-
Mit Preßluft als Druckmittel arbeitende Akkumulatorpresse In Verbindung
mit hydraulischen Pressen werden in vielen Fällen zur Steigerung der Leistung und
zur Gleichhaltung des Betriebsdruckes hydraulische Akkumulatoren mit Druckluftbelastung
verwendet. Ein solcher Akkumulatorsatz besteht für gewöhnlich aus einem Akkumulatorzylinder
mit Ladepumpe und einem oder mehreren Luftbehältern. Die gesamte Anlage wird also
dann verhältnismäßig teuer, wenn vom Akkumulator nur eine oder zwei Pressen kleiner
oder mittlerer Leistung bedient werden.
-
Gemäß der Erfindung wird nun eine bedeutende Vereinfachung durch die
Vereinigung von Akkumulator und Preßzylinder in der Weise erreicht, daß der Akkumulatorzylinder,
mit der Presse zusammengebaut, selbst als Preßzylinder dient. Der Kolben, der fast
immer bei druckluftbelasteten Akkumulatoren zur Trennung von Luft- und Wasserraum
bei höheren Drücken verwendet wird, läßt sich auf einfache Weise in Verbindung mit
dem Preßhaupt als Preßkolben ausbilden. Als Druckmittel zum Betrieb der Presse wird
also im Gegensatz zu den rein hydraulischen Pressen, wie an sich bekannt, hochgespannte
Luft verwendet, die ständig' auf den Preßkolben einwirkt. Die Luft wird zweckmäßig,
wie bei druckluftbelasteten Akkumulatoren üblich, in einem oder mehreren mit dem
Preßzylinder in Verbindung stehenden Behältern gespeichert. Der Rückzug des Preßkolbens
erfolgt, der Arbeitsweise des Akkumulators entsprechend, hydraulisch, indem mittels
einer Pumpe in. den unteren Teil des Preßzylinders Flüssigkeit eingepreßt wird.
Es können aber auch in an sich bekannter Weise in besonderen Zylindern geführte
Rückzugskolben angewandt werden, die durch ein Querhaupt mit dem Preßkolben verbunden
sind. ' Die Presse arbeitet nun in der Weise, daß beim Arbeitshube die Druckflüssigkeit
aus dem Rückzugzylinder abgelassen wird, so daß der ständig auf dem Preßkolben lastende
Luftdruck zur Wirkung kommt. Je nachdem der Abfluß der aus dem Rückzugzylinder ausströmenden
Flüssigkeit gedrosselt wird, kann in beliebiger Weise eine mehr oder weniger rasche
Preßwirkung erzielt werden. Werden die Abflußquerschnitte für die Flüssigkeit genügend
groß gewählt, so kann nach Belieben die Geschwindigkeit der Ausübung des Preßdruckes
bis zur Schlagwirkung gesteigert werden. Gegenüber den bekannten, mit Druckluft
arbeitenden Pressen oder ähnlichen Maschinen besteht als wesentlicher Unterschied,
daß beim Betrieb der neuen Akkumulatorpresse ein Verbrauch an Preßluft nicht eintritt,
da diese als Arbeitsmittel ständig auf dem Preßkolben lagert. Eine Anlage zur Preßlufterzeugung
ist also nicht erforderlich; es sind nur von Zeit zu Zeit die durch etwaige Undichtheiten
entstandenen Luftverluste zu ersetzen, die jedoch sehr gering sind, da die Luft
- abgesehen vom Preßkolben - nicht gegen bewegte Teile abzudichten ist.
Die
Druckminderung, die während des Arbeitshubs des Preßkolbens durch Vergrößerung des
Luftraumes eintritt, kann durch reichliche Bemessung der Luftbehälter bis auf ein
Kleinstmaß verringert werden. Soll. der Betriebsdruck der Presse veränderlich sein,
so ist zweckmäßig noch eine beim Betriebe von Druckluftakkumulatoren bekannte Einrichtung
vorzusehen, die es ermöglicht, Flüssigkeit in den Luftbehälter einzupressen und
auf diese Weise den Luftdruck beliebig zu erhöhen.
-
Zur Erzeugung des Druckwassers ist nur eine verhältnismäßig kleine
Pumpe erforderlich, die, beispielsweise als Kolbenpumpe ausgebildet, wie üblich,
in der Weise arbeitet, daß beim Saughub Flüssigkeit durch ein Saugventil angesaugt
und beim Druckhub durch ein Druckventil dem Rückzugzylinder der Presse zugeführt
wird.
-
Zweckmäßig wird die Pumpe an den Preßzylinder angebaut, so daß die
Druckflüssigkeit unter Vermeidung einer Druckleitung unmittelbar in den Rückzugzylinder
gedrückt wird. Die Steuerung erfolgt dann dadurch, daß das Saugventil der Pumpe,
nachdem der Preßkolben seine höchste Stellung erreicht hat, von Hand oder selbsttätig
angehoben wird. Die angesaugte Flüssigkeit kann also während des Druckhubs durch
das angehobene Saugventil wieder in die Saugleitung zurückströmen, wodurch die Pumpe
außer Wirkung kommt. Zur Einleitung des Arbeitshubes wird die Flüssigkeit aus dem
Rückzugzylinder abgelassen, indem das Druckventil der Pumpe bei gleichzeitig geöffnetem
Saugventil angehoben wird. Zu diesem Zweck empfiehlt es sich, die beiden Ventile
gleichachsig hintereinander anzuordnen, derart, daß durch den Kopf des Saugventilkegels
nach einem gewissen Hub auch das Druckventil angehoben wird. Die im Rückzugzylinder
befindliche Flüssigkeit kann so unmittelbar in die Saugleitung zurückfließen; der
Preßkolben tritt dann unter dem Einfluß der Luftbelastung in Tätigkeit. Nach Beendigung
des Arbeitshubes werden Saug- und Druckventil geschlossen, worauf die Pumpe von
neuem Flüssigkeit in den Rückzugzylinder drückt und damit den Preßkolben anhebt.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
-
. Fig. i - zeigt die Gesamtanordnung der Akkumülatorpresse im Längsschnitt;
Fig. a ist ein Längsschnitt durch die Akkumulatorpresse in der Ebene der Pumpensteuerventile;
Fig.3 bis 5 sind Längsschnitte durch die Pumpensteuerventile bei verschiedenen Arbeitsstellungen
der Akkumulatorpresse. Der Luftraum i der Akkumulatorpresse ist an die Luftflasche
a angeschlossen, so daß der Preßkolben 3 ständig unter dem Druck der Preßluft steht.
Der Preßkolben und das mit diesem durch die Kolbenstange q. verbundene Preßhaupt
5 werden nun zunächst angehoben, indem in den Wasserraum 6 mit Hilfe der Kolbenpumpe
7 Wasser eingepreßt wird. Der Pumpenstempel 8 saugt dabei durch das Saugventil 9
aus der Saugleitung I I
Wasser an und drückt es während des Druckhubs durch
das Druckventil io unmittelbar in den Wasserraum 6 (Fig. 3). Hat der Preßkolben
die erforderliche Hubhöhe erreicht, so wird das Saugventil 9 von Hand oder durch
geeignete Vorrichtungen mittels des Stoßstiftes 1a angehoben. (Fig. q.); beim Druckhube
des Puriipenstempels 8 wird also das angesaugte Wasser wieder in die Saugleitung
ii zurückgedrückt. Das Anheben des Stoßstiftes ü erfolgt vom. Bedienungsstand der
Presse aus, beispielsweise durch Handhebel i3,. Stange 1q. »und, ...Hebel
15. Zur Sicherheit ist jedoch am Preßhaupt 5 noch ein verstellbarer Anschlag
16 (Fig. ¢) vorgesehen, welcher in der oberen Endlage des Preßkolbens den Stoßstift
ia und damit das Saugventil selbsttätig anhebt; für den Fall, daß nicht von Hand
umgesteuert wurde..
-
Der Arbeitshub wird durch Ablassen des Druckwassers aus dem Wasserraum
6 eingeleitet. Dies erfolgt auf die Weise, daß der Stoßstift 1a mittels der Hebelübertragung
13; 14, 15 noch weiter angehoben wird, so daß der Kopf des Saugventilkegels 9 an
den Druckv entilkegel i o anschlägt und letzteren anhebt (Fig.5). Das unterhalb
des Preßkolbens befindliche Wasser kann nun durch die geöffneten Ventile unmittelbar
in die Saugleitung i i. abfließen, und die auf dem Kolben lastende Druckluft kommt
zur Wirkung. je nachdem der Wasserabfluß mehr oder weniger gedrosselt wird, kann
der Arbeitshub des Preßhauptes verzögert oder beschleunigt werden.
-
Um den Arbeitsdruck der Preßluft beliebig verändern zu können, sind
in an sich bekannter Weise Vorkehrungen getroffen, die es ermöglichen, in den Luftbehälter
:2 z. B. durch die Leitung 17 Druckwasser einzupressen bzw. daraus abzulassen.
-
Die Erfindung ist .nicht nur für Pressen der geschilderten Bauart
anwendbar, sondern kann auch bei anderen mit hydraulischem oder pneumatischem Hub
arbeitenden Arbeitsmaschinen, wie Niet- und Schmiedemaschinen, Gummispaltern, Hebezeugen
usw., Anwendung finden. ' Beim Betrieb mehrerer Pressen oder Maschinen wird zweckmäßig
ein gemeinsamer Luftspeicher entsprechenden Inhalts verwendet.