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IKaschine zum Formen und Vorpressen von Kuchen aus Ölsamen aller Art
Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Formen und Vorpressen von Kuchen
aus Sannen aller Art, z. B. Raps. Die Kuchen werden dann zwecks Gewinnung des Öles
in einer besonderen Presse, einer sogenar@nten Etagenpresse, einem hohen Druck unterzogen.
Es sind bereits Maschinen der genannten Art bekannt. Diese haben vor allem den Nachteil,
daß beim Zurückgehen des Preßhubes der Kuchen aus der Form herausfällt. Infolge
des Anhaftens des Gutes an den Innenflächen der Kuchenform entsteht dabei meist
ein starkes Abbröckeln der Kuchenkanten, was für die weitere Behandlung des Kuchens
nachteilig ist. Bei einer anderen bekannten Maschine ist -das Druckstück mit einem
Füllschieber starr verbunden, dessen Höhe jedoch größer ist als die des Druckstücks,
so daß nach Zurückziehen des Füllschiebers das Preßwerkzeug zunächst einen gewissen
toten Weg zurücklegen muß, ehe die Pressung beginnt. Daraus ergibt sich ein Mehraufwand
an Preßflüssigkeit und Energie; auch ist eine viel längere Zeit für den einzelnen
Preßv organg erforderlich. Da es aber von größter Wichtigkeit für ein ergiebiges
Pressen der Kuchen in der Etagenpresse -ist, die Kuchen in möglichst kurzer Zeit
in dieser zu stapeln, um einer zu starken Abkühlung vorzubeugen, so muß bei Verwendung
der bisherigen Maschinen auch noch der Übelstand der geringeren Ölausbeute in Kauf
genommen werden.
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Die Erfindung bezweckt, die genannten Nachteile dadurch zu vermeiden,
daß eine das Samengut enthaltende, auf einem Preßtisch ruhende Kuchenform gegen
ein in die Kuchenform eindringendes Druckstück bewegt und nach erfolgtem Pressen
von dem noch unter Druck stehenden Kuchen zweckmäßig mittels einer besonderen Hubvorrichtung
abgehoben wird. Das Druckstück wird dabei so hoch gewählt, daß es von der unteren
Fläche des Preßwi.de rlagers (Preßholm) etwa bis zur oberen Kante der Kuchenform
reicht, wenn diese vor Beginn :des Preßhubes .in ihrer tiefsten Stellung .steht.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i .in ihrer linken Hälfte eine Vorderansicht und
in ihrer rechten Hälfte einen Querschnitt und Ab,b. z einen Längsschnitt der Vorrichtung.
Ein Bock r trägt an seinem vorderen Ende, wo die Einlegung der Kuchenbleche erfolgt,
einen Preßzylinder z mit Preßkolben 3. Auf dem Preßkolben ruht ein Preßtisch q..
Der Preßzylinder ist von einem Querstück 5 umgeben, das mit zwei Bohrungen zur Aufnahme
von Bolzen 6 versehen ist. Die Bolzen-6 sind in den Preßtisch d. eingeschraubt und
lose durch die Bohrungen des Querstückes 5 geführt. Sie verhüten eine Verdrehung
des Preßtisches .?. um die Mittelachse des Kolbens 3. Die Bolzen sind mit Stellmuttern
7 versehen, die zur regelbaren Begrenzung des Preßhubes dienen.
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Das vordere Ende des Bockes i steht mittels Arme i' durch zwei Säulenpaare
8 mit
einem Preßholm 9 in .Verbindung. Zwischen jedem Säulenpaar
.ist ein Zylinder io gelagert. Beide Zylinder io werden gemeinsam gesteuert, ihre
.Kolben sind .mit einer an den Säulenpaaren 8 geführten, zwischen Preßtisch 4 und
Preßholm 9 gelagerten Kuchenform i i verbunden. Das hintere Ende des Bockes i ist
hochgeführt und trägt einen parallel zum Preßtisch 4' gelagerten Zylinder 12. Der
Kolben dieses Zylinders At mit einem Füllschieber 13 verbunden, dessen hintere obere
Kante .eine .sich über den Zylinder 12 erstrekkende, in ihrer Breite der Länge des
Füllschiebers 13 und in ihrer Länge dem Hub des Kolbens des Zylinders 12 entsprechende
Verschlußplatte 14 trägt. Der .Füllschieber 12 steht in an sich bekannter Weise
mit einem in der Preßstellung der Vorrichtung über der Kuchenform i i stehenden
Druckstück 15 in starrer Verbindung, das so bemessen ist, daß es mit geringem Spiel
von der Kuchenform i i umschlossen wird. Das Druckstück reicht in der tiefsten Stellung
der I,'#uchenform,@nn der letztere auf einem Kuchenblech 16 mit Einschlagtuch 17
ruht, von der unteren Fläche des Preßwiderlagers (Preßholm 9) etwa .bis zur oberen
Kante der Kuchenform. Der Füllschieber 13 und das Druckstück i5 sind auf am Preßholm
9 angeordneten Schienen 18 verschiebbar gelagert. Der Füllschieber i'3 befindet
sich in seiner zurückgezogenen Stellung (s. Abb. 2) unter einem Füllkasten i9. An
der Vorderseite der Vorrichtung :ist auf Führungsleisten 2o ein Steuerschlitten
21 angeordnet, der zum Einschieben des Kuchenbleches 16 mit Einschlagtuch 17 und
zur Auslösung der dann selbsttätig erfolgenden Steuerung der Vorrichtung,dient.
Hinter dem Preßtisch 4 befinden sich Leisten 22, .auf die Kuchenblech und Einschlagtuch
mit dem fertiggeformten Kuchen beim Einschieben des folgenden Kuchenbleches gleiten
und von denen sie über seitlich der Vorrichtung angeordnete Stützarme 23 entnommen
werden.
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Vor dem Formen nehmen die Teile der Vorrichtung die aus Abb. 2 ersichtliche
Lage ein, jedoch befindet seich die Kuchenform i i unter der Wirkung der Kolben
der unter Druck stehenden Zylinder io in gehobener Stellung (s. Abb. i). Das zu
formende Gut wird dem Füllkasten i9 zweckmäßig ununterbrochen zugeführt. Nachdem
ein Kuchenblech 16 mit Einschlagtuch 17 auf den Steuerschlitten 21 gelegt worden
ist, wird dieser vorgeschoben. Das Kuchenblech schiebt dabei das auf dem Preßtitsch
4 liegende Kuchenblech mit dem vorher geformten Keuchen vor sich her auf die Leisten
22. Kurz bevor das Kuchenblech völlig eingeschoben ist, löst der Schlitten 21 ein
mit den Zylindern io verbundenes, nicht besonders veranschaulichtes Druckmittelablaßventil
aus, so daß hiermit die Hubvorrichtung der Kuchenform ausgeschaltet wird und diese
auf das .inzwischen gänzlich eingeschobene Kuchenblech fallen kann. Durch das gleich
darauf erfolgende Zurückziehen dies Steuerschlittens 21 wird ein an einen Kraftspeicher
angeschlossenes, nicht besonders dargestelltes Druckmitteleinlaßventil für-den Zylinder
i2 geöffnet, der Kolben des Zylinders schiebt somit den Füllschieber 13 und dß.s
Druckstück 15 in die in Abb. 2 strichpunktiert dargestellte Lage vor. Dabei entleert
der Füllschieber 13 seinen Inhalt in die Kuchenform. Das noch im Füllkasten i9 befindliche
und diauernd ausströmende Gut kann während der Verschiebung nicht aus dem Fülllasten
herausfallen, da der Füllkasten durch die Verschlußplatte 14 unten gechlos-sen gehalten
wird. Sobald die Teile 13 und 15 die strichpunktierte Lage eingenommen haben, wird
z. B. durch Verschieben des Füllschiebers in Richtung des Pfeiles x selbsttätig
das .hinter diem Kolben des Zylinders 12 befindliche Druckmittel abgelassen und
Druckflüssigkeit vor den Kolben geleitet, so daß dne.ser wieder zurückgeht. Hierdurch
wird das Druckstück 15 wieder über die nunmehr mit Gut gefüllte Kuchenform i i gebracht.
Durch die Rückbewegung der Teile 13 und 15 ist im letzten Augenblick ein Druckmitteleinlaßventil
für den Preßzylinder 2 geöffnet worden. Der Preßkolben 3 bewegt sich mit den auf
ihm liegenden Teilen 16, 17 und i i nach oben und preßt das in der Kuchenform i
i befindliche Gut gegen das Druckstück 15, über das sich die Kuchenform schiebt.
Die Begrenzung,des Kolbenhubes erfolgt dabei durch die auf den Bolzen 8 einstellbaren
Muttern 7. Sobald der Druck unter dem Preßkolben 3 eine bestimmte Höhe erreicht
hat, wird eelbsttätig ein weiteres Ventil ausgelöst, durch das Druckflüssigkeit
unter die Kolben der Zylinder io geleitet wird. Infolgedessen wird die Kuchenform
i i von dem noch unter Druck stehenden Kuchen abgehoben (vgd. Abb. i). Kurz vor
Erreichung der höchsten Lage der Kuchenform i i wird das Druckmittelablaßv entil
für den Preßzylin:der 2 geöffnet; der Preßkolben 3 .sinkt somit in seine untere
Stellung zurück. Mit ihm senkt sich der Preßtisch samt dem Kuchen. Die Kuchenform
bleibt jedoch in ihrer gehobenen Stellung, da die Zylinder io noch so länge unter
Druck stehen, bis der gepreßte Kuchen durch Einschieben eines neuen Kuchenbleches
ausgestoßen und durch dieses Einschieben das Druckmittelablaßventil für diese Zylinder
geöffnet wird.
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Die nach dem Verschieben und Zurückziehen 'des Steuerschlittens 2i'selbsttätig
erfolgende Steuerung der nacheinander zur-
Wirkung kommenden Ventile
kann in beliebiger Weise stattfinden.
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Infolge der angegebenen Höhenbemessung des Druckstückes 15 ist :ein
toter Hubweg so gut wie gänzlich vermieden; es ist also bei Verwendung der beschriebenen
Vorrichtung möglich, .in den kürzesten Zeitabschnitten zu pressen, so daß die Ölpressen
viel schneller beschickt werden können, woraus sich eine erhöhte Ölausbeute hergibt.
Da die Kuchen beim Lösen aus der Kuchenform i i unter Druck bleiben und die einzelnen
Gutsteile infolgedessen innig zusammenhängen, so wird (las für die weitere Behandlung
der Kuchen nachteilige Abbröckeln der Kanten vermieden.