DE30922C - Selbstfeuchtapparat an Steindruck-Schnellpressen - Google Patents

Description

PATENTSCHRIFT

KLASSElB: Drückerei.

Patentirt im Deutschen Reiche voni 5.'September 1884 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, welche ein selbsttätiges Anfeuchten des Feuchttisches der Steindruck-Pressen bewirkt. . ;

Die Vorrichtung ist in beiliegenden Zeichnungen in den Fig. 1 bis 3 unter Hinweglassung der zur Erläuterung dieser Erfindung unwesentlichen Theile der Schnellpresse dargestellt.

Fig. ι stellt die Seitenansicht, Fig. 2 die Vorderansicht dar, während Fig. 3 die Stelle, an welcher der Feuchtapparat an der Schnellpresse angebracht wird, und die Bewegung desselben durch die Verbindungsstange M und das Excenter O zeigt. Der Feuchtapparat besteht aus:

1. einer mit Kautschuk überzogenen eisernen Walze C, welche die Feuchtigkeit aus βίηεΊη mit Wasser gefüllten Behälter G aufnimmt;

2. einer mit Filz und baumwollenem Tuch überzogenen eisernen Walze B, welche Feuchtigkeit von C aufnimmt und an die

3. ebenfalls mit Filz und Feuchtstoff überzogene eiserne Feuchtwalze A überträgt.

Die Walzen A und C, wie auch die weiter unten erwähnte Achse H sind in zwei Lagerböcken RR, welche auf den Seitenständern S S der Presse aufgeschraubt sind, gelagert. Die Walze B ist auf der einen Seite in dem Arm Pp eines Winkelhebels P Pp, auf der anderen Seite in einem dem Hebelarm Pp ähnlich construirten Lager P₁ gelagert, welche beide auf der Achse H befestigt sind. An P des Hebels P Pp ist bei D eine Stahlrolle D₁ angebracht, welche auf der Unterlage E₁ an ■■ den Feuchttisch F verstellbar angeschraubten Schiene E läuft. Auch ist an P ein Gewicht / angehängt.

Der Feuchttisch wird durch den Karren der Schnellpresse unter dem Feuchtapparat parallel den Seitenständern hin- und herbewegt.

Auf der Achse der Walze C ist ein Sperrrad L und ein Schaltwerkhebel K aufgekeilt, welch letzterer durch die Sperrklinke k auf L wirkt. Auch ist auf beiden Seiten der Achse je ein Handrad T angebracht, um event, mit der Hand beliebig mehr feuchten zu können. K ist durch die Verbindungsstange M mit dem auf der Schwungradwelle befestigten Excenter O verbunden.

Der ganze Apparat functionirt auf folgende Weise: · .

Die Walze A liegt, wie aus der Zeichnung ersichtlich, auf dem äufsersten Rande des Feuchttisches F. Letzterer hat seinen Vor- ■ wärtslauf vollendet und steht auf dem Punkte, zurückzugehen. Man sieht auch, dafs die Rolle D₁ am Ende der Schiene E angelangt ist und dafs die Uebertragwalze B an der' Feuchtwalze anliegt. Der Feuchttisch F geht jetzt zurück und wird von der Feuchtwalze A unmittelbar angefeuchtet, die ihrerseits du'rch "die Berührung mit B Feuchtigkeit von dieser annimmt. Hat nun der Tisch F den Apparat, d.h. die Feuchtwalze A, passirt, so ist auch, die Rolle D₁ von der Schiene E abgelaufen, der Hebelarm senkt sich durch das Gewicht J, während der andere Arm Pp die Uebertragwalze B von A an C führt. Die Walze; C dreht sich vermittelst des Excenters O, der Verbindungsstange M, des Schaltwerkhebels ¹Aj der Sperrklinke k, des Sperrrades L und

nimmt aus dem Wasserbehälter G Feuchtigkeit auf, die sie an die Uebertragungswalze B so lange abgiebt, wie diese anliegt, d. h. so lange, bis der Tisch F wieder unter die Walze A zurückkommt. Ist dies der Fall, so ist auch dje Schiene E unter der Rolle D angelangt. Der Feuchttisch geht weiter vor, die Rolle D mufs auf die Schiene E auflaufen, hebt also den Hebelarm P und führt dadurch die Uebertragwalze B, von C angefeuchtet, wieder an A. Der Apparat steht also wieder, wie auf der Zeichnung ersichtlich, und die Function begannt von neuem."

Je nachdem der Tisch F mehr oder weniger angefeuchtet werden soll, wird:

i. die Verbindungsstange M mit dem Ex- ^: center O oben oder unten in dem Schlitz des Sihaltwerkhebels K festgeschraubt, so dafs die Kautschukwalze mehr oder weniger Wasser aufnimmt. Ist M oben befestigt, so fafst die Sperrklinke k bei jeder Bewegung vier Zähne, wahrend bei einer unteren Befestigung nur ein Zahn gefafst wird;

2. die durch die Schlitzen e e verstellbare Schiene E über den Tisch F mehr oder weniger weit hinausgestellt, so dafs die Rolle D und mit ihr der Hebelarm P früher oder später gehoben und infolge dessen die Uebertragungswalze B längere oder kürzere Zeit an A anliegt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die Anordnung eines Selbstfeuchtapparates an Steindruck-Schnellpressen, welche einerseits durch ein auf der Schwungradwelle befestigtes Excenter O, die Verbindungsstange M, das Schaltwerk K und das Sperrrad L, andererseits durch die Hin- und Herbewegung des Feuchttisches F und der Schiene E functionirt, die Feuchtigkeit aus einem mit Wasser gefüllten Behälter G durch eine mit Kautschuk überzogene eiserne Walze C und zwei mit Filz und baumwollenem Stoffe überzogene eiserne Walzen A und B auf den Feuchttisch selbsttätig und regulirbar überträgt.

   Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.