-
Druckflüssigkeitspresse für die wahlweise Verwendung als Presse oder
als Fallhammer Die Erfindung betrifft eine Druckflüssi;gkeitspresse für die wahlweise
Verwendung als Presse oder als Fallhammer mit fest mit dem Antriebskolben verbundenem
Obergesenk. Bekannt sind Flüssigkeitspressen, die als Hammer zum Ausführen sehr
schnell aufeinanderfolgender Schläge verwendbar sind und im wesentlichen aus der
Kombination mit einem Dampf- oder Preßlufthammer bestehen, wobei Schlagkolben und
Preßkölben je eine Einheit für sich darstellen und beide Kolben zueinander gleichachsig
angeordnet sind. Weiterhin sind Druckflüssigkeitspressen bekannt; bei denen zwischen
dem hydraulischen Druckkolben und dem daran sitzenden Fallbär eine :lösbare Kupplung
vorgesehen ist, so @daß die Presse als Fallhammer verivendbar ist, indem man den
Fallbär von dem hydraulischen Druckkolben in irgendeiner beliebigen Rückzugstellung
desselben ablöst und mitsamt dem Obergesenk auf das Untergesenk bzw. ein darauf
oder darin liegendes Werkstück herabfallen läßt.
-
Bei all diesen Druckflüssigkeitspressen ist -der hydraulische Druckkolben
.im wesentlichen nur ein Mittel zum Zweck einer allmählichen, ziehenden oder di#ückenden
Werkstückverformung; wohingegen ein etwa vorhandener zweiter Kolben als
dampf-
oder druckluftbetriebener Schlagkolben nur Mittel zum Hämmern bzw. zum schlagartigen
Verformen eines Werkstückes sein kann.
-
Die Erfindung geht darauf aus, den hydraulischen Druckkolben bei Druckflüssigkeitspressen
der oben angegebenen Art auch zu dem Zweck einer schlagartigen Werkstückverförmung
mit auszunutzen und erreicht diesen neuen Zweck erstens durch die Anordnung bekannter
Mittel zum Abfangen des Obergesenkes in der Rückzugstellung und zweitens durch die
Anordnung von umsteuerbaren Ventilen zum Verbinden der ZylindeTarbeitsräume wahlweise
mit der Druckmittelle.itung oder der Außenluft. Indem das Obergesenk aus irgendeiner
Rückzugstellung auf das Werkstück fallen gelassen wird, nachdem zuvor -die Zylinderarbeitsräume
flüssigkeitsleer ge-:macchht bzw. durch. die umsteuerbaren Ventile von der Druckmittelleittmg
abgesperrt und mit der Außenluft in Verbindung gesetzt sind, wird die Masse des
hydraulischen Druckkolbens sich der des Obergesenkes im Schlag auf das Werkstück
hinzusetzen, d. h. der gemeinsam mit dem Obergesenk niederfallende hydraulische
Kolben wird eine enteprechende Verstärkung der Schlagwirkung herbeiführen. Aus der
Tatsache, daß erfindungsgemäß der hydraulische Druckkolben: zusammen mit dem Obergesenk
bzw. dem Hammerbär als Schlagmasse verwendet wird, ergibt sieh im übrigen noch ein
ganz besonderer Vorteil insofern, als man keinen so massigen und umfangreichen Hammerbär
bzw. kein so :großes und schweres Gesenk am Hammerbär benötigt wie ibei: einer für
gleiche -Schlagkraft -bestimmten Presse mit einem vom Kolben abzulösenden
Gesenk oder Hammerbär. Der -Hammerbär und/oder .das mit demselben fest verbunden
blei-;bendei Gesenk können also. im Gewicht leichter als sonst gestaltet- werden;
was gleichbedeutend ist mit einer Ersparnis an Metall, Verringerung der konstruktiven
Ausmaße und Verringerung des Kraftbedarfes für den Rückzug der Schlagmasse.
-
Wird erfindungsgemäß noch ein zusätzlicher hy-d'raulisdher Kolben
gleichachsig zum Hauptkolben vorgesehen, um- auf letzteren beschleunigend einwirken
zu können, so ergibt das - einen -noch weiteren, sehr wesentlichen Vorteil insofern,
als man die Schlagwirkung nach Belieben verändern bzw. steigern kann, ohne die Schlagmasse
als solche verändern bzw. vergrößern zu müssen. In der Kombination mit einem zusätzlichen
Kolben ist der Erfindungsgedanke, den hydraulischen Druckkolben im -flüssigkeitsentleerten
' bzw, -mit der Außenluft verbundenen Zylinder als Schlagmasse mit zu verwenden
bzw. seinelebendige Kraft zur Verstärkung der Schlagwirkung ',des Hammerbars oder
des Gesenkes mit auszunutzen, im übrigen -nicht nur auf Pressen stehender Bauart
beschränkt, sondern auch anwendbar bei Pressen liegender Bauart.
-
Im folgenden wind auf die Zeichnungen Bezug genommen.. Es stellt-dar;
jedoch lediglich nur beispielsweise: -Abb. i eine erfindungsgemäß verbesserte hydraulische
Presse mit.enem Hauptkolben (Tauch»kolben) und zwei seitlichen Rückholkqlben üblicher
Art, Abb. 2 eine hydraulische Presse mit Stufenkolben und dazu einen an sich bekannten
Schaltplan für gewölhnlichen Pne@ssenbetrieb, die Steuerungsventile sind in ,der
Einstellung für einen Vorlauf mit Vorfülldruck veranschaulicht, Abb.2"a die Einstellung
der Steuerungsventile - `für einen Vorlauf mit Hochdruck, Abb.2b die Einstellung
der Steuerungsventile für den I,'-olbenrückzug, Abb. 3 eine hydraulische Presse
mit Stufenkolben und einem Schaltplan gemäß Abb. 2, jedoch außerdem auch noch die
erfindungsgemäß hinzugekommenen Teile für eine Umstellung des Pres:senbetriebes
auf schlagartige Werkstückverformung.
-
Zunächst sei auf die Abb. i Bezug genommen. Der Pressenzylinder i,
der Preßkoliben 2 und der an dem -Preßkolben festsitzende Bär 3, der zugleich Werkzeug
zur Werkstückverformung sein kann oder mit irgendeinem solchen versehen sein mag,
sind, ebenso wie die beiden in je einem seitlichen Zylinder4 befindlicihen und mit
demBär zusammenhängenden Rückholkolben 5, ganz allgemein bekannte Teile einer hydraulischen
Presse, deren Betriebsweise bezüglich des Drückens oder Ziehens von Werkstücken
vorerst keiner besonderen Beschreibung bedarf. Unter- Voraussetzung dieser bekannten
Wirkungsweise, die der Presse auch in der venbesserten Ausführung gemäß der Erfindung
erhaltenbleibt, kann.somitgleichdaraufeingegangen en werden, wie die Presse nach
der Erfindung für schlagartige Werkstückverformung verwendbar gemacht wird.
-
Bei der einfachsten Ausführung gemäß der Erfindunggenügt es, die Verbindung
des Zylinders i zur Druckflüssigkeitszuleitung 6 abzusperren und den Zylinder mit
der Außenluft zu verbinden (s. hierzu die -Stellung des Dreiwegeventils 7 in Fig.
i). Alsdann wird der Kolben 2 in den Zylinder zurückgebracht, wobei alle Flüssigkeit
oder doch wenigstens der größte Teil .derselben bei 8 ausgestoßen wird. Der Kolbenrückzug
kann beispielsweise mit Hilfe der üblichen Rückhölkolben 5 geschehen. Nachbeendetem
Rückzug wird der Kolben mitsamt dem daran festsitzenden Werkzeug oder Bär 3 irgendwie
abgefangen und die Flüssigkeit aus den Rückholzylindern 4 abgelassen. Gleichzeitig
werden diese Zylinder ebenfalls mit der Außenluft in-Verbindung gesetzt. Siehe hierzu
beispielsweise die Stellung der Dreiwegeventile 9, durch die die Rückholzylinder
4 bei io mit der Außenluft verbundrein und von der Druckflüssigkeitszuleitung 1i
abgesperrt sind. Die Presse steht so zur schlagartigen Werkstückverformung bereit.
Es genügt, den mitsamt dem Werkzeug oder Bär irgendwie abgefangenen Kolben freizugeben,
worauf er im flüssigkeitsentleerten, mit der Außenluft inVerbindung stehen-,den
Zylinderraum auf das Werkstück frei herabfällt. Dabei ist zu beachten, daß im vorliegenden
Beispiel., die Gewichtsmasse des Werkzeuges oder Bärs-3. nicht nur um die Gewichtsmasse
des Kolbens 2, ,sondern auch noch um die der üblichen Rückzugkolben 5, gegebenenfalls
auch Rückdruckkolben, vergrößert worden ist. Um den kückzug
nicht
mit den üblichen Rückholkolben 5 bewerkstelligen zu müssen und auch dieZyli.nder4während
des auf schlagartige Werkstückverformung eingestellten Pressenbetriebes dauernd
flüssigkeitsleer und mit der Außenluft in Verbindung halten zu können, wird für
den Kolbenrückzug bei schlagartigem Pressenbetrieb erfindungsgemäß ein besonderer
Hilfskolben 12 in einem im Durchmesser sehr kleinen Zylinder 13 vorgesehen,
der abwechselnd, beispielsweise durch ein Dreiwegeventil 1q., mit einer Druckm.ittelzuleitung
15 oder einer Ableitung 16 verbunden werden kann. Daß der Hilfskolben z2 und dessen
Zylinder 13 im Durchmesser sehr klein gehalten sind, hat den Vorteil, daß man. mit
nur wenig Druckflüssigkelit von entsprechend hohem Druck einen sehr schnellen Kolbenrückzug
erreichen kann. Das ist trotz der geringen Größe des wirksamen Kolbenquerschnittes
möglich, denn dieser Kolben 12 kommt ja für den Rückzug nur dann zur Verwendung,
-,venn der Pressenbetrieb auf schlagartige- Werkstückverformung eingestellt ist,
wobei die Erfindung berücksichtigt"daß der Widerstand beim Ablösen des Werkzeuges
von demWerkstück oder dessenUntergesenk (nicht dargestellt) wesentlich geringer
ist, als in solchen Fällen, in denen das Werkstück nicht schlagartig, sondern allmählich
(ziehend) verformt worden ist, und durch die üblichen Rückholkolben 5 eine entsprechend
große Kraftentfaltung für den Rückzug sichergestellt sein muß. Die Menge der in
den Zylinder 13 während des Kolbenrückzuges hineinzulassenden Druckflüssigkeit
ist so gering, daß ihre Verdrängung aus diesem Zylinder beim Fallenlassen des Kolbens
2 und der mit ihm zusammenhängenden Teile keinen nennenswerten Einfluß auf den Fall
des Kolbens auszuüben vermag. Im übrigen steht es im Belieben des Fachmannes, den
Auslaß des Zylinders 13 derart zu bemessen, daß die Flüssigkeit praktisch
so gut wie widerstandslos entweichen kann.
-
Die Verwendung eines Hilfskolbens 12 für den Kolbenrückzug bringt
übrigens bei einem auf schlagartige Werkstückverformung eingestellten Betrieb der
Presse noch den Vorteil, daß der Kolben 2 mit allen ihm angeschlossenen Teilen innerhalb
der Grenzen seines Gesamthubes aus jeder beliebigen Höhe frei fallengelassen werden
kann, nämlich sobald der Hilfszylinder 13 mittels Ventils r.1 vorn Druckflüssigkeitseinlaß
15 auf den Auslaß 16 umgesteuert wird.
-
Um die Fallgeschwindigkeit des Kolbens 2 und der mit ihm zusammenhängenden
Teile 3, 5 noch zusätzlich zu beschleunigen, kann die Einrichtung erfindungsgemäß
auch so getroffen werden, daß man den Hilfszylinder 13 an seinem Ende gegenüber
der kolbenstangenlosen Seite des. Hilfskolbens 12 abschließt, wie in Abb. z punktiert
angedeutet, und ein Druckmittel durch die Leitung 17 in den Zy-
linder
13 unmittelbar vor Beginn bzw. im Augenblick des Beginns des freien Falles
des Kolbens :2 hineinschickt. Bei solcher Ausführung besteht sogar die Möglichkeit,
eine hydraulische Presse mit einem waagerecht hin und -her beweglichen oder von
unten nach oben wirkenden Preßkolben zum schlagarti.gEn Verformen von Werkstücken
zu verwenden, denn unter dem Einfluß des durch die Leitung 17 zugeführten
Hochdruckmittels wird der Hilfskolben 12 den Preßkollben 2 mit den Rückholkolben
5, sofern solche überhaupt vorbanden sein sollten, nahezu widerstandslos und doermaßen
schnell in den, flüssigkeitsleeren und .mit der Außenluft in Verbindung gesetzten
Zylinderräumen vorantreiben, daß die Werkstückverformu:ng tatsächlich schlagartig
erfolgt. Je nach der Drosselung der Zylinderein- und -auslässe kann die Kolbenendges.chwindigket,
d. h. die Geschwindigkeit im Augenblick des Auftreffens auf das Werkstück, ebenso
groß oder noch größer und gegebenenfalls auch geringer bemessen werden als die bei
stehender Bauart allein nur .durch den freien Fall erreichbare Endgeschwindigkeit.
-
Nachdem nun die Grundgedanken der Erfindung an Hand der Abb. r erläutert
worden sind, soll im folgenden ein praktisches Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargelegt werden. Es wird hierzu auf .die Abb. 2 und 3 Bezug genommen. Der Preßkolben
ist hier, im Gegensatz zu der Abb. r, beispielsweise als Stufenkolben dargestellt.
Unten an dem Kolben hat man sich irgendein Formwerkzeug befestigt zu denken. Bei.
gewöhnlicher, an sich bekannter Betriebsweise, d. h. .bei allmählicher Werkstückverformung,
geben Vorlauf und Rücklauf des Preßkolbens in an sich bekannter Weise vor sich,
und zwar unter Voraussetzung des Schaltplanes gemäß Abb. 2 wie folgt: z. Vorlauf
mit Vorfülldruck: Die Steuerventile I und IV sind geschlossen, die Steuerventile
1I und III dahingegen offen. Vorfüllflüssigkeitströmt unter gewissem Druck aus einem
sogenannten VorfülIbehälter (nicht dargestellt) durch die Leitung 2o und: über ein
Rückschlagventil 21, außerdem zum Teil auch noch durch die Abzweigleitung 22, das
offenstehende Steuerventil III und die Verbindungsleitung 23 in dien Zylinder oberhalb
des Kolbens ein. Die aus dem Zylinder auf der Unterseite des Kolbens verdrängte
Flüssigkeit kann durch die Leitung 24. und das offen:stehende Steuerventil II ohne
weiteres zurückweichen.
-
2. Vorlauf mit Hochdruck: D;ie Stellung der Steuerventile ergibt sich
aus der Abb. 2 a. Geschlossen sind die Ventile I und III, offen dagegen die Ventile
II und IV. Die von irgendeiner zweckentsprechenden Vorrichtung, z. B. von einer
Pumpe, in Verbinidung mit seinem Druckflüssigkeitsspeicher (nichtdargestellt) durch
eine Leitung 25 gelieferte Hochdruckflüssigkeit @strö:mt durch das Ventil IV und
weiter durch,die Verbindungsleitung 23 in den Zylinder auf der Oberseite des Kolbens
hinein. Ein Entweichen der Hochdruckflüssigkeit in die Vorfülleitung 2o ist idurch
.das Rückachlagventil 2 1 unmöglich gemacht. Die unter dem Kolben verdrängte Flüssigkeit
kann noch .immer durch die Leitung 24 und das offenstehende Steuerventil Il zurückweichen.
-
3. Kolbenrückzug: Hierzu ergibt sich die Stellung der Steuerventile
aus Abb.2b. Die Ventile I und III stehen offen, dagegen sind die Ventile
11
und IV geschlossen. Hochdruckflüssigkeit strömt durch
-das offenstehende Ventil I und die Leitung 24 in den Zylinder i auf der Kolbenunterseite,
ein. Gleichzeitig wirkt der Hochdruch der Leitung 24 durch eine Abzweigleitung 26
auf einen Steuerkolben 27 ,des Rücks:chlagventils 2i, so daß letzteres offengehalten
wird und die oberhalb des Kolbens verdrängte Flüssigkeit durch die Leitung 2o zum
Vorfüllbeh älter zurückweichen kann. Ein Teil der Flüssigkeit wird hierbei. auch
durch die Leitung 23 und,das offenstehende Ventil III zu der Leitung 22 und von
hier ebenfalls zum Vorfüllbehälter entweichen können.
-
Soweit sind Steuerung undWirkungsweise gemäß Abb. 2, Zia und :2b allgemein
bekannt. Was erfindungsgemäß nun noch hinzugekommen ist, wird deutlich ersichtlich,
wenn man die Abb. 2 mit der A.bb. 3 vergleicht. Der mit d em Hauptkolben :2 der
Presse zusammenhängende Hilfskolben 12 befindet sich, wie in Abb. i, in einem Hilfszylinder
13, dessen Druckmittelleitüngen 23', 24' den entsprechenden Druckmittelleitungen
23, 24 des Hauptzylinders unmittelbar angeschlossen sind. In bezug auf die Führung
der Druckmittelleitungen 23, 24und23', 24' sind also beide Zylinder i und 13 zueinander
parallel geschaltet. Hinter den Abzweigstellen der zum Hilfszylinder hinführenden
Druckmittelleitungen 2@3', 2q.' is.ind in die zum Hauptzylinder hinführenden Druckmittelleitungen
23, 24 besondere Ventileinheiten 28 bzw. 29 eingeschaltet, deren jede zwei wechselseitig
umstellbare Einzelventile 30, 31 bzw. 32, 33 enthält. Wenn das Ventil 30 offensteht,
ist das Ventil 31 geschlossen. Umgekehrt ist das Ventil 3o geschlossen, wenn,das
Ventil 31 offensteht. Für die beiden Einzelventile 32, 33 der Ventileinheit 29 gilt
genau das gleiche. Mit welchen Mitteln das Umsteuern dieser Ventile erfolgt, liegt
außer-halb des. Ralhmens der Erfindung. Uin hierfür lediglich nur ein Beispiel zu
bringen, ist ;in der Zeichnung ein T-förmiger Handhebel 34 bzw. 35 für jede -der
Ventileinheiten 28 bzw. 29 angedeutet. Im übrigen ist noch zu bemerken, @daß von
dem Ventil' 31 der Einheit 28 eine Ablaufleitung 36 zu einem Ablaufsammler hinführt.
Von dem Ventil 33 der Einheit 29 führt eine Ablaufleitung 37 zu einem Ablaufsammler.
In jede der Ablaufleitungen 36, 37 ist ein Luftschnüffelventil 38 bzw. 39 eingebaut.
-
Dem Rückschlagventil 21 -ist ein zweiter Steuerkolben 4o auf, der
-dem Steuerkolben 27 entgegengesetzten Ventilseite zugeordnet und durch eine Leitung
41 mit der von dem Druckflüssigkeitsspeieher zu der Ventilsteuerung I bis IV hinführenden
Hochdruckleitung 25 verbunden. In die Verbindungsleitung 41 ist eine aus zwei wechselseitig
umstellbaren Einzelventilen 42, 43 bestehende Ventileinheit 44 eingeschaltet. Gleich
den Einheiten 28, 29 ist. auch diese Einheit 44, beispielsweise vermittels eines
T-förmigen Hebels 45, umsteuerbar.
-
Sind die Hebel der Ventileinheiten 28, 29; 44 in der strichpunktiert
eingezeichneten Stellung Z, so ergibt sich mit den offenstehenden Ventilen
30 und 32 und dem geschlossenen Ventil 43, durch welches die Betriebsdruckleitung
25 von der Leitung 41 abgesperrt und der Steuerkolben 40 über Blas geöffnete Ventil
42 mit einem Ablauf 46 verbunden, also die Leitung 41 entlastet bzw. wirkungslos
gemacht ist, ein Rohrschaltplan, der dem der Fig. 2 genau entspricht, so daß die
Presse in üblicher bekannter Weise, wie oben unter den Punkten i, 2 und 3 dar-gelegt,
zu wirken vermag.
-
Bei Umstellung ,der Presse auf schlagartige Werkstückverformung werden
die Hebel der Ventileinheiten in die Stellung S umgelegt.
-
Oberhalb des Kolbens 2 kann Flüssigkeit aus der Vorfülleitung 2o nicht
nachströmen, denn in der Stellung S der Ventileinheit 44 wird das Rückschlagventil2r
.durch den unter Betriebsdruck aus dem Hochdruckbehälter gesetzten Steuerkolben
4o dauernd geschlossen gehalten. Wohl aber kann ungehindert Luft durch das Schnüffelventil
38 nachströmen.
-
Ist der Vorlauf des Hauptkolbens vermittels des Hilfskolbens in-,der
soeben dargelegten Weise beendet, werden die Steuerventile I bis IV in eine Einstellung
gemäß Abb. 2,b gebracht (Rücklaufstellung). Der Betriebsdruck gelangt aus
der-Leitung 25 durch das offene Steuerventil I und die Leitungen 24, 24' zur -Unterseite
des Hilfskolbens 12, und während nun der Kolbenrückzug erfolgt, entweicht die Hochdruckflüssigkeit
aus dem Hilfszylinderraum oberhalb des Hilfskolbens 12 durch ,die Leitungen 23',
23 und das offenstehende Steuerventil III zum Vorfüllbehälter oder irgendeinem Ablaufsammler.
Die über dem Hauptkolben verdrängte Luft bläst durch die Ablaufleitung 36 ab. Flüssigkeit
kann unterhalb des Hauptkolbens 2 nicht in den Zylinder !hineingelangen, denn die
Leitung 24 ist zum Zylinder i durch das Ventil 32 abgesperrt. Wohl aber kann ohne
weiteres Luft durch das Schnüffelventil 39 nachströmen.
-
Die Presse ist nunmehr für schlagartige Werkstückverformung endgültig
betriebsbereit. Der Hauptkolben kann,sich jetzt im flüssigkeitsentleerten und durch
die Schnüffelventile mit der Außenluft verbundenen Zylinder i widerstandslos hin-und
her bewegen. Sobald der Druck von der Unterseite des Hilfskolbens r2 weggenommen
wird, was durch Umsteuern der Ventile aus der Rücklaufstellung (Abb. 2"ib) in die
Vorlauf stellung(Abb. 2@a) geschieht, wird der Kolben2 imRaume seines Zylinders
herabfallen und in seiner Fallgeschwindigkeit noch zusätzlich beschleunigt, indem
der Betriebs-.druck durch das geöffnete Steuerventil IV und durch,die Leitungen
23,23' gleichzeitig treibend auf ,den Hilfskolben 12, einwirkt.
-
Auf diese Weise wird erreicht, daß die Gewichtsmasse,des Hauptkolbens
2 zur schlagartigen Werkstückverformung mit ausgenützt wird.
-
In die zum Hilfszylinder hinführenden Druckmittelleitungen 23', 24'
können gegebenenfalls feste oder verstellbare Drosselvorrichtungen irgendeiner zweckentsprechenden
Art eingebaut werden um Vor- und Rücklaufgesdhwindigkeit,des Hilfskolbens nach Belieben
zu regeln.
-
Weiterhin besteht die Möglichkeit, den Hebel 35 der Ventileinheit
29 bei gewöhnlichem Betrieb der
Presse, d. h. beim Ziehen oder Drücken
von Werkstücken, in der Stellung S zu belassen, nachdem die entsprechenden Hebel
der Ventileinheiten 28 und 44 in die Z-Stellung zurückgebracht wordien sind.
Diese Einstellmöglichkeit bringt den Vorteil, daß man .bei gewöhnlichem Betrieb
einen beschleunigten Kolbenrückzug vermittels des Hilfskolbens z2 ausführen kann,
sofern nicht ein besonders großer Kraftaufwand zum Herausziehen des Formoberteiles
aus dem Formunterteil und demgemäß ein Umlegen des Hebels 35 in die Z-Stellung erforderlich
werden sollte, um den Betriebsdruck auf die im Z'ergleich zum Hilfskolben wesentlich
größere Druckfläche auf der Unterseite des Hauptkolbens einwirken zu lassen.
-
In der baulichen Gestaltung und Anordnung ihrer Einzelheiten ist die
Erfindung auf die h,ie r dargestellten und beschriebenen AusfÜhrungsbeispiele selbstverständlich
nicht beschränkt. So wäre es im Rahmen der Erfindung z. B. ohne weiteres möglich,
den Hilfszylinder 13 als Einheit für sich vollkommen getrennt von dem Hauptzylinder
i vorzusehen.
-
Auch wäre es bei sogenannten Oberkolbenpressen, sofern man darauf
verzichten will, den im flüssigkeitsentleerten und mit der Außenluft verbundenen
Hauptzylinder freifallenden Hauptkolben durch den Hilfskolben noch zusätzlich zu
beschleunigen, im Rahmen dien vorliegenden Erfindung durchaus möglich, den Hilfskolben
nur zum beschleunigten Kolbenrückzug zu verwenden und den Hilfszylinder an irgendeinem
beliebigen Ort unterzubringen, wobei statt einer starren Verbindung irgendeine zweckentsprechende
biegsame Verbindung mit dem Hauptkolben vorgesehen werden könnte.