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Lafette, insbesondere für gepanzerte Objekte, z. 8. für
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Panzerfahrzeuge, zum Aufzehren von Handfeueruaffen Stand der Technik
Lafetten zum Aufnehmen von Handfeuerwaffen, mit denen man aus einem ballistisch
geschützten Raum nach außen kämpfen kann, sind z. B. bekannt unter der Bezeichnung
"Kugellafetten". Das System der Kugellafetten beruht auf dem Prinzip eines in einem
Kugelkäfig beweglich gelagerten Kugelkörpers, in dem sich eine Ausnehmung befindet,
die die Mündung eines Waffenlaufes aufnimmt.
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Mit der Waffenlaufmündung wird die Waffe in den Kugelkörper gezurrt
und kann somit als feste Verbindung mit dem Kugelkörper im Kugelkäfig bewegt werden.
Über oder in dem Kugelsystem ist in den bekannten Konstruktionen ein Panzerglasblock
in Kreis- oder Rechteckform angebracht, der die Möglichkeit bietet, einen mit der
Waffenvisiereinrichtung gezielten Treffer abzugeben.
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Es sind auch Konstruktionen bekannt, bei denen der Kugelkäfig direkt
in eine nicht beweglichen Panzerglasscheibe rückstoßsicher eingesetzt ist. In allen
vorbekannten Konstruktionen sind hingegen sowohl der Waffenaufnahmeteil, also der
Kugelkörper, als auch der Kugelkäfig, in dem sich der Kugelkörper bewegt, aus metallischen
Werkstoffen.
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Ein schwerwiegender Nachteil aller vorbekannter Kugellafetten ist
darin zu sehen, daß sich damit nur begrenzte Beschußbereiche bestreichen lassen,
die sich zwangläufig aus den Bewegungsmöglichkeiten der Kugellafetten im Kugelkäfig
ergeben. Der Kugelkäfig, in dem sich der Kugelkörper mit der Waffe bewegt, ist bei
den vorbekannten Konstruktionen fester Bestandteil des Fahrzeuges, also starres
Gebilde der Fahrzeugaußenhülle. Nur durch die begrenzte Bewegung des Kugelkörpers
im nichtbeweglichen Kugelkäfig wird das Beschußfeld der Lafettenkonstruktion bestimmt.
Diese Beschußfelder sind kreis- oder ellipsenförmig, die den Nachteil haben, ein
Ziel im horizontalen oder vertikalen Bereich nur begrenzt mit dem Waffenvisier verfolgen
und treffen zu können. Alles in allem sind diese Beschußfelder, die mit den Kugellafetten
bestrichen werden können, für die erforderlichen Einsatzgebiete viel zu klein. Die
Seiten-
und Höhenwinkel der Kugellafetten erreichen Werte, die bei ca. 30 Grad liegen, d.
h. insgesamt wird ein Kegelwinkel von 60 Grad erzielt (DE-AS 1 255 537; Prospekt
der Firma Heckler & Koch GmbH, "Kugellafette MP 5 in Panzerglas" - Geschäftsbereich
Polizeitechnik).
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Aufgabe Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lafette der
im Gattungsbegriff des Patentanspruches 1 vorausgesetzten Art ganz erheblich zu
verbessern, umzugestalten und weiterzuentwickeln. Insbesondere wird angestrebt,
erheblich größere Beschußbereiche, als sie bei den vorbekannten Lafetten, insbesondere
Kugellafetten, möglich sind, zu erreichen, so daß es z. B. bei einem Kampfpanzerfahrzeug
ohne Schwierigkeiten möglich ist, durch Anordnung mehrerer solcher Lafetten an den
Breiten- und/oder Längenbereichen des betreffenden gepanzerten Objektes, insbesondere
eines Panzerfahrzeuges, ein Rundumbeschußfeld zu erzielen.
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Lösung Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 beschriebenen
Merkmale gelöst.
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Einige Vorteile Dadurch, daß bei der erfindungsgemäßen Lafette der
Panzerglasblock kardanisch oder in einem Kreuzgelenk angeordnet ist, kann die mittig
gelagerte Waffe ein Bewegungsfeld in Form eines Rechteckes oder annähernd eines
Rechteckes bestreichen, dessen Flächeninhalt bei gleichen Voraussetzungen erheblich,
z. B. mehr als zweimal größer ist wie bei den zum Stande der Technik zählenden Kugellafetten.
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Außerdem ermöglicht die Erfindung eine Optimierung der Trefferwirkung
durch Verbesserung der Sicht- und Visiermöglichkeiten. Diese Verbesserungen lassen
sich ohne weiteres dadurch erreichen, daß der Kugelkörper selbst als Glasblock ausgeführt
wird, in dem fest die Waffenaufnahme mittig eingebettet ist. Mit dieser immer rechtwinkligen
Lagerung der Waffe zum Glasblock-Kugelkörper liegt gleichzeitig
die
Waffenvisierlinie in jeder Schießlage immer im rechten Winkel zum Panzerglasblock.
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Geht man davon aus, daß in einem Fahrzeug in jeder Seitenwand eine
und in der Heckwand eine dritte Lafette untergebracht sind, dann müssen diese, um
ein lückenloses, horizontales Beschußfeld zu gewährleisten, je einen horizontalen
Schwenkbereich mit einem Mindestwinkel von 90 Grad (2 x 45 Grad) haben und je ein
rechteckförmiges oder annähernd rechteckförmiges Beschußfeld aufweisen. Der horizontale
Verteidigungsbereich würde somit einen Kreissektor von über 270 Grad erreichen.
Dieser große Beschußsektor läßt sich mit drei Lafetten gemäß der Erfindung ohne
Schwierigkeiten erreichen. Wird auch noch im vorderen Bereich eine Lafette angeordnet,
so ergibt sich ein Rundumbeschußfeld.
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Die horizontale Lagerung des Panzerglasblock-Kugelkörpers kann so
gestaltet sein, daß die Rückstoßkräfte beim Schießen von den Lagerungen des Panzerglaskörpers
aufgenommen werden.
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Schwenkt man den Kugel körper um einen Winkel von genau 90 Grad, den
man natürlich nur ohne eingesetzte Waffe erreichen kann, dann läßt sich der Panzerglas-Kugelkörper
ohne weitere Maßnahmen aus der Lagerung ins Fahrzeuginnere ziehen. Genauso kann
entgegengesetzt ein anderer Kugelkörper mit einer anderen Waffenaufnahme schnell
in den Kugelkäfig eingesetzt werden. So kann auch ein Kugelkörper eingesetzt werden,
der anstatt einer Waffenaufnahme im unteren Bereich des Panzerglaskörpers eine Öffnung
hat, durch die die Waffe in voller Lauflänge eingeschoben werden kann. Mit einem
solchen Panzerglaskugelkörper kann man Beschußwinkel in den horizontalen und vertikalen
Bereichen erzielen, die noch erheblich über den normalerweise angegebenen Werten
liegen. Zum Beispiel läßt sich ein Panzerglaskörper mit der darin angeordneten Waffe
in vertikaler Ebene, also nach oben und unten um mindestens je 30 Grad, von der
Mittellage ausgehend, verschwenken, so daß sich in vertikaler Ebene mindestens ein
Beschußwinkel von 60 Grad ergibt, während in horizontaler Ebene sich der Panzerglaskörper
mit der in der Aufnahme befindlichen Waffe z. B. um je 46 Grad, von einer Mittellage
ausgehend, also um insgesamt 92 Grad, verschwenken läßt.
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Veitere Ausfuhrungsforeen Bei Ausgestaltung gemäß Patentanspruch
2 ergibt sich eine konstruktiv einfache, aber sehr robuste Konstruktion, bei welcher
sich die Waffenaufnahme mit der eingezurrten Waffe leicht und damit sehr schnell
bewegen, also auf die Ziele einrichten läßt.
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Bei der Ausführungsform nach Patentanspruch 3 wird ein kugelförmiger
Rahmen vertikal so angelenkt, daß sich im Drehpunkt gleichzeitig die Aufnahme für
die Waffe befindet. Dadurch lassen sich die Waffenrückstoßkräfte günstig über die
Lagerungen aufnehmen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform ist in Patentanspruch 4
beschrieben. Hierbei bewegt sich der rechteckige Rahmen in horizontaler Richtung
um eine Achse, die ebenfalls den Mittelpunkt der Waffenlagerung schneidet.
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Der mittig vertikal gelagerte, kugelförmige Rahmen bilden zusammen
mit den horizontal beweglich gelagerten, rechteckigen Rahmen ein besonders robustes
Kradangelenk, das die Lafette bildet. Mit dem horizontal beweglichen Rechteckrahmen
und vertikal beweglichen Kugelkörper kann die mittig gelagerte Waffe ein Bewegungsfeld
in Form eines Rechteckes oder annähernd eines Rechteckes bestreichen.
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Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform nach Patentanspruch
5. Dadurch wird die Anzahl von Einzelteilen herabgesetzt, da der Kugelkörper selbst
als Glasblock ausgebildet ist, in dem die Waffenaufnahme mittig eingebettet ist.
Mit dieser immer rechtwinkligen Lagerung der Waffe zum Glasblock-Kugelkörper liegt
gleichzeitig die Waffenvisierlinie in jeder Schießlage immer im rechten Winkel zum
Panzerglasblock.
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Die Ausführungsform nach Patentanspruch 6 ergibt ein großes Beschußfeld.
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Die Ausführungsform nach Patentanspruch 7 ermöglicht einen problemlosen
Austausch des Panzerglaskörpers mit der Waffenaufnahmc, sei es zum Zwecke der Wartung,
oder aber um anders ausgebildete Panzerglasblöcke, z. B. mit einer zentrischen oder
annähernd zentrischen Öffnung in das Kradangelenk bzw. in das Kreuzgelenk einzusetzen,
durch die die Waffe mit voller Lauflänge hindurchgeschoben werden kann.
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In Patentanspruch 8 sind weitere vorteilhafte Ausführungsformen beschrieben.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an mehreren Ausführungsbeispielen
- teils schematisch - veranschaulicht. Es zeigen:
Fig. 1 Einen Längsschnitt
durch eine Gelenklafette gemäß der Erfindung, und zwar ohne Abdeckklappe und den
dazugehörigen Zurrungsteilen, wobei die eingezeichneten Winkel die Höhenrichtbereiche
des Kugelkörpers mit Waffenaufnahme darstellen, während die Gelenklafette in einer
schrägstehenden Panzerwand gelagert ist; Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II
- II der Fig.
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1, ebenfalls ohne Abdeckklappe und den dazugehörigen Anlenk- und
Abdichtungsteilen, wobei die eingezeichneten Winkel die Seitenrichtbereiche des
Kugelkäfigs mit dem im Kugelkäfig gelagerten Kugelkörper mit Waffenaufnahme darstellen;
Fig. 3 eine Außenansicht auf eine Hälfte einer Gelenklafette gemäß Fig. 1 oder Fig.
2, allerdings ohne Abdeckklappe und ohne dazugehörigen Zurrungs-und Anlenkungsteilen;
Fig. 4 einen Blick auf die andere Hälfte der Gelenklafette zu Fig. 3, ebenfalls
von außen, allerdings mit einer Abdeckklappe in gezurrter Stellung; Fig. 5 einen
Längsschnitt entsprechend Fig. 1 durch eine Gelenklafette, allerdings mit Abdeckklappe
und den dazugehörigen Zurrungsteilen, Abdichtungen, Anlenkung und Betätigungshebel;
Fig. 6 eine Draufsicht auf die aus Fig. 5 ersichtliche Gelenklafette, und zwar mit
Abdeckklappe, Anlenkung und Zurrungsteilen; Fig. 7 einen Längsschnitt durch einen
Kugelkörper mit einem Waffendurchbruch zum Durchstecken einer Langlaufwaffe; Fig.
8 eine Außenansicht des aus Fig. 7 ersichtlichen Kugelkörpers; Figuren 9 bis 10
verschiedene mögliche Beschußwinkel und Beschußfelder bei vorbekannten Kugellafetten
und Figuren 12 bis 14 im Vergleich zu den Figuren 9 bis 11 die bei erfindungnsgemß
ausgestalteten Gelenklafetten z. B.
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erzielbaren Beschußwinkel und Beschußfelder, und zwar mit eingesetztem
Kugelkörper und Waffenaufnahme, wobei bei einem eingesetzten
Kugelkörper
mit Waffendurchbruch sich die dargestellten Beschußwinkel und Beschußfelder entsprechend
vergrößern.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in Anwendung auf eine Gelenklafette
veranschaulicht, die sich mit besonderem Vorteil in gepanzerten Fahrzeugen verwenden
läßt.
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Das Bezugszeichen 1 bezeichnet eine Panzerwandung oder eine Aufnahmeplatte
für die Gelenklafette, während 2 ein Aufnahmerahmen für einen Kugelkäfig 3 darstellt.
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Dieser Ausnahmerahmen 2 ist bei der dargestellten Ausführungsform
materialmäßig einstückig mit der Panzerwandung 1 ausgebildet. Stattdessen kann der
Aufnahmerahmen 2 in anderen Fällen aber auch ein separates Teil sein, das z. B.
mit einem anderen Wandungsteil, z. B. der Wandung des gepanzerten Objekts, in geeigneter
Weise verbunden ist, so daß im letzteren Falle der Aufnahmerahmen 2 mit den übrigen
Teilen der Gelenklafette ein insgesamt beweglicher, einheitlicher Bauteil bilden
würde, der sich gewissermaßen als einheitlicher Block handhaben läßt.
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Mit dem Bezugszeichen 4 sind zwei Lagerzapfen bezeichnet, die koaxial
zueinander angeordnet sind und bei den dargestellten Ausführungsformen in einer
vertikalen Ebene liegen.
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Zentrisch im Kugelkäfig 3 ist ein Kugelkörper 5 vorgesehen, der durch
zwei koaxial zueinander angeordnete, diametral einander gegenüberliegende Lagerzapfen
6, die um 90 Grad zu den Lagerzapfen 4 versetzt angeordnet sind, in vertikaler Ebene
schwenkbeweglich, während die Lagerzapfen 4 eine Verschwenkung des Kugelkörpers
5 in horizontaler Ebene gestatten. Deutlich lassen insbesondere die Figuren 1 und
2 erkennen, daß die vertikale Verschwenkbarkeit des Kugelkörpers 5 - von einer gedachten
Mittellinie ausgehend - bei den dargestellten Ausführungsformen nach beiden Seiten
je 30 Grad, also zusammen 60 Grad beträgt, während die horizontale Verschwenkbarkeit
des Kugelkörpers 5, von der gleichen Mittellinie ausgehend, nach jeder Seite bei
allen dargestellten Ausführungsformen 46 Grad, also zusammen 92 Grad (Fig. 2), beträgt.
Die Winkelangaben beziehen sich immer auf den möglichen Verschwenkbereich mit eingesetzter
Handfeuerwaffe, die in der Zeichnung nicht dargestellt ist.
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In dem Kugelkörper 5 ist ein Panzerglasblock 7 eingeklebt.
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Die Klebnaht ist mit dem Bezugszeichen 8 bezeichnet.
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Der Kugelkörper 5 kann auch materialmäßig einstückig mit dem Panzerglasblock
7 ausgebildet sein, was bedeutet, daß das Panzerglas selbst an seiner Peripherie
entsprechend kugelförmig geformt ist, so daß der Kugelkörper 5, der ebenso wie der
Aufnahmerahmen 2, der Kugelkäfig 3, die Lagerzapfen 4 und 6 aus einem metallischen
Werkstoff besteht, aus Panzerglas bestehen kann.
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Koaxial zur Längsachse des Panzerglasblockes 7 ist eine Waffenaufnahme
9 angeordnet, in der sich durch einen geeigneten Verschluß, z. B. durch einen Bajonettverschluß,
die nicht dargestellte Handfeuerwaffe schnell lösbar arretieren läßt. Dabei bezeichnet
das Bezugszeichen 10 eine Klebschicht, durch die die Aufnahme 9 in dem Panzerglasblock
7 eingeklebt ist.
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Deutlich läßt die Fig. 5 erkennen, daß an der Außenseite der Gelenklafette
eine Abdeckklappe 11 schwenkbeweglich angeordnet ist, die vom Innenraum des gepanzerten
Objekts aus durch einen Betätigungshebel 12 entweder in die aus Fig. 5 ersichtliche
Schließlage oder in eine um mehr als 90 Grad oder annähernd um 90 Grad dazu verlaufende
geöffnete Lage geschwenkt werden kann, so daß der Beobachtungsbereich nicht gestört
wird.
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Das Bezugszeichen 13 bezeichnet einen Schließbolzen, mit dem sich
die Abdeckklappe 11 - wie in Fig. 5 dargestellt -vom Innenraum des gepanzerten Objektes
aus verriegeln läßt, so daß sie von außen aus nicht unbeabsichtigt heruntergeschwenkt
werden kann.
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Die Abdeckklappe 11 ist durch eine Randabdichtung 14, die - was aus
der Zeichnung allerdings nicht hervorgeht -rundumlaufend ausgebildet ist, ABC-dicht
an ihrem oberen Randbereich gegenüber der Gelenklafette zu verschließen, während
durch eine weitere, innen gelegene Sichtschlitzabdichtung 15 die Abdeckklappe 11
im Bereich des Kugelkörpers 5 ABC-dicht verschlossen wird.
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Mit 16 ist die Anlenkung der Abdeckklappe 11 bezeichnet, die bei den
dargestellten Ausführungsformen durch zwei mit Abstand sowie koaxial zueinander
angeordnete Bolzen in Lagern (Fig. 6) erreicht wird.
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Schwenkt man den Kugelkörper 5 bei den aus den Figuren 1 bis 6 ersichtlichen
Ausführungsformen um einen Winkel von genau 90 Grad ohne eingesetzter Waffe, dann
läßt sich dieser Kugelkörper 5 mit dem Panzerglasblock 7 und der Waffenaufnahme
9 als einheitliches Bauteil ohne weitere Maßnahmen aus dem Kugelkäfig 3 in das Fahrzeuginnere
herausziehen. Genauso kann entgegengesetzt ein anderer Kugelkörper 5 mit eingesetztem
Panzerglasblock 7 und Waffenaufnahme 9 oder auch ohne eine Waffenaufnahme 9 in den
Kugelkäfig 3 eingesetzt werden. Zu diesem Zweck kann der Kugelkäfig 5 einen Schlitz
aufweisen, durch den sich das beschriebene Bauteil nach Verschwenken um 90 Grad
herausziehen bzw. auch wieder in den Kugelkäfig 3 einschieben und dann verschwenken
läßt. Zum Beispiel kann auch ein Kugelkörper 5 mit Panzerglasblock 7 und Waffendurchbruch
17 in den Kugelkäfig 3 eingesetzt werden, wie er aus den Figuren 7 und 8 ersichtlich
ist. Der Waffendurchbruch 17 ist bei dieser Ausführungsform als Durchbruch großen
Querschnittes ausgebildet, in den eine geeignete Auflage 18 durch eine Klebeschicht
19 eingeklebt ist. Durch diesen Waffendurchbruch 17 läßt sich z. B.
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eine Handfeuerwaffe mit gesamter Lauflänge hindurchschieben, so daß
sich ein noch größeres Beschußfeld als bei den vorbeschriebenen Ausführungsformen
erreichen läßt.
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Stellt man gemäß Fig. 9 bis 11 ein Panzerfahrzeug 20 im Abstand von
3,5 m von einer senkrechten Wand 21 auf, so läßt sich bei vorbekannten Kugellafetten
bei einem Schwenkwinkel von insgesamt 30 Grad die Fläche F1 beschießen, die bei
den angenommenen Verhältnissen einen Flächeninhalt von 2,8 m2 aufweist.
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Würde man den Schwenkwinkel auf insgesamt 60 Grad bei solchen Kugellafetten
vergrößern, so würde man die Fläche F2 erzielen, die um 12,8 m2 gegenüber der Fläche
F1 größer ist. Deutlich ist bei der Draufsicht aus Fig.
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10 und 11 erkennbar, wie große Bereiche bei solchen Kugellafetten
nicht beschossen werden können.
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Gleiche Verhältnisse vorausgesetzt, ergeben sich bei einer Gelenklafette
gemäß der Erfindung die aus den Figuren 12 bis 14 ersichtlichen Verhältnisse. Das
bedeutet, daß die Waffenaufnahme 9 mit eingesetzter Waffe bei Ausführungsformen
nach den Figuren 1 bis 6 in vertikaler Richtung um insgesamt 60 Grad verschwenkbar
ist, wobei angenommen werden soll, daß sich die horizontale Längsachse der Gelenklafette
1,8 m vom Erdboden entfernt befindet (Fig.
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2).
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In horizontaler Richtung ist dann diese Gelenklafette um insgesamt
92 Grad verschwenkbar (Fig. 13), wodurch sich auf der Wand 21 das in Fig. 14 strichpunktiert
dargestellte, annähernd rechteckförmige, etwa im mittleren Längenbereich 3,80 m
hohe Feld mit dem Flächeninhalt F3 von 27,4 m2 beschießen lassen würde.
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Wie die Fig. 14 deutlich erkennen läßt, kann bei diesen angenommenen
Verhältnissen die Wand 21 nachzu vollständig beschossen werden. Würde man an beiden
Seiten des Fahrzeuges und an dessen Heck je eine Gelenklafette gemäß der Erfindung
anordnen, so ließen sich bei diesen Ausführungsformen annähernd rechteckförmige
Beschußfelder rund um das Fahrzeug erreichen, die - würde im Frontbereich keine
Gelenklafette angeordnet - zusammen ein Beschußfeld von 3 mal 92 Grad, also 272
Grad, ergeben würden. Würde man dagegen auch im Frontbereich des Panzer fahrzeuges
20 eine Gelenklafette gemäß der Erfindung anordnen, so ließe sich ein Rundumschutz
mit etwa rechteckförmigen Beschußfeldern erzielen, was bedeuten würde, daß sich
eine wesentlich bessere Verteidigungsmöglichkeit für das Panzerfahrzeug aufbauen
lassen könnte, als bei den Kugellafetten wie sie Stand der Technik bilden.
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Die Waffenaufnahme 9 kann neben der Funktion, die Waffe aufzunehmen,
zusätzlich auch Befestigungselement für eine Lichtquelle, für einen Laser oder für
einen Infrarotscheinwerfer sein. Lichtquelle, Laser oder Infrarotscheinwerfer werden
mit der Waffe bewegt. Außerdem ist es möglich, die Waffenaufnahme 9 so auszugestalten
und anzuordnen, daß an ihre neben der Lichtquelle oder dergleichen eine Kamera befestigt
und mitbewegt werden kann, die die Handlung am Tatort in Bild und/oder Ton festhält.
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Außerdem ist es möglich, hier eine Fernsehkamera zu befestigen, wobei
Spezial-Richtmikrofone eingesetzt werden können.
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Die Gelenklafette ermöglicht besonders den Einsatz von Waffen mit
Zielgeräten für Tag- und Nachteinsatz als Infrarotzielgerät, und zwar passiv oder
aktiv.
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Des weiteren ist es möglich, in die Waffenaufnahme 9 einen geeigneten
Anschluß für eine Gasquelle, z. B. für einen Tränengasquelle, einzuführen und hier
gasdicht zu verschließen, so daß die Bedienungsperson geschützt aus dem Innern des
Panzerfahrzeuges den Tränengasstrahl nach außen gezielt bewegen kann.
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Des weiteren ist es möglich, einen Kugelkörper 5 einzusetzen, der
anstatt der Waffenaufnahme 9 eine ebenfalls zentrisch eingebettetes Rohrstück aufweist,
an welches eine Flüssigkeitssprühanlage mit z. B. Tränengas oder Farbstoffen über
eine Schnellkupplung angeschlossen werden kann.
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Schließlich ist es denkbar, in einer größeren Ausführung eine solche
Gelenklafette als ein Instrument auszubilden, das eingesetzt werden kann in Fahrzeugen,
die als ABC-Spürfahrzeuge eingesetzt werden. Zum Beispiel kann über eine durch den
Kugelkörper 5 nach außen führende Sonde Radioaktivität gemessen werden.
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Die in der Beschreibung und in den Patentansprüchen beschriebenen
und in der Zeichnung dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebigen
Kombinationen für die Erfindung wesentlich sein.
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Bezugszeichenliste 1 Panzerutandung oder Aufnahmeplatte für die Gelenklafette
2 Aufnahmerahmen für den Kugelkäfig 3 Kugelkäfig 4 Lagerzapfen für Kugelkäfig 5
Kugel körper mit Waffenaufnahme 6 Lagerzapfen für Kugelkörper 7 Panzerglasblock
8 Klebschicht für Verbindung Kugelkörper/Panzerglasblock 9 Waffenaufnahme 10 Kleber
für Verbindung Panzerglasblock/Waffenaufnahme 11 Abdeckklappe als Zurrung der Gelenklafette
12 Betätigungshebel für Abdeckklappe 13 Schließbolzen der Abdeckklappe 14 Randabdichtung
der Abdeckklappe 15 Sichtschlitzdichtung der Abdeckklappe 16 Anlenkung der Abdeckklappe
17 Kugelkörper mit Waffendurchbruch 18 Auflage 19 Klebschicht 20 Panzer fahrzeug
21 zu beschießende Wand F1 Beschußfeld F2 F3
L e e r s e i t e