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Presse für die Erzeugung von Briketts, Platten od. dgl.
Die Erfindung betrifft eine Presse für die Er- zeugung von Briketts, Platten od. dgl. Gegen- ständen aus pulverförmigen, nicht oder nur schwer fliessenden Werkstoffen, die durch besondere Profilierung des Presswerkzeuges (Presskolben, Pressform) und durch Einsätze, die beim Pressen bis zu festen Anschlägen ausweichen können, die Möglichkeit gibt, Presslinge mit spitzwinkeliger, stark verdichteter Randleiste wie auch Presslinge zu erzeugen, die trotz abgestufter Ränder gleichbleibende oder nur allmählich sich ändernde Dichte aufweisen.
Die Fig. 1, 2 zeigen ein Presswerkzeug zur Erzielung von Presslingen mit spitzwinkeliger stark verdichteter Randleiste gemäss Fig. 3.
Die Fig. 4 zeigt einen Pressling mit scharf abgestuften Randleistenim Schnitt, Fig. 5 in Draufsicht. Die Fig. 6, 7 zeigen Axialschnitte nach der Linie 10-10 in Fig. 8 durch eine Presse zur Herstellung solcher Presslinge. Fig. 8 zeigt eine Draufsicht auf die Pressform im Schnitt nach 11-11 der Fig. 6 bei abgehobenem Presskolben.
Gemäss den Fig. 1, 2 wird der Presszylinder 1 und der Pressstempel 3 z. B. durch eine Profilierung E bzw. durch Auflagen A derart ausgestattet, dass bei gleichem Hub des Pressstempels das Pressgut von einer bestimmten Zone gegen die Ränder eine stark zunehmende Verdichtung erfährt.
Voraussetzung für dieses Verfahren ist allerdings die Verwendung einer nicht fliessenden bzw. den Druck des Pressenstempels seitlich nicht fortpflanzenden Pressgutes. Als solches Pressgut sei beispielsweise genannt : Trockene Sägespäne.
Der in Fig. 3 dargestellte Pressling hat Ränder, die unter etwa 450 gegeneinander zulaufen. Die Schraffur deutet an, dass die im Mittelfeld gleichbleibende Dichte und damit auch die Härte des Presslings gegen den Rand allmählich zunimmt.
Diese Randverdichtung entspricht dem Diagramm in Fig. 2, wo dargestellt ist, wie der in der Mittelzone m, m gleichbleibende Pressdruck gegen die Ränder rasch ansteigt und gegen die Randordinaten asymptotisch verläuft.
In vielen Fällen kann aber von der scharfen Abstufung des Presslings nicht abgegangen werden.
Ein Beispiel sind die in den Fig. 4 und 5 dargestellten Platten B, die längs der Kanten a, b mit den nach unten abgestuften Rändern r und längs der Kanten c, d mit den nach oben abgestuften Rändern r'ausgestattet sind. Um solche Platten homogen, d. h. mit gleicher Dichte (Härte) im quadratischen Mittelfeld und in den Randteilen r und r'zu pressen, wird die in den Fig. 6 bis 8 dargestellte Pressgarnitur verwendet.
Mit 1 ist der Boden, mit 2 sind die Seitenwände des rechteckigen Presskastens bezeichnet, der auf dem Tisch Taufruht. Mit 3 ist ein verschiebbarer Rahmen bezeichnet, der dieselbe Breite hat, wie der abgestufte Rand des fertigen Presslings. 4, 5 sind ringsumlaufende Schlitze zwischen dem Boden und den Seitenwänden des Presskastens. Durch diese Schlitze kann der geschlossene oder geteilte Rahmen 3 in der Pfeilrichtung nach unten ausweichen, sobald der entsprechend den Plattenabstufungen r profilierte Presskolben K beim Abwärtsgang auf das Material m in den Randzonen einzuwirken beginnt. Der Rahmen 3 und mit ihm die oberhalb befindlichen Materialsäulen m weichen solange nach unten aus, bis der Rahmen gegen den Tisch der Presse anschlägt.
Dann erst beginnt der Kolben K die Materialsäulen m zusammenzupressen, während das Material im Mittelfeld M gleich nach Beginn des Arbeitshubes vom Kolben unter Druck gesetzt wurde. Hat der Kolben die in Fig. 7 gezeichnete Endlage erreicht, so ist ein Pressling mit Abstufungen r bzw. r' (Fig. 4,5) entstanden. Dabei liegt der dem Rand r des Presslings entsprechende Rahmenteil 3 a in der Endstellung des Presskolbens (Fig. 7) mit seiner Oberkante genau im Niveau des Bodens der Pressform, während der den Rand r'des Presslings entsprechende Rahmenteil 3 b aus dem Boden der Pressform noch um die Höhe der Randstufe des Presslings herausragt.
Um den Rahmen in seiner Hochlage gemäss Fig. 6 zu halten, sind Organe z. B. in Bohrungen der Seitenwände des Presskastens geführte Stifte 20 vorgesehen, die mit ihren bombierten Enden in entsprechende Nuten des Rahmens 3 eingreifen. Sobald der Rahmen nach abwärts gleitet, verdrängt er diese Stifte gegen den Widerstand einer Druckfeder 21, die mit Vorspannung in ein Federgehäuse 22 eingesetzt ist. Die Feder stützt sich mit ihrem linken Ende gegen den Boden
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dieses Gehäuses, mit ihrem rechten Ende gegen das kolbenartig verbreiterte Ende des Stiftes 20.
Bezeichnet man beim Pressen der Platte gemäss Fig. 6, 7 die Höhe der aufgeschütteten Materialsäule im Mittelfeld mit HM in der linken Randzone mit Hm und wählt man die Aufschüttung so, dass HM=2mal Hm, so wird ein Pressling gemäss den Fig. 4,5 erzielt, dessen auf die Hälfte der vollen Platte abgestufter Rand, die gleiche Dichte hat, wie das Mittelfeld.
Aus Fig. 8 ist ersichtlich, dass die Schlitze 4, 5 für das Ausweichen des Rahmens den Boden der Presse völlig durchsetzen. Der Mittelteil 1 des Bodens hängt mit den Seitenteilen 2 lediglich durch eine Anzahl, z. B. vier an der Unterseite vorgesehene Stege 15 zusammen. Entsprechend diesen Stegen weist der Rahmen 3 an seiner Unterkante Ausnehmungen auf, die der Breite und Höhe der Stege entsprechen, so dass der Rahmen trotz der Stege bis zum Anschlag gegen den Pressentisch ausweichen kann.
Schliesslich sei noch erwähnt, dass man durch Änderung der Höhe des Rahmens (der einzelnen Rahmenteile) oder durch Einlangen in der Bodenzone der Ausweichschlitze die Randpartien des Presslings bei Wahrung der Homogenität des Presslings verschieden hoch machen kann. Man kann so auch Presslinge mit ansteigenden oder sonstwie profilierten Rändern (z. B. mit gezahnten oder einem Schraubengang entsprechend gestalteten Rändern) herstellen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Presse für die Erzeugung von Briketts, Platten od. dgl. Gegenständen aus nicht oder nur sehr schwer fliessenden Werkstoffen, gekennzeichnet durch eine solche Profilierung des Presswerkzeuges (Presskolben, Pressform) und durch Einsätze, die beim Pressen bis zu festen Anschlägen ausweichen können, dass Presslinge mit spitzwinkeliger, stark verdichteter Randleiste erzeugt werden können, wie auch Presslinge, die trotz abgestufter Ränder gleichbleibende oder nur allmählich sich ändernde Dichte aufweisen.