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Vorrichtung zum Verspannen der Formteile von Spritzgußmaschinen Es
sind bereits Verschlüsse für die Formteile von Spritzgußmaschinen bekannt geworden,
bei «-elchen ein festes Aneinanderpressen der einzelnen Formteile durch Hebelgestänge,
durch Exzenter, durch nur einen Formteil beeinflussende Kurvenflächen und ähnliche
Einrichtungen erreicht werden soll. Es hat sich nun gezeigt, daß alle diese V erschlußvorrichtungen
bei Anwendung von außergewöhnlich starken Preßdrücken nicht genügen und daß alsdann
die Formteile an ihrer Trennungsfuge, wenn auch nur unbedeutend, voneinander abgehoben
werden, so daß das unter starkem Druck in die Form gelangende Gut durch die Trennungsfuge
entweichen kann und zu unliebsamen Gratbildungen Veranlassung gibt.
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Um nun das Auseinandertreiben der Form während des Gießvorgangs mit
Sicherheit zu vermeiden, sind die Formteile mit paarweise einander zugekehrten,
einerseits nach der Trennungsfuge der beiden Formteile, andererseits nach der Mittelebene
der Form hinweisenden Schrägflächen versehen, gegen welche sich während der ganzen
Dauer des Preßvorganges entsprechend ausgebildete Widerlagerkörper umfassend anlegen
und die beiden Formteile entsprechend der Stärke des Preßdruckes zusammenpressen.
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Eine derartige Vorrichtung zum Verspannen der Formteile von Spritzgußmaschinen
ist in den Abb. i und 2 der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht,
wobei die Abb. i den wagerechten Querschnitt der Vorrichtung mit den geschlossenen
Formteilen und die Abb. 2 den lotrechten Querschnitt mit teilweiser Seitenansicht
mit den geöffneten Formteilen zeigt.
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Die Form besteht aus dem auf der Querplatte 2o des Rahmenbockes 2
1 befestigten unteren Formteil2a und dem oberen Formteil 2b, welcher längs der beiden
Bolzen 22 mittels des am Bockgestell bzw. an der Tragplatte des Formteiles 2b angelenkten
Kniehebelgestänges ja, ib, ic, id in bekannter Weise in der Höhe verstellbar
ist. Durch Herabdrücken des Hebels ja des Kniehebelgestänges wird der bewegliche
Formteil2b gegen den unteren festen Formteil2a angedrückt, durch die umgekehrte
Bewegung des Hebels ia dagegen wieder abgehoben. Die beiden Formteile
2a, 2b besitzen seitliche Vorsprünge, welche sich beim Schließen der Formteile
zu einheitlichen, pyramidenstumpfförmigen Körpern io, i9 vereinigen. Diesen gegenüber
sind gleichartig ausgebildete Ausnehmungen 9a, 18a zweier Widerlagerkörper 9, 18
vorgesehen, welche gegen die Vorsprünge io, i9 der beiden Formteile derart herangeführt
werden können, daß die Ausnehmungen die Vorsprünge allseitig umspannen und festhalten.
Der eine- Widerlagerkörper 9 sitzt an dem Querjoch 8, das von den beiden die' Lagerböcke
verspannenden Säulen 23, 24 sowie von den _ beiden Längsstreben .l, 5 in Bohrungen
frei durchsetzt wird. Die Spritzdüse 3 ist in dem Querjoch 25 gelagert und kann
durch dieses in Richtung
der Spannsäulen 23, 24 sowie längs der
Streben 4., 5 verschoben werden. Das Verschieben der Düse 3 in der Längsrichtung
der Maschine erfolgt durch den Preßkolben 26. An den Enden des Querjoches 25 sind
einseitig offene Schlitze 25a vorgesehen, zwischen welchen je eine als Anschlag
dienende, auf den Streben q., 5 verstellbare Schraubenmutter 27 angeordnet ist.
Dem gleichen Zwecke dienen zwei weitere, die Enden des Querjoches 8 zwischen sich
aufnehmende Stellschrauben 6, 7, 28, 29 sowie zwei in der Nähe der Enden der Streben
q., 5 angeordnete Stellschraubenpaare 11, 12 und 30, 31, welch letztere die mit
Längsschlitzen versehenen, auf den Streben q., 5 verschiebbaren Enden der doppelarmigen
Hebel 32, 33 zwischen sich aufnehmen. Diese Hebel sind in den Zapfen 15, 16 um Bolzen
drehbar gelagert, während die einander zugekehrten Enden der Hebel 32, 33 durch
einen gemeinsamen Bolzen der Schubstange 17 gelenkig miteinander verbund:n sind.
In dem Gehäuse 34 ist der am Ende der Schubstange 17 befestigte Widerlagerkörper
18 kolbenartig geführt. Dieser trägt zwei Stifte 35, welche beim Schließen der Formteile
in die Höhlung derselben eingreifen und als ausziehbare Kerne beim Gießen der Hohlkörper
36 dienen.
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Die Handhabung und Wirkungsweise der Einrichtung ist nun folgende:
Zunächst wird durch Umlegen des Hebels ia des KniehebelgeStänges ib, Ic, Id
der obere Formteil gegen den unteren. angepreßt. Beim darauffolgenden Verschieben
des Preßkolbens 26 wird nun, wenn dessen P'reßdruck auf das in der Düse 3 befindliche
Gut ein bestimmtes Maß übersteigt, die Düse 3 und mit dieser das Querjoch 25 mitgenommen.
Sobald nun das letztere gegen die Anschläge 27 anstößt, werden die Längsstreben
4., 5 ebenfalls mitgenommen. Dabei wird durch die Anschläge 6, 7 das den Widerlagerkörper9
tragende Querjoch 8 gegen die geschlossene Form herangeführt, während gleichzeitig
durch die Anschläge i i, 12 das Hebelpaar 32, 33 gedreht und dabei die Schubstange
17 mit dem Widerlagerkörper 18 von der anderen Seite gegen die Form 2 herangeführt
wird. Je stärker nun die Düse 3 beim Ausspritzen des in dieser enthaltenen
Preßgutes gegen die Form angedrückt (wird, desto stärker werden auch die Widerlagerkörper
mit ihren Ausnehmungen gegen die Vorsprünge io, i9 der Form angedrückt und diese
derart zusammengepreßt, daß auch durch die stärksten Preßdrücke nicht das geringste
Auseinandertreiben der Formteile zu befürchten ist. Beim Zurückgehen des Preßkolbens
26 wird auch die Düse 3 und mit ihr das Querjoch 25 zurückgeführt. Das letztere
beeinflußt die Längsstreben q., 5, deren Anschläge 28, 29 das Querjoch 8 mit dem
einen Widerlagerkörper 9 und deren Anschläge 30, 31 das Hebelpaar 32, 33 und mit
ihm den Widerlagerkörper 18 in eine rückläufige Bewegung versetzen, wobei die Form
aus ihrer Umklammerung durch die Widerlagerkörl:er 9, 18 freigegeben wird. Durch
Anheben des Hebels ia wird. mittels des Kniehebelgestänges der obere Formteil
2b von dem unteren wieder abgehoben, so daß das Gußstück unbehindert herausgenommen
oder auch durch irgendeine Vorrichtung ausgestoßen werden kann.