DE318905C

DE318905C - Stromabnahme-Einrichtung fuer ein- und doppelgleisige Strassenbahnen mit nur einem Fahrdraht

Info

Publication number: DE318905C
Application number: DE1919318905D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1918-09-17
Filing date: 1919-02-20
Publication date: 1920-02-12

Description

Stromabnahme-Einrichtung für' ein- und doppelgleisige Straßenbahnen mit nur einem Fahrdraht: Gegenstand der Erfindung ist eine Stromabnahme-Einrichtung für Straßenbahnen mit nur einem Fahrdraht, die in der Zeichnung in einer Ausführungsform beispielsweise dargestellt ist.
Ein Drehscheibenbett i, das auf zwei Holzunterlagen 2 in der Mitte des Daches aufgeschraubt ist, hat eine Nabe, auf der die Drehscheibe 3 mit Seilscheibe 4 aufgesteckt ist. Auf der Drehscheibe 3 ist ein Gestell 5 gelenkig angeordnet, das durch zwei Federn 6 an die Anschlagleisten 7 gepreßt, in vertikaler Stellung nach Fig. 4 gehalten wird, sich aber zufolge der Gelenke auf der Drehscheibe 3 in die punktierte Stellung bewegen läßt. Das Gestell 5 hat oben eine Verbreiterung, an deren einem Ende der Stromabnahmebügel 8 angelenkt und auf dessen Drehwelle beidseitig eine Ketten- oder Seilrolle g angeordnet ist mit je einem daran befestigten Zugorgan io, dessen anderes Ende mit einer an der Drehscheibe 3 befestigten Feder ii in Verbindung steht.
Am Stromabnahmebügel 8 ist ein Zugorgan 12 angeordnet, das sich über eine am Gestell 5 angeordnete Rolle 13 und eine zwischen den Holzunterlagen 2 gelagerte Rolle 14 zieht und dessen anderes 'Ende an der Rolle 15 befestigt ist, die mittels des Handrades 16 im Führerstand gedreht werden kann.
Die Feder i i ist bestrebt, den Stromabnahmebügel 8 in die Stellung nach Fig. 3 zu bringen, während er mit dem Handrad 16 in die Stellung nach Fig.2 gebracht werden kann.
Über die Seilscheibe 4 und die Seilrolle 18 ist das Zugorgan 17 geführt, so daß vom Führerstand aus mittels des Handrades ig die Stromabnahme-Einrichtung um -i8o° gedreht «-erden kann. Damit sich bei diesem Drehen der vertikale Teil des Zugorganes 12 nicht mitverdreht, ist bei 2o (Fig. i) eine drehbare Kupplung bekannter Art eingeschaltet, die den oberen und unteren Teil des Zugorganes miteinander verbindet.
Der Strom kann vom Bügel 8 auf die bekannte Art in die Wagenmotoren geleitet werden.
Im nachstehenden werden die Bewegungen erklärt, die während des Betriebes vom Wagenführer bewerkstelligt werden müssen.
Ist z. B. bei einem Doppelgleisbetrieb an einer Kopfstation der Straßenbahn keine Schleife vorhanden, die eine Wechselung des. Führerstandes vermeidet, so muß die Stromabnahme-Einrichtung um i8o°gedreht werden. Zu dem Zweck dreht der Wagenführer zuerst am Handrad 16, bis der Bügel 8 auf dem Gestell 5 aufsitzt, hierauf dreht er mittels des Handrades ig das Gestell 5 mit Bügel 8 um 18o°. Nun dreht er das Handrad 16 zurück, so daß der Bügel 8 wieder mit dem Fährdraht a in Kontakt kommt. Damit sind die Bewegungen für die Rückfahrt erledigt, und alles andere vollzieht sich selbsttätig, gleichviel ob sich der Fahrdraht a in der Mitte der Spur (Fig. i), seitlich derselben (Fig: 3) oder im Übergangsstadium von der Seite in die Mitte der Spur oder umgekehrt befindet. .
Sind an Kopfstationen Schleifen vorhanden, so sind vom Wagenführer gar keine Arbeiten auszuführen.
Bei etwaigen Entgleisungen ist es zweckmäßig, mittels des Handrades 16 -den Bügel 8 auf das Gestells herunterzuziehen. Wenn dann der Wagen wieder richtig im Gleise steht, so ist das Handrad 16 wieder zurückzudrehen, damit der Bügel 8 zufolge der Feder ii wieder in Kontakt mit dem Fahrdraht a kommt.
Die beschriebene Einrichtung läßt sich ohne weiteres sowohl bei Ein- wie auch bei- Doppelgleisen verwenden.
Bei Bahnen, wo der Fahrdraht auch seitlich des Gleises hinläuft, so hauptsächlich bei Doppelgleisbahnen, ist - es zweckmäßig, die Stromabnahme-Einrichtung nicht in der Mitte' des Wagendaches anzubringen, sondern mehr auf der Seite des Fahrdrahtes, damit der Stromabnahmebügel nicht zu große Abmessungen erhält.
Bei Unterführungen, wo der Fahrdraht a in der Mitte des Gleises sich befindet, wird der Bügel 8 vom Fahrdraht a selbsttätig ganz auf das Gestell 5 gedrückt (F:g. 2) und das Gestell mit dem Bügel in die in Fig. q. punktiert gezeichnete Lage gebracht, sofern sich der Wagen in der Pfeilrichtung bewegt.
Sobald . die Unterführung- verlassen ist und der Fährdraht wieder seine normale Höhenlage einnimmt, wird das Gestell mit dem Bügel durch die Federn 6 in die vertikale Lage zurückgebracht und es kommen dann auch die Federn i i wieder zur vollen Wirkung.
Da bei der vorliegenden Stromabnahmeeinrichtung auch bei Doppelgleisbahnen nur ein Fahrdraht in Anwendung kommt (mit Ausnahme bei. Unterführungen, wo jedes Gleis seinen Fahrdraht haben muß) und dieser einzige Draht immer in der Mitte beider Gleise (Fig. 3) hinläuft, richten sich.die Abmessungen des Stromabnahmebügels nach dem Doppelgleisabstand und es muß hauptsächlich der Unterführungen wegen die Stromabnahine-Einrichtung in der Mitte des Daches angeordnet sein.
Die Stromabnahmebügel sind derart ausgeführt gedacht, daß, wenn auf offener Strecke zwei sich begegnende Wagen aneinander vorbeikommen und beide Bügel den gemeinschaftlichen Fahrdraht berühren, die Bügel ohne Stoß übereinander gleiten können. Dieses Aufeinandergleiten der Bügel kann an Stellen vorkommen, wo der Fahrdraht die mittlere Höhe über- oder unterschreitet.

Claims

PATENT-ANSPRUCIi Stromabnahme-Einrichtung für ein- und doppelgleisige Straßenbahnen mit nur einem Fahrdraht, gekennzeichnet durch eine auf dem Wagendach angeordnete Drehscheibe (3) mit darauf angelenktem Gestell (5) und einem am Gestell angelenkten Stromabnahmebügel (8), der sich zufolge Federwirkung (ii) an den für beide Gleise gemeinschaftlichen Fahrdraht anpreßt; vom Führerstand aus kann je, nach Bedürfnis das Stromabnahmegestell mit Bügel um 18o° gedreht und der Bügel entgegen der Federwirkung (i i) auf das Gestell hinuntergezogen werden.