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Formenringpresse zum Herstellen von Ziegeln, Dachsteinen, Pflastersteinen
u. dgl.
Die Erfindung betrifft eine Verbesserung |
der selbsttätigen Ziegelforinniaschine gemäß |
Patent 539677 und bezweckt, die Leistungs- |
fä lügkeit der Maschine durch eine verbesserte |
Bauart der Vorrichtung zum Abfördern der |
fertiggestellten Preßlinge zu erhöhen. |
Es ist hereits bekannt, den zur Aufnahme |
dienenden Teil der Rollenbahn einer Abför- |
dervorrichtung für die fertigen Formlinge |
wahrend der Aufnahme der Formlinge zti |
lieben und zu ihrer Abförderung zu senken. |
Eine derartige Einrichtung fand bisher nur |
bei Strangpressen Verwendung, um die voin |
Strang abgeschnittenen Preßlinge quer zum |
Aufnahmerahmen absetzen zu können. |
(jein:iß der Erfindung soll durch das Heben |
(ler Rollnbahn und der von ihr -eti-a-enen |
Aufnahnielilatten vermieden «-erden, daß der |
aus der 1?orin durch Zurückziehen der seit- |
lichen Formwände ausgestoßene fertige Form- |
ling dadurch einer Beschädigung ausgesetzt |
wird, daß er auf die Aufnahmeplatte herunter- |
fällt. Es soll vielmehr ermöglicht werden, |
daß der Formling ohne Zurücklegung eines |
Weges im freien Fall unmittelbar mit der Auf- |
nahineplatte, ehe noch die Formwände zurück- |
gezogen sind, in Berührung kommt. Dadurch |
wird jede Beschädigung und Deformierung |
des noch «-eichen Formlings beim Absetzen |
auf die Platte vermieden. |
Gemäß der Eri ndung wird dies dadurch |
erreicht, daß an jeder zweiten, in senkrechten |
Schlitzen heb- und senkbar geführten Rolle |
der Rollenbahn Lenker angreifen, deren freie |
Enden mit zweiarmigen Hebeln verbunden |
sind, deren der wachsenden Belastung durch |
die abgesetzten Formlinge angepaßte Gegen- |
gewichte auf dein -eineinsamen Hubrahmen |
ruhen. |
Eine «'eitere Verbesserung liegt gem:iß der |
Erfindung darin, daß die die Formlinge auf- |
nehmenden Platten durch zwei hin uiid her |
gehende Klinken vorgeschaltet «-erden, von |
denen die die Platte zuerst fassende Klinke |
einen kürzeren Hub als die andere Klinke aus- |
führt und die Platte vorschaltet, während die |
zweite Klinke die erste überholt und eine schnellere Hinundherbewegung
ausführt. Dadurch wird die Leerlaufzeit beim Weiterschalten der Platten vermindert
und die Arbeitsf:ibigkeit der Maschine erhöht.
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Anstatt von zwei Klinken können die Platten auch von einer einzigen
Klinke geschaltet «-erden, der eine anfänglich langsame, bis zum Ausschlagende allmählich
wachsende Geschwindigkeit erteilt wird, es kann weiter bei der Schaltung durch zwei
Klinken deren Antrieb durch eine zweihiibige Kurbelscheibe erfolgen, deren Umfläche
gleichzeitig als Kurvenscheibe zur Steuerung des Hubrahmens für die Gewichtshebel
der Rollenbahn ausgebildet ist.
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In den Zeichnungen stellen dar: Fig. i und 2 eine Seitenansicht und
einen Grundriß des unteren Teiles der Ziegelformmaschine, der die Vorrichtung für
das Abfördern der Preßlinge bildet, Fig. 3 und .4 Seitenansicht und Grundriß des
hinteren Teiles der Maschine zur Veranschaulichung von Einzelheiten der in den Fig.
i und 2 enthaltenen Teile, Fig. 5 und 6 Einzelheiten der Klinken, Fig. 7 und 8 Ansichten
gemäß Fig. 3 und 4 für eine andere Ausführungsform der Abfördervorrichtung.
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Gemäß Fig. i bis 6 hat. die Vorrichtung zum Abfördern der fertigen
Formlinge die allgemeine Anordnung wie bei dem Hauptpatent 539 677. Der Formenring
sowie der Schwingkörper und die Vorrichtung zum Füllen der Formen und Pressen des
Füllmaterials sind fortgelassen. Der fertige Formling wird in derselben Weise wie
beim Hauptpatent durch Zurückziehen der gleitbaren Seitenwände aus der Form ausgestoßen
und auf die Platten der Rollenbahn abgesetzt.
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Die Abfördervorrichtung hat an den einen Ende (Fig. i links) ein Magazin
24 für die Platten 25, auf die die Formlinge abgesetzt ,kerden sollen. In den Längsträgern
sind Rollen 26, 27 gelagert, von denen die Rollen 26 unter dem Magazin kurz sind
und sich nur zum Teil über den Raum zwischen den Lä ngsträg:ern erstrecken, so daß
eine Schaltklinke für die Ansätze auf der Unterseite der Platten zwischen ihnen
arbeiten kann, um die erfaßte Platte vorzuschalten, welche dann gleichzeitig die
vorangehende Platte vorstößt (Fig.2).
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Gemäß der Erfindung ist für jede zweite Rolle der unter der Formpresse
laufenden Rollen 27 eine besondere Lagerung vorgesehen. Wenn jede Platte 25 z. B.
drei Preßlinge aufnehmen soll, wird die Platte 25 von z. B. der ersten, dritten,
fünften und siebenten Rolle 271, 273, 275 und 277 eines Satzes von sieben Rollen
getragen. Anstatt jede zweite Rolle an ihren Enden in gewöhnlichen Lagern an den
Längsträgern zu lagern. wie die verbleibenden drei Rollen 272, 274, 27e des
Satzes von sieben Rollen, sind sie an ihren Enden in senkrechten Schlitzen 28 der
Längsträger gelagert. Sie werden an ihren Lagerzapfen von kurzen Lenkern 29 getragen,
die an ihrem anderen unteren Ende mit zweiarmigen Hebeln 3o1, 303, 30' und
30' verbunden sind. Die Hebel sind in Böcken 3 1 der Längsträger drehbar
gelagert und an ihrem freien Ende mit Gewichten 321, 323, 32' und 327 versehen.
Die Größe dieser Gewichte nimmt fortschreitend zu. Das Gewicht 321 des Hebels 301
ist so groß, daß es bei freier Bewegungsmöglichkeit ein einleitendes Heben einer
Platte 25 herbeiführt, ehe das Ende der Platte in eine Lage kommt, wo sie zur Aufnahme
des ersten der drei Preßlinge angehoben wird. Dadurch: wird die Platte für die später
erfolgenden Hebungen gewissermaßen gewichtslos gemacht, da ihr Gewicht durch das
Gewicht 321 des ersten Hebels 301 ausgeglichen wird. Das Gewicht 323 des
zweiten Hebels 303 ist so groß, daß es bei freier Bewegungsmöglichkeit die Platte
gegen das untere Ende des Preßlings hebt, sobald die Seitenwandungen der Form zurückgezogen
werden, damit der Preßling ohne freien Fall an die Platte abgegeben werden kann.
Das Gewicht 32' am Hebel 30' ist so groß, daß es bei freier Bewegungsmöglichkeit
die Platte mit dem ersten abgelegten Preßling gegen den noch in der Form befindlichen
zweiten Preßling heben kann, während das Gewicht 327 am Hebel 307 so groß
ist, daß es die Platte mit den beiden bereits abgelegten Preßlingen zur Berührung
mit dem noch in der Form befindlichen dritten Preßling zu heben vermag. Diese Gewichtshebel
arbeiten mit einem Rahmen 33 zusammen. Der Rahmen 33 wird absatzweise, und zwar
immer bevor eine Platte durch das sie bewegende Schaltwerk vorwärts gestoßen wird,
gehoben. Er stößt dann gegen die Gewichte der Hebel, hebt diese an und senkt damit
die Rollen 271, 273, 27" und 277, die in den Schlitzen 28 gelagert sind, in dieselbe
Ebene, in der die anderen drei Rollen des Satzes von sieben Rollen liegen. Bei gehobenem
Rahmen 33 liegen also alle Rollen waagerecht in derselben Ebene. Es kann dann die
Platte, die gerade durch das Schaltwerk vorwärts gestoßen wird, die vor ihr liegende
Platte vor sich her schieben.
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Die Gewichte 321, 323, 32' und 3z' haben die Gestalt von Rollen gleichen
Enddurchmessers, damit sie alle gleichmäßig auf dem Rahmen 33 aufliegen. Ihr Gewichtsunterschied
wird durch entsprechendes Absetzen des Mittelteiles erreicht (Fig. 2).
Die
Platten 25 «-erden nach der Austrittsseite der Maschine durch zwei Klinken 3.1,
35 vorgestoßen, die mittels einer zweihübigen Kurvenscheibe mit Hüben verschiedener
Länge bewegt werden und nacheinander mit deif Ansätzen auf der Unterseite der Platte
in Eingriff kommen. Eine der Klinken, z. B. die Klinke 34., erfaßt den unteren Ansatz
einer Platte zuerst. Diese Klinke ist mit dem kurzen Hubteil der zweihübigen Kurvenscheibe
verbunden und wandert nur eine kurze Strecke mit der Platte mit. Die andere Klinke
35 ist. mit dem längeren Hubteil verbunden, überholt auf ihrem Wege die Klinke 3.4
und nimmt die vorher durch die Klinke 3.4 geschaltete Platte mit. Die durch die
Klinke 34. eingeleitete Bewegung der Platte wird hierbei durch die Klinke 35 fortgesetzt
und mit größerer Geschwindigkeit vollendet. Bei der Verwendung von zwei Klinken
wird der Stoß bei Beginn der Bewegung einer Platte auf ein Mindestmaß verringert
und dadurch ein weiterer, bisher vorhandener Störungsfaktor ausgeschaltet. Die Klinken
34., 35 sind auf den oberen Enden von Schwingliebeln 36, 37 drehbar gelagert, die
durch die Stangen 38, 39 mit den längeren und kürzeren Hubteilen der zweihübigen
Kurvenscheibe 4.o verbunden sind. Die Kurvenscheibe 4o (Fig. 3 und 4) trägt in entsprechendem
Abstand von ihrem Mittelpunkt einen an der Stange 39 drehbar befestigten Zapfen
.41, an dessen äußerem Ende ein Arm .42 von geeigneter Lä nge# angebracht ist. Am
freien Ende des Armes 4.2 ist die Stange 38 drehbar befestigt. Die Klinken 3.4,
35 haben Nasen .43, die an Gunimipufer 44 (Fig. 5 und 6) durch einerseits an abwärts
gerichteten Ansätzen der Nasen 4.3 und anderseits an einstellbaren Haken auf einem
Ansatz der Klinken befestigte Federn .a.5 (Fig. 3) gedrückt werden. Auf dem Umfang
der zweihübigen Kurvenscheibe 4o läuft eine Rolle 4.6 (Fig. i), die an einem Ende
eines mit seinem anderen Ende mit einem Winkelhebel .49 verbundenen Lenkers 48 gelagert
ist, der seinerseits mit dem Rahmen 33 in Verbindung steht. Auf dem Rahmen 33 ruhen,
wie bereits erwähnt, die Gewichte 321,
323, 32' und 32, an den Enden der Hebel
301,
3o3, 30' und 30'. Zwischen den Klinken 34. und 35 und den Schwinghebeln
36 und 37 sind Spannfedern 5o angeordnet, um die Klinken 3:4, 35 in den durch Anschläge
bestimmten Stellungen zu halten, in denen die Klinkennasen .a.3 an den Ansätzen
auf der Unterseite der Tragplatte 25 angreifen.
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Eine Stützplatte 52 (Fig. i) an dem Längsträger nimmt die Rollen 53
an den hinteren Enden der Klinken 34. und 35 auf und sichert die N asen 43 in der
Eingriffslage mit den Ansätzen auf den unteren Flächen der Tragplatten während der
Zeit, in welcher die Platten nach dein Ausstoßende der Maschine vorwärts gestoßen
werden.
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Die anfänglich verhältnismäßig langsame und dann schnellere Bewegung
der Aufnahmeplatten 25 kann auch mittels einer einzigen Klinke 5:4 (Fig. 7 und 8)
erreicht werden. Die Klinke 54 ist von derselben Bauart wie die Klinken 34., 35.
. Sie hat eine federnde Nase 55 und ist auf dem oberen Ende eines Schwinghebels
56 drehbar gelagert. Der Schwinghebel 56 wird mittels einer Kurvenscheibe 57 durch
eine Rolle 58 angetrieben, die am Schwinghebel 56 angeordnet ist und dauernd gegen
die Kurvenscheibe 57 durch eine Feder 59 gedrückt wird. Der Kurvenumfang der Scheibe
57 ist so gestaltet, daß die Klinke zuerst langsam bewegt und dann ihre Bewegung
allmählich vergrößert wird. Die Welle 6o, die die Kurvenscheibe 57 trägt, wird in
beliebiger Weise von der Antriebswelle der Maschine angetrieben, z. B. mittels einer
Vorgelegewelle 61, Kettenräder 62 und 63 auf den Wellen 6o und 61 und einer Kette
64. (Fig. 8). _