-
Eisenbahnzug zum Verlegen und Abbauen von Schienenstrecken mit Hilfe
fertiger Gleisstücke
Die Erfindung betrifft eine Ausrüstung flacher Eisenbahnwagen,
die zusammen mit einer Lokomotive einen Zug zum Transport und Verlegen fertiger
Gleisstücke auf die noch nicht belegte Bettung oder auch zum Abbauen einer Strecke
und zur Aufnahme der gelösten Gleisstücke bilden.
-
Die Gleisstücke können auf dem verstärkten Boden der Wagen ruhen.
Sowohl während des Trans portes als auch während des Arbeitens zum Verlegen und
Abbauen eines Gleises verbleibt der ganze Zug innerhalb des Ladeprofils.
-
Die fertigen Gleisstücke können während des Verlegens oder des Abbauens
nicht übermäßig nach der Seite ausschwingen, wodurch die Ausrüstung der Wagen vor
Beschädigung geschützt wird.
-
Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren, durch das mit Hilfe
eines in der vorgenannten Weise ausgerüsteten Zuges neue Gleisstücke zur Ausbesserung
eines Streckenabschnittes herbeigeschafft werden können, wobei auch die zu ersetzenden
Gleisstücke in den Zug eingeholt werden.
-
Gewisse Ausüb ungsmöglichkeiten der Erfindung gestatten ferner: 1.
Während der Fahrt in Richtung der Blaustelle die Länge des Kranauslegers zu verkürzen.
Zlu diesem Zweck ist das Ende des Auslegers angelenkt und kann während der Fahrt
auf freier Strecke in einer eingezogenen Lage festgelegt werden. Dadurch wird die
Schwingungsweite des frei-
tragenden Endes des Kranes vermindert,
und der Zug kann mit größerer Geschwindigkeit in Richtung der Baustelle fahren.
-
Zum Gebrauch wird das Ende des Auslegers wieder in die Arbeitslage
gebracht und auf der Baustelle durch Gewindebolzen befestigt.
-
2. Eine wirtschaftlichere und raschere Anwendung des genannten Verfahrens,
und zwar nicht für das Verlegen einer neuen Strecke, sondern auch zum stückweisen
Ersetzen eines bereits besetehenden Gleises, auf dem ein Zug noch in normaler Weise
verkehren kann.
-
Hierzu wird statt des Kranes eine Brücke benutzt, deren Enden jeweils
auf einer Säule eines Drehgestelles ruhen. Die Spannweite der Brücke zwischen den
beiden S;tützpunkten ist dablei größer als die Länge des größten Gleisstückes, das
verlegt oder ersetzt werden soll.
-
Es wird dabei wie folgt verfahren: D,er Zug fährt so lange auf dem
vorhandenen Gleis, bis die Brücke sich über dem zu ersetzenden Gleisstück befindet.
Dieses wird dann vom Hebezeug eines Laufkranes gehoben und auf einen leeren Wagen
des Zuges abgelegt. Dier gleiche Laufkran nimmt sodann auf einem anderen Wagen lein
neues Gleisstück auf sind verlegt dieses an die Stelle, des zu ersetzenden Gleisstückes.
Nach dem Verbinden und Stopfen wird für das folgende und die folgenden Gleisstücke
iin gleicher Weise verfahren.
-
Dieses letztere Verfahren kann übrigens mit dem ersten zum Verlegen
sehr langer Gleisstücke beim Bau einer neuen Strecke vereinigt werden.
-
Ein Kran mit kurzem Ausleger geht dabei der Brücke vornan. Mit diesem
Kran können vier oder fünf leichte und kurze Gleisstücke in die Verlängerung -des
letzten langen Gleisstückes verlegt werden.
-
Die Länge eines jeden kurzen Stückes ist gleilch einem Bruchteil der
Länge eines üblichen langen Gleisstückes.
-
Der Zug fährt dann über das so verlegte Hilfsgleis, bis die Brücke
sich über einer Anzahl kurzer Gleisstücke befindet, die gleich ist der Länge eines
langen Gleisstückes.
-
Die unter der Brücke befindlichen kurzen, Gleisstücke werden diann
wieder aufgenommen und auf den Flachwagen des Kranes abgelegt, was mit Hilfe eines
kleines Laufkranes erfolgen kann, der nur vom Auslegerkran abhängig ist.
-
Während dieser Zeit wird vom Brückenkran auf einem Wagen ein langes
Gleisstück aufgenommen und an die Stelle der vorher aufgenommenen kurzen Gleisstücke
verlegt.
-
Die kurzen Gleisstücke werden nun wieder vom Auslegerkran in die
Verlängerung des Gleises verlegt, der Zug fährt erneut ein Stück w weitern und es
wird ein neues langes Gleisstück an die Stelle mehrerer kurzer Gleisstücke verlegt.
Diese Arbeitsweise wird für jedes lange Gleisstück wiederholt.
-
Ein nicht beschränkendes Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
ist in der Zeichnung dargestellt.
-
Abb. I ist eine Seitenansicht des der Lokomotive entgegengesetzten
Endes des Zuges, das zum Verlegen und zur Aufnahme der Gleisstücke ausgebildet ist;
Abb. 2 ist ein Querschnitt durch einen Wagen im Verlauf des Ablegens oder der Aufnahme
der Gleisstücke; Abb. 3 ist eine der Abb. I entsprechende Drawfsicht; Abb. 4 ist
ein halber Querschnitt in größerem Maßstab gemäß der Linie A-B der Abb. 6; Abb.
5 ist eine halbe Vorderansicht in Richtung des Pfeiles C in Abb. 6; Abb. 6 ist eine
Seitenansicht in größerem Maßstab des in Abb. I mit I bezeichneten Teiles; Abb.
7 ist eine halbe Draufsicht gemäß Abb. 6; Abb. 8 ist eine Seitenansicht ähnlich
derjenigen in Abb. I und zeigt eine andere Ausführung zum Verlegen und Aufnehmen
langer Gleisstücke; Abb. 9 ist eine Seitenansicht in größerem Maßstab des in Abb.
I mit 12 bezeichneten Teiles; Abb. 10 ist eine vergrößerte Stirnansicht ähnlich
derjenigen in Abb. 2 und zeigt gewisse Einzelanordnungen; Abb. 11 ist eine vergrößerte
Draufsicht des in Abb. I mit 4 bezeichneten Teiles, wobei des btesseren Verständnisses
halber gewisse Teile £ortgelassen sind; Abb. I2 zeigt in Seitenansicht gewisse Einzelanordnungen
der in Abb. Ii dargestellten Vorrichtung; Abb. 13 ist eine ,der Abb. ii entsprechende
Seitenansicht und zeigt die in Abb. I mit 4 luud 3 bezeichneten Teile; Abb. 14 ist
eine Vergrößerung des in Abb. 9 mit 12 bezeichneten Teiles; Abb. 15 ist ein Schnitt
gemäß der Linie XV-XV der Abb. 14; Abb. 16 ist eine schematische Seitenansicht des
Auslegerkranes während des Verlegens eines Gleisstückes, der Ausleger ist dabei
ganz gestreckt; Abb. I7 ist eine schematische Seitenansicht des Auslegerkranes mit
eingezogenem Ausleger; Abb. 18 ist eine schematische Seitenansicht der auf Drehgestellen
ruhenden Laufkranbrücke zum Ausbessern eines bereits verlegten Gleises; der Laufkran
ist im- Begriff, ein langes Gleisstück zu heben, um es auf einen leeren Wagen abzulegen;
Abb. 19 ist ein Querschnitt durch diese Laufkranbrücke in der Nähe des Stützpunktes
eines Drehgestelles Abb. 20 ist ein Querschnitt durch die Laufkranbrücke in der
Nähe der Mitte; Abb. 21 ist leine Seitenansicht eines leichten Auslegerkranes, welcher
der Laufkranbrücke vorangeht.
-
Auf dem Fahrgestell 5 eines jeden Flachwagens sind lotrechte Querrahmen
2 befestigt, die insbesondere in den Abb. I, 2 und 10 sichtbar sind. Die Ständer
der Rahmen sind auf jeder Seite des Wagens durch Schrägstreben 29 miteinander verbunden
(Abb. I). Die Gleisstücke sind der Länge nach auf dem Boden des Wagens gestapelt.
Das unterste Gleisstück ruht auf den unteren Stäben der Rahmen, wie dies insbesondere
in, den Abb und 10 angedeutet ist. Am oberen Teil der Ständer
der
Rahmen sind jeweils zwei Konsolen 6 befestigt (Abb. 2 und 10), die parallel angeordnet
sind und auf beiden Seiten des Wagens vorgesehene waagerechte Laufschienen 3 tragen,
die von einem Ende des Wagens zum anderen durchgehen und an den Enden um ein Stück
vorstehen, das kürzer ist als die Länge der eingedrückten Wagenpuffer. Eine in den
Abb. 1, 9, 14 und 15 dargestellte Vorrichtung gestattet beim Zusammenstellen des
Zuges die Verbindung der Laufschienen zwischen den Wagen z!ur Herstellung einer
ununterbrochenen Laufblahn, die sich über alle Wagen des Zuges erstreckt. Das Verbindungsstück
besteht aus einer einfachen Muffe I2, die in der in Abb. 15 dargestellten Weise
verschiebbar auf dem Ende einer der Schienen 3 gelagert ist. Die Muffen sowie die
Enden der La-ufschienen 3 sind mit Löchern 22 versehen, durch welche die Muffen,
z. B. mit Hilfe von Gewindebolzen, fest mit dem Ende einer Schiene verbunden werden
können. In den auf dieses Weise am Ende eines Wagens befestigten Muffen können die
Enden der Schienen des nächsten Wagens gleiten. Es entsteht ddadurch eine dehnbare
und genügend biegsame Verbindung der Laufschienen zwischen zwei einander folgenden
Wagen. Die beiden Enden der Muffe 12 sind bei 23 abgeschrägt zur Herstellung eines
genügend einwandfreien Überganges zwischen den Laufflächen der Schienen 3. Ein Laufkran
4, dessen Länge annähernd gleich ist der Länge der zu handhabenden Gleisstücke (Abb.
I), besteht in der in Abb. II angedeuteten Weise ans zwei Querträgern 24 mit Laufrollen
25, die auf den Schienen 3 ruhen. Die beiden Querträger 24 sind durch Schrägstreben
26 starr miteinander verbunden. Jeder Querträger ist mit einem Hebezeug versehen.
Das Hebeseil 15 läuft am unteren Ende in eine Greifklaue 27 ans, die zum Erfassen
des Schienenkopfes der Gleisstücke delent. Jedes Hebeseil läuft über eine Scheibe
13, die am; Querträger 24 in der nächsten Nähe der zugehörigen Laufrollen 25 gelagert
ist, und ist an einer Windentrommel 14 befestigt, deren Betätigung das Hebeseil
15 hebt oder senkt.
-
Die Windentrommeln einer Seite sind im unteren Teil der Abb. 11 sichtbar,
wobei der zugehörige Teil der Querträger 24 weggedacht ist. Die gleichzeitige Betätigung
der vier Windentrommeln 14 erfolgt von Hand mit Hilfe einer Kurbel 16, deren Ritzel
17 (Abb. 12) mit einem größeren Zahnrad 18 im Eingriff steht, an dem zentrisch ein
Ritzel 19 befestigt ist. Aus Abb. 11 ist ersichtlich, daß dieses Ritzel 19 mit zwei
größeren Zahnrädern 20 im Eingriff steht, die auf zwei parallel zueinander verlaufenden
Wellen 21 festsitzen, von denen jede zwei Windentrommeln I4 trägt.
-
Die Zahnräder 17, 18, 19 und 20 befinden sich in einem Getriebekasten
28, der in der in Abb. 10 und 13 angedeuteten Weise auf der Unterseite, eines der
Querträger 24 befestigt ist. Der Klarheit halber ist der Getriebekasten in den Abb.
11 und 12 nicht dargestellt.
-
Der Wagen, der sich an dem der Lokomotive entgegengesetzten Ende
des Zuges befindet, ist nicht nur wie alle Wagen in der vorbeschriebenen Weise ausgerüstet,
sondern das aus den Rahmen 2 und den Streben to bestehende starre Gerüst ist an
einem Ende durch ein Metallgerüst verlängert, das in der Achse des Wagens einen
Ausleger für die beiden Laufschienen 3 trägt, wodurch ein über hängender Kran 1
entsteht, der sich über dem Gleis befindet. In diesem Kran 1 sind die Konsolen 6
(Abb. 4) ähnlich wie über dem Flachboden des Wagens (Abb. 10) angeordnet. Der Abstand
zwischen den Konsolen 6 und die Spurweite der Schienen 3 wird durch Spannschlösser
7 (Abb. 4 und 5) eingestellt. Am Ende des Auslegers sind die beiden Konsolen 6 durch
eine Querstrebe 8 miteinander verbunden und ruhen auf einem aus Winkeleisen und
Anschlußblechen 9 bestehenden Rahmen (Abb. 5, 6, 7). Der Kranwagen, der sich am
hinteren Ende des Zuges befindet, trägt ferner ein aus einer Antriebsmaschine und
einem Stromerzeuger bestehendes Aggregat, durch das die Längsbewegung des Laufkranes
4 auf der durchgehenden Laufbahn gesteuert wird. Soll der Kran 1 mit einem großen
Ausleger versehen werden, so kann er trotzdem leicht und genügend kräftig gebaut
werden, wenn er besonders während der Fahrt keine Last trägt. Hierzu wird die in
Abb. 8 Idargestellte Anordnung getroffen. Bei stillstehendem Zug werden zur Anwendung
des Kranes 1 beiderseits angeordnete einstellbare Stützböcke 10 benutzt, die auf
dem Boden ruhen und den Ausleger in vorbestimmten Abständen vom Ende des Wagens
abstützen, um dadurch das Gewicht des Gerüstes zu vermindern und die auftretenden
Beanspruchungen zu berücksichtigen. Der Abstand zwischen den Stützbäcken eines jeden
Paares gestatte das Durchtreten, der am Laufkran 4 hängenden Last, wenn, dieser
Laufkran sich auf den Schienen 3 des Auslegers 1 bewegt. Jeder Stützbock ruht auf
dem Boden durch eine Grundplatte 11, die zur teilung des starken Druckes dient,
wenn ,der Ausleger eine Last aufnimmt.
-
Zum Verlegen von Gleisstücken werden die Wagen des Zuges in folgender
Weise benutzt: Der Kranwagen läuft voran, die anderen Wagen tragen die zu verlegenden
Gleisstücke. Eine gewöhnliche Lokomotive fördert den so zusammengesetzten Zug bis
zur Stelle der Bettung, wo ein neues Gleis verlegt werden soll. Jedes Gleisstück
wird von den Hebezeugen des Laufkranes 4 von einem der Wagen abgehoben. Der Laufkran
bewegt sich auf der durchgehenden Bahn, die durch die Schienen 3 der einander folgenden
Wagen gebildet ist, und bringt dadurch das Gleisstück unter den Ausleger, der sich
über die Bettung hinweg erstreckt (Abb. I). D;as Gleisstück wird dann auf die Bettung
gesenkt. Zum Aufnehmen der Gleisstücke eines bereits bestehenden Gleises wird in
sehr ähnlichter Weise verfahren, mit dem einzigen Unterschied, daß der Zug mit leenen
Wagen herangefahren wird. Der Kranwagen befindet sich dabei, am hinteren Ende des
Zuges, der sich vom Anfangspunkt des abzubauenden Gleises entfernt, wobei die Eagen
nacheinander mit dem aufgenommenen Gleisstücken beladen werden.
-
Die Förderung der an dem Laufkran 4 hän genden Gleisstücke längs
des Zuges erfolgt ohne das schädliche Querausschwingen, wie es bei den meisten Einrichtungen
dieser Art entsteht, wobei die Gleisstücke über das Ladeprofil hinausschwingen oder
die Ausrüstung der Wagen beschädigen. Dieses Ausschwingen wird erfindungsgemäß mit
Sicherheit durch die gleichzeitige Anwendung zweier der beschriebenen Anordnungen
verhütet, und zwar einerseits durch die sehr seitlich abgerückten Lager der Seilrollen
13 in bezug auf die Laufschienen. Die Seile 15 erzeugen dadurch in der in Abb. 10
angedeuteten Weise sehr schräg verlaufende Kräfte in bezug auf die Lotrechte, wenn
das Gleisstück sich in der zur Förderung erforderlichen Höhe, und zwar in der höchst
erreichbaren Höhe, befindet. Die starke Neigung der Hebeseile genügt schon, um die
Querschwingungen, des gehobenen Gleisstückes während der Längsbewegung des Laufkranes
auf ein Maß zu beschränken, das vernachlässigt werden kann. Diese günstige Wirkung
wird noch dadurch verstärkt, daß in der höchsten Lage (Abb. 10) die Schwellen des
Gleisstückes gegen die Unterseite des Kastens 28 gedrückt werden.
-
Die erfindungsgemäß ausgerüsteten Wagen sind vollkommen zum Auswechseln
der Gleisstücke eines bestehenden Gleises geeignet. Hierzu genügt es, an die auszubessernde
Stelle einen Zug heranzufahren, der zur Aufnahme der ersten auszuwechselnden Gleisstücke
einen leeren Wagen enthält, wobei dann die später ausgewechselten Gleisstücke an
die Stelle der neuen verlegten Gleisstücke abgelegt werden.
-
Das Ende 32 des Kranauslegers 1 kann blei 33 mit einem Gelenk versehen
sein, so daß es zum Fahren eingeklappt (Abb. 17) oder zum Arbeiten gestreckt werden
kann (Abb. 16).
-
Der Kran kann durch eine Kranbrücke 34 ersetzt werden, die an beiden
Enden auf Fahrrahmen 35 mit rehgestellen 36 ruht.
-
Die Spannweite der Kranbrücke ist größer als die größte Länge der
Gleisstücke. Auf dieser Brücke bewegt sich der Laufkran 37, der zum Heben des Gleisstückes
38, zu dessen Ablegen auf einen Wagen und zum Verlegen eines neuen Gleisstückes
dient.
-
Gemäß Abb 21 geht der Kranbrücke 34 ein Kranwagen 39 mit kurzem Ausleger
voran, der zum Verlegen kurzer Gleisstücke 40 dient, auf denen dann die Kranbrücke
zum Auswechseln der kurzen Gleisstücke gegen lange Gleisstücke 38 läuft.