<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung bezieht sich auf eine Streichrakel, die ein in einem Halter eingespanntes Rakelblatt aufweist, wobei der Rakelhalter unter der Wirkung einer gegen die Arbeitsfläche gerichteten Kraft in einer insbesondere senkrecht zur Arbeitsfläche verlaufenden Führung, gegen Verschwenken gesichert, verschiebbar ist.
In der AT-PS Nr. 287748 ist eine Streichrakel beschrieben, bei der ein Rakelblatt drehsicher eingespannt ist. Dies hat den Zweck, den Anstellwinkel der Rakel konstant zu halten, was deshalb notwendig ist, da die mit einer derartigen Einrichtung erzielte Wirkung sehr stark von diesem Winkel abhängt. Beim Siebdruck geht man beispielsweise von der Annahme aus, dass die Auftragsmenge in erster
Näherung überhaupt nur vom Winkel zwischen Rakelblatt und Schablone abhänge. Dass das Rakelblatt der
Wirkung einer gegen die Arbeitsfläche gerichteten Kraft ausgesetzt wird, hat den Zweck, einen
Anpressdruck zu erzeugen, von dem beim Siebdruck insbesondere die Eindringtiefe der aufgetragenen
Farbe abhängt. Um die Eindringtiefe verändern zu können, wird zweckmässigerweise der Anpressdruck veränderlich gemacht.
Bei der bekannten Streichrakel werden die gewünschte drehsichere Lagerung und der veränderliche Anpressdruck in der Weise erzielt, indem die der Arbeitskante des Rakelblattes gegenüberliegende Seite desselben an einem leistenförmigen Rakelhalter befestigt ist, der in einem quer zur Arbeitsrichtung verlaufenden Balken geführt ist. Innerhalb des Balkens ist ein Blähkörper angeordnet, der sich einerseits am Balken und anderseits am Rakelhalter abstützt und unabhängig von allfälligen Durchbiegungen des Rakelbalkens entlang der ganzen Arbeitsbreite einen gleichmässigen
Anpressdruck erzeugt.
Die Erfindung geht von der grundlegenden Erkenntnis aus, dass bei bekannten Einrichtungen der geschilderten Art die bei Abweichungen von der gewählten Berührungslinie zwischen Rakelkante und
Arbeitsfläche sowie von der gewählten Neigung des Rakelblattes auftretenden Führungskräfte viel zu gross sind, was zur Folge hat, dass geringfügige Fehler bei der Montage des Rakelträgers oder geringfügige
Abweichungen der Arbeitsfläche von der Idealform zu Zerstörungen führen. Insbesondere kommt es bei
Verwendung der Einrichtung im Siebdruck im Laufe der Zeit zu Beschädigungen der verwendeten
Schablonen.
Eine mechanisch anpressbare, unverschiebbar gelagerte Streichrakel mit biegsamem Rakelblatt ist in der FR-PS Nr. 2. 223. 192 beschrieben. Auch hier treffen die oben genannten Nachteile zu.
Aus der AT-PS Nr. 303661 bzw. der FR-PS Nr. 2. 227. 954 sind weiters Streichrakeln bekannt, bei denen ein elastisches Rakelblatt durch einen magnetisch anziehbaren Stab angepresst wird. Dieser Stab ist am freien Ende des Rakelblattes angeordnet. Die oben beschriebenen Unregelmässigkeiten der Arbeitsfläche bzw. Fehler bei der Montage des Rakelblattes können daher durch das im Bereich des magnetisierbaren
Stabes versteifte Rakelblatt nicht ausgeglichen werden.
Die magnetische Anpressung bei Rakeleinrichtungen ist beispielsweise auch aus der AT-PS Nr. 311914 bekannt, in der eine durch magnetisierbare Stäbe abgedichtete Kammerrakel mit durch hydrostatischen Druck bewirktem Auftrag dargestellt ist.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine Streichrakel vorzuschlagen, welche geeignet ist, die insbesondere an Siebdruckschablonen nach längerem Gebrauch auftretenden Verschleisserscheinungen und daraus sich ergebende Auftragsfehler zu verringern bzw. zu vermeiden.
Erfindungsgemäss ist hiezu vorgesehen, dass das Rakelblatt in an sich bekannter Weise biegsam ausgebildet und innerhalb des Halters um einen zylindrischen, magnetisierbaren Stab herumgelegt ist und dass in ebenfalls an sich bekannter Weise unter der Arbeitsfläche mindestens ein Magnet zum Zusammenwirken mit dem Stab vorgesehen ist.
Die Einleitung der zum Anpressen der Rakelkante gegen die Arbeitsfläche dienenden Kraft erfolgt hier so nahe wie nur möglich an der Rakelkante einerseits und am Rakelhalter anderseits, wodurch weder auf das Rakelblatt noch auf den Rakelhalter vermeidbare Drehmomente ausgeübt werden. Dadurch, dass das biegsam ausgebildete Rakelblatt unter einem Winkel zur Führung verläuft, können Unregelmässigkeiten der Arbeitsfläche bzw. Ungenauigkeiten in der Montage durch das Rakelblatt selbst ausgeglichen werden.
Bei der erfindungsgemässen Anordnung wird also zwar durchaus der Anstellwinkel des Rakelblattes durch Wahl der Neigung der Führung des Rakelhalters und durch Einstellung der magnetischen Anpresskraft vorgegeben, doch erlaubt die vorgesehene Anordnung die selbsttätige Anpassung des Rakelblattes an die tatsächlich gegebenen Verhältnisse.
<Desc/Clms Page number 2>
Die der Erfindung zugrundeliegende überraschende Feststellung liegt dabei darin, dass die auftretenden Änderungen des Anstellwinkels praktisch bedeutungslos sind im Vergleich zu den nachteiligen Wirkungen, die bei den bisherigen Halterungen dadurch aufgetreten sind, dass dem Wunsch nach Konstanthaltung des Anstellwinkels alle andern Überlegungen hintangestellt wurden.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anschliessend an Hand der Zeichnung erläutert, welche einen Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in vereinfachter Darstellung zeigt.
Dargestellt ist eine Rundschablonen-Siebdruckeinrichtung, bei der in bekannter Art Farbe durch eine
EMI2.1
Magnete erzeugt, die in einem quer zur Laufrichtung des Drucktuches --10-- verlaufenden Magnetbalken --11-- angeordnet sind. Das von den Magneten erzeugte Feld wirkt auf den als Rohr ausgebildeten Anpressstab --4-- aus magnetisierbarem Material, der wieder das Rakelblatt--2--belastet.
Die Anpressung des Rakelblattes --2-- gegen die Innenseite der Rundschablone --12-- geht wie folgt vor sich :
Das Rakelblatt --2-- ist in einen Rakelhalter --1-- eingespannt, der im wesentlichen aus einem Profilteil --16-- und dem Stab --4-- besteht. Die Einspannung erfolgt dabei mittels einer Schraube --14--, die über einen Klemmteil --15-- einen Rand des Rakelblattes --2-- gegen die Innenseite des Profilteiles
EMI2.2
drückt.verschiebbar. Diese Führung besteht im vorliegenden Fall aus zwei durch eine Schraube --7-verbundenen Profilen, die am Farbzuführungsrohr --8-- festgeklemmt sind.
Eine Schrägstellung der Führung --3-- kann dabei am einfachsten durch Verdrehen des Farbrohres --8-- oder aber auch durch Festklemmen in schräger Lage erreicht werden.
Zwischen dem Stab --4-- und der Innenseite der Rundschablone --12-- befindet sich bei der dargestellten Einrichtung nur ein äusserst geringer Zwischenraum, in welchen der freie Rand --2'-- des Rakelblattes-2-- ragt. Dadurch wird erreicht, dass die magnetische Anpressung möglichst ohne Umweg über den Rakelhalter-l-und die Führung --3-- zur wirkenden Kante des Rakelblattes --2-- gelangt.
Durch die dargestellte Art der Befestigung des Rakelblattes --2-- am Rakelhalter --1-- ist nicht nur eine rasche Auswechslung des Rakelblattes --2-- gegen ein anderes mit anderer Stärke oder Breite möglich, sondern es kann auch ein-und dasselbe Rakelblatt --2-- mit verschieden weit vorstehendem Rand --2'-- festgeklemmt werden.
Die gleiche Wirkung lässt sich erzielen, wenn das Rakelblatt --2-- unmittelbar am rohrförmigen Stab - befestigt wird. In diesem Fall erfolgt die Änderung der Breite des freien Randes --2'-- einfach durch Verdrehen des Stabes --4--.