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Einrichtung zur Herstellung von Kohlebriketten Die Erfindung betrifft
eine Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens, bei dem geformte kohlenstoffhaltige
Stoffe, welche ihren Aufnahmeraum satt und dicht ausfüllen, unter gasdichtem Abschluß
und unter Erhitzung in Vollkohle umgewandelt werden. Es ist einerseits schon vorgeschlagen
worden, dieses Verfahren in der Art kontinuierlich auszuführen, daß die vorher geformten
Vorpreßlinge, durch Metallplatten getrennt, ein erhitztes, in seinem Innenquerschnitt
dem Außenumriß der Vorpreßlinge angepaßtes Röhr durchwandern; andererseits ist auch
vorgeschlagen worden, die Vorpreßlinge in der äußeren Gestalt der Vorpreßlinge angepaßte
Zellen oder Hohlformen einzulegen und eine Anzahl solcher abgeschlossener Hohlformen
der Erhitzung zu unterwerfen. Nach der vorliegenden Erfindung wird der Gedanke der
kontinuierlichen Arbeitsweise mit dem Gedanken, die einzelnen Preßlinge in festen
Hohlformen unterzubringen, kombiniert, und zwar durch eine Einrichtung, bei welcher
die die Preßlinge aufnehmenden Hohlformen einen Erhitzungskanal durchwandern und
dabei jede in Laufriclitung folgende Hohlform mit ihrem Boden zugleich den Deckel
der vorhergehenden Hohlform bildet. Diese Einrichtung kann so ausgebildet werden,
daß der Boden der nachfolgenden Hohlform in die vorhergehende Hohlform eingreift
und der in Laufrichtung ausgeübte Preßdruck nicht nur die Bewegung in Richtung des
Kanals hervorruft, sondern auch, bei Anwendung eines entsprechenden Gegendrucks,
zum Zusammenpressen der Kohle in den Formen dient. Diese Einrichtung hat gegenüber
derjenigen Einrichtung, bei welcher die vorher geformten Vorpreßlinge mit ihrem
Umfang unmittelbar die Innenwände des Erhitzungskanals berühren, den Vorteil, daß
der Vorwärtsbewegung erheblich geringere Reibungswiderstände entgegenstehen; andererseits
kann der Umwandlungsoperation die Formung der Vorpreßlinge unmittelbar vorhergehen,
indem die Hohlformen mit lockeren ungeformten Stoffen gefüllt und diese durch das
die Vorwärtsbewegung bewirkende Preßorgan geformt «-erden ; hierbei wird eine satte
Ausfüllung der Hohlformen gleichzeitig mit der kontinuierlichen Vorwärtsbewegung
gesichert. Der gewünschte Druck innerhalb der Hohlform kann durch die Bemessung
und Einstellung des Gegendrucks geregelt werden.
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Auf der Zeichnung ist schematisch eine Einrichtung nach der Erfindung
-dargestellt. Abb. r zeigt die in Betracht kommenden Teile in einem senkrechten
Schnitt; Abb. z zeigt einen Schnitt nach A-B von Abb. r; Abb. 3 zeigt einen Horizontalschnitt.
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Die einzelnen Hohlformen a, welche die geeigneten kohlenstoffhaltigen
Stoffe zwecks Umwandlung in Vollkohle aufnehmen sollen, haben eine äußere Umfangsgestalt,
die der inneren Ouerschnittsgestalt des Erhitzungskanals b entspricht, welchen sie
durchwandern sollen. Bei der dargestellten Anordnung ist
diese Gestalt
rechteckig; die Hohlformen sind vorn geschlossen und hinten offen. Der hintere Boden
c ist so ausgebildet, daß er in den Innenquerschnitt einer gleichartigen Form gut
passend eingreifen, also einen hinteren Abschluß für die benachbarte Form bilden
kann.
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Durch den senkrechten Kanal d werden die leeren Formen von
oben her in der richtigen Lage zugeführt. Sie werden auf dem Wege in geeigneter
Weise ausreichend erhitzt, damit sie bereits bei der Aufnahme des Kohlengemisches
eine erhöhte Temperatur besitzen, so daß das dann in die Form eintretende Kohlengemisch
nicht abgekühlt wird. Das Kohlengemisch tritt durch den Kanal e ein, nachdem es
dem Verfahren entsprechend in geeigneter Weise vorbehandelt und vorgewärmt ist.
Die aus dem Kanal d herauskommende Hohlform a und das Kohlengemisch gelangen
vor den Kolben feiner hin und. her, gehenden Presse. Durch den Preßkolben f wird
das vor ihm befindliche Kohlengemisch in die bereitstehende Hohlform a eingedrückt,
und nach Zusammendrückung des Gemisches Inder Form wird die Hohlform a durch den
Kolben mit seinem Boden c in den vorderen Mund der vor ihni liegenden Hohlform,
welche sich bereits im Erhitzungskanal b befindet, eingeschoben, wo er das darin
befindliche Kohlengemisch zusammendrückt und dicht einschließt. Dann drückt der
Kolben die eben in den Erhitzungsraum eingeführte Hohlform zugleich mit allen anderen
darin befindlichen ineinandersteckenden Hohlformen um die Länge einer Form vorwärts.
Nach dem Zurückgehen des Kolbens kommt eine neue Hohlform und neues Kohlengemisch
in den Bereich des Kolbens für dessen nächsten Arbeitsgang.
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Am Ausgangsende des Erhitzungskanals b ist die Vorrichtung zur Erzeugung
des Gegendrucks angebracht, die bei dem vorliegenden Beispiel aus einem Gegengewicht
g besteht, das vermittels Winkelhebels h auf eine horizontal geführte Druckscheibe
k einwirkt, welche sich -auf den hinteren Boden c der vordersten Hohlform auflegt.
Die ganze Reihe der ineinandergeschachteltenHohlformen steht also unter demDruck
des zweckmäßig einstellbaren Gewichtes g, derart, daß durch dieses Gewicht der innere
Druck in den einzelnen Hohlformen festgelegt ist. Entsteht innerhalb einer der Hohlformen
aus irgendwelchen Gründen, z. B. infolge unerwarteter Gasbildung, ein zu großer
Innendruck, so kann sich der Innenraum der betreffenden Hohlform unter Anheben des
Gewichtes g und Abrücken von dem eingeschobenen Boden der Nachbarform erweitern.
Das Gegengewicht wirkt also als Druckregulator. Bei der Vorwärtsbewegung der Hohlform
wird die Druckplatte k in die punktiert dargestellteLage k' zurückgedrängt, wobei
das Gewicht g in die Stellung g' gehoben wird. Nach der Zurückdrängung des Gewichts
wird die Wirkung desselben auf kurze Zeit in geeigneter Weise ausgeschaltet, z.
B. durch eine nicht dargestellte Kurvenscheibe o. dgl., die ihren Antrieb in Übereinstimmung
mit dem Gang der Presse f erhält und bewirkt, daß das Gewicht g in einer angehobenen
Lage g" festgehalten wird. Bei dieser Lage des Gewichtes ist die vorderste Hohlform
frei von beiderseitigem Druck, da inzwischen auch der Arbeitshub des Preßkolbens
beendet ist. Die vorderste Hohlform kann also abgelöst und entfernt werden, was
unter Umständen auch auf mechanischem Wege bewirkt werden kann. Damit während der
Unwirksamkeit - des Gegengewichts-g nicht die übrigen noch in Behandlung befindlichen
Hohlformen sich infolge des inneren Druckes voneinander lösen können, ist es vorteilhaft,
während der Unwirksamkeit des Gewichtes ein Organ m in Tätigkeit treten zu lassen,
welches eine Längsbewegung der übrigen Hohlformen hemmt, z. B. in Form einer auf
die zweitvorderste Hohlform wirkenden Bremsbacke. Diese wird zweckmäßig durch denselben
Mechanismus angesetzt und wieder gelöst, der auch die Unwirksamkeit des Gegengewichts
g hervorruft. Am hinteren Ende ist eine Sperrvorrichtungia vorgesehen, bestehend
aus Sperrbolzen o. dgl., die unter Feder- und Gewichtswirkung stehen und die ein
Zurücktreten der Hohlformen nach dem Kolben hin in jedem Falle verhindern, dagegen
die Vorwärtsbewegung nicht stören. Durch diese beiden Organe m und iz ist also mit
Sicherheit verhindert, daß bei Unwirksamkeit des Gegengewichtes g und gleichzeitigem
Zurücktreten des Preßkolbens f die in Behandlung befindlichen Hohlformen sich infolge
des inneren Druckes voneinander lösen.
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Zur Verminderung der Reibung bei der Wanderung der Hohlformen durch
den Kanal b werden zweckmäßig in den Ecken winkelförmige Gleitleisten o vorgesehen,
wie aus der Abb. 2 zu ersehen ist: Der Erhitzungskanal, den die Hohlformen durchwandern,
braucht nicht horizontal zu liegen, sondern kann auch geneigt angeordnet sein.