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Seiherpresse. Die Erfindung betrifft eine Seiherpresse, bei welcher
durch gemeinsame und eigenartige Verwendung von einzeln für sich bekannten Einrichtungen,
z. B. eines teleskopartig gestalteten Preßkolbens, eines oder mehrerer Hilfsbehälter
und eines Hilfspreßstückes, die seitlich in den Raum zwischen Preßkolben und Preßseiher
bewegt werden können, besonders wirtschaftliches und rasches Arbeiten erreicht wird.
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Die Anordnung ist nämlich in neuer Weise so getroffen, daß zunächst
der als Seiber ausgebildete Hilfsbehälter zwischen Kolben und Preßseiher gebracht
werden kann, wobei der Hilfsbehälter den äußeren, ringförmigen Teil des Preßkolbens
niederhält und nur der innere Teil des Preßkolbens sich heben kann, um, gegebenenfalls
wiederholt, bei entsprechend geringem Aufwand von Preßflüssigkeit und raschem Hub
den Inhalt des Hilfsbehälters in den Preßseiher zu schieben und vorzupressen und
dann das Hilfspreßstück an Stelle des Hilfsbehälters eingeführt werden kann, auf
welches beide Kolbenteile einwirken, um entsprechend hohen Druck für die eigentliche
Pressung zu liefern.
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DieWirtschaftlichkeit undArbeitsgeschwindigkeit wird weiterhin noch
dadurch erhöht, daß die wechselweise in die Presse einzuführenden Teile: zwei Hilfsbehälter
und zwei Hilfspreßstücke, mit einem dritten Hilfsbehälter in der Mitte zu einem
fahrbaren Zuge zusammengestellt sind, der über zwei Seiherpressen und eine in der
Mitte befindliche Vorpresse so gefahren werden kann, daß während jeder Arbeitsperiode
einer Hauptpresse (Seiherpresse) einer der Hilfsbehälter sich über dem Kolben der
Vorpresse befindet.
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Die Zeichnung veranschaulicht in schematischer Darstellung eine Pressenanlage
nach der Erfindung.
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Abb. i ist die Vorderansicht einer Seiherhresse, ein senkrechter Teilschnitt
einer Füllpresse, ein derartiger Schnitt einer zweiten Seiherpresse sowie ein Schnitt
der Hilfsbehälter und des Fundaments. Abb. 2 ist die Draufsicht dieser Einrichtung
und Abb.3 eine Seitenansicht des Kopfendes einer Seiherpresse.
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Die Transportvorrichtungen, die Gerüste usw. sind nicht eingezeichnet,
weil diese für (las Verständnis der Erfindung belanglos sind.
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Die Füllpresse a ist in der Mitte zwischen den beiden Seiherpressen
b und c aufgestellt. auf den Ölfängern sind Schienen 4. gelagert zur Führung eines
Zuges, bestehend aus einem Hilfsdruckstück 5, einem leichten Hilfsbehälter (Seiber)
C, einem schweren Hilfsbehälter Seiber) 7, einem leichten Hilfsbehälter (Seiher)
8 und einem Hilfsdruckstück 9. Die \Tittenentfernungen dieser Organe sin(1 den Mittenentfernungen
zwischen den Pressen a und b sowie a. und c gleich. Die Räder der diesen Zug zusammenstellenden
Wagen sind mit io bezeichnet.
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Die Füllpresse a besitzt einen Kolben i i, welchen man sich erst aufwärts
bewegen und dann stufenweise heruntergehen läßt, je nachdem das Preßgut, die Preßplatten
und die Tücher in den Hilfsbehälter 7 eingelegt werden. Der Kolben 12 preßt das
Ganze mit leichtem Druck in den Hilfsbehälter.
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Die Seiherpressen b und c haben je einen Innenkolben 13, welcher entweder
auf das Hilfspreßstück 9 oder auf die Ladung in der Preßkammer (dem Seiber) 15 drücken
kann. sowie einen ringförmigen Außenkolben 14, der sich gegen einen Absatz. des
Innenkolbens 13 anlegen kann. Unten in der Preßkammer 1 5 wirken -zwei Riegel, welche
mittels eines Hebelsystems gleichzeitig verschoben werden können, so daß sie in
der Preßkammer Nocken oder Sperrdaumen für die zeitweise Unterstützung und das Abfangen
der Beschickung bilden.
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Über der Preßkammer 15 sind am Preßkopf zwei Paar Blöcke verschiebbar
aufgehängt. Wenn die Blöcke 17 gemäß Abb. 3 gegeneinander geschoben sind, bilden
sie ein Druckstück, welches in die Preßkammer 15 paßt und als Gegenlager für die
Beschickung wirkt. In der gezeichneten Lage wirken die Blöcke i8
als
Sperrstücke, welche die Preßkammer 15
daran verhindern, sich unter dem Druck
des Preßkolbens in die Höhe zu bewegen. Die Blöcke können mittels in der Zeichnung
angedeuteter Schraubenspindeln mit Links- und Rechtsgewinde auseinandergeschoben
werden.
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Mit der beschriebenen Vorrichtung arbeitet man wie folgt: Es sei angenommen;
die Presse c befindet sich in der Füllage, d. h. die Stempel 17 sind vertikal über
der Mündung und die Sperrstücke 18 über der Wand der Preßkammer 15 gelagert, während
die Hilfsbehälter 7 und 8 gefüllt sind. Die Zugteile 6, 7, 8 und 9 (der ringförmige
Außenkolben 14 der Presse b hat das Hilfspreßstück 5 abgekuppelt) fahren zusammen
nach rechts, bis der Hilfsbehälter 8 zentral unter der Preßkammer 15 steht. Der
Innenkolben 13 der Presse c drückt den Inhalt dieses Hilfsbehälters 8 schnell
in die Preßkammer 15 hinüber, in welcher dieser Inhalt durch die Nocken 16 abgefangen
wird. Beim Aufwärtsdrücken des Kolbens 13 wird der ringförmige Außenkolben 14 durch
den Hilfsbehälter 8 daran verhindert, sich in die Höhe zu bewegen, während die Preßkammer
15 durch die Sperrstücke 18 an Ort und Stelle gehalten wird. Sobald der Hilfsbehälter
8 entleert und der Innenkolben 13 wieder heruntergegangen ist (was sehr schnell
vor sich geht), wird der Hilfsbehälter 7 von dem Hilfsbehälter 6 abgekuppelt, unter
die schon mit leicht zusammengepreßtem Preßgut gefüllte Presse c gefahren und gleichfalls
in die Preßkammer 15 entleert. Hierbei stehen die Wagen mit den Organen 8 und 9
auf dem Gleis zur rechten Seite der Presse c, wo das abtriefende Öl aufgefangen
wird. Sobald auch der Hilfsbehälter 7 in die Preßkammer 15 entleert worden
ist, was schon einen verhältnismäßig hohen Druck erfordert, wird die Ladung sofort
wieder von den Riegeln 16 abgefangen. Hierauf läßt man die Kolben i i und 13
heruntergehen, wonach der Zug wieder in die gezeichnete Lage zurückgefahren wird;
der Hilfsbehälter 6 ist indessen in die Presse a. gefüllt worden. Nun kann bei nach
links und rechts weggeschobenen Sperrstücken 18 die Beschickung der Presse c mittels
des nun nicht mehr am Hochgehen verhinderten ringförmigen Außenkolbens 14, der sich
gegen eine Schulter des inneren Kolbens 13 legt und mit diesem zusammenwirkt, ausgepreßt
werden, wobei der Preßseiher durch Reibung des Preßgutes mit hochgehoben wird und
das Widerlager 17,17 in ihn eindringt. Der Hilfsbehälter 7 wird sofort wieder gefüllt.
Indessen ist in der Presse b die Pressung vollendet, und die Preßkuchen können ausgestoßen
werden. Nach dem Ausstoßen erhält die Presse b erst eine Füllung aus dem Hilfsbehälter
6, dann eine solche aus dem inzwischen gleichfalls wieder gefüllten Hilfsbehälter
;, genau wie bereits mit Bezug auf die Presse c beschrieben wurde.
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Das Ausstoßen der Kuchen aus der Presse c erfolgt mittels des Hilfsdruckstückes
9, und zwar, nachdem man den Druck einen Augenblick unterbrochen (wodurch die schwebende
Preßkammer heruntergeht) und die Blöcke 17 voneinander entfernt hat, so, daß diese
als Sperrstücke über der Wand der Preßkammer 15 zu stehen kommen. Für das Ausstoßen
ist zunächst die volle Preßkraft zur Verfügung, bis der ringförmige Außenkolben
14 durch Auftreffen auf den Rand des Preßseihers 15 angehalten wird und seinerseits
ihn festhält, während der Kolben 13 die bereits in Bewegung versetzte Füllung weiter
ausstößt.