DE541174C

DE541174C - Hydraulische Praegepresse, insbesondere fuer Stereotypiematern

Info

Publication number: DE541174C
Application number: DEG75370D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1929-01-11
Filing date: 1929-01-11
Publication date: 1932-01-09

Description

Hydraulische Prägepresse, insbesondere für Stereotypiematern Die Erfindung betrifft eine hydraulische Prägepresse, insbesondere für Stereotypiematern, bei der ein Kolben mit zwei verschieden großen Arbeitsflächen Verwendung findet, deren kleinere zunächst belastet wird und bei der die beiden verschieden großen Zylinderräume ständig durch die Bodenfläche des Prägekolbens abgeschlossen sind.
Es ist bei hydraulischen Pressen dieser Art bekannt, für die Zuleitung der Druckflüssigkeit zu den beiden verschieden großen Zylinderräumen getrennte Rohrleitungen zu verwenden, für die die entsprechenden Ventile und Steuerungen vorgesehen sein müssen. Es ist aber insbesondere bei Prägepressen zur Herstellung von Stereotypiematern erforderlich, einen möglichst einfachen und übersichtlichen Aufbau zu schaffen, der nicht nur ein sicheres, sondern auch ein schnelles Arbeiten der Presse gewährleistet und Störungen, die beispielsweise bei Stereotypiematernpressen in Zeitungsbetrieben erhebliche Nachteile verursachen können, nach Möglichkeit verhindert.
Diesen Erfordernissen soll die Prägepresse nach der Erfindung entsprechen. Im wesentlichen besteht die Erfindung darin, daß die beiden verschieden großen Zylinderräume mit einem gemeinsamen, durch den kleinen Kolben hindurchführenden Zuführkanal für die Druckflüssigkeit in Verbindung stehen und der in den großen Zylinderraum mündende, vom Zuführkanal abzweigende Kanal während des Hubes des Prägekolbens bis zur Anlage an seine Gegendruckfläche durch ein Druckventil geschlossen ist.
Zwecks weiterer Vereinfachung des Aufbaues der Presse kann ferner gemäß der Erfindung ein einziges von Hand steuerbares Ventil o. dgl. vorgesehen sein, das in der einen Stellung den kleineren Zylinderraum mit der Druckleitung und gleichzeitig den größeren Zylinderraum mit der Saugleitung verbindet und in der anderen Stellung beide Zylinderräume entleert.
Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einer beispielsweisen Ausführungsform schematisch veranschaulicht, und zwar stellen dar: Abb. i eine hydraulische Stereotypiepresse im senkrechten Schnitt,-Abb. 2 bis 4 die verschiedenen Stellungen des Steuerventils und die Zu- und Abflußkanäle und Abb. 5 das Steuerventil in Seitenansicht und den Anschluß der verschiedenen Kanäle.
In dem Grundgestell i der Presse ist ein Zylinderraum 2 vorgesehen, in dem sich der Preßkolbeu 3 bewegt, dessen obere Fläche das Werkstück, also beispielsweise einen Schriftsatz und die darauf liegende Mater, trägt. In dem Preßkolben 3 ist ein kleiner Zylinderraum 4 vorgesehen, in den ein Kolben 5 hineinragt, der im dargestellten Beispiel mit dem Grundgestell x fest verbunden ist.
Im Pressengestell i ist ein Drehschieber 6 gelagert, der mittels des Handhebels 7 verstellt werden kann. Bei der in Abb. i gezeichneten Arbeitsstellung steht eine Dreiwegebohrung 8 des" Schiebers 6 einerseits mit einem in den kleinen Zylinderraum q. führenden Kanal 9 und andererseits mit einem an eine Rohrleitung io anschließenden Kanal iol in Verbindung. Die Rohrleitung io ist an eine Druckpumpe ii an-, geschlossen, die die Arbeitsflüssigkeit aus einem Behälter 12 entnimmt.
Bei der in Abb. i dargestellten Arbeitsstellung steht außerdem eine Bohrung 13 des Drehschiebers 6 einerseits mit einem in den großen Zylinderraum 2 führenden Kanal 14 und anderseits mit einem sich nahezu über die ganze Länge des Drehschiebers erstreckenden Kanal 15 in Verbindung (Abb. 2 und 5), an den eine zum Flüssigkeitsbehälter x2 führende Saugleitung 16 anschließt. Der in den Zylinderraum 2 mündende Kanal 14 ist im Zylinderraum 2 durch ein Saugventil 17 abgeschlossen (Abb. a).
Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist folgende: Sobald der Drehschieber 6 in die aus Abb. i, ersichtliche Stellung gebracht und die Pumpe ii in Tätigkeit gesetzt worden ist, drückt diese die Arbeitsflüssigkeit durch die Rohrleitung io und die Kanäle iol, 8 und 9 in den kleinen Zylinderraum q.. Der Preßkolben 3 wird hierdurch schnell gehoben, bis das Arbeitsstück den Pressenkopf 18 berührt. Durch das Hochbewegen des Preßkolbens 3 wirkt dieser als Saugkolben und saugt aus dem Flüssigkeitsbehälter 12 durch die Rohrleitung 16, den Kanal 15, die Bohrung 13, den Kanal 14 und das Saugventil 17 Flüssigkeit in den Zylinderraum 2. Sobald der Preßkolben 3 den Pressenkopf 18 berührt, entsteht infolge der weiteren Zufuhr von Druckflüssigkeit im kleinen Zylinderraum q. eine Druckerhöhung. Vom Kanal 9 führt eine Bohrung i9, die durch ein Druckventil 2o abgeschlossen ist, in den großen Zylinderraum 2. Dieses Druckventil 2o öffnet sich bei der Drucksteigerung im Zylinderraum q., und die Druckflüssigkeit tritt auch in den großen Zylinderraum 2 ein. Die Druckflüssigkeit wirkt somit nunmehr auf die ganze Fläche des Preßkolbens 3 ein; es findet jetzt der Prägevorgang statt. Sobald die Druckflüssigkeit in den Raum 2 eintritt, schließt sich das Saugventil 17.
Sobald der Arbeitsvorgang beendet ist, wird der Drehschieber 6 mittels des Handhebels 7 derart umgesteuert, daß die Verbindung des Kanals 9 mit der Druckleitung io, iol unterbrochen ist und die Dreiwegebohrung 8 den Kanal 9 mit dem Längskanal 15 verbindet (Abb. q.). Bei dieser Stellung des Drehschiebers 6 ist eine Bohrung 21 des Drehschiebers 6 mit einem in den großen Zylinderraum 2 führenden Kanal 22 und mit dem Längskanal 15 in Verbindung gebracht worden (Abb. q.). Die Druckflüssigkeit kann somit aus den beiden Zylinderräumen 2 und q. in den Kanal 15 und aus diesem durch die Flüssigkeitsleitung 16 in den Flüssigkeitsbehälter 12 zurückgelangen, wobei der Preßkolben 3 schnell sinkt, so daß das fertige Werkstück entnommen werden kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Hydraulische Prägepresse, insbesondere für Stereotypiematern, bei der ein Kolben mit zwei verschieden großen Arbeitsflächen Verwendung findet, deren kleinere zunächst belastet wird, und bei der die beiden verschieden großen Zylinderräume ständig durch die Bodenfläche des Prägekolbens abgeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden verschieden großen Zylinderräume (2, q.) mit einem gemeinsamen, durch den kleinen Kolben (5) hindurchführenden Zuführkanal (9) für die Druckflüssigkeit in Verbindung stehen und der in den großen Zylinderraum (2) mündende, vom Zuführkanal (9) abzweigende Kanal (i9) während des Hubes des Prägekolbens (3) bis zur Anlage an seine Gegendruckfläche durch ein Druckventil (2o) geschlossen ist.
2. Hydraulische Prägepresse nach Anspruch i, gekennzeichnet durch ein einziges von Hand steuerbares Ventil o. dgl. (6), das in der einen Stellung den kleineren Zylinderraum (q.) mit der Druckleitung (io) und gleichzeitig den größeren Zylinderraum (2) mit der Saugleitung (16) verbindet und in der anderen Stellung beide Zylinderräume (q, 2) entleert.