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Vorrichtung zum Entleeren von Eisenbahnwagen in Schiffe Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Entleeren von Eisenbahnwagen in Schiffe. Sie
besteht darin, daß an einer längs der Kaikante verfahrbaren Verladebrücke ein auf
dieser verfahrbarer, an seinem Ausleger eine normale Gehängekipperplattform tragender
und diese seitlich am Brückenträger vorbeihebender Drehkran, ein unterhalb dessen
angeordneter, den gesamten Wageninhalt aufnehmender, in Brückenachse angeordneter
langgestreckter Bunker, vorzugsweise als niedriges Aufgabeband ausgebildet, und
ein das diesem entnommene Gut ins Schiff hinabtragender, gegebenenfalls in Brückenlängsachse
verschieblicher stetiger Förderer, insbesondere Stahlzellenförderer, vereinigt sind.
Weiterhin bildet erfindungsgemäß das in an sich bekannter Weise mit dem Drehkran
verbundene und auf dessen Fahrbahn bewegliche Überleitmittel die Drehachse für den
zu kippenden Wagen und die Kipperplattform; das Überleitmittel selbst ist hochklappbar,
es wird vorzugsweise durch das Aufsetzen der Gehängekipperplattform in Arbeitsstellung
gebracht.
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Bislang hat man bei der Entleerung von Eisenbahnwagen mittels einer
gewöhnlichen, mit normalspurigen Auflaufzungen und Schienen für die Wagen versehenen
Gehängekipperplattform feste Windwerke oder Laufkatzen und zwecks Richtigstellung
der ?Vagen (Bremshäuschen) vorzugsweise Drehlaufkatzen verwendet. Hierbei ergaben
sich jedoch Schwierigkeiten in baulicher Hinsicht, weil sowohl der verfahrbare Unterwagen
als auch der auf diesem drehbare Oberwagen wegen der Durchführung der Hubmittel
in der Mitte offen sein müssen. Die Verwendung eines Königszapfens ist nicht möglich,
die Verlagerung des Oberwagens daher schwierig; zur Stromzuführung für den drehbaren,
das Windwerk tragenden Oberwagen sind große Schleifringe erforderlich. Auch muß
der Träger, auf dem eine solche Katze läuft, in der Mitte wegen der Hubseile offen,
also zweiteilig und entsprechend hoch sein. Dadurch, daß die Wagenplattform in der
Katzen- und Brückenachse hochgezogen -und unterhalb des Brückenträgers in Kippstellung
gebracht wird, ergibt sich eine große Bauhöhe der Brücke. Auch bei auf dem unteren
Gurt des Brückenträgers laufender Katze treten ähnliche Schwierigkeiten auf.
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Derartige Schwierigkeiten kommen in Fortfall durch die erfindungsgemäße
Vereinigung eines an seinem Ausleger eine normale Gehängekipperplattform tragenden
Drehkranes, eines in Brückenlängsrichtung angeordneten langgestreckten Bunkers,
vorzugsweise eines niedrigen Aufgabebandes, und einer ins Schiff hinabfordernden
Niedertragevorrichtung an einer Verladebrücke.
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An sich ist ein einfacher fahrbarer Portaldrehkran bekannt, an dessen
Ausleger ein Eisenbahnwagenhgbmittekc
#angeordnet ist. Der anhängbare,
unter die Wagenachsen fassende Wagenaufnehmer muß aber jeweils unter den zu entleerenden
Wagen geschoben werden; er ist zu diesem Zwecke mittels Rollen auf zwischen dem
Eisenbahngleis angeordneten besonderen Schienen verfahrbar, wobei der Aufnehmer
jeweils nach dem Unterschieben unter den Wagen durch Einhängen der Ketten von Hand
mit dem Hubmittel verbunden und nach der Entleerung von diesem wieder gelöst werden
muß.
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Neben der Vermeidung der oben geschilderten, den bekannten. Einrichtungen
anhaftenden Nachteile bietet die vorgeschlagene Einrichtung noch weitere Vorteile.
Dadurch, daß der Drehkran mittels einer gewöhnlichen Gehängekipperplattform den
Wagen seitlich am-Brückenträger -vorbei aufnimmt, ihn in die Brückenachse einschwenkt
und dann entleert, wird die Stützenhöhe des den Drehkran tragenden Brückenträgers
gegenüber den bekannten Einrichtungen mit Drehlaufkatze herabgesetzt, woraus sich
eine Verringerung des Winddruckes, der Raddrücke und eine größere Standfestigkeit
ergeben. Der Betrieb wird also trotz des Hochhebens des ganzen Wagens nicht verteuert,
und trotzdem wird eine schonende Umladung des Gutes erreicht. Eine besondere Schlabberkohleneinrichtung
ist nicht mehr erforderlich, weil die Schlabberkohle beim Verfahren des zu entleerenden
Wagens über dem Aufgabeband unmittelbar auf dieses gelangt. Die Entleerung des Wagens
und die Beschickung des Bunkers und des Aufgabebandes sind gut zu regeln, weil der
Führer beide Vorgänge unmittelbar vor Augen hat. Die Anbringung eines heb- und senkbaren
Bedienungspodestes an dem Unterwagen des Drehkranes ist ohne weiteres möglich, so
daß das Öffnen der Wagen bequem vorgenommen und etwa zum Backen neigendes Gut durch
Stochern leicht in Fluß gebracht werden kann. Auch gegenüber einer anderen bekannten
Anlage, bei der ein auf der Brücke fahrender Drehkran Kübel seitlich an der Brücke
vorbeihebt und in einen seitlich der Brücke angeordneten Bunker entleert, dessen
Abzugsband senkrecht zur Brückenachse gerichtet ist, bietet die anders ausgebildete,
erfindungsgemäße Anlage Vorteile hinsichtlich der Leistung, Schonung des Gutes und
der Bauhöhe.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel schaubildlich
zur Darstellung gebracht.
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Auf der längs der Kaikante verfahrbaren Verladebrücke i ist der Drehkran
2 verfahrbar, dessen Ausleger die den Eisenbahnwagen aufnehmende Gehängekipperplattform
3 trägt. In der Brücke,sind das langgestreckte, ortsfeste Aufgabehand 4 und der
von diesem das Gut dem Schiff zuführende längs verschiebliche Förderer 5 angeordnet.
Mit dem Unterwagen des Drehkranes verbunden ist das auf dessen Schienen fahrbare
Überleitmittel 6, das gleichzeitig die Drehachse für den zu kippenden Eisenbahnwagen
bildet; das Überleitmittel ist hochklappbar und zweckmäßig derart ausgebildet, daß
es durch die aufgesetzte oder in eine Gabel eiugeführte Wagenplattform in Arbeitsstellung
gebracht wird und nach Entfernung der Plattform selbsttätig wiederhochklappt, so
daß beim Verfahren des Drehkranes Störungen durch das etwa heruntergeklappte Überleitmittel
ausgeschlossen sind. Der Drehkran kann auch, wie gestrichelt angedeutet, für Kübel-
oder Greiferbetrieb verwendet werden.
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Der Entladevorgang spielt sich folgendermaßen ab: Der seitlich am
Brückenträger hochgezogene und über der Brücke in deren Achse eingeschwenkte Eisenbahnwagen
wird mit dem Drehkran so weit nach der Wasserkante (links) verfahren, bis das Überleitmittel
in die Nähe des Abwurfendes des Aufgabebandes 4 gelangt; hierauf wird die Plattform
bzw. der Wagen in die Gabel des Überleitmittels eingelegt, wodurch dieses nach unten
klappt. Die Stirnklappe des Wagens wird geöffnet, der Wagen gekippt, und während
des Entleerens wird der Drehkran nach rechts über dem Aufgabeband verfahren, so
daß der Wageninhalt in dünner Schichthöhe auf das Aufgabeband 4 gelegt wird; hierdurch
wird die Kohlenschonung wesentlich verbessert, da die Gesamtrutschfläche der Kohle,
bis sie auf das Band gelangt, verringert wird.
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Wagen mit falsch stehendem Bremshäuschen werden unter der Brücke hindurch
verfahren und auf der anderen Seite hochgehoben.