DE30345C - Entsaftung von zuckerhaltigen Materialien mittelst Diffusion in Filterpressen - Google Patents

Entsaftung von zuckerhaltigen Materialien mittelst Diffusion in Filterpressen

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DE30345C
DE30345C DENDAT30345D DE30345DA DE30345C DE 30345 C DE30345 C DE 30345C DE NDAT30345 D DENDAT30345 D DE NDAT30345D DE 30345D A DE30345D A DE 30345DA DE 30345 C DE30345 C DE 30345C
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Germany
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taps
juice
filter
diffusion
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DENDAT30345D
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SOCIETE ANONYME DES ANCIENS ETABLISSEMENTS CAIL in Patis
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Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B10/00Production of sugar juices

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Apparatuses For Bulk Treatment Of Fruits And Vegetables And Apparatuses For Preparing Feeds (AREA)

Description

KAISERnCHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 89: Zucker- und Stärkefabrikation.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 27. März 1884 ab.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Entsaftung von zuckerhaltigen Stoffen mittelst Diffusion in Filterpressen.
Die Filterpressen, im allgemeinen von der zur Entzuckerung des Schlammes benutzten Art, werden mit den zu Brei oder Schnitzeln zerkleinerten Rüben, Zuckerrohr oder anderen zuckerhaltigen Materialien beschickt und darauf, je nach der Natur des Stoffes oder der Periode, zu welcher man die Operation vornimmt, warmes oder kaltes Wasser durch dieselben geschickt.
Die Zerkleinerung der zu entzuckernden Materialien, sowie die Einführung derselben in die Filterpressen geschieht mit den für diese Zwecke üblichen Mitteln.
Das in die beschickten Filterpressen eingeführte Wasser verdrängt zunächst den die Materialtheilchen umhüllenden blofsgelegten Saft und extrahirt alsdann infolge Diffusion den in den unverletzt gebliebenen Zellen eingeschlossenen Saft.
Wir behalten uns vor, die Filterpressen so aufzustellen, dafs sie, einzeln für sich oder zu Batterien vereinigt, wie die gewöhnlichen Diffusoren arbeiten können. Beim Arbeiten in letzterer Weise wird das Wasser zunächst in eine Filterpresse mit fast erschöpftem Inhalt eingeführt, sodann aus dieser in eine folgende mit weniger erschöpftem Inhalt und so fort, bis es schliefslich in eine Filterpresse mit frischer Beschickung gelangt und aus dieser als gebrauchsfertiger Saft austritt.
In ersterem Falle, d. h. wenn die Filterpressen getrennt arbeiten, können wir vor jeder derselben einen zum Erwärmen des Wassers auf die Arbeitstemperatur dienenden Apparat aufstellen. In letzterem Falle schalten wir einen solchen Apparat je zwischen zwei der die Batterie bildenden Filterpressen so ein, dafs er das Wasser bezw. den aus der vorhergehenden Filterpresse austretenden dünnen Saft direct empfängt und ebenso in die nachfolgende Filterpresse eintreten läfst.
Wir behalten uns auch-vor, den die Materialtheilchen umhüllenden, durch die Zerkleinerung blofsgelegten Saft vor der Diffusion durch Abpressen zu entfernen, indem wir durch ein beliebiges geeignetes Mittel, ähnlich wie die bei den Schlammpressen, einen centralen Druck ausüben.
Die aus der Anwendung unseres Verfahrens resultirenden Vortheile sind:
1. Die Diffusion verläuft rascher als nach dem bisherigen Verfahren, indem immer nur kleine, von einander isolirte Quantitäten zuckerhaltigen Materials der Diffusion unterworfen werden.
2. Diese an und für sich kürzere Arbeitsdauer kann ferner noch dadurch reducirt werden, dafs man den die Massetheilchen umgebenden Saft vor der Diffusion in beschriebener Weise abprefst.
3. Vereinfachung der Apparate und Verminderung der Kosten durch die Unterdrückung des die gebräuchlichen Diffusoren nebst Zubehör bildenden kostspieligen Materials.

Claims (3)

  1. Zur Erleichterung und Verbesserung der Functionirung der für das vorliegende Diffusionsverfahren zu benutzenden Filterpressen treffen wir folgende Dispositionen, auf welche um deshalb besonderer Werth gelegt wird, weil sie die gebräuchlichen Filterpressen erst zum vorliegenden Zweck anwendbar machen:
    ι. Ersatz der gewöhnlichen Filtertücher durch solche aus Ziegenhaar oder Metallgaze.
  2. 2. Benutzung der in den Filterpressen comprimirten Luft zur Austreibung eines gewissen Flüssigkeitsquantums am Ende jeder Operation, um trockenere Kuchen zu erhalten und die zu deren Entzuckerung nöthige Wassermenge zu beschränken.
  3. 3. Abdichtung der einzelnen Platten der Filterpressen durch zwischengelegte Kautschukdichtungen.
    Auf den beiliegenden Zeichnungen ist die von uns mit Vorzug benutzte Anordnung dargestellt. Fig. ι und 2 geben in Seitenansicht und Fig. 3 in Vorderansicht die Anordnung der Röhren und Hähne einer zur Extraction des Saftes mittelst Diffusion eingerichteten Batterie von Filterpressen. Fig. 4 zeigt im Grundrifs die Zuführungsleitung für den Brei und die Abführung für den Saft. Fig. 5 zeigt ebenfalls im Grundrifs die Rohrleitung für die Zuführung, Communication und Abführung der Diffusionswässer.
    ι sind die Hähne für den Zulauf des Breies.
    2 sind die Hähne für den Abflufs des ersten Saftes.
    3 sind die Hähne zum Entleeren des Wassers nach der Diffusion.
    4 sind die Hähne für das Pumpenwasser.
    5 sind die Hähne für den Zulauf des Wassers aus dem vorhergehenden Filter.
    6 sind die Hähne für den Abflufs des dünnen oder zweiten Saftes.
    7 ist die Rinne für den ersten und zweiten Saft.
    8 ist die Rinne für die Reinigungswässer.
    A ist die Zuführung für den Brei.
    B ist die Zuführung für das Wasser oder den Dampf.
    C sind die Röhren zur Verbindung der Filterpressen unter sich.
    Wie aus der Zeichnung zu ersehen, besteht die Batterie aus einer beliebigen Anzahl von Filterpressen, welche alle sowohl unter sich, als auch mit einem Organ zum Zudrücken des Breies und einem Organ zum Zudrücken von Wasser oder selbst Dampf verbunden sind.
    Zur Beschickung der Apparate benutzen wir mit Vorzug ein so fein als thunlich hergestelltes Rübenreibsel, welches in der Wärme oder in der Kälte hergestellt und nachdem erwärmt werden kann oder nicht.
    Das Reibsei wird mittelst eines Montejus oder einer Pumpe in den ersten Apparat durch den Hahn 1 eingeführt; der durch den Druck des Dampfes oder der Pumpe ausgetriebene Saft läuft durch den Hahn 2 nach der gemeinsamen Saftrinne 7.
    Sobald kein Saft mehr aus 2 abfliefst, ist das Filter gefüllt, was in 2 bis 5 Minuten stattfindet; man schliefst nun die Hähne 1 und 2 und schickt den Brei nach dem zweiten Filter der Batterie.
    Man öffnet hierauf die Hähne 4 und 6 auf dem ersten Apparat, um das Diffusionswasser durch den Brei zu schicken; der verdrängte Saft fliefst nach der Rinne 7 ab; das Wasser tritt durch Hahn 4 ein und durch Hahn 6 aus. Sobald der zweite Apparat aufhört, Saft durch Hahn 2 austreten zu lassen, schliefst man die Hähne 1 und 2 und dann den Hahn 6 auf dem ersten Apparat und öffnet die Hähne 5 und 6 auf dem zweiten. Das Diffusionswasser passirt durch den ersten Apparat und tritt als dünner Saft in den zweiten ein, den er durch den Hahn 6 wieder verläfst.
    Man verfährt ebenso mit der dritten und vierten Filterpresse, eventuell einer gröfseren Anzahl, wenn dies nothwendig sein sollte, um den Brei im ersten Apparate" vollständig zu erschöpfen. Um dies zu erkennen, entnimmt man von Zeit zu Zeit am Hahn 6 eine Probe. Die erste Filterpresse wird also 2, 3, 4, 5 oder mehr Volumina Diffusionswasser empfangen. Die Operation dauert ungefähr 45 Minuten.
    Nachdem man sich versichert hat, dafs die erste Filterpresse erschöpft ist, isolirt man sie durch Schliefsen der Hähne 4 und 5 von den übrigen, öffnet dann den Hahn 3, um das in den Riffelungen der Platten verbliebene Wasser nach der Rinne 8 ablaufen zu lassen. Falls man fürchtet, dafs dieses Wasser noch ein wenig Zucker enthält, kann man dasselbe in der Reibe verwenden.
    Sobald der Hahn 3 nicht mehr läuft, nimmt man den Brei aus der Filterpresse und schickt ihn ins Magazin oder zunächst in eine continuirliche oder andere Presse, um ihn bequemer für den Verkauf zu gestalten. In letzterem Falle kann man das ablaufende Wasser auf der Reibe weiter benutzen.
    In gleicher Weise verfährt man mit allen Apparaten der Batterie.
    Wir behalten uns vor, nach oder vor dem Diffusionswasser oder auch ausschliefslich nur Dampf auf demselben Wege wie das Wasser durch die Batterie gehen zu lassen.
    Pat ε nt-Anspruch E.·
    i. Das beschriebene Verfahren zur Extraction des Zuckers aus beliebig zerkleinerten Rüben oder anderen zuckerhaltigen Substanzen, welche unter mäfsigem Druck in Filterpressen, insbesondere in Verdrängungs--
DENDAT30345D Entsaftung von zuckerhaltigen Materialien mittelst Diffusion in Filterpressen Expired - Lifetime DE30345C (de)

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DE (1) DE30345C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1300078B (de) * 1962-08-17 1969-07-24 Honolulu Iron Works Company Verfahren zur Gewinnung von Zuckersaft

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1300078B (de) * 1962-08-17 1969-07-24 Honolulu Iron Works Company Verfahren zur Gewinnung von Zuckersaft

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