DE3101300A1 - Rakelvorrichtung - Google Patents
RakelvorrichtungInfo
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- B41F9/00—Rotary intaglio printing presses
- B41F9/06—Details
- B41F9/08—Wiping mechanisms
- B41F9/10—Doctors, scrapers, or like devices
- B41F9/1036—Clamping and adjusting devices
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Description
Windmöller & Hölscher, 4540 Lengerich
Rake!vorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Rakelvorrichtung mit einem an einen Formzylinder anstellbaren und in einem Rakelhalter
festgelegten Rakelmesser, das mit Einrichtungen zur Einstellung seines über seine Länge unterschiedlich veränderbaren
Andrucks versehen ist.
Bei einer aus der DE-PS 11 42 877 bekannten Rakelvorrichtung dieser Art ist eine Reihe von sich mit ihren vorderen Enden
unmittelbar auf das Rakelmesser abstützenden Spindeln vorgesehen, die in drehbar gelagerten Ringen axial verschieblich,
aber undrehbar geführt sind, wobei zur Verdrehung der Spindeln durch eine Fernsteuerung um Umlenkrollen umlaufende
endlose Bänder vorgesehen sind, die durch magnetisch oder
pneumatisch gesteuerte Andruckrollen zur reibschlüssigen Mitnahme
der Ringe gegen deren Mäntel andrückbar sind und wobei die Spindeln zur Handbetätigung an ihren rückwärtigen 3nden
Betätigungsknöpfe tragen. Die bekannte Vorrichtung weist nicht nur einen komplizierten Aufbau auf, sie ist auch schwierig und
schlecht reproduzierbar zu handhaben und gestattet keine genügend feinfühlige Einstellung der das Rakelmesser mit unterschiedlichem
Druck beaufschlagenden Andrückmittel.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Rakelvorrichte _, der
eingangs angegebenen Art zu schaffen, die bei einfachem Aufbau und leichter Handhabungsmöglichkeit in erforderlichenfalls
auch reproduzierbarer Weise die Einstellung unterschiedlicher Andrückkräfte über die Länge des Rakelmessers gestattet.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Halterung des Rakelmessers mit einem zu diesem parallel verlaufenden
Träger durch mindestens eine Blattfeder schwenkbar verbunden ist, daß auf dem Träger in einer Reihe mehrere Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheiten
angeordnet sind, deren Kolbenstangen an den Träger oder an einen mit diesem verbundenen
Teil angestellt sind, daß die Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheiten mit einem Druckmittel mit einem einstellbaren Grunddruck
gespeist sind und daß jeder der Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheiten ein getrennt einstellbares Feinregelventil zugeordnet
ist, über das sich durch Einspeisen von zusätzlichem Druckmittel dem Grunddruck ein zusätzlicher Druck überlagern läßt. Die in der
erfindungsgemäßen Kombination verwendete, aus Blattfedern bestehende schwenkbare Lagerung der Halterung des Rakelmessers
ermöglicht eine flexible Anpassung des Rakelmessers an den Formzylinder, da unerwünschte Verspannungen in formsteifen
Lagern, die durch die Flexibilität des Rakelmessers ausgeglichen werden müßten, vermieden sind. Die im Abstand über die Länge
der Halterung des Rakelmessers verteilten Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheiten
beaufschlagen zunächst einmal die Halterung mit gleichgroßen Andrückkräften, die jedoch durch das Feinregelventil
in der gewünschten Weise abschnittweise über die Länge des Rakelmessers varriert werden können. Die abschnittweise
Feineinstellung kann von Hand durch eine Fernsteuerung oder aber auch nach einem vorgegebenen Programm automatisch gesteuert
werden. Schließlich kann die Andrückkraft des Rakelmessers an den Formzylinder durch geeignete Wandler gemessen und die
Feinregelventile entsprechend den Meßwerten gesteuert werden. Als Druckmittel kann vorzugsweise Luft, aber auch Hydraulikflüssigkeit
verwendet werden.
Die Lagerung einer Halterung für ein Rakelmesser auf Blattfedern ist an sich aus der DE-AS 19 64 118 bekannt. Diese bekannte
Lagerung ist aber keine Schwenklagerung, sondern sie dient lediglich der reibungsfreien Abstützung der Halterung senkrecht
zur Rakelbewegung, wobei die Halterung an ihrer Rückseite in Richtung der Rakelbewegung auf eine Druckmeßeinrichtung abgestützt
ist, die am Rakelstuhl befestigt ist.
Aus der GB-PS 13 16 105 ist eine wippenartige Lagerung der
Halterung eines Rakelmessers um eine zur Formzylinderachse parallele Achse bekannt, wobei beidseits der Lagerung zwischen
die Halterung und dem diese lagernden Träger aufblasbare flexible Schläuche gelegt sind, durch deren Aufblasen sich der
Andruck des Rakelmessers an dem Formzylinder variieren läßt.
Schließlich ist aus der DE-PS 20 57 689 eine Rakelvorrichtung bekannt, bei der zum An-und Abstellen der Rakeln an den Formzylinder
mit den Rakelträgern verbundene Kolben-Zylinder-Einheiten vorgesehen sind, die Stufenkolben aufweisen, wobei die
größere Kolbenringfläche von einem die An- und Abstellbewegungen
steuernden Druckmittel beaufschlagt und einer kleineren, durch Dichtungen abgeteilten Kolbenfläche unabhängig von der Einrichtungen
zur Steuerung der An- und Abstellbewegungen ein Druckmittel zum gleichzeitigen und gleichmäßigen Nachstellen der
Rakeln zuführbar ist. Ein unterschiedlicher Druck läßt sich mit den beiden zuletzt genannten Rakeleinrichtungen nicht über die
Länge des Rakelmessers ausüben.
In erfinderischer Weiterbildung ist vorgesehen, daß die i.attfeder
an ihrem der Halterung gegenüberliegenden Ende ein Klemmstück trägt, das in eine entsprechende Aufnahm aes Trägers
einsetzbar und in dieser durch eine von mindestens einer Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheit
betätigten Verriegelungseinrichtung festgehalten ist. Zum Wechsel der Rakelhalterung mit dem
Rakelmesser ist es lediglich erforderlich, nach dem Abstellen des Rakelmessers von dem Formzylinder die Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheit
zu betätigen und die Rakelhalterung gegen eine andere auszutauschen. Der Austausch läßt sichbbesonders
schnell und einfach vornehmen, wenn die Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheit gespeist ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
ermöglicht somit nicht nur einen gewünschten unterschiedlichen Andruck des Rakelmessers über dessen Länge, die Halterung mit
dem Rakelmesser läßt sich auch in besonders einfacher und schneller Weise gegen eine neue austauschen, wobei die Andrückverhältnisse
des Rakelmessers einfach reproduzierbar sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch die Rakelvorrichtung entlang der Linie I-I in Fig. 2,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Rakelvorrichtung entlang der Linie II - II in Fig. 3,
Fig. 3 eine Ansicht auf die Rakelvorrichtung in Richtung des Pfeils X in Fig. 1 Und
Fig. 4 einen Pneumatikschaltplan.
An einen Formzylinder 1 ist ein Rakelmesser 2 mit Stützrakel einer Rakel angestellt, das zwischen einem Rakelbalken 3 und
einer Leiste 4 festgehalten wird. Mit der Leiste 4 ist eine Blattfeder 5 verbunden, die senkrecht zum Rakelbalken 3 steht.
Das untere freie Ende der Blattfeder 5, die sich über die gesamte Länge der Rakel erstreckt, ist zwischen zwei Leisten 6
und 7 gleicher Länge eingespannt. Die Leisten 6 und 7 liegen in einer Nut 8 einer Schiene 9, die die gleiche Länge wie die
Rakel aufweist. An der Schiene 9 sind vier Druckmittelzylinder 10 befestigt, auf deren Kolbenstange ein Druckstück 11 mit einer
Keilfläche 12 sitzt. Die Leiste 7 weist einen zur Keilfläche passenden Keilwinkel auf. In Fig. 1 ist der Kolben des Druckmittelzylinders
10 im ausgefahrenen Zustand gezeigt, so daß das Druckstück 11 die Leisten 6, 7 in die der Keilfläche 12 diametral
gegenüberliegende Ecke der Nut 8 drückt. Vor dem Kolben des Druckmittelzylinders 10 ist eine Druckfeder 13 angeordnet,
die den Kolben nach rechts schiebt, wenn der Druck des Druckmittels abgeschaltet wird. Im drucklosen Zustand sind die
Leisten 6, 7 frei, so daß die Rakel aus ihrer Arbeitsposition
mittels der Handgriffe 14 leicht entfernt werden kann. Mit der Schiene 9 ist eine Leiste 15 fest verbunden, die auf dem nicht
dargestellten Rakelträger befestigt ist, mit der auch die rechts und links angeordneten Seitenbleche 15.1 sowie das
Abweisblech 15.2 verbunden sind, und auf der fünf Druckmittelzylinder
16 angeordnet sind, deren Kolbenstange über einen
in einem Führungsstück 17 geführten Druckbolzen 18 auf die
Unterseite des Rakelbalkens 3 wirkt. Durch Beaufschlagen des Druckmittelzylinders 16 mit einem Druckmittel wird eine Kraft
auf den Rakelbalken 3 ausgeübt, die das Rakelmesser 2 unter Verbiegung der Blattfeder 5 gegen den Formzylinder 1 anpreßt.
Diese Anpreßkräfte können in ihrer Größe und Lage frei gewählt werden, so daß beispielsweise die beiden links liegenden Druckmittelzylinder
16 eine starke Kraft und die übrigen ledig ch
eine schwache Kraft ausüben.
Eine Steuerung der Druckmittelzylinder 16 zeigt der Pneumatikschaltplan Fig. 4. Die Steuerung besteht aus fünf Feinregelventilen
21 für jeden der Druckmittelzylinder 16 und aus einem Feinregelventil 22, mit dem ein Giundwert für den Pneumatikdruck
für die Feinregelventile 21 eingestellt wird. Mit einem Steuerschieber 23 kann der Druckmitteldruck zu- und abgeschaltet
werden. Dem Steuerschieber 23 ist ein Schieber 24 vorgeschaltet. Mit diesem wird eine Druckmittelquelle 25 mit einer Leitung
für die Druckmittelzylinder 16 und mit Leitungen27 verbunden, die zu den Druckmittelzylindern 10 führen, über Leitungen 28,
29, 30 werden die Feinregelventile 21 mit Druckmittel versorgt. Durch eine Einstellschraube 31 am Feinregelventil 21 kann ein
Druck eingestellt werden, der über Leitungen 32 den Druckmittelzylindern
16 zugeführt wird. Durch das Feinregelventil 22 wird
über Leitungen 33, 34, 35 Druckmittel in die Feinregelventile
21 eingespeist, der sich dem Druck in den Leitungen 32 überlagert. Durch das Feinregelventil 22 wird also ein Grunddruck
vorgewählt, der mittels der Stellschrauben 31 für jeden einzelnen Druckmittelzylinder 16 nach oben verändert werden kann.
Dadurch läßt sich die Kraft des RakeIs abschnittsweise beliebig verstellen.
Beim Wechseln des Rakelmessers wird zunächst mit Schieber 23 das Messer abgestellt und dann mit Schieber 24 die Verriegelung
gelöst. Nach dem Austauschen und erneutem Anstellen des Messers stellen sich die alten Andrückverhältnisse wieder ein.
Claims (4)
1. Rakelvorrichtung mit einem an einem Formzylinder anstellbaren
und in einem Rakelhalter festgelegten Rakelmesser, das mit Einrichtungen zur Einstellung seines über seine
Länge unterschiedlich veränderbaren Andrucks versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (3, 4) des
Rakelmessers (2) mit einem zu diesem parallel verlaufenden Träger (15) durch mindestens eine Blattfeder (5) schwenkbar
verbunden ist, daß auf dem Träger (15) in einer Reihe mehrere Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheiten (16) angeordnet
sind, deren Kolbenstangen unmittelbar oder mittelbar über Druckbolzen (18) an die Halterung (3,4) oder
an einen mit dieser verbundenen Teil angestellt sind, daß die Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheiten (16) mit einem
Druckmittel mit einem einstellbaren Grunddruck gespeist sind und daß jeder der Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheiten
(16) ein getrennt einstellbares Feinregelventil (2T)
zugeordnet ist/ über das sich durch Einspeisen von zusätzlichem
Druckmittel dem Grunddruck ein zusätzlicher Druck überlagern läßt.
2. Rakelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Blattfeder (5) etwa rechtwinkelig zu dem Rakelmesser (2) an der Halterung (3, 4) befestigt ist und daf
sich die Kolbenstangen oder Druckbolzen (18) auf eine ^e
Befestigung der Blattfeder (5) an der Halterung üb_rkragende, Hebel bildende Leiste abstützen.
3. Rakelvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Blattfeder ar ihrem der Halterung (3,4) gegenüberliegenden Ende ein Klemmstück (6) trägt, das in
eine entsprechende Aufnahme (8) des Trägers (9,15) einsetzbar
und in dieser durch eine von mindestens einer Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheit
(10) betätigte Verriegelungseinrichtung (11, 12) festgehalten ist.
4. Rakelvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheit (10) der Verriegelungseinrichtung
von derselben Druckmittelleitung (26) wie die das Rakelmesser (2) andrückenden Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheiten
(16) gespeist ist.
Priority Applications (3)
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