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Schienenfahrzeug zum Befördern und Verlegen von Weichen.
Die Weichen, deren Abmessungen das zulässige Ladeprofil überschreiten, werden zur Zeit in der Weichenbauanstalt mit Schwellen, Schienen, Herzstücken und Zung'envorrichtungen vollständig zusammen- gebaut und dann wieder auseinandergenommen und in Einzelteilen der Verwendungsstelle zugeführt.
Hier werden die Einzelteile entweder ohne Benutzung von Krananlagen eingebaut oder in der Nähe der Baustelle zusammengelegt und die fertige Weiche mit Hilfe eines Krans eingelegt. Der Gleisbaukran selbst ist zur Beförderung von Weichen auf grössere Entfernungen nicht geeignet. Neben diesem Kran ist deshalb noch ein Schienenwagen erforderlich. Auf diesem können aber nur Einzelteile befördert werden, da die Ladebreite und auch Länge zur Aufnahme ganzer Weichen nicht ausreichen. Beim Aus- bauen einer alten Weiche wird in umgekehrter Reihenfolge verfahren. Auch in diesem Falle wird die Weiche in ihre Einzelteile zerlegt, um sie auf einem normalen Schienenwagen der Weichenwerkstätte zur Aufarbeitung zuführen zu können.
Dieses Verfahren ist umständlich, zeitraubend und kostspielig und wirkt sich im Eisenbahnbetriebe besonders nachteilig aus, weil für die Bauarbeiten sehr häufig nur kurze Zugpausen zur Verfügung stehen und deshalb Fahrplanänderungen notwendig sind.
Die Erfindung sucht diese Nachteile dadurch zu vermeiden, dass sowohl die neuen als auch die alten Weichen in zusammengebautem Zustande auf einen eigenartigen Weichenbeförderungswagen ver- laden, zur Baustelle oder zur Weichenwerkstätte befördert und hier unmittelbar verlegt oder abgeladen werden. Dieser Wagen kann erfindungsgemäss auch so eingerichtet werden, dass zum Abladen und Einlegen der Weiche eine besondere, d. h. von dem Wagen unabhängige Krananlage sieh erübrigt.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 die Ansicht eines Weichenbeförderungswagens, Fig. 2 die zugehörige Ansicht von der Stirnseite aus, Fig. 3 einen Hilfsträger zum Ab-und Aufladen der Weiche, Fig. 4 die Ansicht eines Weichenwagens mit drehbaren Stiitzen, Fig. 5 den zugehörigen Querschnitt in grösserem Massstabe, Fig. 6 einen Wagen mit besonderer Ausbildung der drehbaren Stützen, Fig. 7 einen Wagen mit Klappstützen.
Wie aus den Fig. l und 2 hervorgeht, werden die Weichen a nicht horizontal verladen, sondern unter Ausnutzung der Höhe und Breite des zulässigen Lademasses b in schräger Stellung. Zu diesem Zweck befindet sich auf dem Wagen c ein Gerüst d, das eine geneigte Lage der Weichen zulässt. An dieses Gerüst kann dieWeiehe mit einem beliebigen Hebezeug angehängt und mit Klammern, Haken oder Schrauben, die fest oder verschiebbar mit dem Gerüst verbunden sein können, befestigt werden. Das Gerüst kann einseitig oder auch zweiseitig für die Aufnahme von zwei Weichen gebaut sein.
Um auf die Vorhaltung eines besonderen Hebezeuges verzichten zu können, kann der Wagen mit Winden e ausgerüstet werden, um die Weiche auf der schiefen Ebene des Gerüstes in bekannter Weise unter Benutzung von Drahtseilen und Umlenkrollen hochziehen oder ablassen zu können. In diesem Falle wird die Weiche a nach Fig. 3 zweckmässig auf mit FÜhrungsrollen f'versehenen Hilfsträgern g befestigt, die beim Heben oder Senken der Weiche am Ladegerüst d geführt werden. An Stelle dieser Hilfsträger können auch lose Rollen direkt mit der Weiche oder dem Gleisstüek versehraubt und ebenfalls an dem Wage. ngerüst geführt werden.
Durch Unterlegen von Schienen wird mit diesen Rollen dann das Auf-und Abladen mit den an demWagen angebrachten Hebevorrichtungen von Hand oder maschinell vorgenommen.
Nach den Fig. 4 und 5 wird die Weiche a auf drehbaren Stützen h und ebenfalls drehbaren Hilfsstützen, die sämtlich durch den Gitterträger k verbunden sind, befestigt. Die Weiche kann mit Hilfe dieser Einrichtungen in jede Schräglage gebracht und nach beiden Seiten des Wagens verladen werden.
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Soll z. B. die Weiche a in die entgegengesetzte Schräglage gebracht werden, so werden zunächst die Bolzen I des Gitterträgers k gelöst, dieser in die Lage m ausgeschwenkt und die Stützen ! vermittels der Schraubenspindel n so weit gesenkt, dass die Bolzen l in die Bohrungen o gesteckt werden können.
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durch die Stützen h gebildete schiefe Ebene beliebig verlängern zu können, werden mit diesen Stutzen zweckmässig ausziehbare Träger s verbunden.
Die Fig. 6 zeigt eine drehbare Stütze t, die mit Hilfe des Schneckengetriebes 1t um den festen Punkt v bewegt werden kann.
Gemäss Fig. 7 wird die Weiche a an um den Punkt ? klappbare Stützen x befestigt. Die Vorrieh- tung y dient dazu, die Stütze x aus der Schräglage von dem Gerüst z so weit abzudrücken, dass sie durch ihr Eigengewicht mit Hilfe des gezeichneten Drahtzuges gesenkt werden kann. Die Klappstiitze x kann in der Mitte gelagert werden, um sie gleichfalls um etwa 180'auf die andere Seite des Wagens schwenken zu können. Die Stützen können beliebig breit ausgeführt oder auch durch Verstrebungen verbunden werden, so dass sie einen zusammenhängenden Boden bilden.
Wie aus den Figuren hervorgeht, sind für die Ausbildung der Stützen verschiedene Möglichkeiten gegeben. Die Art der Konstruktion ist für den Gegenstand der Erfindung belanglos. Wichtig ist lediglich der Umstand, dass die Weiche an dreh-, klapp-oder schwenkbaren Stützen oder Tragböden befestigt ist, um sie in eine beliebige Schräglinie bringen und nach einer oder beiden Seiten des Wagens verladen zu können. Weiter könnte naturgemäss zum Auf-und Abladen der Weiche auch auf beiden Stirnseiten
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ausgebildet sein, dass neben dem Weichenwagen ein besonderer Kranwagen nicht erforderlich ist. Weiter ist es zweckmässig, den neuen Weiehenwagen für die Beförderung auf kürzere Strecken mit eigenem Fahrantrieb auszurüsten.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Schienenfahrzeug zum Befördern und Verlegen von Weichen in zusammengebautem Zustande, deren Schwellenlängen die zulässige Ladebreite des Ladeprofils überschreiten, dadurch gekennzeichnet,
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lage festzulegen, dass sie vor dem Ladeprofil nicht vorragen.