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Fruchtpresse Die Erfindung betrifft eine neue Fruchtpresse zum Auspressen
von Früchten aller Art in den Keltereien und besteht aus einem Röhrensystem, in
dem die Fruchtmaische durch zweckmäßig hydraulisch bewegte Kolben ausgepreßt wird.
Durch einen Trichter tritt die Maische in das erste Rohr ein, sobald die Eintrittsöffnung
durch den zurückgezogenen Kolben freigegeben ist. Derwieder vorgehende Kolben schließt
die Öffnung und preßt die Maische vor. Der Saft kann durch kleine Löcher in der
lZoltrwatidting austreten. Die sich mit jedem Hub des Kolbens im Rohr weiterbewegende
Maische ist dabei jedesmal erneutem Druck ausgesetzt und gibt fortlaufend den Saft
ab. Am Ende des Rohres befindet sich ein Übergangskanal zum nächsten Rohr. Dieser
Übergang kann je nach der Preßfähigkeit der Maische oder nach der gewünschten und
erforderlichen Intensität der Pressuttg durch einen Drosselkolben entsprechend verengt
werden.
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Beim Übergang der nun schon teils ausgepreßten Maische in das nächste
Rohr erfolgt zwangsläufig eine für die weitere Pressung vorteilhafte Umlagerung
der :Maische, die nun von dein nächsten Kolben erfaßt und in dein zweiten Rohr abermals
ausgepreßt wird. Dieser Vorgang kann beliebig oft wiederholt und durch die Anzahl
der Rohre bestimmt werden. Nach vier- bis sechsntaliger Wiederholung und bei entsprechender
Einstellung der Drosselkolben an jedem Rohrende wird eine gute Aaspressung erzielt.
Der verbleibende Rest tritt am letzten Rohr als trockener Trester aus.
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Durch Verjüngung von einem Rohr zum anderen kann weiterhin eine Intensivierung
des Preßvorganges erfolgen. Wird z. ß. das nächste Rohr entsprechend der Volumenverminderung
durch die
Saftabgabe im vorhergehenden Rohr im Durchmesser kleiner
gehalten, so erhöht sich bei gleichbleibendem Arbeitsdruck der spezifische Flächendruck
der Pressung.
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Derselbe Effekt kann durch eine steigende Vergrößerung der hydraulischen
Preßkolben erzielt werden. Da hierbei der Querschnitt der Preßrohre, also auch das
Fassungsvermögen, gleichbleibt, nimmt jedes folgende Rohr prozentual mehr an Maische
auf, bei welcher ja laufend eine Volumenverminderung stattfindet. Die vorteilhafte
Folge davon ist, daß die Maische während des gesamten Durchganges einer größeren
Anzahl von Preßdrücken unterzogen wird.
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Gegenüber den vorbekannten Fruchtpressen bringt die Erfindung wesentliche
Vorteile. Zunächst fallen bei der neuen Presse nicht nur die Preßtücher und Preßroste
fort, sondern auch die für das Auf- und Abpacken erforderlichen Arbeitskräfte, wodurch
eine außerordentliche Vereinfachung und Verbilligung des Auspreßverfahrens mit der
neuen Presse erzielt ist. Da die Preßtücher aus italienischem Langhanf und die Preßrosfen
aus dem seltenen Eschenholz bestehen und beide bei den bisherigen Pressen in großen
Mengen gebraucht werden, ist die Erfindung auch von wesentlicher wirtschaftlicher
Bedeutung. Darüber hinaus bringt die neue Presse den Vorteil, daß sie nur einen
Bruchteil des Raumes der bisherigen Presse benötigt und daß der Preßdruck durch
die einfache Regulierfähigkeit des hydraulischen Antriebs jedem Preßgut entsprechend
eingestellt werden kann. Weiterhin kann durch die Wahl der Länge der einzelnen Rohre
oder durch Vermehrung der Anzahl der Preßvorgang zeitmäßig verlängert und die Anzahl
der Preßdrücke zwischen Eintritt und Austritt der Maische beliebig erhöht werden,
ohne für den Preßvorgang selbst eine längere Zeit zu beanspruchen.
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Die beschriebenen Variationsmöglichkeiten gestatten eine weitgehende
Anpassung der Presse an jede Anforderung.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. i eine Draufsicht auf die neue Fruchtpresse in schematischer Darstellung,
Fig. z und 3 eine besondere Ausführungsform der Fruchtpresse in Seitenansicht und
in der Draufsicht, teilweise im Schnitt, Fig. 4 und 5 eine weitere Ausführungsform
der Fruchtpresse in Seitenansicht und Draufsicht, teilweise im Schnitt.
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ach der Erfindung wird die Fruchtmaische in einem aus Rohren mit Durchlöcherungen
bestehenden Rohrsystem ausgepreßt. Die Maische tritt durch einen Stutzen
a in das erste Rohr b des Rohrsystems ein, sobald die Eintrittsöffnung
durch den zurückgezogenen Kolben c freigegeben ist. Der wieder vorgehende Kolben
schließt die Öffnung und preßt die Maische vor. Der Saft kann durch kleine Löcher
d, die in den Rohrwandungen angebracht sind, austreten und wird in der unter dem
RohrsN stem angeordneten Wanne e aufgefangen und mittels des Abflusses f abgeleitet.
Die sich finit jedem Hub der Kolben c in den Rohren weiterbewegende Maische ist
dabei jedesmal neuem Druck ausgesetzt und gibt fortlaufend den Saft durch die Löcher
d ab. Am Ende eines jeden Rohres befindet sich ein Übergangskanalg. DieV1>ergangckariäle
sind zNveckmäßig gleichfalls mit Durchlöcherungen d versehen und leiten die :Maische
zum Anfang des nächsten Rohres, so daß die Kolben abwechselnd in entgegen-; gesetzten
Richtungen pressen. Diese Übergänge g können je nach der Preßfähigkeit der Maische
oder nach der gewünschten und erforderlichen Intensität der Pressung durch je einen
Drosselkolben 1a entsprechend verengt werden.
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Beim Übergang der Maische von einem zum anderen Rohr erfolgt zwangsläufig
eine für die Pressung vorteilhafte Umlagerung der Maische, die nun von dem nächsten
Kolben erfaßt und weiter ausgepreßt wird. Dieser Vorgang kann beliebig oft wiederholt
werden und wird durch die Anzahl der Rohre b bestimmt. In den dargestellten Ausführungsbeispielen
sind sechs Rohre b hintereinander angeordnet, jedoch können auch weniger ausreichend
sein, wie auch für besondere Pressungen mehr Rohre angeordnet werden können. Auf
diese Weise läßt sich eine gute Auspressung erzielen. Der verbleibende Rest tritt
an dein Ansatzstutzen i als trockener Trester aus.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. i sind die Rohre b und die hydraulisch
bewegten Kolben c unter sich gleich ausgebildet, so daß die Auspressung bei gleichbleibendem
spezifischem Flächendruck erfolgt. Dieser spezifische Flächendruck kann aber auch
bei fortschreitender Pressung gesteigert \verden, um eine möglichst restlose Auspressung
der Maische zu erzielen. Das ist bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 dadurch
erreicht, daß bei gleichbleibendem hydraulischem Betriebsdruck der Durchmesser der
Rohre b immer kleiner wird, wobei zweckmäßig die Enden k der Rohre sich bereits
auf den Querschnitt des nächstfolgenden Rohres verjüngen, während er bei dem Ausführungsbeispiel
der Fig.5 dadurch erreicht ist, daß die hydraulischen Preßkolben m bei gleichbleibendem
liydraulischem Betriebsdruck vergrößert ausgebildet sind, wobei diese Vergrößerung
zweckmäßig von Rohr zu Rohr ansteigend erfolgt.
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Mit der neuen, kontinuierlich arbeitenden Fruchtpresse läßt sich somit
bei Ersparung der bisher notwendigen Preßtücher und Preßroste und bei Ersparung
der für das Auf- und Abpacken erforderlichen Arbeitskräfte eine Auspressung der
Maische mit einer besonders guten Ausbeute erzielen.