DE74406C - Elektrische Entriegelungsvorrichtung für sich selbsttätig verriegelnde Stellwerke - Google Patents
Elektrische Entriegelungsvorrichtung für sich selbsttätig verriegelnde StellwerkeInfo
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-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61L—GUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
- B61L19/00—Arrangements for interlocking between points and signals by means of a single interlocking device, e.g. central control
- B61L19/06—Interlocking devices having electrical operation
- B61L19/14—Interlocking devices having electrical operation with electrical locks
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- Train Traffic Observation, Control, And Security (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. October 1892 ab.
Die nachfolgend beschriebene und in den Zeichnungen dargestellte Schlofsvorrichtung und
Schaltung für elektrische Fahrstrafsensicherung hat den Zweck, bei centralen Signal- und
Weichenstellwerksanlagen eine Aenderung in der Lage der durch Signal gesicherten Weichen
von der Zustimmung des ungetrennt einlaufenden Zuges abhängig zu machen. Derartig
wirkende Vorrichtungen zerfallen naturgemäfs in zwei Theile, und zwar:
ι. die Schlofsvorrichtung im Stellwerk,
welche die Weichenhebel in der richtigen Stellung verschliefst, bevor das Fahrsignal gezogen
werden kann, und
2. die Auslösevorrichtung, welche an einem
geeigneten Punkt der Fahrstrafse angeordnet und, durch den signalisirten Zug selbst in
Thätigkeit gesetzt, die Freigabe des Schlosses unter Vermittelung einer mechanischen Oder
elektrischen Leitung bewirkt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine entsprechend wirkende Schlofsvorrichtung,
deren Auslösung durch elektrische Kräfte erfolgt, in Verbindung mit Stromschlufsvorrichtungen,
deren besondere Anordnung eine Auslösung durch Zufälligkeiten oder bösen Willen ausschliefst und ferner gewährleistet, dafs erst
der letzte Wagen des Zuges die Entriegelung bewirken kann.
In Fig. ι und 2 sind zwei verschiedene Anordnungen der Schlofsvorrichtung zur Anschauung
gebracht.
Die beiden in senkrechter Richtung verschiebbaren Riegel R und T greifen mit den
Stiften η und ο in entsprechende Oeffnungen des um X schwingenden doppelarmigen Hebels
H, dessen linker Arm, durch das Gewicht g belastet, schwer genug ist, um beim
Herabsinken den Riegel T nach aufwärts zu bewegen. Letzterer greift in der gezeichneten
(verriegelten) Stellung mit seiner unteren Schneide in den schrägen Einschnitt P des in
waagrechter Richtung beweglichen Riegels /, welcher demnach in der Richtung des Pfeiles
nicht verschoben werden kann, bevor nicht durch entsprechende Bewegung des bezw. der
Anker K L die Schneiden h i frei geworden und das Gewicht g seine tiefste und damit T
seine höchste Stellung eingenommen hat. Das Freiwerden der Schneiden h i geschieht in den
beiden Apparaten in verschiedener Weise. Zieht nämlich der Magnet M den Anker K,
Fig. i, an, so-gleitet zunächst die Schneide h
von dem linken Haken des Ankers ab, und Hebel Hg fällt so weit herab, bis sich die
Schneide i an dem rechten Haken von K fängt. Diese erste Bewegung macht jR vollständig
mit, dagegen wird T von derselben nicht beeinflufst, weil zwischen der Unterkante
des Einschnitts für ο und der Unterkante des Stiftes 0 selbst genügend Spiel vorgesehen ist.
Erst nachdem der Magnet K wieder losgelassen hat, fällt g in seine tiefste Lage und nimmt T
in seine höchste Lage mit.
Der Apparat Fig. 2 arbeitet in Bezug auf den Hebel H und die Riegel TR genau wie
der beschriebene; es sind jedoch zur Auslösung zwei Magnete MAf1 und zwei Anker
KL vorgesehen. Erst wenn beide Anker angezogen
worden sind, nimmt Hg seine tiefste
Lage ein. Die Anziehung von L bringt auch hier wieder nur ein Sinken von wenigen Millimetern
und keine Bewegung von T hervor.
Der Riegel J ist durch geeignete Mittel mit den Verschlufselementen der Weichenhebel
derart verbunden, dafs in der gezeichneten Stellung die ersteren in ihrer richtigen Lage
verriegelt sind., Zur Entriegelung der Weichenhebel bedarf es einer Verschiebung des Riegels
J in Richtung des Pfeiles, und diese wird erst möglich, nachdem T seine höchste Lage
eingenommen hat.
Wird nach erfolgter Entriegelung J in Richtung
des Pfeiles verschoben, so gleitet die untere abgerundete Kante des Riegels R die
schiefe Ebene N des Schiebers J aufwärts, Hebel Hg wird gehoben, die Schneiden hi
legen sich auf die Haken des bezw. der Anker KL, der Stift ο ist seiner Unterlage
beraubt und Riegel T fällt, sobald J wieder in die gezeichnete Stellung gebracht wird, in
den Einschnitt P herab, so dafs alsdann die selbstthätige Verriegelung von / wieder hergestellt
ist. In Fig. ι ist der Riegel T durch Zahnstange und Schnurrad mit einer Farbenscheibe,
in Fig. 2 mit einer unter Plombe zu haltenden Verlängerung verbunden, welch letztere
aufwärts gezogen wird, falls die Entriegelung einmal versagen sollte.
Diese Apparate lassen sich für den eingangs angedeuteten Zweck in mannigfaltiger Weise
ausnutzen.
Zunächst ist zwecks Auslösung eines Stromes die aus Fig. 5 und 9 ersichtliche Vorrichtung
angenommen. Ueber die Bufferstangen des letzten Wagens greift die eventuell mit dem
Zugschlufszeichen S verbundene Hakenstange U, deren Arm A in das Profil des lichten Raumes
hinabreicht. Neben dem Geleise steht nahe dem Distanzpfahl der letzten durchfahrenen
Weiche ein Contactkasten, dessen durch Federn in normaler Lage erhaltener Arm C
in die Ebene hineinreicht, welche der Arm A beim Anfahren des Zuges bestreicht. C wird
von A mitgenommen, beschreibt seinen Kreisbogen und gleitet wieder von A ab; während
dieser Bewegung wird durch die Feder F Stromschlufs zwischen den beiden Federn a b
hergestellt. Fig. 4 zeigt die einfachste Form der Verwendung dieser Vorrichtung in Verbindung
mit der Schlofsvorrichtung (Fig. 1); B ist die Stromquelle, M ist der Magnet
(Fig. 1),· E deutet die Erdleitung an. In Fig. 6
sind an beiden Seiten des Geleises derartige Zugschlufscontacte angeordnet, durch deren
Hintereinanderschaltung eine zufällige Stromgebung ausgeschlossen erscheint. In diesem
Falle mufs die Zugschlufsstange U, Fig. 5, an beiden Seiten mit Armen A versehen sein.
Um auch bösen Willen auszuschliefsen, ist
in Fig. 8 ein Zugschlufscontact Z mit einem Schienendurchbiegungscontact Q. hinter einander
geschaltet; Q mufs, wie beispielsweise die bekannten Quecksilbercontacte von Siemens
& H a 1 s k e, derart eingerichtet sein, dafs die Contactbildung noch einige Secunden nach
erfolgter Durchbiegung anhält.
In Fig. 7 ist der Durchbiegungscontact durch einen Druckschienencontact D ersetzt. Wird die
Druckschiene langer als der gröfstmögliche Radstand eines Fahrzeuges gewählt, so kann
der Schlufscontact ausgeschaltet und die Anordnung in Verbindung mit Fig. 1 verwerthet
werden. Die Auslösung der Fahrstrafse erfolgt hierbei ebenfalls erst nach Vorübergang des
letzten Wagens in dem passirenden Zug.
Der Apparat Fig. 2 ist in erster Linie für die Schaltung nach Fig. 3 entworfen. Der
Zugschlufscontact Z und der Quecksilbercontact Q. liegen mit den Magneten MM1
in besonderen Stromkreisen. Die vorläufige Auslösung geschieht bereits durch die erste
Achse unter Vermittelung des Quecksilbercontactes und des Magneten M. Die endgültige
Auslösung dagegen wird erst durch den Zugschlufscontact Z und den Magneten M1 bewirkt.
In Fig. 6 veranlassen nun die beiden Zugschlufscontacte vermöge ihrer Schaltung nur
dann die, fragliche Auslösung, wenn in denselben zu gleicher Zeit Stromschlufs hergestellt
wird. Dies dürfte wegen der räumlichen Entfernung der beiden Contactarme C C (nahezu
4 m) kaum noch durch einen Zufall geschehen; ebensowenig ist hierzu ein Mensch ohne besondere
Hülfsmittel in der Lage, da beide Contactarme durch Federkraft jederzeit in ihre
Ruhelage zurückgeführt werden.
Bezüglich der mit dem Durchbiegungscontact (Fig. 3 und 8) zusammenwirkenden Zugschlufscontacte
genügt die Erwägung, dafs bei gezogenem Signal kein Fahrzeug· mehr auf die
betreffende Geleisestrecke geführt werden darf bezw. kann; dafs diese Contacte aber infolge
ihrer ausschliefslichen Inbetriebsetzung durch die durchgebogene Fahrschiene einer bedeutenden
Last zum Stromschlufs bedürfen, die Belastung durch einen oder mehrere Menschen demnach
niemals eine Auslösung zur Folge haben kann, selbst wenn zu gleicher Zeit der Zugschlufscontact
in die Arbeitsstellung gebracht sein sollte.
Das für die Anordnung Fig. 6, 3 und 8 Gesagte hat gleichzeitig Gültigkeit für die
Verbindung eines Zugschlufscontactes mit einem Druckschienencontact (Fig. 7), indem der Auftrieb
der Druckschiene ohne Schaden so grofs gemacht werden kann, dafs ein Niederdrücken
durch einen Menschen ausgeschlossen erscheint; wird alsdann noch der Zugschlufscontact und
die Druckschiene zu verschiedenen Seiten des Geleises angebracht, so ist die Unwahrscheinlichkeit
bezw. Schwierigkeit einer gleichzeitigen
Bethätigung und der vorzeitigen Auslösung der
Schlofsvorrichtung noch wesentlich erhöht.
Schlofsvorrichtung noch wesentlich erhöht.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. Eine elektrische Entriegelungsvorrichtung
für sich selbstthätig verriegelnde Stellwerke,
bei welcher der die Auslösung des Riegels
bewirkende Gewichtshebel H mit zwei
Rasten h i für den sperrenden Anker K
eines Elektromagneten M versehen ist, der
durch Vermittelung eines Streckenstromschliefsers erregt wird, sobald und so lange
sich ein Zug über den Streckenstromschliefser bewegt oder auf demselben steht
und bei welcher die Freigabe des Hebels Hund damit die Auslösung des Riegels T erst nach wieder erfolgter Unterbrechung des Elektromagnetstromkreises erfolgt. Die im Patent-Anspruch i. gekennzeichnete Einrichtung dahin abgeändert, dafs der Gewichtshebel H durch zwei Anker KL gesperrt wird, deren Elektromagnete MM1 nach einander durch zwei von einander unabhängige Streckenstromschliefser erregt werden und bei welchen der zuerst wirksame Stromschliefser durch die Räder des Zuges, der demnächst wirksame durch eine am Schlufs des Zuges angebrachte Vorrichtung in die Stromschlufsstellung gebracht wird. ,Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE74406C true DE74406C (de) |
Family
ID=347456
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT74406D Expired - Lifetime DE74406C (de) | Elektrische Entriegelungsvorrichtung für sich selbsttätig verriegelnde Stellwerke |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE74406C (de) |
-
0
- DE DENDAT74406D patent/DE74406C/de not_active Expired - Lifetime
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