DE1502706B2 - Blechbearbeitungsmaschine, insbesondere tafelschere - Google Patents
Blechbearbeitungsmaschine, insbesondere tafelschereInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Blechbearbeitungsmaschine, insbesondere Tafelschere, bei
der mindestens ein Messerbalken in der Lotrechten bewegbar ist, mit mindestens einem vorzugsweise
mittels eines feststellbaren Schlittens der zur Bewegungsebene der Schere entlang einer Meßskala
verschiebbaren vorderen Anschlag, wobei der Schlitten gegebenenfalls zweiteilig ausgebildet ist und
die beiden Teile über eine Feineinstellschraube miteinander verbunden sind.
Durch die französische Patentschrift 1 382 280 ist eine Tafelblechschere bekannt, mit der das zu
schneidende Blech gegen einen vorderen Anschlag geschoben wird, durch den die Breite des abzuschneidenden
Teils mittels einer Grob- und Feineinstellung genau einstellbar ist. Die beim Abtrennen
auftretenden Schnittkräfte nehmen aber einen derart hohen Wert an, daß infolge der über das abzuscherende
Blech auftretenden resultierenden Kräfte ein Auseinanderrücken der Messerbalken verursacht
wird. Nach dem Schnitt rücken die Messerbalken wieder aneinander, so daß beim Hochgehen des in
der Lotrechten bewegten Messerbalkens dieser entlang der Schnittkante des abgeschnittenen Bleches
rutscht. Infolge der durch das Zusammenrücken der Messerbalken auftretenden resultierenden Kräfte
wird bei der bekannten Tafelschere die Schnittkante ίο des abgeschnittenen Bleches beschädigt, das während
des Hochgehens des in der Lotrechten bewegten Messerbalkens durch Niederhalter gegenüber dem
Arbeitstisch angepreßt ist. Dadurch wird eine anschließende Feinbearbeitung des abgeschnittenen
Blechteils erforderlich, wenn enge Blechtoleranzen eingehalten werden müssen. Aber nicht allein an der
Schnittkante des abgeschnittenen Bleches, sondern auch an dem Messerbalken selbst treten Beschädigungen
auf, die unter anderem zu einem vorzeitigen Stumpfwerden der Schneidkante führen.
Wenn aber der Schere zugeordnete Niederhalter vor oder mindestens zugleich mit dem in der Lotrechten
bewegten Messerbalken hochgehen, wirken sich die durch das Zusammenrücken der Messerbalken
auftretenden resultierenden Kräfte unmittelbar auf die Anschläge aus, die sich gegenüber dem
maschinenfesten Teil verschieben und nachgestellt werden müsen. Bei entsprechend den auftretenden
Kräften erfolgter Dimensionierung der Verankerung der Anschläge bleibt nach wie vor die Beschädigung
sowohl der geschnittenen Kanten der Bleche als auch der Schneidkanten der Messerbalken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Blechbearbeitungsmaschine der eingangs genannten
Gattung so zu verbessern, daß die Schnittkanten der Bleche einwandfrei bleiben, daß die Standzeit der
Messerbalken verlängert wird und die Anschläge ohne Nachjustierung die einmal eingestellte Einstellung
behalten.
Die Lösung der Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß der Anschlag gegen die Kraft mindestens
einer sich an dem Schlitten abstützenden Feder quer zur Bewegungsebene der Schere verschiebbar ist.
Durch die Erfindung wird der technische Fortschritt erzielt, daß die den Anschlag abstützende
Feder die durch das Zusammendrücken der Messerbalken auftretenden resultierenden Kräfte auffängt
und so der zu den oben angegebenen Nachteilen führende Spannungszustand nicht mehr wirksam ist.
Das abgeschnittene Blech bleibt während des Hochgehens des in der Lotrechten bewegten Messerbalkens
auf dem Arbeitstisch liegen, während es zuvor von dem Arbeitstisch abgehoben wurde und
seine Schnittkante an dem Messerbalken abrutschte und dabei beschädigt wurde. Das gleiche gilt auch
für die Schneidkante des Messerbalkens, dessen Standzeit nunmehr größer ist, weil die Schnittkante
des Bleches nicht mehr an seiner Schneidkante abrutscht. Ebenfalls brauchen die Anschläge nicht
mehr nachgestellt zu werden, so daß beim Schneiden von Blechen enge Toleranzen eingehalten werden
können.
Zweckmäßig kann die Feder einstellbar gelagert sein. Sie kann zwischen den beiden Schlittenteilen
angeordnet und von der Feineinstellschraube durchdrungen sein.
Weiter kann der Anschlag als an dem einen Schlittenteil gelagerter Schwenkanschlag ausgebildet
sein, der durch einen Magneten des einen Schlittenteils in seiner die Anschlagstellung begründenden
Schwenklage gehalten wird. Der Anschlag kann aber auch als an dem einen Schlittenteil angeordnete
Zentriervorrichtung ausgebildet sein.
Es kann auch der vordere Anschlag als Zentriervorrichtung ausgebildet sein, wenn beispielsweise
polygone Münzplatten hergestellt werden sollen.
Erfindungswesentliche Merkmale werden nachstehend an Hand in den Zeichnungen dargestellter
Ausführungsbeispiele schematisch erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Draufsicht auf den vorderen Teil
einer Tafelschere mit zwei erfindungsgemäß ausgebildeten vorderen Anschlägen,
F i g. 2 einen Schnitt nach der Linie I-I der F i g. 1
mit einem vorderen Anschlag in Anschlagstellung,
F i g. 3 eine Seitenansicht eines vorderen Anschlages, teilweise im Schnitt, in Anschlagstellung,
F i g. 4 eine der F i g. 3 ähnliche Seitenansicht des vorderen Anschlages im Zeitpunkt des Einschiebens
des anzuschneidenden Bleches,
F i g. 5 einen Schnitt nach der Linie II-II der
Fig. 3,
F i g. 6 einen Schnitt nach der Linie III-III der
Fig. 3,
F i g. 7 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, der Tafelschere mit einem der Befestigung des vorderen
Anschlages dienenden gesonderten Verlängerungstisch,
F i g. 8 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, eines als Zentriervorrichtung ausgebildeten vorderen
Anschlages,
F i g. 9 eine weitere Ausbildung des vorderen Anschlages als Zentriervorrichtung und
F i g. 10 eine Draufsicht auf eine von der in F i g. 8 bzw. 9 dargestellten Zentriervorrichtung getragene
Münzplatte.
Die Tafelschere der bekannten Art weist einen gegenüber einem maschinenfesten Teil 4 verankerten
feststehenden Messerbalken 5 auf. Mit der Bezugsziffer 3 ist der in der Lotrechten bewegte, gegenüber
dem Teil 2 verankerte Messerbalken bezeichnet; hydraulisch betätigbare Niederhalter 9 dienen dem
Anpressen des eingelegten Bleches 6 gegenüber dem Teil 4 des Arbeitstisches.
Über Schrauben 13 gegenüber dem Arbeitstisch 11 festgelegte Führungsschienen 7 sind im vorderen Teil
der Tafelschere angeordnet, sie dienen gleichzeitig als Auflage des eingeschobenen Bleches 6. Jede der
Führungsschienen 7 ist Träger eines Schlittens 17, der über eine Klemmvorrichtung 30, 31 (F i g. 5)
gegenüber der Führungsschiene 7 festlegbar ist. Dem Schlitten 17 ist ein Führungsschlitten 21 zugeordnet,
der in einer Nut der Führungsschiene7 (Fig. 6) geführt
ist. Der Führungsschlitten 21 ist Träger eines bei 23 schwenkbar gelagerten Hebels 22, dessen
Stirnfläche 22 α als Anschlagfläche für das Blech 6 dient. An dem Teil 22 b des Anschlages 22 ist ein
Magnet 24 befestigt, der, wie aus F i g. 3 ersichtlich, der Verankerung des Anschlages 22 gegenüber dem
Führungsschlitten 21 dient, wenn sich der Anschlag in seiner Anschlagstellung befindet. Der Führungsschlitten
21 ist über eine gegenüber dem Schlitten 17 in einer Bohrung 18 axial verschiebbare Feineinstellschraube
mit dem Schlitten 17 gekoppelt; diese Feineinstellschraube durchdringt die erfindungsgemäß im
Bereich zwischen den beiden Schlitten angeordnete Feder 29, die sich einerseits an dem Führungsschlitten
21 und andererseits an dem Schlitten 17 abstützt. Auf die Führungsschiene 7 ist eine Meßskala
8 gelegt (Fig. 5 und 6).
Beim Einschieben des zu beschneidenden Bleches befinden sich die vorderen Anschläge 22 in der in
F i g. 4 dargestellten Lage. Sobald die hintere Kante des eingeschobenen Bleches über die vorderen Anschläge
hinausbewegt worden ist, schwenken die vorderen Anschläge in ihre Anschlagstellung, in der
ίο sie durch die Magneten 24 gegenüber dem Führungsschlitten
21 verankert sind. Das eingeschobene Blech wird dann zum Anliegen an die Anlagefläche 22 a
der vorderen Anschläge22 gebracht (s. Fig. 3). Vor
dem Einschieben des Bleches 6 wurde der Schlitten 17 über die Meßskala 8 auf den gewünschten
Längenwert des abzuschneidenden Bleches grob eingestellt, wobei in der Lage der Meßskala bereits der
durch die Vorspannung der Feder 29 bestimmte Zwischenraum zwischen dem Führungsschlitten 21
und dem Schlitten 17 berücksichtigt ist. Nach dem Durchführen eines Probeschnittes wird die Länge des
abgeschnittenen Blechteils gemessen, und es kann dann eine Feineinstellung über die Mikrometerschraube
19,20 vorgenommen werden. Daran anschließend können bei der einmal gewählten Längeneinstellung
beliebig viele Schnitte unter Einhaltung der geforderten Toleranzen durchgeführt werden,
ohne daß irgendwelche Nachkorrekturen der Meßeinrichtung erforderlich sind. Beim Schneidvorgang
selbst pressen zunächst die hydraulisch betätigbaren Niederhalter 9 das Blech 6 an den Teil 4 an, ehe der
in der Lotrechten bewegte Messerbalken 3 zum Eingriff mit dem Blech 6 kommt; nach dem durchgeführten
Schnitt gehen die Niederhalter 9 gleichzeitig zusammen mit dem Messerbalken 3 oder kurz vor
diesem hoch. Da sich die durch das Zusammenrücken der Messerbalken 3 und 5 einstellende resultierende
Kraft über die Feder 29 ausgleichen kann, bleibt der abgeschnittene Blechteil 6 auf dem
Arbeitstisch 11 bzw. den Führungsschienen 7 liegen, so daß nicht nur die Schnittkante des abgeschnittenen
Blechteils, sondern auch der bewegte Messerbalken 3 nicht beschädigt wird. Im Zeitpunkt unmittelbar
nach dem Schnitt bewegt sich. also der Führungsschlitten 21 in Richtung des durch die Klemmvorrichtung
30, 31 gegenüber der Führungsschiene 7 festgelegten Schlittens 17, so daß der Zwischenraum
zwischen den beiden Schlitten 21 und 17 verringert, die Feder 29 also zusammengedrückt wird, während
sich die Feineinstellschraube 19, 20 in der Bohrung 18 axial verschiebt.
Zu den technischen Daten ist zu bemerken, daß die Vorspannung der Feder etwa 80 kg beträgt, so
daß beim Einschieben des Bleches und dem Anliegen desselben an die Anschlagfläche 22 a die Feineinstellung
nicht beeinträchtigt werden kann. Der zwischen den Schlitten 21 und 17 vorgesehene
Zwischenraum hat eine Größe von 5 + 1 mm; eine volle Umdrehung des Meßkopfes der Feineinstellschraube
19,20 beträgt V10 mm. Bei gemessenen Schnittdrücken bis zu 40 t war beim Schneiden eines
rostfreien Bleches einer Stärke von 4 mm durch das Zusammenrücken der Messerbalken 3 und 5 nach
dem Schnitt eine Verringerung des Zwischenraumes zwischen den beiden Schlitten 21 und 17 um 2 mm
gemessen worden.
In der F i g. 7 ist mit den Bezugsziffern 25 und 26 ein in einem Abstand P von der serienmäßig her-
gestellten Tafelschere angeordneter Verlängerungstisch bezeichnet, der Träger in entsprechender Verlängerung
auf gleicher Höhe mit den Führungsschienen 7 angeordneter Führungsschienen 37 ist.
Mit der Bezugsziffer 41 ist ein Verlängerungsstück bezeichnet, welches analog Träger eines schwenkbaren
vorderen Anschlages 22 ist und über einen Schlitten 17 gegenüber der Führungsschiene 37 geführt
wird. Mit der Bezugsziffer 19 ist auch dort wiederum eine Feineinstellschraube bezeichnet.
In den F i g. 8 bis 10 sind Ausführungsbeispiele veranschaulicht, in welchen der vordere Anschlag 22
als Zentriervorrichtung 32 bis 36 ausgebildet ist. In dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 8 ist in dem
Führungsschlitten 32 eine durch eine Schraube 34 festgelegte Zentrierachse 33 zur Aufnahme einer mit
einer Zentrierbohrung versehenen Münzplatte 6 dargestellt; in der Fig. 9 ist in dem Führungsschlitten
32 eine einfache Bohrung 36 vorgesehen, in welche eine an der Unterseitenfläche der Münzplatte 6 angeschweißte
Warze 35 einfaßt. Wie aus F i g. 10 ersichtlich, kann man also unter Einhaltung gewünschter
Toleranzen eine polygone Münzplatte herstellen, wobei auch dort wiederum die Feder 29
ein Verschieben des Führungsschlittens 32 im Zeitpunkt unmittelbar nach dem Schnitt zuläßt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Blechbearbeitungsmaschine, insbesondere Tafelschere, bei der mindestens ein Messerbalken
in der Lotrechten bewegbar ist, mit mindestens einem vorzugsweise mittels eines feststellbaren
Schlittens quer zur Bewegungsebene der Schere entlang einer Meßskala verschiebbaren vorderen
Anschlag, wobei der Schlitten gegebenenfalls zweiteilig ausgebildet ist und die beiden Teile
über eine Feineinstellschraube miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschlag (22; 33 bis 36) gegen die Kraft mindestens einer sich an dem Schlitten (17, 21;
17,32) abstützenden Feder (29) quer zur Bewegungsebene der Schere (3, 5) verschiebbar ist.
2. Blechbearbeitungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannung
der Feder (29) einstellbar ist.
3. Blechbearbeitungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder
(29) zwischen den beiden Schlittenteilen (17, 21; 17, 32) angeordnet ist.
4. Blechbearbeitungsmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (29) von
der Feineinstellschraube (19,20) durchdrungen ist.
5. Blechbearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Anschlag als an dem einen Schlittenteil (21) gelagerter Schwenkanschlag (22) ausgebildet ist.
6. Blechbearbeitungsmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkanschlag
(22) durch einen Magneten (24) des einen Schlittenteils (21) in seiner die Anschlagstellung
begründenden Schwenklage gehalten ist.
7. Blechbearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Anschlag als an dem einen Schlittenteil (32) angeordnete Zentriervorrichtung (33 bis 35) ausgebildet
ist.
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