DE314199C

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Publication number: DE314199C
Application number: DENDAT314199D
Authority: DE

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kippen und Entladen von Eisenbahnwagen, bei welchem diese auf eine Plattform gefahren werden, die zunächst auf dem Wagengleis aufliegt und.dann durch ein Hebezeug gehoben, verfahren und gekippt wird, um nach erfolgter Entleerung des Wagens in umgekehrter Reihenfolge wieder auf das Wagengleis abgesetzt zu werden. Um bei einer nach einem solchen

ίο Verfahren arbeitenden Einrichtung ein unbeabsichtigtes Abrollen der Wagen von der angehobenen Plattform zu verhindern, wird gemäß der Erfindung beim Hochheben der Plattform zunächst, deren Auflaufseite gehoben, bis die Plattform eine gewisse Neigung erreicht hat, worauf erst ein paralleles Anheben der Plattform erfolgt, so daß diese in hochgehobener Lage stets in Richtung der'Entladeseite etwas Neigung besitzt, und der Wagen sich mit seinen Puffern gegen die auf der Plattform angeordneten Prellböcke stützt. '

Zur Ausführung des Verfahrens können die an sich bekannten Windwerke ohne weiteres verwendet werden; es muß nur dafür gesorgt werden, daß beim Senken der Plattform sich deren Entladeseite etwas früher auf das Wagengleis aufsetzt als die Aufl aufsei te, so daß das an der Entladeseite angreifende Seil bereits schlaff ist, bis die Auflaufseite der Plattform zum Aufliegen kommt. Solches kann z. B. dadurch erreicht werden, daß man die Auflageklötze, die an der Unterseite der Plattform angebracht sind und mit denen diese auf dem Wagengleis aufruht, verschieden hoch macht, und zwar derart, daß die an der Entladeseite liegenden höher sind als die an der Auflaufseite angeordneten Klötze.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Weglassung des Windwerkes schematisch veranschaulicht.

In Fig. ι ruht die Plattform auf dem Gleis auf, und in

Fig. 2 ist die Plattform angehoben.

Die Plattform α ruht zunächst auf dem Gleis b auf und ist mittels der Seilstränge c -und d an dem nicht gezeichneten Windwerk aufgehängt. Nach erfolgtem Aufschieben oder Aufziehen des zu kippenden Wagens e auf die Plattform α wird diese durch das Windwerk angehoben. Da das Seil d noch schlaff ist, wenn das Seil c straff gezogen ist, so wird beim Anheben der Plattform α zunächst deren Auflaufseite angehoben und erst, nachdem auch das Seil d straff gezogen ist, erfolgt auch das Anheben der Entladeseite der Plattform a. Von diesem Augenblick an wird die schrägstehende Plattform parallel angehoben, bis sie etwa die in Fig. 2v mit vollen Linien angedeutete Lage erreicht hat. Der Wagen e rollt während der einseitigen Anhebung der Plattform α soweit nach der Entladeseite zu, bis 'die Wagenpuffer sich gegen die Prellböcke f der Plattform α legen. Sobald die Plattform die in der Fig. 2 mit vollen Linien dargestellte Lage erreicht hat, erfolgt in bekannter Weise das Kippen der Plattform, um den Wagen zu entleeren. Zwecks Absetzens der Plattform erfolgt die Handhabung in umgekehrter Reihenfolge.

Daß die Auflaufseite der Plattform zuerst

angehoben wird, kann leicht dadurch erreicht werden, daß man beim Senken der Plattform durch entsprechende Mittel zunächst deren .Entladeseite und dann erst deren Auflaufseite zum Aufliegen bringt, so daß das an der Entladeseiteseite angreifende Seil ^bereits schlaff ist, bis die Auflaufseite zum Aufliegen kommt. Beim folgenden Hochheben der Plattform wird dann zuerst die Auflaufseite der Plattform a

ίο angehoben und dann erst deren Entladeseite. Um ein früheres Aufsetzen der Entladeseite zu ermöglichen, sind beim dargestellten Beispiel die an dieser Seite gelegenen Auflageklötze g etwas höher als die an der Auflaufseite vorgesehenen Klötze h.

Claims

Patent-Ansprüche: .

i. Verfahren zum Kippen und Entladen von Eisenbahnwagen, bei dem diese auf eine Plattform gefahren werden, die zunächst auf dem Wagengleis aufliegt Und dann durch ein Hebezeug gehoben, verfahren und gekippt wird, um nach erfolgter Entleerung des Wagens in umgekehrter Reihenfolge wieder auf das Wagengleis ab-' gesetzt zu werden, dadurch gekennzeichnet, daß beim Hochheben der Plattform selbsttätig zunächst deren Auflaufseite gehoben wird, bis die Plattform eine gewisse Neigung erreicht hat und daß dann erst ein paralleles Anheben der Plattform erfolgt, so daß diese in angehobener Lage stets in Richtung der Entladeseite Neigung besitzt und der Wagen sich mit seinen Puffern gegen die auf der Plattform angeordneten Prellböcke stützt, zum Zweck, ein unbeabsichtigtes Abrollen der Wagen von der angehobenen Plattform zu verhindern.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß beim Aufsetzen der Plattform zunächst die Entladeseite zum Aufliegen kommt, so daß die an dieser Seite angreifenden Seile bereits schlaff sind, bis die Auflaufseite sich aufsetzt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageklötze (h, g), mit denen die Plattform auf dem Gleis aufruht, verschieden hoch sind, und zwar derart, daß die an der Entladeseite liegenden Klötze (g) höher sind als die an der Auflaufseite angeordneten Klötze (h).

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.