DE3120593C2 - - Google Patents

Info

Publication number
DE3120593C2
DE3120593C2 DE3120593A DE3120593A DE3120593C2 DE 3120593 C2 DE3120593 C2 DE 3120593C2 DE 3120593 A DE3120593 A DE 3120593A DE 3120593 A DE3120593 A DE 3120593A DE 3120593 C2 DE3120593 C2 DE 3120593C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sulfo group
polymerization
weight
polymer
vinyl monomer
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE3120593A
Other languages
English (en)
Other versions
DE3120593A1 (de
Inventor
Kaoru Akashi Hyogo Jp Yamazaki
Shunichiro Kobe Hyogo Jp Kurioka
Mitsuya Akashi Hyogo Jp Sakata
Takahiro Takasago Hyogo Jp Ogawa
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Kanegafuchi Chemical Industry Co Ltd
Original Assignee
Kanegafuchi Chemical Industry Co Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from JP7165580A external-priority patent/JPS5716912A/ja
Priority claimed from JP7165680A external-priority patent/JPS5710613A/ja
Application filed by Kanegafuchi Chemical Industry Co Ltd filed Critical Kanegafuchi Chemical Industry Co Ltd
Publication of DE3120593A1 publication Critical patent/DE3120593A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE3120593C2 publication Critical patent/DE3120593C2/de
Granted legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F220/00Copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and only one being terminated by only one carboxyl radical or a salt, anhydride ester, amide, imide or nitrile thereof
    • C08F220/02Monocarboxylic acids having less than ten carbon atoms; Derivatives thereof
    • C08F220/42Nitriles
    • C08F220/44Acrylonitrile
    • C08F220/46Acrylonitrile with carboxylic acids, sulfonic acids or salts thereof
    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F6/00Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
    • D01F6/28Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from copolymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
    • D01F6/40Modacrylic fibres, i.e. containing 35 to 85% acrylonitrile

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)
  • Artificial Filaments (AREA)
  • Cephalosporin Compounds (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft eine Modacryl-Synthesefaser mit einer ausgezeichneten Flammwidrigkeit und ausgezeichneten Entglasungsverhinderungseigenschaften sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Bekanntlich weisen Acrylfasern ausgezeichnete chemische und physikalische Eigenschaften, beispielsweise eine ausgezeichnete Anfärbbarkeit durch Farbstoffe, eine sehr gute Griffigkeit und eine ausgezeichnete Lichtechtheit, auf.
Andererseits hat in den letzten Jahren die Nachfrage nach flammwidrigen, das heißt gegen Entflammung beständigen Textilwaren schnell zugenommen und eine wichtige Forderung an die modernen Acrylfasern ist daher die, daß sie eine möglichst hohe Flammwidrigkeit (Beständigkeit gegen Entflammung) besitzen. Acrylfaser sind aber dafür bekannt, daß sie praktisch nicht flammwidrig sind und daher als Ausgangsmaterial für Waren, die in Innenräumen gelagert, angebracht oder verwendet werden, die flammwidrig bzw. nichtentflammbar sein müssen, wie beispielsweise Vorhänge und Teppiche sowie Kleider für Kleinkinder, Kinder und ältere Menschen, ungeeignet sind.
Um diesem Mangel abzuhelfen, wurden bereits verschiedene Verfahren vorgeschlagen, um Acrylfasern flammwidrig zu machen, beispielsweise ein Verfahren, bei dem einer Spinnlösung ein flammwidrig machendes Agens zugesetzt wird, bevor das Verspinnen durchgeführt wird, ein Verfahren, bei dem ein flammwidrigmachendes Agens durch Nachbehandlung der Faser einverleibt wird, sowie ein Verfahren, bei dem ein Gemisch aus einem flammwidrigen Polymeren und einem Acrylpolymeren in ein Koagulationsbad extrudiert wird. Diese Verfahren haben jedoch den Nachteil, daß durch den Einsatz des flammwidrig machenden Agens in verhältnismäßig großen Mengen die physikalischen Eigenschaften und die Griffigkeit der Acrylfasern schlechter werden oder die erzielte Flammwidrigkeit nicht von Dauer ist, da das flammwidrig machende Agens beim Anfärben und Waschen eluiert wird oder dadurch die großtechnische Herstellung unter Anwendung eines Mischspinnverfahrens erschwert wird, weil es technisch schwierig ist, eine gemischte Spinnlösung einheitlich und stabil zu halten.
Andererseits wurde auch bereits vorgeschlagen, Acrylfasern dadurch semipermanent flammwidrig zu machen, daß Acrylnitril zusammen mit einem halogenhaltigen Monomeren, wie Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Vinylbromid oder Vinylidenbromid, copolymerisiert wird. In diesem Falle ist die Flammwidrigkeit um so besser, je höher der Gehalt an Halogen in dem fertigen Copolymeren ist.
Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß mit steigendem Halogengehalt die Entglasungsverhinderungseigenschaften schlechter werden, wodurch die physikalischen Eigenschaften, insbesondere die Verarbeitungseigenschaften, und der kommerzielle Wert der Fasern beeinträchtigt werden. Es wird angenommen, daß dies darauf zurückzuführen ist, daß bei der Herstellung von Acrylfasern mit einem hohen Gehalt an halogenierten Vinylmonomereinheiten, die im allgemeinen durch Naßverspinnen erfolgt, in der Faserstruktur leicht feine Hohlräume entstehen und daß, da der Erweichungspunkt der Fasern niedrig ist, diese innerhalb eines verhältnismäßig niedrigen Temperaturbereiches leicht aufquellen. Es ist daher besonders wichtig, die Bildung von feinen Hohlräumen in der Faserstruktur in einem Koagulationsbad zu verhindern, um die Anti-Entglasungseigenschaften zu verbessern.
Im Falle der Acryl-Synthesefasern, die nicht weniger als 85 Gew.-% Acrylnitril enthalten, erfolgt die Verhinderung der Entglasung im allgemeinen durch Copolymerisation mit einem eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren, wodurch in die Fasern auch Anfärbungszentren eingeführt werden. Diese Synthesefasern weisen jedoch eine unzureichende Flammwidrigkeit auf, wie vorstehend ausgeführt.
Im Falle von Modacryl-Synthesefasern, die einen hohen Gehalt an halogenierten Vinylmonomereinheiten aufweisen und daher eine ausreichende Flammwidrigkeit besitzen, ist es jedoch außerordentlich schwierig, eine dichte Faserstruktur zu erzeugen, wodurch nicht nur die Verhinderung der Entglasung erschwert wird, selbst wenn ein eine Sulfogruppe enthaltendes Vinylmonomeres eingearbeitet wird, sondern die Einarbeitung des eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren selbst zu einer weiteren Verschlechterung der Entglasungsverhinderungseigenschaften führt.
Dies gilt auch für die aus der DE-OS 25 58 384 bekannten Modacryl-Synthesefasern, die aus einem Copolymeren von 50 bis 84 Gew.-% Acrylnitril, 15 bis 48 Gew.-% Vinylidenchlorid, 2 bis 5 Gew.-% einer ungesättigten Sulfonsäure und ggf. bis zu 15 Gew-% Vinylchlorid bestehen, die zwar eine ausgezeichnete Flammwidrigkeit besitzen, jedoch gegen Entglasung nicht beständig sind.
Bisher war es nicht möglich, Modacryl-Synthesefasern herzustellen, die sowohl eine zufriedenstellende Flammwidrigkeit als auch eine zufriedenstellende Beständigkeit gegen Entglasung aufweisen. Man ist daher in der Faser- und Textilindustrie seit langem bemüht, die Entglasungsverhinderungseigenschaften von Modacryl-Synthesefasern mindestens so weit zu verbessern, daß sie denjenigen der Acryl-Synthesefasern entsprechen.
Vorschläge zur Verbesserung der Beständigkeit von Modacryl-Synthesefasern gegen Entglasung (Devitrifikation) von der Polymerisationsseite her sind in den JP-PS 9 299/1978 und 9 300/1978 beschrieben, bei denen ein Acrylnitril-Copolymeres, das große Mengen an anionischen Monomereinheiten enthält, dem Polymerisationssystem zugesetzt und die Polymerisation in Gegenwart eines solchen hydrophilen Copolymeren als Lösungspolymerisation durchgeführt wird. Dieses Verfahren ist jedoch großtechnisch nicht durchführbar, da das hydrophile Copolymere vorher getrennt hergestellt und dem Polymerisationssystem zugesetzt werden muß, bevor mit der Lösungspolymerisation begonnen wird. Auch ist es schwierig, die Zugabemenge des hydrophilen Copolymeren in Abhängigkeit von der Polymerisationsausbeute so einzustellen, daß Fasern mit reproduzierbaren Eigenschaften erhalten werden. Dieses Verfahren ist daher sehr störanfällig. Hinzu kommt, daß es außerordentlich schwierig ist, die dabei erhaltene Spinnlösung als einheitliche Lösung aufrecht­ zuerhalten, da der Unterschied zwischen den hydrophilen und den hydrophoben Eigenschaften der gemischten Copolymeren verhältnismäßig groß ist. Bei Verwendung eines Acrylnitril-Copolymeren mit starken hydrophilen Eigenschaften kommt es vor, daß sich das hydrophile Copolymere nicht auflöst oder nur aufquillt, je nach Art des verwendeten organischen Lösungsmittels. Die Verwendung einer solchen Spinnlösung, die nicht homogen ist, führt zu Störungen beim Verspinnen, beispielsweise zu einer Verstopfung der Spinndüse und zu einem Bruch der Spinnfaser, so daß eine kontinuierliche Herstellung von Fasern im Rahmen eines großtechnisch durchführbaren Verfahrens schwierig ist.
Da das Copolymere mit stark hydrophilen Eigenschaften ferner leicht in ein Koagulationsbad und in ein Waschbad eluiert wird, nimmt der Entglasungsverhinderungseffekt ab und es können kaum Fasern mit einem guten Anfärbevermögen auf reproduzierbare und stabile Weise erhalten werden.
Die Durchführung einer Lösungspolymerisation bringt auch den Nachteil mit sich, daß der durchschnittliche Polymerisationsgrad des gebildeten Polymeren abnimmt als Folge des Auftretens einer Kettenübertragungsreaktion zwischen dem Lösungsmittel und dem wachsenden hochmolekularen Rest, je nach eingesetztem Lösungsmittel. Dadurch können die physikalischen Eigenschaften und die Entglasungsverhinderungseigenschaften der Fasern nur schwer aufrechterhalten werden. Hinzu kommt, daß bei der Lösungspolymerisation die Polymerisationsgeschwindigkeit niedrig ist und die Polymerisationszeit lang ist und die Reaktionsmisschung sich leicht verfärbt. Diese Tendenzen sind besonders ausgeprägt bei der Herstellung von Acrylnitrilpolymeren, die Vinylchlorid enthalten, durch Lösungspolymerisation. Aus diesem Grunde ist die Anwendung einer Lösungspolymerisation bei der Herstellung von Vinylchlorid enthaltenden Acrylnitril-Copolymeren unter den Acrylnitril-Copolymeren mit einem verhältnismäßig niedrigen Acrylnitrilgehalt, wie sie als Ausgangsmaterialien für die Herstellung von Acryl-Synthesefasern verwendet werden, verhältnismäßig selten.
Aufgabe der Erfindung war es nun, eine Modacryl-Synthesefaser zu schaffen, die frei von den vorstehend geschilderten Nachteilen ist und insbesondere eine ausgezeichnete Flammwidrigkeit in Kombination mit einer ausgezeichneten Beständigkeit gegen Entglasung aufweist.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst werden kann einerseits
durch eine Modacryl-Synthesefasern, die besteht aus einem Copolymeren von 40 bis 65 Gew.-% Acrylnitril, 31 bis 59,9 Gew.-% mindestens eines Vertreters aus der Gruppe Vinylchlorid und Vinylidenchlorid und 0,1 bis 4 Gew.-% eines eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren aus der Gruppe Methacryloyloxypropylsulfonsäure und Vinylbenzylsulfonsäure sowie ihren Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalzen, sowie andererseits
durch ein Verfahren zur Herstellung einer Modacryl- Synthesefaser, bei dem 40 bis 65 Gew.-% Acrylnitril, 31 bis 59,9 Gew.-% mindestens eines Vertreters aus der Gruppe Vinylchlorid und Vinylidenchlorid und 0,1 bis 4 Gew.-% eines eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren, wobei das Verhältnis zwischen der Reaktionsfähigkeit des eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren und derjenigen von Acrylnitril mindestens 1 : 1 beträgt, unter solchen Bedingungen polymerisiert werden, die der Gleichung genügen:
16 < Y - X < 83
worin X den Prozentsatz der Menge eines zum Zeitpunkt des Beginns der Zugabe des eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren gebildeten Polymeren, bezogen auf die Menge des herzustellenden Gesamtpolymeren, und Y den Prozentsatz der Menge eines zum Zeitpunkt der Beendigung der Zugabe des eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren gebildeten Polymeren, bezogen auf die Menge des herzustellenden Gesamtpolymeren, bedeuten, wobei die Zugabe des eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren auf kontinuierliche oder intermittierende Weise erfolgt, und
daß das dabei erhaltene Copolymere versponnen wird.
Vorzugsweise wird die Polymerisation als Emulsionspolymerisation unter Bedingungen durchgeführt, die der Gleichung genügen:
Y < 71
worin Y die vorstehend angegebene Bedeutung hat.
Die erfindungsgemäßen Modacryl-Synthesefasern weisen eine ausgezeichnete Flammwidrigkeit und eine ausgezeichnete Beständigkeit gegen Entglasung auf, ohne daß dies auf Kosten ihrer sonstigen physikalischen und chemischen Eigenschaften, insbesondere ihrer Anfärbbarkeit, geht.
Bei dem für die Herstellung der erfindungsgemäßen Modacryl-Synthesefasern verwendeten Acrylnitril-Coplymeren handelt es sich um ein Copolymeres, das als Hauptkomponenten 40 bis 65 Gew.-% Acrylnitril und 31 bis 59,9 Gew.-% mindestens eines Vertreters aus der Gruppe Vinylchlorid und Vinylidenchlorid enthält. Wenn der Acrylnitrilgehalt unter 40 Gew.-% liegt, ist es schwierig, eine Synthesefaser mit den für eine Textilfaser erforderlichen Eigenschaften, wie z. B. Entglasungsverhinderungseigenschaften, herzustellen, und wenn der Acrylnitrilgehalt mehr als 65 Gew.-% beträgt, kann kaum eine hohe Flammwidrigkeit (Entflammungsbeständigkeit) erzielt werden, auch wenn die für Synthesefasern erforderlichen Eigenschaften vorliegen. Auch wenn der Gehalt an Vinylchlorid und/oder Vinylidenchlorid weniger als 31 Gew.-% beträgt, kann kaum eine hohe Flammwidrigkeit (Entflammungsbeständigkeit) erzielt werden, und wenn ihr Gehalt mehr als 59,9 Gew.-% beträgt, ist es schwierig, eine Kunstfaser mit den für eine Textilfaser erforderlichen Eigenschaften herzustellen, auch wenn die erhaltenen Fasern flammwidrig (entflammungsbeständig) sind. Vom Standpunkt der Flammwidrigkeit (Entflammungsbeständigkeit) aus betrachtet ist es bevorzugt, daß das Copolymere nicht weniger als 15 Gew.-%, insbesondere nicht weniger als 20 Gew.-%, Vinylchlorid enthält.
Für die vorliegende Erfindung ist es wesentlich, daß das Copolymere außerdem eine spezifische Menge eines eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren als eine Komponente des Copolymeren zusätzlich zu Acrylnitril und Vinylchlorid und/oder Vinylidenchlorid enthält. Wie nachstehend angegeben, erfolgt die Herstellung des Copolymeren durch Polymerisation von Acrylnitril und mindestens einem Vertreter aus der Gruppe Vinylchlorid und Vinylidenchlorid, während das eine Sulfogruppe enthaltende Vinylmonomere in einer spezifischen Weise dem Polymerisationssystem so zugesetzt wird, daß ein hydrophiles Copolymeres, welches das eine Sulfogruppe enthaltende Vinylmonomere enthält, und ein hydrophobes Copolymeres, das es nicht enthält, entstehen. Wenn hier von dem Gehalt einer Monomerkomponente gesprochen wird, so bezieht sich dies auf den Gehalt an einer Monomerkomponente in den gebildeten Gesamtpolymeren.
Das Copolymere kann auch eine geringe Menge eines mit Acrylnitril, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid und dem eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren copolymerisierbaren monoolefinischen Monomeren enthalten. Zu copolymerisierbaren monoolefinischen Monomeren gehören beispielsweise Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylate, Methacrylate, Acrylamid, Methacrylamid, Vinylacetat und Vinylbromid. In der Regel sind diese copolymerisierbaren Monomeren in einer Menge von höchstens 10 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der polymerisierten Monomeren, darin enthalten, ohne daß sie irgendwelche Störungen hervorrufen.
Außerdem muß das erfindungsgemäß verwendete Acrylnitrilcopolymere, welches das halogenierte Vinylmonomere enthält, 0,1 bis 4 Gew.-% eines eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren mit einer relativen Reaktionsfähigkeit von mindestens 1 gegenüber Acrylnitril enthalten, und es wird hergestellt durch Durchführen der Polymerisation unter Bedingungen, die der folgenden Gleichung genügen:
16 < Y - X < 83 (1)
vorzugsweise
33 < Y - X < 75 (1′)
worin X den Prozentsatz der Menge eines zum Zeitpunkt des Beginns der Zugabe des eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren gebildeten Polymeren, bezogen auf die Menge des herzustellenden Gesamtpolymeren, und Y den Prozentsatz der Menge eines zum Zeitpunkt der Beendigung der Zugabe des eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren gebildeten Polymeren, bezogen auf die Menge des herzustellenden Gesamtpolymeren, bedeuten.
Bei der Polymerisation wird das eine Sulfogruppe enthaltende Vinylmonomere in einer spezifischen Weise, wie sie durch die obige Gleichung (1) definiert ist, dem Polymerisationssystem zugesetzt. Wenn der Wert von (Y-X) nicht mehr als 16 Gew.-% beträgt, ist der Mengenanteil des Copolymeren, welches Einheiten des eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren enthält, in den gebildeten Gesamtpolymermolekülen gering und das auf diese Weise gebildete Copolymere, das Einheiten des eine Sulfogruppe enthaltenden Monomeren enthält, weist verhältnismäßig starke hydrophile Eigenschaften auf. Da eine aus dem auf diese Weise erhaltenen Polymeren hergestellte Spinnlösung inhomogen (ungleichförmig) ist, tritt nicht nur häufig eine Verstopfung einer Düse und ein Bruch der Spinnfaser auf, sondern das hydrophile Polymere wird auch leicht in ein Koagulationsbad und in ein Waschbad eluiert, was zur Folge hat, daß die Faser nicht die gewünschten Eigenschaften, wie z. B. die gewünschten Entglasungsverhinderungseigenschaften und Anfärbbarkeitseigenschaften, aufweist. Auf diese Weise werden keine Fasern mit einer stabilen Qualität erhalten. Auch wenn der Wert von (Y-X) nicht weniger als 83 Gew.-% beträgt, wird das Copolymeren, welches Einheiten des eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren enthält, in einer großen Menge gebildet, der Gehalt an der eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomerkomponente in den jeweiligen Polymermolekülen ist jedoch gering. Deshalb ist es schwierig, Fasern mit einer dichten Koagulationsstruktur in einem Koagulationsbad herzustellen und die Verbesserung der Entglasung (Devitrifikation) ist schwierig.
Das eine Sulfogruppe enthaltende Vinylmonomere muß so gewählt werden, daß das Verhältnis seiner Reaktionsfähigkeit zu der Reaktionsfähigkeit von Acrylnitril mindestens 1 beträgt. Wenn die relative Reaktionsfähigkeit weniger als 1 beträgt, ist die Copolymerisierbarkeit des eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren gering (schlecht). Deshalb copolymerisiert das eine Sulfogruppe enthaltende Vinylmonomere nicht in dem Augenblick, in dem es dem Polymerisationssystem zugesetzt wird, und auch nach dem Abstoppen der Zugabe desselben bleibt es als nicht- umgesetztes Monomeres zurück aufgrund seiner geringen (schlechten) Reaktionsfähigkeit und weil die Copolymerisation langsam abläuft. Daher kann das Copolymere, das die eine Sulfogruppe enthaltende Vinylmonomerkomponente in einer zur Entglasungsverhinderung wirksamen Menge enthält, nicht auf wirksame Weise in einem für die Entglasungsverhinderung wirksamen Mengenanteil, bezogen auf das gebildete Gesamtpolymere, gebildet werden. Der Grund dafür, warum die Entglasungsverhinderungseigenschaften verbessert werden können durch das Polymere, welches das eine Sulfogruppe enthaltende Vinylmonomere mit einer relativen Reaktionsfähigkeit von mindestens 1 enthält, ist noch nicht geklärt. Es wird jedoch angenommen, daß wegen der guten Copolymerisierbarkeit eines eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren dieses sofort nach der Zugabe zu dem Polymerisationssystem zu copolymerisieren beginnt und daß nach dem Abstoppen der Zugabe die Umsetzung des eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren sofort beendet ist und es in dem System als nicht-umgesetztes Monomeres kaum zurückbleibt und daß als Folge davon ein hydrophiles Copolymeres, welches das eine Sulfogruppe enthaltende Vinylmonomere enthält, und ein hydrophobes Copolymeres, das es nicht enthält, sehr glatt und quantitativ gebildet werden unter Bildung eines Copolymeren, das als Ganzes eine wirksame Copolymerisationsmenge des eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren und eine wirksame Zusammensetzung für die Entglasungsverhinderung aufweist. Erfindungsgemäß werden ein Copolymeres, welches das eine Sulfogruppe enthaltende Vinylmonomere enthält, und ein Copolymeres, das dieses nicht enthält, in dem gleichen Polymerisationssystem gebildet und deshalb werden Copolymermoleküle, die eine geringere Menge an eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomereinheiten enthalten, als das gewünschte hydrophile Copolymere in einer Spurenmenge zum Zeitpunkt des Beginns oder der Beendigung der Zugabe des eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren zu dem Polymerisationssystem gebildet. Es wird angenommen, daß ein solches Copolymeres ebenfalls die Bildung einer dichten Koagulationsstruktur begünstigt, welche die Entglasung (Devitrifikation) wirksam verhindert.
Zu Beispielen für das erfindungsgemäß verwendete, eine Sulfogruppe enthaltende Vinylmonomere gehören Methacryloyloxypropylsulfonsäure, Styrolsulfonsäure, Vinylbenzylsulfonsäure und ihre Salze, wie z. B. ihre Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalze. Diese Monomeren können allein oder in Form einer Mischung verwendet werden.
Die Menge des eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren beträgt 0,1 bis 4 Gew.-%, vorzugsweise 0,3 bis 2 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der polymerisierten Monomeren. Wenn die Menge weniger als 0,1 Gew.-% beträgt, ist es schwierig, eine dichte Koagulationsstruktur zu erhalten, da die Differenz in Bezug auf die hydrophilen Eigenschaften zwischen dem Copolymeren, welches das eine Sulfogruppe enthaltende Vinylmonomere enthält, und dem Copolymeren, welches es nicht enthält, gering ist. Wenn die Menge mehr als 4 Gew.-% beträgt, wird die Differenz in Bezug auf die hydrophilen Eigenschaften zu groß und die Koagulation erfolgt ungleichmäßig unter Bildung von Hohlräumen in großen Mengen in den Fasern, oder das Copolymere, welches das eine Sulfogruppe enthaltende Vinylmonomere enthält, wird in ein Koagulationsbad und in ein Waschbad eluiert. Es ist deshalb schwierig, auf stabile Weise die gewünschten Eigenschaften, wie z. B. die gewünschten Entglasungsverhinderungseigenschaften und Anfärbbarkeitseigenschaften, zu erzielen. Außerdem werden durch die Verwendung des eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren in einer großen Menge die Herstellungskosten erhöht und dies ist ein wirtschaflticher Nachteil.
Die Zugabe des eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren zu dem Polymerisationssystem erfolgt auf kontinuierliche oder intermittierende Weise. Auch kann das eine Sulfogruppe enthaltende Vinylmonomere in einer konstanten Geschwindigkeit bzw. Rate oder in gleichen Portionen oder portionsweise in zunehmender oder abnehmender Menge zugegeben werden. Die kontinuierliche Zugabe mit einer konstanten Geschwindigkeit bzw. Rate ist besonders bevorzugt.
Obgleich der Grund dafür, warum die Entglasung (Devitrifikation) verhindert wird, noch nicht geklärt ist, ist es erforderlich, die Bildung von feinen Hohlräumen in der Faserstruktur in einem Koagulationsbad zu verhindern zur Verbesserung der Entglasungsverhinderungseigenschaften bei der Herstellung von Modacrylfasern, die eine große Menge eines halogenierten Vinylmonomeren enthalten. Aus diesem Grunde ist es wesentlich, ein Polymeres herzustellen, das kontinuierlich eine einheitliche, dichte Koagulationsstruktur in einem Koagulationsbad bilden kann. In dem erfindungsgemäßen Polymeren sind der Mengenanteil des Copolymeren, welches das eine Sulfogruppe enthaltende Vinylmonomere enthält, in dem gebildeten Polymeren und der Gehalt an der eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomerkomponenten in dem jeweiligen Copolymermolekülen gut ausgewogen. Aus diesem Grunde wird angenommen, daß das hydrophile Copolymere und das hydrophobe Copolymere in idealer Weise ein vollständiges Ganzes bilden, wodurch kontinuierlich ein einheitliches Ausfällungsverhalten hervorgerufen wird, so daß eine dichte Koagulationsstruktur gebildet wird unter Verhinderung der Entglasung (Devitrifikation).
Das Copolymere kann auch ein eine wenig reaktionsfähige Sulfogruppe enthaltendes Vinylmonomeres mit einer relativen Reaktionsfähigkeit von weniger als 1 gegenüber Acrylnitril, wie z. B. Allylsulfonsäure, 2-Methylallylsulfonsäure oder ihre Salze, wie z. B. ihre Alkalimetall- und Ammoniumsalze, enthalten, sofern der Unterschied zwischen den hydrophilen Eigenschaften und den hydrophoben Eigenschaften der gebildeten Polymeren aufrechterhalten wird. In der Regel beträgt die Menge des in dem Copolymeren enthaltenen, eine wenig reaktionsfähige Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren höchstens 1 Gew.-%, vorzugsweise höchstens 0,5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der polymerisierten Monomeren.
Das zur Herstellung der erfindungsgemäßen Modacrylfasern geeignete Copolymere wird nach irgendeinem bekannten Verfahren hergestellt, beispielsweise durch Emulsionspolymerisation oder Suspensionspolymerisation in einem wäßrigen Medium oder in einem wäßrigen Medium, das ein organisches Lösungsmittel enthält, und durch Lösungspolymerisation. Als Polymerisationskatalysator werden übliche radikalische Polymerisationskatalysatoren, wi z. B. Persulfate, eine Kombination von Persulfaten und Hydrogensulfiten, Azoverbindungen, wie z. B. Azobisisobutyronitril und Azobisdimethylvaleronitril, sowie Peroxide, wie Benzoylperoxid, verwendet.
Es wurde auch gefunden, daß dann, wenn die Polymerisation als Emulsionspolymerisation unter Bedingungen durchgeführt wird, die nicht nur der obengenannten Gleichung (1), sondern auch der folgenden Gleichung (2) genügen:
Y < 71 (2)
worin Y die oben angegebenen Bedeutungen hat, die erhaltene Emulsion stabil ist und das Copolymere auf wirtschaftliche Weise aus der Emulsion abgetrennt (gewonnen) werden kann, verglichen mit einem konventionellen Emulsionspolymerisationsverfahren. Die vorliegende Erfindung umfaßt daher auch eine Verbesserung eines konventionellen Emulsionspolymerisationsverfahrens.
Im Falle der Emulsionspolymerisation hat die obere Grenze von 65 Gew.-% des Acrylnitrilgehaltes in dem Copolymeren eine weitere wichtige Bedeutung. Das heißt, wenn der Acrylnitrilgehalt mehr als 65 Gew.-% beträgt, ist es schwierig, die erhaltene Emulsion stabil zu halten, und beim Abtrennen (Gewinnen) des Copolymeren in Form eines Pulvers von der Emulsion durch Aussalzen, um das Copolymere zu koagulieren, durch Filtrieren, Waschen mit Wasser, Dehydratisieren und Trocknen, wird der Wassergehalt eines feuchten Polymeren zum Zeitpunkt der Dehydratation hoch und der Trocknungswirkungsgrad nimmt ab.
Bei der Emulsionspolymerisation sollte auch vermieden werden, das eine Sulfogruppe enthaltende Vinylmonomere in einer Menge von mehr als 4 Gew.-% in das Copolymere einzuarbeiten, insbesondere deshalb, weil das hydrophile Copolymere zum Zeitpunkt des Filtrierens, Waschens und Dehydratisierens nach dem Aussalzen bei der Abtrennung (Gewinnung) leicht eluiert wird und die gewünschten Eigenschaften, wie z. B. die Entglasungsverhinderungseigenschaften und die Anfärbbarkeit, nicht in stabiler Weise erhalten werden.
Ein Emulsionspolymerisationsverfahren hat im allgemeinen den Vorteil, verglichen mit einem Lösungspolymerisationsverfahren, daß nicht nur die Polymerisationsgeschwindigkeit bzw. -rate hoch ist, sondern daß auch der durchschnittliche Polymerisationsgrad des gebildeten Polymeren hoch ist und daß bei der Herstellung des Vinylchlorid enthaltenden Acrylnitrilcopolymeren es besonders leicht ist, die für die Synthesefasern gewünschten Eigenschaften einschließlich der Entglasungsverhinderungseigenschaften aufrechtzuerhalten. Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Emulsionspolymerisationsverfahrens ist deshalb die Verwendung von Vinylchlorid erwünscht vom Standpunkt des obigen Vorteils der Emulsionspolymerisation aus betrachtet zusätzlich zu dem Gesichtspunkt der Flammwidrigkeit (Entflammungsbeständigkeit). Ein Vinylchloridgehalt von nicht weniger als 15 Gew.-%, insbesondere ein solcher von nicht weniger als 20 Gew.-%, ist bevorzugt.
Bei der Emulsionspolymerisation ist es wichtig, daß der Wert Y mehr als 71 Gew.-% beträgt, d. h. mit anderen Worten, es ist wichtig, daß die Zugabe des eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren nicht beendet wird, bevor 71 Gew.-% des herzustellenden Polymeren gebildet sind. Wenn der Wert Y nicht mehr als 71 Gew.-% beträgt, ist die gebildete Emulsion instabil und sie koaguliert leicht, und deshalb ist es schwierig, die Polymerisation in stabiler Weise fortzusetzen unter Verwendung einer üblichen Menge eines Emulgiermittels, oder die erhaltene Emulsion in stabiler Weise zu lagern, obgleich dies in Bezug auf den Trocknungswirkungsgrad bei der Abtrennung (Gewinnung) des Polymeren von der Emulsion erwünscht ist, da der Wassergehalt des durch Aussalzen der Emulsion, Filtrieren und Waschen mit Wasser erhaltenen feuchten Polymeren gering ist. Ein Wert für Y innerhalb des Bereiches von 75 bis 96 Gew.-% ist besonders bevorzugt, da die erhaltene Emulsion weiter stabilisiert ist. Wenn der Wert für Y mehr als 96 Gew.-% beträgt, wird der Wassergehalt des feuchten Polymeren hoch und der Trocknungswirkungsgrad nimmt ab. Es ist eine unerwartete Tatsache, daß durch Auswahl des Wertes für Y die Emulsion leicht stabil gehalten werden kann und daß darüber hinaus das aus der Emulsion erhaltene feuchte Polymere einen geringeren Wassergehalt aufweist, wodurch der Trocknungswirkungsgrad verbessert und das Polymerpulver auf wirtschaftliche Weise aus der Emulsion abgetrennt (gewonnen) werden kann. Der Grund dafür scheint der zu sein, daß die Polymerteilchen in der Emulsion durch das gut ausgewogene elektrische Potential der Teilchenoberfläche stabil gehalten werden und daß sie deshalb zum Zeitpunkt des Aussalzens und Koagulierens in einem einheitlichen (homogenen) Zustand koagulieren, der für das Waschen und Dehydratisieren geeignet ist, um so die Filtration zu optimieren und den Wassergehalt herabzusetzen.
Anionische oberflächenaktive Mittel sind besonders wirksam als oberflächenaktive Mittel, die in der Emulsionspolymerisation verwendet werden, wie z. B. Fettsäuresalze, Sulfate, Sulfonate und Phosphate. Das anionische oberflächenaktive Mittel kann in Kombination mit einer geringen Menge eines üblichen nicht- ionischen oberflächenaktiven Mittels verwendet werden. Je größer die Menge des verwendeten oberflächenaktiven Mittels ist, um so besser ist die Qualität des erhaltenen Polymeren. Wenn jedoch das oberflächenaktive Mittel in großen Mengen verwendet wird, wird der Wassergehalt des feuchten Polymeren nach der Abtrennung (Gewinnung) sehr hoch und der Trocknungswirkungsgrad und die Qualität des Abwassers aus der Polymerisationsstufe nehmen ab. Deshalb wird das oberflächenaktive Mittel vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, insbesondere von 0,2 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomeren, verwendet.
Bei der Emulsionspolymerisation sind übliche radikalische Polymerisationsinitiatoren verwendbar, wie z. B. Persulfate, die Initiatoren vom thermischen Zersetzungstyp darstellen, und Redoxinitiatoren, wie z. B. Kombinationen aus einem Persulfat und einem Eisen(II)salz; Fenton-Reagens, das besteht aus Wasserstoffperoxid und einem Eisen(II)salz; ein Persulfat und Natriumthiosulfat; ein Persulfat und Natriumhydrogensulfit; und Wasserstoffperoxid und eine Hydroxycarbonsäure.
Die Emulsionspolymerisation wird in einem wäßrigen Medium in der Regel bei einer Temperatur von 20 bis 70°C durchgeführt. Die Konzentration der Monomeren bei der Emulsionspolymerisation beträgt vorzugsweise 10 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Polymerisationssystems. Das wäßrige Polymerisationsmedium kann eine geringe Menge eines mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels enthalten.
Das gebildete Polymere wird aus der erhaltenen Emulsion abgetrennt (gewonnen), in der Regel durch Aussalzen mit einer wäßrigen Lösung von Elektrolyten, wie z. B. Salzen, wie Natriumchlorid, Calciumchlorid, Magnesiumsulfat und Aluminiumsulfat, um das Polymere abzutrennen, und anschließendes Filtrieren, Waschen mit Wasser, Dehydratisieren (Entwässern) und Trocknen des Polymeren unter Bildung eines Polymerpulvers.
Bei der verbesserten erfindungsgemäßen Emulsionspolymerisation ist die erhaltene Emulsion sehr stabil und das Polymere kann auch auf wirtschaftliche Weise aus der Emulsion abgetrennt (gewonnen) werden und darüber hinaus weist eine aus dem Polymeren hergestellte Modacrylfaser eine ausgezeichnete Flammwidrigkeit (Entflammungsbeständigkeit) und ausgezeichnete Entglasungsverhinderungseigenschaften auf.
In der Regel sind nasse und trokene Spinnverfahren zur Herstellung einer Modacrylfaser aus dem erfindungsgemäßen Polymeren anwendbar und ein Naßspinnverfahren ist besonders bevorzugt.
Für das Acrylnitrilpolymere können übliche Lösungsmittel als Lösungsmittel für die Herstellung einer Spinnlösung, wie z. B. Acetonitril, Aceton, Dimethylacetoamid, Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid, verwendet werden. Die Spinnlösung kann übliche Zusätze, wie z. B. Wärme- oder Lichtstabilisatoren, Zusätze zur Verbesserung der Griffigkeit und flammwidrig machende Mittel, enthalten.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen näher beschrieben. Alle darin angegebenen Teile und Prozentsätze beziehen sich, wenn nichts anderes angegeben ist, auf das Gewicht.
In den folgenden Beispielen wurden die Flammwidrigkeits- und Entglasungsverhinderungseigenschaften einer Faser sowie der Wassergehalt eines durch Aussalzen aus einer Emulsion erhaltenen feuchten Polymeren wie folgt bestimmt:
Die Flammwidrigkeit (Entflammungsbeständigkeit) wurde bestimmt unter Anwendung des begrenzten Sauerstoffindexverfahrens unter Verwendung einer begrenzten Sauerstoffindex-Verbrennungstestvorrichtung. Jede für die Messung verwendete Probe wurde wie folgt hergestellt:
Zuerst wurden sechs Multifilamente mit jeweils 300 Einzelfilamenten (Einzelfilament: 3 Denier) mit 75 Windungen pro 63,5 cm miteinander vertwistet und jeweils zwei dieser vertwisteten Filamente wurden dann miteinander kombiniert unter Bildung eines Stranges. Dann wurde die Probe um 70% geschrumpft und in aufgerichteter Form in die Halterung einer Verbrennungstestvorrichtung eingesetzt. Die Probe wurde verbrannt und es wurde der Sauerstoffprozentsatz, der erforderlich war, um die Verbrennung von 5 cm aufrechtzuerhalten, bestimmt. Je größer der Wert war, um so besser war die Flammwidrigkeit (Entflammungsbeständigkeit).
Die Entglasungsverhinderungseigenschaften wurden durch den Prozentsatz der Transmission bestimmt:
Ein Filament von 3 Denier wurde 30 Minuten lang in siedendem Wasser behandelt und auf 3 mm Länge zerschnitten. Dann wurden 200 g der zerschnittenen Filamente in gleichmäßiger Form zwischen Silicaglasplatten angeordnet und in eine Silicazelle einer Dicke von 1 cm eingebracht, die 3 ml p-Chlortoluol enthielt. Der Prozentsatz der Transmission des in siedendem Wasser beandelten Filaments wurde bestimmt unter Verwendung eines Spektrophotometers bei einer Wellenlänge von 650 nm unter Verwendung eines unbehandelten Filaments als Bezugsprobe. Je größer der Prozentsatz der Transmission war, um so besser waren die Entglasungsverhinderungseigenschaften.
Der Wassergehalt eines durch Aussalzen einer Emulsion bei der Abtrennung (Gewinnung) eines Polymeren aus der Emulsion erhaltenen feuchten Polymeren wurde wie folgt bestimmt:
Zu 1000 ml einer auf 55°C erhitzten Emulsion wurden 100 ml einer 20%igen wäßrigen Natriumchloridlösung unter Rühren zugegeben. Die dabei erhaltene Aufschlämmung eines Polymeren wurde unter Erhitzen auf 90°C weiter gerührt und nach 8-minütigem Halten bei 90°C wurde die Aufschlämmung auf 70°C abgekühlt. Ein mit einem Polyesterfiltertuch (Luftdurchlässigkeit 45 cm/sec) mit einem Durchmesser von 12 cm ausgestattetes Filter wurde 5 Sekunden lang unter einem Druck von 26,7 kPa in die Aufschlämmung eingetaucht, wodurch die schwach dehydratisierte Aufschlämmung an dem Filtertuch haftete, und die Dehydratation der anhaftenden Aufschlämmung erfolgte dann in einer Atmosphäre durch Absaugen unter einem verminderten Druck von 26,7 kPa für einen Zeitraum von 30 Sekunden. Der Wassergehalt des dabei erhaltenen feuchten Polymeren wurde aus der folgenden Gleichung errechnet:
worin W das Gewicht des erhaltenen feuchten Polymeren und Wo das Gewicht des 6 Stunden lang bei 70°C getrockneten Polymeren bedeuten.
In den folgenden Beispielen ist außerdem die Ausbeute des Polymeren angegeben, die aus der folgenden Gleichung errechnet wurde:
Beispiel 1
In einem 15-l-Druckpolymerisationsbehälter wurde eine Emulsionspolymerisation durchgeführt unter Verwendung von 40,4 Teilen Acrylnitril, 12,8 Teilen Vinylidenchlorid, 46,1 Teilen Vinylchlorid, 260 Teilen Wasser, eines Redox-Polymerisationsinitiators aus 0,18 Teilen Ammoniumpersulfat und 0,72 Teilen Natriumhydrogensulfit, und 0,89 Teilen Natriumlaurylsulfat als Emulgator. Das Polymerisationssystem wurde auf einen pH-Wert von 2,2 eingestellt und die Polymerisation wurde 7 Stunden lang bei 38°C durchgeführt.
Bei der Emulsionspolymerisation wurden 0,7 Teile Natriumvinylbenzylsulfonat als eine Sulfogruppe enthaltendes Vinylmonomeres kontinuierlich mit einer konstanten Geschwindigkeit bzw. Rate über einen Zeitraum von 2 Stunden (Polymerausbeute 29,3%) bis 6 Stunden (Polymerausbeute 85,4%) nach Beginn der Polymerisation dem Polymerisationssystem zugesetzt. Außerdem wurden 29,6 Teile von 40,4 Teilen Acrylnitril und 4,6 Teile von 12,8 Teilen Vinylidenchlorid während der Polymerisation dem System kontinuierlich zugesetzt, um die Zusammensetzung des gebildeten Polymeren einheitlich zu halten, und es wurden 0,16 Teile von 0,18 Teilen Ammoniumpersulfat dem System kontinuierlich zugesetzt, um die Polymerisationsgeschwindigkeit bzw. -rate konstant zu halten.
Das auf diese Weise gebildete Polymere hatte eine Zusammensetzung von 49,2% Acrylnitril, 15,3% Vinylidenchlorid, 34,6% Vinylchlorid und 0,9% Natriumvinylbenzylsulfonat. Die Ausbeute des Polymeren zum Zeitpunkt der Rückgewinnung von 18,7 Teilen nicht-umgesetztem Vinylchlorid betrug 96,8%.
Der Prozentsatz des gebildeten Polymeren zum Zeitpunkt der Beendigung der Zugabe des Natriumvinylbenzylsulfonats zu dem am Ende gebildeten Polymeren, d. h. der Wert für Y, betrug 88,2%. Der Wert für (Y - X) betrug außerdem 58,0%. Die in Form einer Emulsion erhaltene Reaktionsmischung war stabil, selbst wenn man sie mehr als einen Monat lang stehen ließ. Das Aussalzen wurde durch Zugabe von 2 Teilen Natriumchlorid zu 100 Teilen der Emulsion durchgeführt und der Wassergehalt des beim Aussalzen erhaltenen feuchten Polymeren wurde bestimmt. Der Wassergehalt betrug 98,5%.
Das in Form eines Pulvers erhaltene Polymere wurde in Aceton gelöst zur Herstellung einer 30%igen Spinnlösung. Das Naß- Verspinnen wurde durchgeführt durch Extrudieren der Spinnlösung in ein Koagulationsbad, das ein Wasser/Aceton-Lösungsmittelgemisch (Gewichtsverhältnis 65 : 35) enthielt, Waschen des gebildeten Filaments mit Wasser, Trocknen, Verstrecken und Wärmebehandeln zur Herstellung einer Modacrylfaser. Der Prozentsatz der Transmission der Faser betrug 78,8% und der begrenzte Sauerstoffindex betrug 32,2, so daß die Faser ausgezeichnete Entglasungsverhinderungseigenschaften und eine ausgezeichnete Flammwidrigkeit (Entflammungsbeständigkeit) aufwies.
Beispiele 2-4 und Vergleichsbeispiele 1 und 2
Unter Anwendung des in Beispiel 1 angegebenen Verfahrens wurde eine Emulsionspolymerisation durchgeführt. Es wurden Acrylnitril, Vinylidenchlorid und Vinylchlorid in den in der folgenden Tabelle I angegebenen Mengen verwendet. Die Menge eines Polymerisatinskatalysators wurde entsprechend der Zusammensetzung der Monomeren so gesteuert, daß die Ausbeute des erhaltenen Polymeren 95 bis 97% betrug, und mit einer konstanten Geschwindigkeit bzw. Rate wurde Natriumvinylbenzylsulfonat kontinuierlich dem Polymerisationssystem so zugesetzt, daß der (Y - X)-Wert 50 bis 60% und der Y-Wert 80 bis 90% betrug. Das erhaltene Polymere wurde in Dimethylformamid gelöst zur Herstellung einer Spinnlösung und unter Anwendung eines Naßspinnverfahrens unter Verwendung eines Wasser/- Dimethylformamid-Lösungsmittelgemisches als Koagulationsbad wurde eine Synthesefaser hergestellt.
Die Zusammensetzung des dabei erhaltenen Polymeren, die Stabilität der Emulsion, der Wassergehalt des bei der Abtrennung aus der Emulsion erhaltenen feuchten Polymeren und die Entglasungsverhinderungseigenschaften (der Prozentsatz der Transmission) sowie die Flammwidrigkeit (Entflammungsbeständigkeit) der Faser sind in der folgenden Tabelle I angegeben.
Tabelle I
Wie aus den Ergebnissen der erfindungsgemäßen Beispiele 2 bis 4 hervorgeht, wurden stabile Emulsionen erhalten und die beim Aussalzen der Emulsionen erhaltenen, feuchten Polymeren hatten einen niedrigen Wassergehalt, d. h. einen Wassergehalt von weniger als 120%, und die Fasern wiesen ausgezeichnete Entglasungsverhinderungseigenschaften sowie eine ausgezeichnete Flammwidrigkeit (Entflammungsbeständigkeit) auf. Andererseits wies das Polymere des Vergleichbeispiels 1 einen hohen Acrylnitrilgehalt auf und deshalb fehlte der erhaltenen Emulsion etwas die Stabilität und auch der Trocknungswirkungsgrad war schlecht aufgrund des hohen Wassergehaltes. Die Flammwidrigkeit (Entflammungsbeständigkeit) der Faser betrug ferner weniger als 26 (ausgedrückt durch den begrenzten Sauerstoffindex) und war unbefriedigend. In dem Vergleichsbeispiel 2 waren die Stabilität der Emulsion, der Wassergehalt und die Flammwidrigkeit (Entflammungsbeständigkeit) zufriedenstellend, die physikalischen Eigenschaften und die Entglasungsverhinderungseigenschaften der Faser waren jedoch schlecht wegen des niedrigen Acrylnitrilgehaltes.
Beispiele 5-11 und Vergleichsbeispiele 3-6
Um den Einfluß der Werte von Y und X auf die Eigenschaften des Polymeren und die Entglasungsverhinderungseigenschaften festzustellen, wurde eine Emulsionspolymerisation durchgeführt, bei der die Zeit des Beginns oder der Beendigung der Zugabe eines eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren geändert wurde. Für die Polymerisation wurden 40,4 Teile Acrylnitril, 59,1 Teile Vinylchlorid, 270 Teile Wasser, 0,8 Teile Natriumlaurylsulfat als Emulgator und eine Kombination aus Ammoniumpersulfat und Natriumhydrogensulfit als Polymerisationsinitiator verwendet. Das Polymerisationssystem wurde auf einen pH- Wert von 2,3 eingestellt und die Polymerisation wurde 7 Stunden lang bei 39°C durchgeführt.
Bei der Durchführung der Polymerisation wurde mit der portionsweisen kontinuierlichen Zugabe von 0,5 Teilen Natriumstyrolsulfonat als eine Sulfogruppe enthaltendem Vinylmonomeren innerhalb von 6 Stunden nach Beginn der Polymerisation begonnen und die Zugabe wurde innerhalb eines Bereiches von 4 bis 7 Stunden nach dem Beginn der Polymerisation beendet.
Die erhaltenen Polymeren hatten die folgende Zusammensetzung: 49,4% Acrylnitril, 50,0% Vinylchlorid und 0,6% Natriumstyrolsulfonat. Die Polymerausbeute betrug etwa 96%.
Die Polymeren wurden durch Aussalzen aus den erhaltenen Emulsionen abgetrennt (gewonnen). Durch Auflösen der Polymeren in Aceton wurden Spinnlösungen hergestellt und das Naßspinnen wurde durchgeführt zur Herstellung von Synthesefasern. Der Wert für den begrenzten Sauerstoffindex aller erhaltenen Fasern betrug 28,1 wegen der gleichen Polymerzusammensetzung und die Flammwidrigkeit (Entflammungsbeständigkeit) war gut.
Die Stabilität der Emulsion, der Wassergehalt des gewonnen feuchten Polymeren und die Entglasungsverhinderungseigenschaften (Prozentsatz der Transmission) sind in der folgenden Tabelle II angegeben.
Tabelle II
Erfindungsgemäß (Beispiele 5 bis 11) betrug der Wassergehalt der im Verlaufe der Abtrennung des Polymerpulvers von den Emulsionen erhaltenen feuchten Polymeren weniger als 120% und deshalb war der Trocknungswirkungsgrad sehr gut. Auch der Prozentsatz der Transmission der Fasern betrug mehr als 70%, so daß die Entglasungsverhinderungseigenschaften ausgezeichnet waren. Wenn die Emulsionspolymerisation unter der Bedingung durchgeführt wurde, daß der Wert für Y mehr als 71% betrug, war die erhaltene Emulsion sehr stabil.
Im Falle der Vergleichsbeispiele 3 bis 6 war die (Y - X)- Bedingung bei der Polymerisation nicht erfüllt und deshalb waren die Entglasungsverhinderungseigenschaften sehr schlecht.
Beispiel 12
In einem 15 l-Druckpolymerisationsbehälter wurde eine Lösungspolymerisation durchgeführt unter Verwendung von 54,7 Teilen Acrylnitril, 18,8 Teilen Vinylidenchlorid, 16,0 Teilen Vinylchlorid, 0,5 Teilen Natriumvinylbenzylsulfonat, 200 Teilen Dimethylsulfoxid als Lösungsmittel und Azobisdimethylvaleronitril als Polymerisationsinitiator in der Weise, daß das Natriumvinylbenzylsulfonat mit einer konstanten Geschwindigkeit bzw. Rate kontinuierlich dem Polymerisationssystem zugesetzt wurde, so daß der Wert für X 28,8% und der Wert für Y 83,6% betrugen und sie wurden in der Weise durchgeführt, daß ein Teil des zu verwendenden Acrylnitrils und Vinylidenchlorids mit fortschreitender Polymerisatin kontinuierlich dem Polymerisationssystem zugesetzt wurde, um die Zusammensetzung des gebildeten Polymeren einheitlich zu halten.
Das auf diese Weise gebildete Polymere hatte die folgende Zusammensetzung 61,3% Acrylnitril, 20,4% Vinylidenchlorid, 17,5% Vinylchlorid und 0,8% Natriumvinylbenzylsulfonat. Die in Form einer Lösung erhaltene Reaktionsmischung wurde bis auf eine Polymerkonzentration von 22% verdünnt zur Herstellung einer Spinnlösung und das Naßspinnen wurde durchgeführt durch Extrudieren der Spinnlösung in ein Wasser/Dimethylsulfoxid- Lösungsmittelgemisch. Der Prozentsatz der Transmission und der begrenzte Sauerstoffindex der dabei erhaltenen Faser betrugen 76,6% bzw. 29,6% und die Faser wies daher ausgezeichnete Entglasungsverhinderungseigenschaften und eine ausgezeichnete Flammwidrigkeit (Entflammungsbeständigkeit) auf.
Beispiele 13-17 und Vergleichsbeispiele 7-10
Auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 wurde eine Emulsionspolymerisation durchgeführt, wobei diesmal jedoch die Art und Menge der eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren wie in der folgenden Tabelle III angegeben geändert wurde und die Werte für (Y - X) und Y innerhalb der Bereiche von 56 bis 60% bzw. 87 bis 89% lagen.
Zum Vergleich wurde die Polymerisation auch durchgeführt ohne Verwendung eines eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren (Vergleichsbeispiel 7), unter Verwendung von Natriumvinylbenzylsulfonat in einer großen Menge (Vergleichsbeispiel 8) und unter Verwendung von eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren mit einer relativen Reaktionsfähigkeit von weniger als 1 gegenüber Acrylnitril, d. h. von Natrium-2-methylallylsulfonat (Vergleichsbeispiel 9) und von Natriumallylsulfonat (Vergleichsbeispiel 10). In den Vergleichsbeispielen 9 und 10 wurde die Menge des verwendeten Polymerisationsinitiators so gesteuert, daß das Polymere bei 7stündiger Polymerisation in einer Ausbeute von etwa 97% erhalten wurde, da die Polymerisationsgeschwindigkeit bzw. -rate niedrig war.
Die dabei erhaltenen Polymeren enthielten 48 bis 50% Acrylnitril, 14 bis 16% Vinylidenchlorid und 34 bis 36% Vinylchlorid.
Die Polymeren wurden in Aceton gelöst zur Herstellung von Spinnlösungen mit einer Konzentration von 30% und durch Extrudieren der Lösungen in ein Koagulationsbad, das ein Wasser/Aceton- Lösungsmittelgemisch (Gewichtsverhältnis 65 : 35) enthielt, wurden Modacrylfasern hergestellt. Der begrenzte Sauerstoffindex jeder erhaltenen Faser betrug etwa 31 bis etwa 32 und die Flammwidrigkeit (Entflammungsbeständigkeit) war gut. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle III angegeben.
Tabelle III
Im Falle der Beispiele 13 bis 17, in denen eine Sulfogruppe enthaltende Vinylmonomere mit einer relativen Reaktionsfähigkeit von mindestens 1 gegenüber Acrylnitril verwendet wurden, waren die erhaltenen Emulsionen sehr stabil, der Wassergehalt der im Verlaufe der Abtrennung des Polymerpulvers von den Emulsionen erhaltenen feuchten Polymeren war niedrig, d. h. betrug weniger als 120%, und die Entglasungsverhinderungseigenschaften waren ausgezeichnet.
Im Falle des Vergleichsbeispiels 7, in dem kein eine Sulfogruppe enthaltendes Vinylmonomeres verwendet wurde, war dagegen die Stabilität der erhaltenen Emulsion etwas schlecht und auch der Prozentsatz der Transmission der Faser betrug weniger als 60%, so daß die Entglasungsverhinderungseigenschaften schlecht waren. Im Falle des Vergleichsbeispiels 8, in dem ein eine Sulfogruppe enthaltendes Vinylmonomeres in einer großen Menge verwendet wurde, war der Wassergehalt hoch und der Trocknungswirkungsgrad war schlecht. Die aus dem abgetrennten Polymerpulfer hergestellte Spinnlösung enthielt ein in Aceton unlösliches Material und daher waren die Spinneigenschaften schlecht und die Entglasungsverhinderungseigenschaften waren sehr schlecht.
Im Falle der Vergleichsbeispiele 9 und 10 nahm die Polymerisationsgeschwindigkeit bzw. -rate durch die Zugabe von Natrium- 2-methylallylsulfonat oder Natriumallylsulfonat zu dem Polymerisationssystem ab. Der Grund dafür ist der, daß, wie angenommen wird, dadurch das Auftreten einer Kettenübertragungsreaktion unter Anwachsen von hohen Polymermolekülresten verursacht wurde. Die Polymerisationsgeschwindigkeit bzw. -rate wurde daher durch Verwendung einer erhöhten Menge des Polymerisationsinitiators aufrechterhalten. Die erhaltenen Emulsionen waren instabil und der Wassergehalt der feuchten Polymeren war hoch, d. h. betrug mehr als 130%. Die erhaltenen Fasern wiesen schlechte Entglasungsverhinderungseigenschaften auf und darüber hinaus war ihre Anfärbbarkeit nicht zufriedenstellend. Der Grund dafür ist, wie angenommen, der, daß die gebildeten Polymeren keinen wirksamen Gehalt an der eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomerkomponente in einem Polymermolekül und keinen wirksamen Mengenanteil eines Polymeren, das eine eine Sulfogruppe enthaltende Monomerkomponente enthält, aufwiesen.

Claims (3)

1. Modacryl-Synthesefaser, bestehend aus einem Copolymeren von 40 bis 65 Gew.-% Acrylnitril, 31 bis 59,9 Gew.-% mindestens eines Vertreters aus der Gruppe Vinylchlorid und Vinylidenchlorid und 0,1 bis 4 Gew.-% eines eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren aus der Gruppe Methacryloyloxypropylsulfonsäure und Vinylbenzolsulfonsäure sowie ihren Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalzen.
2. Verfahren zur Herstellung einer Modacryl-Synthesefaser, bei dem
40 bis 65 Gew.-% Acrylnitril, 31 bis 59,9 Gew.-% mindestens eines Vertreters aus der Gruppe Vinylchlorid und Vinylidenchlorid und 0,1 bis 4 Gew.-% eines eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren, wobei das Verhältnis zwischen der Reaktionsfähigkeit des eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren und derjenigen von Acrylnitril mindestens 1 : 1 beträgt, unter solchen Bedingungen polymerisiert werden, die der folgenden Gleichung genügen: 16 < Y - X < 83worin X den Prozentsatz der Menge eines zum Zeitpunkt des Beginns der Zugabe des eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren gebildeten Polymeren, bezogen auf die Menge des herzustellenden Gesamtpolymeren, und Y den Prozentsatz der Menge eines zum Zeitpunkt der Beendigung der Zugabe des eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren gebildeten Polymeren, bezogen auf die Menge des herzustellenden Gesamtpolymeren, bedeuten, wobei die Zugabe des eine Sulfogruppe enthaltenden Vinylmonomeren auf kontinuierliche oder intermittierende Weise erfolgt, und
daß das dabei erhaltenen Copolymere versponnen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation als Emulsionspolymerisation unter Bedingungen durchgeführt wird, die der folgenden Gleichung genügen: Y < 71worin Y die in Anspruch 2 angegebene Bedeutung hat.
DE19813120593 1980-05-28 1981-05-23 Modacryl-synthesefaser und verfahren zu ihrer herstellung Granted DE3120593A1 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP7165580A JPS5716912A (en) 1980-05-28 1980-05-28 Modacrylic synthetic fiber
JP7165680A JPS5710613A (en) 1980-05-28 1980-05-28 Preparation of acrylonitrile type copolymer

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE3120593A1 DE3120593A1 (de) 1982-02-18
DE3120593C2 true DE3120593C2 (de) 1989-10-19

Family

ID=26412770

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19813120593 Granted DE3120593A1 (de) 1980-05-28 1981-05-23 Modacryl-synthesefaser und verfahren zu ihrer herstellung

Country Status (4)

Country Link
US (1) US4524193A (de)
DE (1) DE3120593A1 (de)
GB (1) GB2076835B (de)
SU (1) SU1276260A3 (de)

Families Citing this family (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JP2829676B2 (ja) * 1990-11-20 1998-11-25 一方社油脂工業株式会社 アクリル繊維用紫外線吸収剤およびアクリル繊維の光安定化方法
US6448347B1 (en) 1998-12-11 2002-09-10 The Lubrizol Corporation Continuous production of 2-acrylamido-2-methylpropane-sulfonic acid in a small reactor integrated with acrylic polymer fiber production
US6048955A (en) * 1999-02-02 2000-04-11 Solutia Inc. Modacrylic copolymer composition
US20110110838A1 (en) * 2009-07-10 2011-05-12 Intematix Corporation METHOD OF SOLID-LIQUID MIXING GEL PROCESS FOR LiFePO4 SYNTHESIS

Family Cites Families (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE138668C (de) *
NL127814C (de) * 1960-12-29
US4163089A (en) * 1975-05-14 1979-07-31 Monsanto Company Method of polymerizing acrylonitrile with certain acidic monomers
DE2558384C3 (de) * 1975-12-23 1984-11-08 Bayer Ag, 5090 Leverkusen Glanzstabile Modacrylfasern und -fäden und Verfahren zu ihrer Herstellung

Also Published As

Publication number Publication date
US4524193A (en) 1985-06-18
GB2076835B (en) 1983-10-26
DE3120593A1 (de) 1982-02-18
SU1276260A3 (ru) 1986-12-07
GB2076835A (en) 1981-12-09

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0044534B1 (de) Hochmodul-Polyacrylnitrilfäden und -fasern sowie Verfahren zu ihrer Herstellung
DE3035375A1 (de) Emulgiermittelfreie waessrige kunststoffdispersion
EP0590460B1 (de) Hochkonzentrierte wässrige Poly(acrylnitril)-Emulsionen und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE3120593C2 (de)
EP0019870A1 (de) Fäden und Fasern aus Acrylnitril-Copolymer-Mischungen sowie Verfahren zu ihrer Herstellung
DE2901778A1 (de) Wasserabsorbierende acrylfasern und verfahren zu deren herstellung
DE3243902C2 (de)
DE2422369A1 (de) Glaenzende, schmutzabweisende, flammhemmende acrylfasern und verfahren zu ihrer herstellung
DE2440269A1 (de) Verfahren zur herstellung von acrylnitril-vinylchlorid-copolymerisaten mit verbessertem weissgrad
DE2424470A1 (de) Verfahren zum nass-spinnen abriebfester acrylfasern
DE2624081C3 (de) Verfahren zur Herstellung flammfester Polymerisatfasern
DE2851644C2 (de) Acrylnitrilpolymermasse
DE2154676B2 (de) Modacryl-Fasern und Verfahren zu deren Herstellung
DE2602352A1 (de) Vernetzbare faeden
DE2422368A1 (de) Hochglaenzende schmutzabweisende acrylfasern
DE2550871A1 (de) Verfahren zur herstellung einer flammhemmenden acrylsynthesefaser
DE2952668A1 (de) Verfahren zur herstellung von plexus- filamenten aus acrylpolymeren
DE2821614C2 (de)
DE2454323A1 (de) Modacrylfaeden mit verbesserten coloristischen eigenschaften
DE1201003B (de) Verfahren zur Herstellung von gut anfaerbbaren Faeden oder Fasern aus Polyvinylalkohol
DE2558082A1 (de) Synthetische acrylfaser mit besserer nichtbrennbarkeit
DE2300713A1 (de) Verfahren zur herstellung von acrylnitril-vinylchlorid-copolymerisaten
DE2241914B2 (de) Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten
DE2846923A1 (de) Acrylfaser und verfahren zu ihrer herstellung
DE2336424C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Acrylfasern

Legal Events

Date Code Title Description
8128 New person/name/address of the agent

Representative=s name: TUERK, D., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT. GILLE, C., DIPL

8110 Request for examination paragraph 44
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee