DE305960C

DE305960C -

Info

Publication number: DE305960C
Application number: DE1916305960D
Authority: DE
Priority date: 1916-01-29
Filing date: 1916-10-15
Publication date: 1918-06-04

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

In dem Hauptpatent ist ein Blocksystem für führerlose elektrische Bahnen unter Schutz gestellt, bei dem die Fahrleitung abwechselnd aus festliegenden und pendelnd aufgehängten Schienenstücken besteht. Diese Anordnung besitzt gegenüber älteren Blocksystemen den Vorzug, daß sich die Zahl der Zuleitungen von der Speiseleitung zur Fahrleitung äußerordentlich verringert. Dieses Blocksystem

ίο besitzt aber noch eine Unvollkommenheit, welche durch die vorliegende Erfindung beseitigt werden soll. Diese Unvollkommenheit besteht darin, daß die vom Wagen eben durchfahr ene Strecke nur so lange stromlos ist, als der Stromabnehmer des Wagens das nachfolgende Pendelstück in die Höhe drückt. Sobald der Wagen das Pendelstück verläßt, so daß es wieder in seine Normallage zurückfällt, erhält die zurückliegende Strecke wieder

ao .Strom. Im gewöhnlichen Betriebe genügt die Dauer der Unterbrechung der Stromzuführung; wenn aber einmal ein Wagen z.B. durch Bruch des Stromabnehmers auf einem festen Fahrleitungsstück stehen bleibt, so kann der nächstfolgende Wagen auf ihn herauffahren.

Nach der vorliegenden Erfindung wird auch dieser Möglichkeit dadurch begegnet, daß die pendelnden Fahrleitungsstücke, wenn sie von einem vorbeifahrenden Wagen hpchgedrückt worden sind, in ihrer Stellung elektromagnetisch verriegelt werden und erst wieder in ihre Ruhelage zurückfallen, wenn der Wagen das vor dem Pendelstück liegende feste Fahrleitungsstück verlassen hat.

Die Sperrung von beweglichen Teilen an Blockschaltern ist an sich bekannt; das Neue und Vorteilhafte der Erfindung liegt darin, daß der Verriegelungsstrom dem, in der Fahrtrichtung gesehen, hinter dem Pendelstück liegenden festen Fahrleitungsstück entnommen wird, so daß also eine besondere Schaltleitung nicht erforderlich ist.

Die Erfindung erstreckt sich ferner noch auf die besondere Anordnung der Verriegelungsvorrichtung in der Weise, daß die Be-, wegung der Pendelschiene beim Hochdrücken durch den Wagen gleichzeitig dazu benutzt wird, den Anker an den Sperrmagneten heranzuführen. ;'■.·.

Durch diese Anordnung ist es möglich, den Magneten sehr klein und billig auszuführen.

Auf der Zeichnung ist das Schema eines Verblockungssystems nach der .Erfindung dargestellt. Es bezeichnet, r die Fahrschiene, auf der sich die Wagen 2 und 3 bewegen. Die Fahrleitung' besteht aus den festen Teilen 4 und 5 sowie aus den Pendelstücken 6 und 7. Mit 8 ist. die Speiseleitung bezeichnet. Von der Speiseleitung fließt der Strom entsprechend der Anordnung nach dem Hauptpatent durch die Zuleitungen .9 und 10

fs. Auflage, ausgegeben am 23. Dezember igigJ

zu den Kontaktstücken ii und 12, die auf den Pendelstücken 6 bzw. 7 isoliert- angebracht sind. An dem Pendelstück 6 befindet sich

. eine Verriegelungsvorrichtung, welche aus dem Elektromagneten 13 und dem als Haken ausgebildeten Magnetanker 14 besteht. Der Haken 14 greift, wenn der Anker angezogen wird, hinter einen Hebel 15, der mit dem. einen Aufhängestück der Pendelschiene 6 starr verbunden ist. Wenn der Wagen 2 nach links fährt und mit seinem Stromabnehmer das Pendelstück 6 nach oben drückt, so erhält das Pendelstück durch die Berührung der Kontakte 16 und 17 Strom, und dieser Strom fließt durch die Leitung 18 durch den Magneten nach Erde. Infolgedessen wird der Anker 14 angezogen, und sein Haken greift hinter den Hebel 15, der durch die Bewegung der Pendelschrene in die senkrechte Stellung'

gekommen ist. Bei dieser Anordnung muß der Elektromagnet 13'den Anker 14 an sich heranziehen und ist für diesen Zweck entsprechend groß und schwer auszubilden. Bei der Vrriegelungsvorrichtung, welche am Pendelstück 7 dargestellt ist, befindet sich der Anker 19 des Elektromagneten 20 in starrer Verbindung 'mit dein Pendelstück 7. Wird das Pendelstück 7 in die Höhe gedrückt, wie es in der Zeichnung dargestellt ist, so wird gleichzeitig der; Magnetanker an den Magneten heranbewegt, und der Magnet hält nun den Anker fest, solange das. Fahrleitungsstück 4 Strom hat, d. h. solange sich auf diesem Fahrleitungsstück ein Wagen befindet. Erst wenn der Wagen das Fahrleitungsstück 4 verlassen und das Pendelstück 6 berührt hat, wird der Kontakt 11 nach links gedrückt, und das Fahrleitungsstück 4. wird stromlos, worauf das Pendelstück 7 in seine Ruhelage zurückkehrt.

Claims

Patent-An Sprüche:

1. Blocksystem für führerlose elektrische Bahnen nach Patent 297876, bei dem die während der Vorüberfahrt eines Wagens hbchgedrückten pendelnden Fahrleitungsstücke sich in der Höchststellung verriegeln, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelung elektromagnetisch erfolgt, wobei der Strom zur Betätigung des Verriegelungsmagneten dem, in der Fahrtrichtung gesehen, hinter dem Pendelstück liegenden festen Fahrleitungsstück entnommen wird.

2. Elektromagnetische Verriegelungsvorrichtung für das Blocksystem nach An-Spruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetanker durch die Bewegung, welche das pendelnde Schienenstück bei Vorüberfahrt eines Wagens ausführt, an den Magneten herangeführt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.