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Nachpresse zur Herstellung `von Ziegeln und anderen Formsteinen. Für
diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni igi i die Priorität auf
Grund der Anmeldung in Frankreich vom 5. März igig beansprucht und anerkannt. Gegenstand
der Erfindung ist eine Nachpresse zur Herstellung von Ziegeln oder anderen Formsteinen,
die das Arbeitsstück selbsttätig in die Form einführt, aus ihr ausstößt und es dann
entfernt.
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Wesentlich unterscheidet sich diese Presse von ähnlichen Zwecken dienenden
bekannten Pressen nicht allein dadurch, daß dem das Werkstück unmittelbar aufnehmenden
Tisch eine zu der Bewegungsrichtung der Kolben rechtwinklige, durch Ruhepausen unterbrochene
Verschiebbewegung erteilt wird, sondern auch durch das Zusammenwirken dieser Tischbewegung
mit drei zwangläufig bewegten Kolben, von welchen zwei für sich voneinander derart
abhängig sind; daß der eine die Einführung in die Form, der andere das Ausstoßen
des Werkstückes aus dieser Form bewirkt, während der dritte in seiner Steuerung
von den beiden vorerwähnten unabhängige Kolben zur Verdichtung des Werkstückes in
der in der Beschreibung noch näher erläuterten Weise dient. Die zeitlichen Unterbrechungen
in der Bewegung des Zuführungstisches schaffen große Erleichterungen für den oder
die die Presse bedienenden Arbeiter, ebenso lassen sie erst die selbsttätige Einführung
und die Herausnahme des Arbeitsstückes in die bzw. aus der Form praktisch verwirklichen.
Die Arbeitshübe der Kolben sind hierbei so bemessen, daß für die leichtere, der
Verschiebung des Werkstückes dienenden Arbeit den Kolben ein langer Weg zugewiesen
ist, während die schwerere Arbeit des Verdichtens unter stärkerem Druck auf kürzerem
Wege vollzogen wird.
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Die Maschine ermöglicht unter diesen Bedingungen einen verhältnismäßig
geringen Kraftaufwand, und ihre besonderen Einrichtungen lassen eine derart vollkommene
selbsttätige Arbeitsweise zu, daß man mit einer sehr geringen Zahl von Arbeitern
auskommt. Überdies weist sie noch den Vorteil einer leichten Bauart und dadurch
bedingter leichter Beförderungsmöglichkeit auf.
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Die Behandlung der Arbeitsstücke von
ihrer Einführung
in die Form an bis zu ihrem Austritt aus derselben vollzieht sich außerhalb des
Bereiches der bewegten Kolben, wodurch Unfällen während der Arbeit vorgebeugt wird.
Endlich ist noch eine Einrichtung vorhanden, durch die zur Vermeidung von Störungen
in der möglichst raschen Folge der Arbeitsvorgänge das Werkstück nach dem Ausstoßen
aus der Form ein klein wenig angehoben wird, damit es sich von dem Ausstoßkolben
leicht loslöst.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i einen senkrechten Längsschnitt durch die Presse,
Abb. z eine Längsansicht und Abb. 3 eine Vorderansicht derselben, Abb. q. eine der
Abb. i entsprechende Draufsicht mit wagerechtem Schnitt durch das Antriebsgehäuse.
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Abb. 5 eine Oberansicht der Schaltvorrichtung für den beweglichen
Tisch, die den Zweck hat, den Ziegel zu lösen, Abb.6 eine Seitenansicht dieser Einrichtung
und Abb. 7 eine Ansicht des die Bewegung des Tisches vollziehenden Zahnräderantriebes,
dessen größeres Kegelrad nur auf einem Teil seines Umfanges eine Verzahnung hat.
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Die zwar unfertigen, der Form des fertigen Steines sich aber sehr
nähernden Werkstücke sind entstanden aus einer Vorpressung halbfesten plastischen
Gutes, wie z. B. Ton. Ihre Einführung in die Presse, und zwar vor die Preßform,
erfolgt durch eine mit Unterbrechung hin und her bewegte Tischplatte a, die ihr
Arbeitsspiel während je einer Umdrehung der Maschinenhauptwelle b mittels von dieser
in. Bewegung gesetzter Antriebsteile ausführt.
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Die durch ein Rad c angetriebene Welle b trägt auf ihrem anderen Ende
ein auf ihr festsitzendes Kegelzahnradsegment d, das abwechselnd mit zwei diametral
sich gegenüberliegenden Zahnkegeln e einer Welle f in Eingriff kommt, so daß letztere
abwechselnd Umdrehungen von je 36o° in einander entgegengesetzter Richtung macht
(Abb. q. und 7). Diese Welle f ist durch ein Kreuzgelenk mit einer Welle h gekuppelt,
auf der ein Zahnrad i festsitzt, das mit einer unter der Tischplatte a befestigten
Zahnstange im Eingriff steht; dadurch wird der Platte a die erforderliche abwechselnde
Bewegung und auch jedesmal am Ende einer solchen eine gewisse Ruhepause erteilt,
während der die Einbringung des Ziegelsteins in die Preßform und sein Ausstoß aus
derselben stattfinden soll. Ein Sperrfinger oder jede andere geeignete Vorrichtung
hält die Welle f in jeder Ruhelage fest, bis das Rad e mit dem Zahnsegment d nach
jedem Richtungswechsel der Platte a vollständig in Eingriff kommt.
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Der Ziegel oder Formstein wird vor oder während der Rücklaufbe-,vegung
auf den Tisch a gelegt, der ihn -bis zu dem einstellbaren Anschlag j mitnimmt, durch
den seine Bewegung auf einen bestimmten Abstand je nach seiner Größe begrenzt wird.
Der Anschlag j ist fest und unabhängig von dem .Tisch. Der Arbeiter bringt, wie
in Abb. q. schraffiert dargestellt, ein Arbeitsstück in den Winkel dieses Anschlages.
Der Ziegelstein wird nun durch den Tisch a in die Presse vor die Form h geschoben,
und der Tisch a steht jetzt still, während der Ziegel oder Formstein in die
Form eingeführt wird. Dieses geschieht durch einen Kolben 1, der als Zahnstange
ausgebildet, von einem durch Stangen an einem zweiarmigen Hebel o angelenkten Zahnsegment
in bewegt wird. Die freien Enden des zweiarmigen Hebels o tragen Rollen, auf die
eine Daumenscheibe p abwechselnd derart einwirkt, daß . das Zahnsegment eine Schwingbewegung
nach zwei Richtungen machen muß.
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Sobald der Ziegel in die Form eingedrückt worden ist, schiebt sich
ein Riegel q in den Kolben 1, der ihn während der durch den Kolben z erfolgenden
Verdichtung in seiner Stellung festhält. Dieser Kolben z erhält seine Bewegung von
der mit ihm verbundenen Pleuelstange w. In diesem Augenblick stützt sich der dritte
Kolben r gegen den Kolben z und überträgt den Druck des letzteren auf das Werkstück,
auf welches der jetzt ruhende Kolben 1 einen Gegendruck ausübt. Der Riegel q ist
an einem Winkelhebel s angelenkt, der seine Bewegung durch die mit dem gegabelten
und ähnlich wie der Hebel o mit Rollen ausgerüsteten Hebel u gelenkig verbundene
Stange t erhält, und zwar wiederum so, daß durch einen auf der gemeinsamen Welle
b festsitzenden Daumen v, der auf die Rollen des Hebels u abwechselnd
einwirkt, der Riegel q gehoben und gesenkt wird. Sobald der Kolben z in seinem toten
Punkt angelangt ist, nimmt er eine zu den Kolben 1 und r entgegengesetzte Bewegung
an. Letzterer stößt nun das Werkstück aus. Der Ausstoßkolben r erhält seine Bewegung
gleichfalls durch die Daumenscheibe p, den Steuerhebel o, die Lenkstange n und ein
Zahnsegment x, welches in eine mit dem Kolben r ein starres Ganzes bildende
Zahnstange eingreift.
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Es ist leicht ersichtlich, daß bei der dargestellten Einrichtung die
Kolben Z und r zwar einen beträchtlichen Weg durchlaufen, daß sie aber nur eine
verhältnismäßig geringe Arbeit zu leisten haben, was ihren Antrieb durch
Kurvenscheiben
und Hebel gestattet, während der Kolben z durch eine Pleuelstange angetrieben wird
und so den Verdichtungsdruck mit einer auf das kleinste Maß beschränkten Verschiebung
bewirkt.
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Der einen gewissen Grad der Pressung übersteigende Druck wird durch
die Nachgiebigkeit von federnden Scheiben y oder durch irgendwelche andere nachgiebige
Mittel aufgezehrt. Die Regelung der Ziegelsteindichtigkeit kann während des Betriebes
durch Scheiben, die man zwischen die Kolben einlegt, stattfinden. Auswechselbare
Formen ermöglichen, Ziegel oder Formsteine von verschiedenen Abmessungen zu erhalten,
wobei auch der Tisch auf dem Träger, auf dem er verschoben wird, in seiner Höhenlage
geändert werden kann.
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Nach seiner Ausstoßung wird der Ziegel von dem Tisch a aus dem Bereich
der Kolben herausgeholt. Für den Fall, daß der Stein an dem Ausstoßkolben infolge
der Beschaffenheit des Tones oder der angewendeten Schmiermittel klebenbleibt, kann
ein beweglicher Teil a1 (Abb. 5 und 6) am Tisch a angebracht sein, der um eine Achse
bl schwingbar ist. Auf letzterer sitzt eine Feder, die bestrebt ist, den beweglichen
Teil a1 zu heben. Letzterer ist für gewöhnlich durch eine unter dem Einfluß einer
Feder d1 stehende Stange cl verriegelt. Diese Feder liegt zwischen der Stirnflache
der Form und einem Stützring e1 der Stange cl. Wenn der Kolben r am Ende seiner
Bewegung anlangt, so drückt ein Anschlag f 1 die Feder dl zusammen und entriegelt
den beweglichen Teil a1. Dieser dreht sich unter Einwirkung der auf der Achse b1
sitzenden Feder nach oben, stößt gegen den oben aufliegenden Ziegel und löst ihn
von dem Ausstoßkolben los. ` Als Eigentümlichkeiten des Erfindungsgegenstandes sind
noch hervorzuheben: i. Die Bewegung des Tisches in wechselnder Richtung und mit
Stillstand nach jedem Hubende wird durch ein Kegelradsegment erreicht, das nur auf
einem Teil seines Umfanges gezahnt ist und abwechselnd mit zwei Kegelzahnrädern
in Eingriff kommt.
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2. Nur geringe Kraft ist für -die Pressung erforderlich; ein sehr
geringer Hub des Druckkolbens genügt, und die mechanische Arbeitsleistung wird auf
einen großen Drehungswinkel verteilt.
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3. Man kann die Dicke und Dichtigkeit der Ziegel im Betriebe regeln.
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An diese Maschine könnten angeschlossen sein: Eine Vorrichtung, die
gestattet, den Betrieb ununterbrochen oder mit selbsttätigem Stillstand nach jeder
Formung zu gestalten. Eine Vorrichtung, .die die Maschine stillsetzt, wenn das Erzeugnis
die festgesetzten Maßgrenzen überschreitet. Ein mit der Presse in Übereinstimmung
bewegter Abnehmer und ein Förderer, durch die die gepreßten Erzeugnisse selbsttätig
in den Trockner geführt werden.