DE2830779C2 - Hydraulische Doppeldruckpresse - Google Patents

Hydraulische Doppeldruckpresse

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Description

Die Erfindung betrifft eine hydrauLiche Doppeldruckpresse, insbesondere für Kalksandsteine, in einer Ausbildung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
Bei einer bekannten Doppeldruckpresse dieser Art (DE-AS 17 52 005) sind die hydraulischen Stellantriebe, an denen die Preßform aufgehängt ist, zur Nachführung der Preßform einseitig mit Druckmittel beaufschlagbar. Die Preßform ist dabei unterseitig über mehrere Kolben in Zylindern abgestützt, die durch Leitungen mit einem steuerbaren Ventil, z. B. einem Überdruckventil, verbunden sind. Der zur Betätigung der Stellantriebe vorgesehene hydraulische Steuerkreis steuert die Bewegung der Preßform in einem vorgegebenen Wegeverhältnis zur Bewegung des oberen Preßstempels, und durch diese gezielte Steuerung des Wegeverhältnisses werden zusätzliche Reibungskräfte von außen auf den Preßling aufgebracht, so daß, neben einem verhältnismäßig hohen konstruktiven Aufwand, sich an den horizontalliegenden Preßflächen unterschiedliche spezifische Drücke einstellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Doppeldruckpresse zu schaffen, die bei geringem baulichen Aufwand ungünstige Rückwirkungen der Reibungskräfte der Formwand auf den Preßling vermeidet und somit die Herstellung von Preßlingen mit jeweils gleich hoher Dichte innerhalb der Preßlinge und auch im Vergleich der Preßlinge untereinander ermöglicht.
Die Erfindung löst diese Aufgabe bei einer Doppeldruckpresse nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs angegebenen Merkmale.
Die Doppeldruckpresse nach der Erfindung ermöglicht eine Bewegung der Preßform während des Preßvorganges unter Ausschaltung von Gewichtseinflüssen der Preßform und etwa mit dieser mitbeweglichen Pressenteile bei der Mitnahme der Preßform durch die Reibung der Preßmasse an der Formwand, so daß die von der Preßmasse auf die Preßform auszuübenden Mitnahmekräfte außerordentlich gering sind. Entsprechend gering ist die Rückwirkung der Preßform auf die Preßmasse beim Preßvorgang mit der FoJge, daß die Preßlinge von oben und von unten dm-ch die Preßstempel unter gleichmäßigen Preßdruck gesetzt werden. Der dabei erforderliche bauliche Aufwand ist
ίο gering und gewährleistet eine zuverlässige Arbeitsweise.
Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstands der Erfindung ist in der Zeichnung näher veranschaulicht Im einzelnen zeigt
F i g. 1 eine Ansicht der Presse,
F i g. 2 ein schematisches Schaltbild für der Hubantrieb der Preßform, und
Fig.3 bis 8 Schemadarstellungen der Presse zur Veranschaulichung aufeinanderfolgender Arbeitsgänge.
Die in der Zeichnung als Ausführungsbeispiel veranschaulichte Doppeldruckpresse besteht im einzelnen aus einem festen, sich auf dem Boden abstützenden Unterteil 1, einem festen, im Abstand oberhalb des Unterteils 1 auf vertikalen Trag- und Führungssäulen 2 abgestützten Presse «haupt 3, einem ortsfest auf dem Unterteil 1 abgestützten unteren Preßstempel 4 mit Preßwerkzeug 5, einem oberen Preßstempel 6 mit Preßwerkzeug 7, einem Träger 8 für den oberen Preßstempel 6 und einem hydraulischen Hubantrieb 9
jo für den oberen Preßstempel, der einen Druckmittelzylinder 10 mit vertikaler Längsachse, einem in diesem verschieblichen Druckkolben 11 und eine Kolbenstange 12 umfaßt, welche den Druckkolben 11 mit dem Träger 8 verbindet. Der oberhalb des Druckkolbens 11 gelegene Zylinderraum 13 ist mit Hydraulikmedium für die Ausführung eines abwärts gerichteten Preßhubes beaufschlagbar, während der unterhalb des Druckkolbens 11 gelegene Zylinderraum 14 für die Ausführung eines aufwärts gerichteten Rückhubes mit Hydraulikmedium unter Druck beaufschlagt werden kann.
Die Doppeldruckpresse umfaßt ferner eine Preßform 15, die aus einem Trägerrahmen 16 und einem Formenfutter 17 besteht. Das aus Verschleißgründen auswechselbar im Trägerrahmen 16 angebrachte Formenfutter 17 umgrenzt einen Formraum 18 seitlich, der eine obere Füllöffnung und eine untere Bodenöffnung aufweist, die jeweils durch den oberen Preßstempel 6, 7 bzw. unteren Preßstempel 4, 5 für einen Preßvorgang verschließbar sind. Der Trägerrahmen 16 der Preßform 15 ist auf den vertikalen Führungssäulen 2 der Presse parallelverschieblich geführt und an den unteren Enden von ihrerseits vertikal geführten Kolbenstangen 19 einer Gruppe von z. B. zwei hydraulischen, doppelseitig beaufschlagbaren Hubantrieben 20 aufgehängt. Jeder der Hubantriebe 20 besteht im einzelnen aus einem hydraulischen Antriebszylinder 21 mit vertikaler Längsachse und einem darin vertikal verschieblichen Druckkolben 22, dessen Unterseite mit den Kolbenstangen 19 verbunden ist. Sowohl der oberhalb des Druckkolbens 22 gelegene Zylinderraum 23, als auch der unterhalb des Druckkolbens 22 befindliche Zylinderraum 24 sind über Druckmittelzuieitungen mit Hydraulikmedium beaufschlagbar, wie das weiter unten noch erläutert wird. Die Preßwerkzeuge 5
b5 bzw. 7 haben für Doppeldruckarbeiten eine mit der lichten Querschnittskonfiguration des Formraums 18 übereinstimmende Außenkontur. Bei Formwechsel sind sie entsprechend auswechselbar.
Wenn im Vorstehenden von einem Formraum und jeweils einem oberen Bzw. unteren Preßstempel die Rede ist, so versteht sich doch, daß die Preßform 15 auch eine Mehrzahl von Formräumen für die gleichzeitige Pressung einer Mehrzahl von Formungen aufweisen kann, in welchem FaUe sowohl der obere, als auch der untere Preßstempel eine entsprechend angepaßte Mehrfachausbildung haben.
Das Schaltbild in Fig.2 veranschaulicht die Steuerung der Hubantriebe 20 für die Preßform 15. Die Zytinderräume 23 sind an eine gemeinsame Hauptleitung 33 und die ZylindeiYäume 24 an eine gemeinsame Hauptleitung 34 angeschlossen, die von einem gemeinsamen Mehrwegeventil 35 ausgehen. Zum Mehrwegeventil 35 führt eine Druckleitung 36 von einer Hydraulikpumpe 37, die eingangsseitig mit einem Ausgleichsbehälter 38 in Verbindung steht Hilfsausgleichsbehälter sind in der Schaltung jeweils mit 38' bezeichnet und der Einfachheit üialber gesondert dargestellt. Jedoch können diese Hilfsausgleic'.-.sbehälter 38' mit dem Hauptausgleichsbehälter 38 identisch sein. In die Druckleitung 36 ist ein einstellbares Druckbegrenzungsventil 39 eingeschaltet Zwischen dem Mehrwegeventil 35 und den Verzweigungen zu den Zylinderräumen 23 ist in die Hauptleitung 33 ein Entlastungsventil 40 eingeschaltet, das durch ein Dreiwegeventil 41 blockier- (wie dargestellt) oder für ein Entlasten freigebbar ist. Vor der Verzweigung der Hauptleitung 34 zu den Zylinderräumen 24 ist an die Hauptleitung 34 weiterhin ein Überdruck-Sicherheitsventil 42 sowie eine Zweigleitung 43 angeschlossen, in die ein einstellbares Druckbegrenzungsventil 44 und nach diesem ein Vierwegeventil 45 eingeschaltet ist durch das die Zweigleitung 43 zu einem Hilfsausgleichsbehälter 38' freigeb- bzw. nach Umschalten blockierbar ist. Wird das Vierwegeventil 45 aus seiner dargestellten Stellung in die Blockierstellung überführt, so wird dje Beaufschlagung der Hubantriebe 20 bei Abwärtsfahrt ausschließlich durch das Mehrwegevenii! 35 gesteuert, das in einer aus der dargestellten Stellung nach rechts verschobenen Lage einen Abwärtshub der Preßform 15 bewirkt, in einer aus der dargestellten Stellung nach links verschobenen Lage einen Aufwärtshub der Preßform 15 herbeiführt und in der dargestellten Stellung die Hubantriebe 20 hydraulisch arretiert. Wird in der dargestellten Mittelstellung des Mehrwege-Ven tils 35 das Vierwegeventil 45 in die dargestellte Ventilstellung überführt, so wird bei einer das Gewicht der Preßform und mit dieser verbundener Bauteile berücksichtigenden Einstellung des Druckbegrenzungsventils 44 die Preßform schwebend oder schwimmend im Gleichgewicht so lange bewegungslos in ihrer Stellung gehalten, bis während eines Preßvorgangs auf die Preßform 15 eine abwärts gerichtete Mitnahmekraft einwirkt. Diese Mitnahmekrafi verteilt sich auf die Druckkolben 22 mit der Folge einer Erhöhung des Druckes in den Zylinderräumen 24, die jedoch über das Druckbegrenzungsventil 44 abgebaut wird, und zwar durch Verdrängung des Hydraulikmediums durch Überdruck-Sicherheitsventil 42 in den Ausgleichsbehäl ter 38'. Dementsprechend führt die Preßform 15 eine von ihrem Gewicht und ihrer Belastung unabhängige Abwärtsbewegung lediglich in Abhängigkeit von der Mitnahmekraft der Preßmasse beim Preßvorgang aus. Der sich bei einer Abwärtsbewegung der Druckkolben 22 in den oberen Zylinderräumen 23 aufbauende Unterdruck wird über das Entlastungsventil 40 abgebaut, durch dessen Öffnen Hydraulikmedium aus dem
in Ausgleichsbehälter 38' in die Zylinderräume 23 nachsaugbar ist.
Soll am Ende einer Mitnahme der Preßform 15 durch den Preßvorgang nach Abschluß dieses Preßvorganges die Preßform 15 weiter abwärts bewegt werden, nämlich aus ihrer Stellung in F i g. 6 in. die Stellung nach F i g. 7, so wird das Vierwegeventil 45 umgeschaltet, und das Mehrwegeventil 35 wird in seine rechte Schaltstellung bewegt Sobald durch die Beaufschlagung der Zylinderräume 23 die Druckkolben i£ in den Zylindern 21 ihre untere Endstellung erreicht haben, wird das Mehrwegeventil 35 in die gezeichnete Stellung geschaltet Wird hingegen zum Hochfahren der Preßform in eine Preßausgangsstellung das Mehrwegeventil 35 in seine liiiice Endlage umgestellt, und wird gleichzeitig das Dreiwegeventil 41 geschaltet, wodurch das Ventil 40 eine Entlastung der Leitung 33 zum Ausgleichsbehälter 38' herstellt, so fahren die DruckkoJben 22 infolge der Druckmittelbeaufschlagung der Zylinderräume 24 aufwärts bis sie in den Arbeitszylindern 21 ihre gewünschte
j» Endstellung erreicht haben. Sobald dies geschehen ist, wird das Mehrwegeventil 35 in die gezeichnete Stellung gefahren und damit die Aufwärtsbewegung beendet.
Die Fig.3 veranschaulichte schematisch die Ausgangsstellung der Pressenbauteile vor einem Befüllen des Formraumes 18 mit Preßmasse, das gemäß F i g· 4 durch Einfahren eines Füllkastens 25 über den Formraum 18 vorgenommen wird. Nach Zurückfahren des Füllkastens 25 wird der obere Preßstempel 6 in eine Ausgangsstellung für den Preßvorgang bewegt, welche in Fig.5 veranschaulicht ist. Danach erfolgt der Preßvorgang durch weiteres Abwärtsfahreo des oberen Preßstempels 6, wobei während des Preßvorganges durch die Mitnahmewirkung der sich verdichtenden Preßmasse die Preßform 15 nach unten mitgenommen wird. Die Stellung der Bauteile der Presse bei Abschluß des Preßvorganges veranschaulicht die F i g. 6. Anschließend werden nun der obere Preßstempel 6 wieder hochgefahren und die Preßform 15 weiter abgesenkt, bis gemäß Fig. 7 die Oberseite der Preßform 15 und die
so Oberseite des Preßwerkzeugs 5 des unteren Preßsternpels 4 fluchtend in einer Ebene liegen. In dieser Stellung wird, wie das F i g. 7 ebenfalls veranschaulicht, eine Umsetzvorrichtung 30 einwärts gefahren, um del. für einen Umsetzvorgang freiliegenden fertigen Formling zu erfassen und auf einen Abförderer 29 umzusetzen. Diese Abschlußstellung der Teile ist in Fig.8 veranschaulicht, w. nach die Teile der Presse wieder in die Ausgangsstellung gemäß Fig.3 überführt werden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Hydraulische Doppeldruckpresse, insbesondere für Kalksandsteine, mit einem oberen, mittels eines hydraulischen Antriebszylinders vertikal bewegbaren Preßstempel, einem diesem fluchtend gegenüberliegenden, ortsfesten unteren Preßstempel und einer vertikal beweglich abgestützten, während eines Preßvorgangs durch die Reibung der Preßmasse an der Formwand abwärts mitnehmbaren Preßform, die einen durch die Preßstempel ober- und unterseitig verschließbaren Formraum für die Preßmasse mit oberer Füll- und unterer Bodenöffnung seitlich umgrenzt und an den unteren Enden von vertikal geführten Kolbenstangen einer Gruppe von hydraulischen Stellantrieben aufgehängt ist, zu deren Betätigung ein hydraulischer Steuerkreis vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die hydraulischen Stellantriebe (20) doppelseitig beaufschlagbar ausgebildet und die unter den Druckkolben (22) gelegenen Zylinderkammern (24) an den Steuerkreis (33 bis 39) angeschlossen sind, und der Steuerkreis eine Vorrichtung (42 bis 45) einschließt, die beim Preßvorgang das Gewicht der Preßform (15) und von dieser getragener Bauteile ausgleicht und der Preßform eine allein von der Reibung mit der Preßmasse bestimmte Mitnahmebewegung vorgibt.
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