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Riegelschloß
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Die Erfindung betrifft ein Riegelschloß gemäß Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Ein derartiges Riegel schloß ist Gegenstand der älteren Patentanmeldung
P 30 47 737.3, wobei die Zuhaltungs-Platte zwei abgewinkelte, die Tourenvorsprünge
ausbildende Lappen besitzt. Um jedoch extrem hohe, auf den vorgeschlossenen Riegel
wirkende Rückdrückbelastungen schadfrei aufnehmen zu können, ist eine zusätzliche
Schutzplatte vorgesehen.
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Diese ist an ihrer Oberkante mit einer fensterförmigen Öffnung ausgestattet,
in welche das freie Ende des einer Tourenvorsprunges ragt.
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Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Riegelschloß in herstellungstechnisch einfacher Weise stabil auszugestalten derart,
daß hohe, auf den vorgeschlossenen Riegel wirkende Rückdrückkräfte schadfrei von
der Zuhaltung über deren Tourenvorsprünge aufnehmbar sind.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch das Kennzeichen des Anspruchs 1.
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Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein gattungsgemäßes Riegelschloß
angegeben, das sich bei einfachem Aufbau durch einen erhöhten Sicherheitswert auszeichnet.
Die in Form einer Zahn leiste aus der Zuhaltungsplatte herausgedrückten Tourenvorsprünge
führen zu einem sehr hohen Stabilitätsgrad. Wie in Versuchen ermittelt wurde, vermögen
sie extrem hohe, auf den vorgeschlossenen Riegel wir;<ende Rückdrückkräfte schadfrei
aufzunehmen. Zusätzliche Stabilisierungsmaßnahmen können demgemäß entfallen. Der
Aufbau des Riegelschlcsses wird dadurch einfacher.
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Auch liegt kein erhöhter Materialaufwand sor.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung ist darin zu sehen, daß das Maß der
Ausdrückung etwas weniger a s die Dicke der Zuhaltungsplatte beträgt. Dadurch erhält
jeder ausgedrückte Zahn der Zahnleiste zusätzlich noch eine kantenförmige Abstützung
an dem an der Zuhaltungsplatte verbleibenden Steg, was die Stabilität zusätzlich
erhöht. Die ausgedrückten Zähne sind über ihren ganzen Umfang noch mit dem Material
der Zuhaltungsplatte verbunden, so daß hohe Rückdrückkräfte auch zu keinem Ausbiegen
der Zähne führen können.
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Ein weiteres vorteilhaftes Merkmal ist darin zu sehen, daß stulpseitig
und schloßrückwandseitig schräg verlaufende Übergangsabschnitte zwischen Zuhaltungsplatte
und Zahnleistenabschnitt vorgesehen sind. Diese Maßnahme fördert ebenfalls die Stabilität
der Zuhaltungsplatte.
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Um die Zuhaltungsplatte gegen unbefugte Manipulationen von oben her
zu schützen, ist die Zuhaltungsplatte teilweise überdeckt von einem auf dem Riegelschwanz
an seinem rückwärtigen Ende gelagerten, beim Riegelvorschub um sein fallenseitiges
Angriffsende schwenkenden Wechselhebel, der einen abwärts gerichteten Finger besitzt,
welcher an der Stelle in den Drehbereich des Schließbetätigungsgliedes ragt, die
relativ zum Drehpunkt des Schließbetätigungsgliedes dem Drehzapfen des Wechselhebels
diametral gegenüberliegt. Hierdurch sind auch günstige Hebelarme verwirklicht, so
daß das Zurückziehen der Falle mittels des Wechselhebels durch Schlüsselbetätigung
mit geringem Kraftaufwand durchführbar ist.
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Wird der Riegel vorgeschlossen, verlagert sich einhergehend der Wechselhebel
derart, daß dann der Finger außerhalb der Bewegungsbahn des Schließbetätigungsgliedes
liegt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt; es zeigt
Fig.
1 eine Ansicht auf ein Riegelschloß bei fortgelassener Schloßdecke und zurückgeschlossenem
Riegel, Fig. 2 eine klappfigürliche Seitenansicht der Fig. 1, Fig. 3 eine der Fig.
1 entsprechende Darstellung, wobei der Wechselhebel fortgelassen ist, Fig. 4 eine
der Fig. 3 entsprechende Darstellung, wobei der Riegel vorgeschlossen ist, Fig.
5 den Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 3, Fig. 6 eine perspektivische Darstellung
der Zuhaltungsplatte und Fig. 7 in perspektivischer Darstellung den Riegel.
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Das Riegelschloß weist einen rechtwinklig zur Schloßstulpe 1 angeordneten
Schloßboden 2 auf. Parallel zu diesem erstreckt sich eine Schloßdecke 3, die mittels
der in Stehbolzen 4 eintretender, Befestigungsschrauben 5 gehalten ist. Die Schloßdecke
3 ist mit einem die Schloßkasten-Schmalwand darstellenden abgewinkelten Rand 3'
ausgestattet.
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Der Schloßboden 2 und die Schloßdecke 3 lagern eine Nuß 6, welche
an der die Schloßstulpe 1 durchsetzenden Falle 7 angreift. Letztere setzt sich in
bekannter Weise aus einem Fallen kopf 7' und einem in den Schloßkasten ragenden
Falienscnwanz 7" zusammen. Die Falle 7 steht unter der Wirkung einer im Schloßkasten
untergebrachten, am Fallenkopf 7' angreifenden Fallenfeder 8. Der Nußarm 6' begrenzt
die Auswärtsbewegung der
Falle 7. Eine Abstützung findet der Nußarm
6' an einem schloßkastenseitigen Steg 9. Die Nuß 6 wird ihrerseits entgegen Uhrzeigerrichtung
von einer Nußfeder 10 belastet.
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Unterhalb der Falle 7 erstreckt sich ein Riegel 11. Dieser weist einen
gegenüber dem Riegelschwanz 11' verdickt ausgebildeten, die Schloßstulpe 1 durchsetzenden
Riegelkopf 11" auf. Der Riegelschwanz 11' ist mit einem in Riegelausschlußrichtung
verlaufenden Längsschlitz 12 ausgestattet, den ein schloßkastenseitiger Führungsbolzen
13 durchsetzt. An der Unterkante des Riegelschwanzes 11' befindet sich eine Schließbetätigungsöffnung
14, die zwei parallel nebeneinanderliegende Eingriffsausnehmungen 14' und 14" für
ein Schließbetätigungsglied 15 ausbildet. Bezüglich desselben handelt es sich um
den Schließbart eines in eine Öffnung 16 des Riegelschlosses einbaubaren, strichpunktiert
dargestellten Schließzylinders 17.
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An seiner oberen Schmalseite ist der Riegelschwanz 11' mit eine Zahnleiste
bildenden Tourenöffnungen 18 versehen. Diese wirken zusammen mit zahnförmigen Tourenvorsprüngen
19 einer zwischen Riegelschwanz 11' und Schloßboden 2 angeordneten Zuhaltungsplatte
20. Zur Führung der ausschließlich in vertikaler Richtung verlagerbaren Zuhaltungsplatte
20 sind in dieser zwei senkrechte Schlitze 21 und 22 vorgesehen. Der Schlitz 21
wird von dem Führungsbolzen 13 durchsetzt, während in den anderen Schlitz 22 ein
schloßkastenseitiger Vierkantbolzen 23 ragt. Auf letzterem ist eine Spiralfeder
24 angeordnet, die die Zuhaltungsplatte 20 in Abwärtsrichtung belastet. Begrenzt
wird die Abwärtsbewegung der Zuhaltungsplatte 20 durch die oberen Randkanten der
Schlitze 21, 22.
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Die vorerwähnten Tourenvorsprünge 19 sind als aus der Breitfläche
der Zuhaltungsplatte 20 herausgedrückte Zahnleiste Z ausgebildet. Insbe-
sondere
aus Fig. 5 ist ersichtlich, daß das Maß x der Ausdrückung etwas weniger beträgt
als die Dicke y der Zuhaltungsplatte 20. Daher ist jeder einen Tourenvorsprung 19
darstellende Zahn umfangseitig an der der Zuhaltungsplatte zugekehrten Kante K mit
dem Material der Zuhaltungsplatte 20 verbunden. Auf diese Weise erhält jeder Zahn
(Tourenvorsprung 19) eine hohe Stabilität gegen Querkräfte.
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Der die Zahnleiste Z ausbildende Zahnleistenabschnitt 20' ist, wie
Fig. 6 es veranschaulicht, über schräg verlaufende Übergangsabschnitte 20" und 20"'
mit der Zuhaltungsplatte 20 verbunden.
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Ein Zurückziehen der Falle 7 ist mittels eines Wechselhebels 25 möglich.
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Derselbe ist oberhalb des Riegelschwanzes 11' angeordnet und lagert
um einen am rückwärtigen Ende des Riegelschwanzes 11' befestigten Drehzapfen 26.
Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß der Wechselhebel 25 die Zuhaltungsplatte 20 teilweise
überdeckt. Eine vollständige Überdeckung liegt vor im Bereich der Zahnleiste Z.
Von der der Schloßstulpe 1 zugekehrten Seite des Wechselhebels 25 geht ein aufwärts
gerichtetes fallenseitiges Angriffsende 27 aus, welches seinerseits in einen Querschlitz
28 des Fallenschwanzes 7" eingreift. Gegenüberliegend zum Angriffsende 27 befindet
sich am Wechselhebel ein abwärts gerichteter Finger 29.
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Dieser ragt an der Stelle S in den Drehbereich des Schließbetätigungsgliedes
15, die relativ zum Drehpunkt D des Schließbetätigungsgliedes 15 dem Drehzapfen
26 des Wechselhebels 25 diametral gegenüberliegt, vergl.
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Fig. 1. Hierdurch liegen günstige Hebelverhältnisse vor, die das erleichterte
Zurücksteuern der Falle 7 mittels des zum Schließzylinder 17 zugehörigen Schlüssels
erlauben. Letzterer wird bei Wechselbetätigung in Uhrzeigerrichtung gedreht.
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Soll der Riegel 11 vorgesclossen werden, so ist eine Drehung des Schlüssels
entgegen der Uhrzeigerrichtung erforderlich. Hierbei wird über das Schließbetätigungsglied
15 die Zuhaltungsplatte 20 angehoben.
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Deren in entsprechende Tourenöffnungen 18 eingreifende Tourenvorsprünge
19 verlassen die Tourenöffnungen, so daß anschließend der Riegel vorgeschlossen
werden kann, bspw. in die in Fig. 4 dargestellte Lage. Einhergehend hiermit führt
der Wechselhebel 25 eine überlagerte Bewegung aus, wobei das Angriffsende 27 innerhalb
des Querschlitzes 28 verschwenkt und der Finger 29 aus der Bewegungsbahn des Schließbetätigungsgliedes
15 gelangt. Nach Rückkehr des Schließbetätigungsgliedes 15 in seine Ausgangsstellung
kann die Zuhaltungsplatte sich zufolge Federbelastung abwärts verlagern, wobei ihre
Tourenvorsprünge 19 in die entsprechenden Tourenöffnungen 18 eingreifen. Auf den
Riegel 11 wirkende hohe Rückdrückkräfte können nun schadfrei von den Tourenvorsprüngen
19 aufgenommen werden. Es besteht nicht die Gefahr, daß die Tourenvorsprünge ausbiegen
oder ihre bestimmungsgerechte Lage verlassen.
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Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten
neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht
ausdrücklich beansprucht sind.