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Selbsttätige hydraulische Drehtischpresse Die Erfindung betrifft selbsttätig
arbeitende hydraulische Drehtischpres-sen besonders zum Pressen keramischer Formlinge.
Solche Pressen werden mit einer Reihe von Arbeitsstationen ausgerüstet, an welchen
das Füllen der Formen, gegebenenfalls in zwei Schichten, das Rütteln durch Vibratoren,
das Pressen und das Ausstoßen der gepreßten Formlinge erfolgt.
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Um den einwandfreien Ablauf der Bewegungen zu gewährleisten und insbesondere
um die Tischdrehung erst dann einleiten zu können, wenn die Arbeiten an den einzelnen
Stationen fertig durchgeführt sind, hat man solche selbsttätigen Pressen mit elektrischen
Endschaltern an den Arbeitsstationen versehen, die erst nach Beendigung des Arbeitsspieles
durch entspiechende Schaltung die Drehtischbewegung freigeben.
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Bei solchen bekannten Pressen arbeitet der Tischdrehantrieb mit einem
Malteserkreuz-Getriebe. Das Drehwerk wird eingeschaltet, sobald der letzte Endschalter
an den Arbeitsstationen angesprochen hat.
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Es ist sehr erwünscht, auch bei selbsttätigen Pressen den Drehtisch
durch Tischriegel in den Arbeitsstellungen festzulegen, weil damit die Arbeitsstellungen
genauer eingehalten werden können, als das bei der Anwendung eines Malteserkreuz-Getriebes
mit den entsprechenden notwendigeil Toleranzen durchführbar ist.
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Bei Drehtischpressen mit selbsttätiger Steuerung hat man den Tischriegel
bereits mit einem Winkelhebel gekuppelt, der zugleich einen Schieber für einen Preßzylinder
steuert, der die Tischdrehung bewirkt. Ein Vorsprung am Drehtisch bringt den Riegel
in der Nähe der Arbeitsstellungen in Bereitschaftslage, so daß er einschnappt, sobald
die entsprechende Öffnung des Drehtisches in den Bereich des Riegels gelangt. Die
Entriegelung und zugleich die Einschaltung des Tischdrehantriebes erfolgen durch
den zurückgehenden Preßstempel, der dem bereits genannten Winkelbebel eine Schwenkbewegung
erteilt, so daß zwangläufig entriegelt und die Tischdrehung eingeschaltet wird.
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Diese mechanische Steuerung durch den zurückgehenden Preßkolben läßt
sich für Pressen mit mehreren Antriebsstationen nicht durchführen, weil damit nicht
die Gewähr für die vollständige Beendigung aller Arbeitsvorgänge bei Einschalten
des Tischdrehantriebes gegeben ist.
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Die Erfindung löst die Aufgabe, eine Drehtischpresse finit mehreren
Arbeitsstationen unter Anwendung der Freigabe des Drehtischantriebes durch sämtliche
Endschalter selbsttätig zu betreiben in der Weise, daß bei geschlossenen Endschaltern
der Entriegelungsstrom für einen am Umfang des Drehtisches gelagerten Tischriegel
freigegeben ist und daß der Tischriegel bei Erreichung der Entriegelungss:tellung
einen Schalter für das Tischdrehwerk schließt, so daß erst in der Entriegelungss.tellung
der Tisch gedreht werden kann. Auf diese Weise wird erreicht, daß der Drehtisch
weder gegen eines der Arbeitsmittel, z. B. Füll- oder Ausstoßvorrichtung, noch gegen
den nicht völlig aus der entsprechenden Öffnung des Tisches gezogenen Riegel fahren
kann, so daß der einwandfreie Ablauf aller Bewegungen gewährleistet ist. Auf diese
Weise lassen sich mehrere Arbeitsvorgänge ohne Gefährdung durchführen und abstimmen,
wobei ein Malteserkreuz-Getriebe mit seinen starken Beschleunigungen und Verzögerungen
sowie den unvermeidlichen Toleranzen vermieden werden kann. Dabei sind die Einrichtungen
zur Abstimmung der Bewegungen verhältnismäßig einfach, da sie aus Endschaltern und.
sonstigen bekannten Elementen bestehen.
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Für die Preßstationen wird zweckmäßig ein von Preßdruck gesteuerter
Endschalter angewendet, der neben dem Freigabeimpuls für den Tischriegel auch einen
Impuls zur Druckentlastung des Preßkolbens gibt.
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In der Zeichnung zeigt Abb.l einen Querschnitt durch die gesamte Maschine,
Abb.2 eine Draufsicht im Schema mit den vier Arbeitsstationen, Abb. 3 die Ausstoß-
und Abschiebevorrich.tung, Abb.4 die Drehtischverriegelung und Abb. 5 ein Steuerschema.
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Die Presse weist eine Drehsäule 1 auf, um welche der Tisch 2 mit den
Formen 3 und den Formböden 4 drehbar ist. Die Formen werden nacheinander der Füllstation
.g für die Grobschicht, der Füllstation -B für die Feinschicht, der Preßstation
C und der Ausstoßstation D zugeführt.
Das Preßgut wird vom Förderer
10 über die Pfanne 11 und den Schaber 12 in die Form eingebracht. Ein Druckzylinder
13 mit Kolben 14 drückt das Schwingsystem 15 gegen den Formboden 4 und setzt ihn
in Vibration. Ist die Form gefüllt, so wird der Tisch gedreht und in Station B nach
entsprechendem Absinken um die Formschichthöhe mit Formgut gefüllt, wobei wiederum
vibriert werden kann.
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Durch weitere Teildrehung des Tisches kommt die mit Grob- und Feinschicht
gefüllte Form zur Preßstation C. Der Zylinder 16 mit dem Preßkolben 17 und die seitlichen
Zylinder 18 mit den Kolben 19 erhalten gleichzeitig Preßwasser, wodurch zunächst
die Kolben 19 nach oben gehen und die Form durch Anpressen der Formkästen 3 gegen
die Widerlagerplatte 20 an ein bewegliches Druckstück 21 schließen. Das Gut wird
vorgepreßt. Danach erfolgt die Hauptpressung durch Betätigung des Endschalters 37,
wobei die Erreichung des gewünschten Preßdruckes durch einen Druckmesser 24 (Abb.
5) angezeigt wird, der zugleich z. B. durch Kontaktgabe oder Betätigung eines Ventils
Druckwasser abschaltet und die Zylinder entlastet. Preßkolben 17 und Kolben
19 gehen zurück; die Form ist frei.
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Das Druckstück 21 wird mittels des Zylinders 25 zurückgezogen,
der im Wechseltakt mit Zylinder 26 arbeitet.
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Nunmehr gelangt die Form durch weitere Tischdrehung zur Station D
(Abb. 3), in welcher der Ausstoß mittels des Zylinders 28 erfolgt. Der Schieber
29 an der Parallelogrammführung31 bringt den Preßling zum Förderer 30. Das
Zylinderpaar 32, 33 bewegt in ähnlicher Weise arbeitend wie das Zylinderpaar
25,26
den Schieber 29.
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Nach Abb. 5, die eine Schaltskizze nur der wesentlichen Teile der
Presse enthält, erhalten beim Einschalten des Hauptventils 35 die Zylinder
13, 16, 18,
26 und 28 aus der Leitung 36 Vordruck. Ist in der Station C die
Form geschlossen, so wird der vom Kolben 19 betätigte Schalter 37 und der Magnet
38 und das Ventil 35 auf Hauptdruck aus der Leitung 36 a geschaltet, die Hauptpressung
geht vor sich.
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Wenn am Ende des Preßvorganges der Höchstdruck erreicht ist, so schaltet
der Druckmesser 24 den Magnet 38 und das Ventil 35 auf Druckentlastung und bereitet
die Schaltung für einen Magneten 40 zur Zurücklegung eines Riegels 42 für den Drehtisch
2 durch Schließen eines Schalters 43 vor. Der Magnet 40
erhält jedoch
erst Strom, wenn ein weiterer Schalter 47 geschlossen ist. Dies geschieht durch
Impuls des Endschalters 46, wenn der Kolben im Zylinder 28 seine oberste Stellung
erreicht, einen Endschalter 44 geschlossen, dieser die Leitung zum Zylinder 32 freigegeben
und der- Kolben im Zylinder 32 in seiner äußeren Lage den Schalter 46 betätigt hat.
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Nunmehr zieht der Magnet 40 über ein Gestänge 48 den Tischriegel 42
zurück. Ist der Riegel 42 tatsächlich am Ende seines Hubes und damit in der Entriegelungsstellung
angekommen, so daß der Tisch 2 frei ist, so legt der Riegel einen Schalter 50 ein
und gibt damit dem Tischdrehmotor 51 Strom. Der Motor bewegt nunmehr über das Schneckengetriebe
53 den Tisch 2 um eine Vierteldrehung.
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Die beschriebene Einrichtung gibt Gewähr dafür, daß der Tisch nur
dann bewegt werden kann, wenn sämtliche Arbeiten an den Stationen A bis
D beendet sind und außerdem der Riegel aus der Bohrung des Tisches vollständig
ausgetreten ist. Der Tisch ist durch den in seinem Umfang angreifenden Riegel sehr
genau in der jeweiligen Arbeitsstellung festgelegt, und die Teile passen in dieser
Stellung genau aufeinander.
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Damit ist insgesamt Gewähr für das einwandfreie Arbeiten der bewegten
Teile gegeben, und es steht nichts im Wege, die Presse völlig selbsttätig arbeiten
zu lassen.