DE30709C - Vorrichtung zur Hervorbringung und Erhaltung einer gleichmäfsigen Spannung der Flor- und Grundkelten bei Dnppel-ammt-Kraftstühlen - Google Patents
Vorrichtung zur Hervorbringung und Erhaltung einer gleichmäfsigen Spannung der Flor- und Grundkelten bei Dnppel-ammt-KraftstühlenInfo
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-
- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
- D03D39/00—Pile-fabric looms
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- Textile Engineering (AREA)
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 86: Weberei.
Die Erhaltung der gleichmäfsigen Florkettenspannung während des Webens wird im wesentlichen
durch vier Florkettenträger N2 und deren von den Florkettenschäften abhängigen Bewegung
erreicht. Das Abwinden und die Spannung der Grundketten erfolgt durch einen Kettenbaumregulator
und eine durch Gewichthebel beständig an die Grundketten angeprefste Walze F*.
Durch die letztere Einrichtung wird nicht nur die Spannung der Grundketten unabhängig von
der jeweiligen Stärke der Bewickelung des Kettenbaumes, sondern es wird auch die Erhaltung
der gleichen Spannung für den . Fall des Zurücklassens von Kette selbstthätig erreicht.
Auch wird infolge der beweglichen Lagerung der Walze F* ein momentanes Nachlassen
der Spannung unmöglich und dadurch verhindert, dafs die beiden über einander gearbeiteten
Waaren in irgend einem Moment durch die Florkettenspannung näher als gewöhnlich an einander gezogen werden, wodurch also
eine auf der ganzen Waare vollständig gleiche Höhe der Sammtdecke erzielt wird.
In den beiliegenden Zeichnungen zeigt:
Fig. ι einen Querschnitt des Stuhles, der die Stellung der Grundketten und der Florketten
darstellt, um einen Utrechter Sammt zu weben,
Fig. 2 einen Schnitt durch eine Stuhlseite nach der Linie A-B-C-D, Fig. 1,
Fig. 3 in gröfserem Mafsstabe die in Fig. 1 gezeichneten Theile zur Control? des Ablassens
der Grundketten,
Fig. 4 in gleichfalls gröfserem Mafsstabe Theile desselben Mechanismus, wie sie in Fig. 2
gezeichnet sind.
Fig. 5 ist eine Seitenansicht desselben Mechanismus in demselben Mafsstabe,
Fig. 6 eine Oberansicht von Fig. 5.
Die Fig. 7 und 7 * zeigen den Regulator der Grundketten.
Fig. 8 stellt eine schematische Skizze der Mechanismen zur Bethätigung der Florkettenträger
dar.
A ist das Stuhlgestell, C die Kurbelwelle, D die Schlagwelle. FF1 sind die Grundketten,
welche die Rückseite der oberen bezw. unteren Waare bilden. F2 ist der diese Grundketten
tragende Baum; beide Ketten sind auf denselben Baum aufgewunden. Fs ist eine
Führungswalze, unter welcher diese Ketten durchgehen. Daneben gehen die Ketten über
die bewegliche Walze F* nach abwärts, und zwar die Kette F unter dem Baum G, während
die Kette F1 unter dem Baum G] zu den
Schäften geführt ist. Die Bäume G G1 halten die beiden Ketten unter dem erforderlichen
Winkel aus einander.
Die Mechanismen zur Erhaltung einer gleichmäfsigen Spannung der Florkette während des
Webens sind die folgenden:
Die Fiorketten iV1 gehen von den Kettenbäumen
N N über . die Führungswalzen T1
und T, von welchen die Walzen T mit weichem Material, z. B. Plüsch, überzogen sind
und eine langsame, continuirliche Bewegung erhalten, wodurch die erforderliche Länge der
Florkette von den Florkettenbäumen abgezogen wird. Nach der letzten Walze T werden
die Florketten in vier Abtheilungen getheilt und jede Abtheilung wird über eine der
Stangen iV2 (Florkettenträger) geführt. Drei von den Stangen 2V2 sind über der oberen
Grundkette, die vierte ist zwischen den beiden Grundketten angeordnet. Jede Stange ist an
ihren beiden Enden von Federn ΛΓ4 getragen,
die durch die kurzen Hebel O1 mit den Querstangen O, die über die ganze Breite des Stuhles
gehen, verbunden sind. Jede dieser Querstangen O hat seitlich einen gegen den Brustbaum
des Stuhles hin gerichteten Hebel Ox, Fig. ι und 8, der mit dem einen Arm X1
eines zweiarmigen Hebels in Verbindung steht, an dessen zweitem Arm X einer der vier Schäfte
für die Florketten aufgehängt ist. Von den Armen X1 führen Stangen nach abwärts zu
anderen zweiarmige^ Hebeln, die, wie aus der Zeichnung, Fig. 8, ersichtlich, mit den unteren
Schaftstäben, oder Florkettenschäften verbunden sind, womit die völlig gezwungene, auf- und
niedergehende Bewegung der Schäfte bedingt ist. Fig. 8 zeigt ein schematisches Bild dieser
Verbindung, wobei aber diese der Deutlichkeit halber nur für zwei Schäfte durchgeführt ist,
während in Wirklichkeit, wie aus den in Fig. ι gezeichneten Hebel O * zu entnehmen ist, vier
solcher. Schäfte der Florkette vorhanden sind. Bewegt sich durch Einwirkung der in der
Zeichnung, Fig. 8, weggelassenen Florkettenexcenter auf die Hebel O2 irgend einer der
Hebelarme X1 nach aufwärts, so senkt sich der zweite Arm X und damit auch der Schaft, der
an demselben befestigt ist. Gleichzeitig wird durch die Spannung des durch den Schaft
niedergezogenen Theiles der Florkette der zugehörige Florkettenträger N2 ebenfalls nach abwärts
bewegt, was auch ohne weitere Vergr'öfserung der Florkettenspannung geschehen
kann, da beim Aufgang von X1 auch der Hebel Ox nach aufwärts und somit durch die
Stange O der Hebel O1 mit den Federn nach
abwärts bewegt wird. Mit der so möglich gemachten -Bewegung des betreffenden Florkettenträgers
wird aber, wie leicht ersichtlich, erreicht, dafs, unabhängig von der jeweiligen
Stellung des Schaftes, die Spannung des betreffenden FlorketteiTtheiles immer dieselbe
bleibt, weil sich gleichzeitig mit dem Schaft auch die Lage des Florkettenträgers ändert.
Hiermit wird aber weiter verhindert, dafs eine zu grofs gewordene Florkettenspannung eine
Annäherung der über einander befindlichen Stoffe und damit eine Ungleichheit in der Höhe
des erzeugten Sammtes bewirkt.
Zur Hervorbringung und Erhaltung der gleichmäfsigen Spannung der Grundketten sind
die in folgendem beschriebenen Mechanismen verwendet:
Die Walze F4 wird an jedem Ende von einem zweiarmigen Hebel H getragen, die an
der Führungswalze -F3 so befestigt sind, dafs jede Drehbewegung des Hebels H eine Drehung
von -F3 bewirkt. Die zweiten Enden der Hebel H tragen mittelst Stangen H1 die Gewichte
if2, durch welche die Grundketten gespannt werden.
Auf der Achse der Führungswalze F3 ist
der einarmige Hebel /, Fig. 4, 5 und 6, befestigt, der durch einen Lederriemen J1 mit
einer auf die Achse / aufgekeilten Rolle J2 verbunden ist. Auf dieselbe Achse ist noch
eine zweite Rolle Ja, Fig. 3, 4 und 5, aufgekeilt,
auf der das eine Ende des Lederriemens/4 befestigt ist, während das andere mit dem
Hebel K, Fig. 3, 4, 5 und 6, verbunden ist und so diesem die Drehung der Rolle mittheilen
kann.
Der Hebel K ist lose auf der verticalen1
Welle K3 befestigt und trägt eine Sperrklinke K1,
die in die Zähne eines auf die Welle K3 aufgekeilten Sperrrades K1 eingreift, Fig. 3, 4 und 6.
Durch eine am zweiten Ende des Hebels K angebrachte Feder Ke, Fig. 6, wird K nach
einer solchen Richtung gezogen, dafs. die oben erwähnten Riemen J1 und /4 immer gespannt
erhalten werden.
Auf der senkrechten Welle K3 ist eine Schnecke K* angebracht, die in das auf den
Kettenbaum F2 aufgekeilte Schneckenrad 'K%
eingreift, Fig. 3 und 4.
L ist ein Winkelhebel, dessen einer nahezu verticaler Arm sich eventuell an den Hebel
K anlegen und bei seiner schwingenden Bewegung diesen Hebel K in der einen
Richtung beeinflussen (bewegen) kann. Der zweite, . annähernd horizontale Arm von L
ist durch die Stange L2 mit einem auf der Scheibe L1 befestigten Kurbelzapfen verbunden..
Die Scheibe L1 sitzt auf der Welle M, Fig. 1
und 2, die von der Kurbelwelle D durch Zahnräder so angetrieben wird, dafs sie mit
derselben Tourenzahl wie diese sich bewegt. Durch diese Verbindung wird dem Winkelhebel
L die schwingende Bewegung ertheilt.
Die Fig. 7 und jx zeigen in schematischer
Darstellung und behufs leichterer Uebersicht in einer Seitenansicht und Oberansicht die wesentlichsten
der oben erwähnten Mechanismen, mit der Abänderung, dafs nur ein Riemen /4 angenommen wurde, der / direct mit K verbindet.
Die Buchstaben haben dieselbe Bedeutung wie in den anderen Zeichnungen.
Aus der oben gegebenen Beschreibung ist zunächst zu ersehen, dafs die Grundketten nur
durch die Drehung der Welle K3, durch die
Bewegung der Schnecke if4 und des Schnecken-
rades-ST5 vom Baum abgelassen werden können,
und dafs die gleichmäfsige Spannung der Ketten durch die Walze F4, die die Gewichte H2 gegen
die Ketten anpressen, erzielt wird.
Auf diese Weise wirken die Gewichte direct auf die Ketten, anstatt, wie gewöhnlich, auf den
Kettenbaum, beeinflussen daher rascher die Kettenspannung und erhalten sie in der gewünschten
Gleichmäfsigkeit, sowohl während des Webens als auch beim Zurücklassen der
Ketten.
Die Bewegung des Kettenbaumes wird nun in folgender Weise erreicht:
Auf der Welle K& ist das Sperrrad K2 festgekeilt,
das durch die Sperrklinke Kl in einer
Richtung gedreht werden kann. Die Sperrklinke K1 wird getragen von dem Hebel K,
der sich lose auf der Welle KB drehen kann. K wird durch die Feder Ke nach der einen
Richtung, durch den Riemen Ji nach der anderen
Richtung gezogen.
Wenn zu viel Kette vom Baum abgelassen wurde, so wird F4 aus der voll gezeichneten
Position unter der Einwirkung der Gewichte H 2
in die punktirt gezeichnete kommen, folglich durch die oben beschriebene Verbindung den
Hebel K von dem verticalen Arm des Hebels L wegziehen. Der Winkelhebel L erhält, wie
früher erklärt, eine schwingende Bewegung und geht von der voll gezeichneten in die punktirt
gezeichnete Lage und zurück. Wenn nun der Hebel K so weit von L weggezogen ist, dafs
der letztere ihn gar nicht erreicht (wenn er sich in die äufserste Position begeben hat), so wird
keine Kette abgewunden. Erreicht dagegen der Arm L den Hebel K, so wird der Arm L
ihn bei seiner Bewegung mit vorwärts bewegen, damit durch K1 das Rad if2 und hierdurch
K3 bewegen und also Kette abwinden. Weil aber der Winkelhebel L für je zwei Schufs
eine volle Schwingung ausführt, so wird auch bei jedem zweiten. Schufs durch die Walze F4
die Abwindung der Kette regulirt werden.
Die beiden Spannvorrichtungen für Flor- und Grundketten stehen insofern im Zusammenhang,
als nur dann eine gleich hohe Sammtdecke erzielt werden kann, wenn sowohl die Grundketten als auch die Florketten in jedem
Moment gleichmäfsige Spannung haben.
Claims (2)
- Patent-Anspruche:
An Doppelsammt-Kraftstühlen, und zwar inder durch die Zeichnungen dargestellten Verbindung mit einander:ι. Die Vorrichtung zur Erhaltung einer gleichmäfsige.n Spannung der Florkette, bestehend aus vier Florkettenträgern 2V2, die mittelst Federn ΛΓ* an Hebeln O1 so angeordnet sind, dafs sie jede Bewegung der entsprechenden Florkettenschäfte mitmachen. - 2. Die Vorrichtung zur Hervorbringung und Erhaltung einer gleichmäfsigen Spannung der beiden Grundketten, die neben der gleichen Spannung der Florkette das wesentliche Erfordernifs zur Herstellung einer möglichst gleich hohen Sammtdecke ist, bestehend, aus der Verbindung folgender Theile: der Kettenbaum F2, der zwei Ketten trägt,- zwei Walzen F3 F4 (die eine, F3, unter welcher die Ketten durchgehen, ist in festen Lagern montirt, die andere, F4, über welche die Ketten gehen, ist von Hebelarmen getragen, die von der Walze F3 hervorragen und welche Walze F4 durch die Wir-. kung der Gewichte H 2 gegen' die Ketten geprefst wird), Uebertragungsmechanismen zur Verbindung des Kettenbaumes F2 mit einem Schaltrad K2 und einem Sperrzahn K1, welcher auf einem Hebel K befestigt ist, der sich um die Achse des Sperrrades drehen kann, wie auch Riemenverbindungen von einem Arm der Walze F3 mit dem Hebelarm K, und eine Feder Ke, um den Hebelarm K nach der entgegengesetzten Richtung zu jener zu drehen, in welcher er durch die Riemenverbindungen gedreht werden kann.Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE30709C true DE30709C (de) |
Family
ID=306819
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DENDAT30709D Expired - Lifetime DE30709C (de) | Vorrichtung zur Hervorbringung und Erhaltung einer gleichmäfsigen Spannung der Flor- und Grundkelten bei Dnppel-ammt-Kraftstühlen |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE30709C (de) |
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- DE DENDAT30709D patent/DE30709C/de not_active Expired - Lifetime
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