  • (B) Ein transparentes natürliches Pauspapier mit einem Gewicht von 80 g/m2 wird auf übliche Weise mit Celluloseacetatbutyrat beschichtet und danach mit einer Flüssigkeit sensibilisiert, die aus folgenden Komponenten besteht: Äthylalkohol 500 ml Äthylenglycolmonoäthyläther 500 ml p-Toluolsulfonsäure 10 g Sulfosalicylsäure 10 g Thioharnstoff 15 g Resorcinolmonohydroxyäthyläther 15 g ß-Resorcinsäure, Athanolamid 10 g l-Diazo-4-N-morpholino-2,5-dibutoxybenzol-4-sulfophthalat 25 g Das auf diese Weise erhaltene Papier wird anschließend durch ein transparentes liniertes Original belichtet und mit Ammoniak auf übliche Weise entwickelt, wodurch man eine tief sepiafarbene Kopie erhält. Diese Kopie ist für die weitere Reproduktion auf Diazotypiematerialien überaus geeignet. Eine derartige Kopie entspricht in ihrer Qualität einer Kopie, die mit dem entsprechenden Diazoborfluorid anstelle des l-Diazo-4-N-morpholino-2,5-dibutoxybenzol-4-sulfophthalats erhalten wurde:

Claims (21)

  1. Patentansprüche m i Lichtempfindliche Diazoniumsalze der Formel worin Ar Aryl oder substituiertes Aryl bedeutet; R1 ausgewählt ist aus der Gruppe Wasserstoff und -SO3; R2 aus der Gruppe Wasserstoff und einer Gruppe der Formel -COOR3 und R3 aus der Gruppe Wasserstoff und Hydrocarbyl.
  2. 2. Salz nach Anspruch 1, worin Ar in p-Stellung zur Diazoniumgruppe durch eine Gruppe,ausgewählt aus Amino, Alkylamino, Dialkylamino, Alkylhydroxyalkylamino, Dihydroxyalkylamino, Alkoxy, Phenoxy, Cycloalkylamino, Alkylcycloalkylamino, Alkylarylamino, Alkylaralkylamino, Diarylamino, Tolylthio, Morpholino, Pyrrolidino, Piperidino und Piperazino, substituiertes Aryl bedeutet.
  3. 3. Salz nach Anspruch 2, worin die o- und m-Stellungen zur Diazoniumgruppe unsubstituiert oder durch eine Gruppe, ausgewählt aus Alkyl, Alkoxy, Phenoxy, Halophenoxy, Halogen und der Formel A - NH , worin Ac Carboxacyl bedeutet, c substituiert ist.
  4. 4. Salz nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c hn e t , daß dieses 1-Diazo-4-N,N-dimethylaminobenzolsulfoisophthalat ist.
  5. 5. Salz nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t , daß dieses 1-Diazo-4-N,N-diäthylaminobenzolsulfoisophthalat ist.
  6. 6. Salz nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t , daß dieses l-Diazo-4-p-tolylthio-2,5-diäthoxybenzolsulfoisophthalat ist.
  7. 7. Salz nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t , daß dieses 1-Diazo-4-N-pyrrolidin-3-methylbenzolsulfoisophthalat ist.
  8. 8. Salz nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t , daß dieses l-Diazo-4-morpholino-2,5-diäthoxybenzol-5-dimethylsulfoisophthalat ist.
  9. 9. Salz nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t , daß dieses l-Diazo-4#morpholino-2,5-diäthoxybenzol-5-sulfoisophthalat ist.
  10. 10. Salz nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t , daß dieses l-Diazo-4-morpholino-2,5-dibutoxybenzol-5-sulfoisophthalat ist.
  11. 11. Salz nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t , daß dieses l-Diazo-4-N-methyl-N-cyclohexylamino-3-chlorbenzolsulfoisophthalat ist.
  12. 12. Salz nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t , daß dieses l-Diazo-4-N-morpholino-2,5-dibutoxybenzol-4-sulfophthalat ist.
  13. 13. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel worin Ar Aryl oder substituiertes Aryl bedeutet; R1 ausgewählt ist aus der Gruppe Wasserstoff und -S03; R2 aus der Gruppe Wasserstoff und einerGruppe der Formel -COOR3 und R3 aus der Gruppe Wasserstoff und Hydrocarbyl, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß man eine Verbindung der Formel Ar N - N x X N Y (11) worin Ar die angeführten Bedeutungen hat und X ein mit ArN2 ein lösliches Salz bildendes Anion ist, mit einer Verbindung der Formel worin R1, R2 und R3 die angeführten Bedeutungen haben und Y ausgewählt ist aus der Gruppe Wasserstoff und ein ein lösliches Sulfonatsalz bildendes Metallion, umsetzt.
  14. 14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß man die Umsetzung in einem wässerigen Medium durchführt.
  15. 15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß man die Verbindungen II und III in stöchiometrischem Verhältnis miteinander umsetzt.
  16. 16. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß man die Verbindung III im Überschuß, bezogen auf die für die vollständige Umsetzung mit der Ver- bindung II erforderlichen Menge einsetzt.
  17. 17. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß man die Umsetzung in Gegenwart einer starken Mineralsäure durchführt.
  18. 18. Lichtempfindliche Diazobeschichtungszusammensetzung, enthaltend eine Diazoniumverbindung der Formel worin Ar Aryl oder substituiertes Aryl bedeutet, R1 ausgewählt ist aus der Gruppe Wasserstoff und -S03, R2 aus der Gruppe Wasserstoff und einer Gruppe der Formel -COOR3 und R3 aus der Gruppe Wasserstoff und Hydrocarbyl, und eine Säure (Säuren) als Stabilisator.
  19. 19. Zusammensetzung nach Anspruch 18, dadurch g e k e n nz e i c h n e t , daß diese zusätzlich eine Azokupplungskomponente enthält.
  20. 20. Zusammensetzung nach Anspruch 19, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß sie zusätzlich einen Löslichkeit verleihenden Anteil einer Verbindung aus der Gruppe Ammoniumtartrat, Ammoniumcitrat, Mononatriumglutamat, Ammoniumformiat, Kaliumcitrat und Natriumacetat enthält.
  21. 21. Lichtempfindliches Diazotypiematerial, bestehend aus einem Träger und einer darauf aufgebrachten Beschichtung, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß diese eine Mischung einer Diazoniumverbindung der Formel worin Ar Aryl oder substituiertes Aryl bedeutet, R1 ausgewählt ist aus der Gruppe Wasserstoff und -S03, R2 aus der Gruppe Wasserstoff und einer Gruppe der Formel -COOR3 und R3 aus der Gruppe Wasserstoff und Hydrocarbyl, einer Säure (Säuren) als Stabilisator und einer Azokupplungskomponente enthält.
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