DE852217C

DE852217C - Stehende hydraulische Formsteinpresse

Info

Publication number: DE852217C
Application number: DEL2377D
Authority: DE
Inventors: Friedrich Dipl-Kfm Kleineberg
Original assignee: Laeis Werke AG
Current assignee: Laeis Werke AG
Priority date: 1944-03-16
Filing date: 1944-03-16
Publication date: 1952-10-13

Description

Stehende hydraulische Formsteinpresse Die Erfindung betrifft eine stehende hydraulische Formsteinpresse, z. B. Dolomitsteinpresse, mit einem absatzweise fortschaltbaren Preßformträger, der mehrere oben offene Preßformen mit nach unten herausragenden Form- und Ausstoßstempel aufnimmt, und bei der ein Vorpressen mit kleiner Preßkraft und eine Entlüftung der vorgepreßten -Masse unter `Wegnahme des Vorpreßdrucks vor dem endgültigen Fertigpressen durchgeführt werden. Bei den bekannten Formsteinpressen dieser Art wird das Vorpressen und das Fertigpressen an ein und derselben Stelle entweder nur mit einem von unten oder mit einem von unten und einem von oben wirkenden Preßkolben durchgeführt. Nach dem Vorpressen werden die Preßkolben wieder etwas zurückgezogen, um für das Entlüften die Preßmasse zu entlasten. Es wird also ein Zwischenhub eingeschaltet, der zusätzlich Druckwasser verbraucht. Wenn die Presse mit ,hohem Preßwasserdruck, z. B. einem Druck von Zoo at, betrieben wird, so ist das Vorpressen mit niedriger Preßkraft schwierig. Aus dieseln Grunde hat man der Presse einen Druckuntersetzer zugeordnet, dessen Niederdruckzylinder das Druckwasser für das Vorpressen liefert, während nach erfolgter Entlüftung der oder die Preßzylinder an die Preßwasserquelle mit dem hohen Druck angeschlossen werden. Diese Maßnahme zur Erzeugung eines niedrigen Preßwasserdrucks für das Vorpressen bedingt einen erheblichen baulichen Aufwand. Außerdem wird, da zwischen das Vorpressen und das Fertigpressen für die Entlüftung ein Zwischenhub eingeschaltet werden muß, der Preßwasserverbrauch erhöht. Schließlich ist die Einschaltung des Druckuntersetzers auch mit nicht unbeträchtlichen Energieverlusten verbunden.
Die Erfindung besteht darin, daß für das Vorpressen der Steinmasse eine besondere Preßstation vorgesehen wird, an der von unten her ein mit dem vollen zur Verfügung stehenden Preßwasserdruck beaufschlagter Kolben mit kleinem Durchmesser gegen den Formstempel wirkt, während die Preßform oben durch ein am Pressengestell festes Widerlager abgeschlossen wird, und daß der ;Formstempel mit einer Festhaltevorrichtung zusammenwirkt, die in Abhängigkeit von den Betriebsstellungen des Preßformtnägers bzw. des Vorpreßkolbens so gesteuert wird, daß sie den Formstempel nach vollzogener Vorpressung am Zurückfallen in die Ausgangsstellung verhindert und ihn erst wieder freigibt, wenn die Preßform in die Achse des oder der Hauptpreßzylinder eingerückt ist. Jetzt wird. unter Anwendung ein und desselben hohen Preßwasserdrucks, also ohne Einschaltung von Geräten zur Druckminderung, das Vorpressen und das Fertigpressen .gleichzeitig an zwei verschiedenen Formen durchgeführt. Ein Zwischenhub für das Entlüften nach dem Vorpressen ist nicht mehr erforderlich, weil die Entlassung der Preßmasse auf dem Wege der Preßform von der Vorpreßstation zur Hauptpreßstation selbsttJ'ätig erfolgt, wobei auch genügend Zeit für die .Entlüftung zur Verfügung steht. Da der Formstempel nach dem Vorpressen in der erreichten Höhenlage festgehalten wird, bis die Form in der Achse des oder der Hauptpreßzylinder steht, braucht der Kolben des Hauptpreßzylinders lediglich den kleinen, nur wenige Millimeter betragenden Hub für das Fertigpressen auszuführen, während bei der bisherigen :Bauart dieser Zylinder für die Ausführung des Vorpreßhubs und des Haqptpreßhubs bemessen werden mußte. Infolge des kleinen Hubs wird auch der Verschleiß an Dichtungsmanschetten auf ein Minimum herabgesetzt. Ein Zwischenhub nach dem Vorpre.ssen fällt weg, so daß im ganzen eine beträchtliche Preßwasserersparnis erzielt wird, ganz abgesehen davon, daß die Energieverluste, welche durch Einschalten von Druckmindergeräten auftreten, nunmehr auch wegfallen. Der kleine bauliche Mehraufwand an der Presse selbst durch die Anordnung einer besonderen Vorpreßstation mit einem kleinen Preßzylinder ist geringfügig im Vergleich zu dem Aufwand für die bisher erforderlichen Einrichtungen zur Druckminderung und den erzielten Ersparnissen an Zeit und Energie im Betrieb.
Die Erfindung ist an Hand einer schematischen Darstellung näher erläutert. In dieser ist der Preßformträger mit i bezeichnet. Derselbe kann sowohl als Drehtisch als auch in Form eines geradlinig verschiebbaren Wagens ausgebildet sein. Der Einfachheit halber sind bei der .Darstellung, dem letztgenannten Fall entsprechend, die einzelnen Preßformen, die durchweg mit 2 bezeichnet sind, in einer Ebene nebeneinanderliegend dargestellt. Es sind vier Preßformen vorgesehen, entsprechend den einzelnen Arbeitsstationen: 1 für das Füllen, 11 für das Vorpressen, IJI für das Fertigpressen und IV für das Ausstoßen des fertigen Werkstücks. In jeder Preßform ist ein Formstempel 3 vorgesehen, der in der Ausgangsstellung auf Anschlägen 4 ruht und mit einem Fortsatz 5 unten aus der Preßform herausragt.
In der Füllstellung I, die auch gleichzeitig Ausstoßstelle sein kann, ruht der Formstempel 3 in der Ausgangsstellung und bildet den Boden der Preßform, in die die zu pressende Steinmasse von oben her eingefüllt wird, bis sie bündig mit dem oberen Rand der Preßform ist. An der Vorpreßstelle ,II gelangt die Preßform unter ein am Pressengestell festes Widerlager 6, das den Formhohlraum nach oben abschließt. Der Formstempel 3 steht hierbei mit seinem Fortsatz 5 über dem Vorpreßzylinder 7 bzw. dessen Kolben B. Beim Einrücken der Preßform in die Vorpreßstellung ist der Vorpreßkolben 8 in den Zylinder 7,zurückgezogen. Sobald die Preßform die Vorpreßstellung erreicht hat, erhält der Vorpreßzylinder 7 Druckwasser, so daß der ,Kolben 8 gegen den Formstempel 3 bewegt wird und diesen unter Zusammendrückung der Steinmasse gegen das Widerlager 6 nach oben bewegt. Der Vorpreßzylinder 7 bzw. sein Kolben 8 sind so dimensioniert, daß bei Anwendung des vollen, beispielsweise Zoo at betragenden Preßwasserdrucks die vorgeschriebene Preßkraft nicht überschritten werden kann. Der Hub des Vorpreßkolbens 8 ist nur so groß bemessen, wie es für das Vorpressen erforderlich ist.
An jeder Preßform ist eine Festhaltevorrichtung für den Formstempel vorgesehen, die in der Zeichnung schematisch durch gegen den Formstempelfortsatz 5 anlegbare Haltebacken 9 angedeutet ist. Mit dieser Festhaltevorrichtung soll am Ende des Vorpreßhubs der Formstempel festgehalten werden, so daß er nicht in seine Ausgangsstellung zurückfallen kann. Die Festhaltung des Formstempels in der beim Vorpressen erreichten Stellung soll bestehenbleiben, bis die Preßform die Hauptpreßstation III erreicht hat. Während der Fortschaltung von der Vorpreßstation 11 nach der Hauptpreßstation III gleitet die Preßform unter dem Widerlager 6 hinweg, so daß auf dem größten Teil des Weges die Preßmasse entlastet ist und entlüften kann. Für eine ausreichende :Entlüftung steht während der Fortschaltung des Preßformträgers genügend Zeit zur Verfügung. Die Festhaltung des Formstempels durch die Einrichtung 9 gibt die Möglichkeit, daß die an der Hauptpregstation III in dem Beispiel vorgesehenen, von oben und unten her wirkenden Preßkolben io, deren zugehörige Preßzylinder mit i i bezeichnet sind, lediglich den kleinen, etwa,2o bis 30 mm betragenden Fertigpreßhub auszuführen haben. Beim Einrücken einer Preßform in die Hauptpreßstation III rückt gleichzeitig eine weitere gefüllte Preßform in die Vorpreßstation II ein, an welcher der Vorpreßkolben 8 inzwischen wieder in seine tiefste Stellung zurückgefahren worden ist. Das Vorpressen und,das Fertigpressen kann also gleichzeitig erfolgen, und zwar, wegen der verschiedenen Dimensionierung von Vorl»-cl@- und 1(aul@tl»-el;.-@-linder, unter Benutzung ein und desselben Preßwasserdrucks. Das Preßwasser wird von einer Pumpe 12 geliefert, der gegebenenfalls noch ein Druckwasserspeicher zugeordnet werden kann.
An der Hauptpreßätation muß vor der Ausführung ödes Preßhubs die Festhaltevorrichtung 9 unwirksam gemacht werden. Die Schaltung der Festhaltevorrichtung kann selbsttätig in .Abhängigkeit von der Bewegung des Preßformträgers i und von der Bewegung -des Vorpreßstem.pels 2 durchgeführt werden. An Stelle der in der Zeichnung angedeuteten Haltebacken kann selbstverständlich auch eine andersartige Haltevorrichtung, z. B. ein Klinkengesperre od. dgl., treten.
Nachdem die Preßkolben io nach dem Fertigpressen wieder in die ,Ausgangsstellung zurückgekehrt sind, gelangt bei der weiteren Fortschaltung die Form mit dem fertiggepreßten Werkstück an der Station IV in den Bereich des Ausstoßzylinders 13 mit Ausstoßkolben 14, welch letzterer von unten her gegen den Fortsatz 5 des Formstempels 3 wirkt. Auch der Ausstoßzylinder, dessen Kolben, da er nur ganz kleine Kräfte auszuüben braucht, einen sehr kleinen Durchmesser erhalten kann, wird mit dem vollen Preßwasserdruck betrieben.
Nach erfolgtem Fertigpressen kann der Formstempel wiederum durch die .Festhaltevorrichtung 9 in der erreichten Stellung festgehalten werden, bis die Form in die Achse des .Ausstoßzylinders 13 gelangt ist. Der Ausstoßkolben 14 hat dann nur noch einen kleinen ,Arbeitshub auszuführen, der gleich ist der Höhendifferenz zwischen der Formstempeloberseite am Ende des Preßvorgangs und der Oberkante der Form, während bisher der Ausstoßstempel zusätzlich noch den Hub für die Vorpressung und die Hauptpressung ausführen mußte. Es wird so eine weitere Preßwasserersparnis erzielt, ganz abgesehen davon, d@aß der 'kleine Hub des Ausstoßkolbens ein baulicher Vorteil ist und die Lebensdauer der Dichtungsmanschetten erhöht.
Schließlich ist noch zu erwiähnen, daß der Vorschlag der Erfindung auch eine ganz erhebliche Vereinfachung der Steuerung der Presse bringt. Da die Kolben an den drei Stationen 11, 111, IV stets gleichzeitig mit dem vollen Preßwasserdruck Arbeits- und Rückhub ausführen, ist nur noch eine einfache Zweiventilsteuerung mit einem Einlaßventil und einem Auslaßventil erforderlich. Demgegenüber mußte die bisherige, beim Vorpresse.n mit Niederdruckwasser und nur einem einzigen Preßzylinder arbeitende Presse mit sieben Ventileinbauten ausgerüstet werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Stehende hydraulische Formsteinpresse mit einem absatzweise fortschaltbaren Preßformträger, der mehrere oben offene Preßformen mit nach unten herausragendem Form- und Ausstoßstempel aufnimmt, und bei der ein Vorpressen mit kleiner Preßkraft und eine Entlüftung der vorgepreßten Masse unter Wegnahme des Vorpreßdrucks vor dem endgültigen Fertigpressen durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß für das Vorpressen der Steinmasse eine besondere Preßstation (1I) vorgesehen ist, an der von unten her ein mit dem vollen zur Verfügung stehenden Preßwasserdruck beaufschlagter Kolben (8) mit kleinem Durchmesser gegen den Formstempel (3, 5) wirkt, während die Preßform (2) oben durch ein am Pressengestell festes Widerlager (6) abgeschlossen wird, und daß der Formstempel mit einer Festhaltevorrichtung (9) zusammenwirkt, die in Abhängligkeit von den Betriebsstellungen des Preßfor.m.trägers (i) bzw. des Preßkolbens (8) so gesteuert wird, daß sie den Formstempel nach vollzogener Vorpressung am Zurückfallen in die Ausgangsstellung verhindert und ihn erst wieder freigibt, wenn die Preßform in die Achse des oder der Hauptpreßzylinder (i i) eingerückt ist (Station 1I1).
2. Stehende hydraulische Formsteinpresse nach Anspruch i, dadurch gelkenuzeichnet, daß die Festhaltevorrichtung,(9) für den Formstempel (3, 5) so gesteuert ist, daß sie auch nach beendeter Fertigpressung (an der Station 1.11) wirksam wird und wirksam bleibt, bis die Preßform in die Achse des Ausstoßzylinders (i3) eingerückt ist (Station IV).