DE3906107A1 - Quadratische presse - Google Patents
Quadratische presseInfo
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- B30B11/007—Presses specially adapted for forming shaped articles from material in particulate or plastic state, e.g. briquetting presses, tabletting presses using a plurality of pressing members working in different directions
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Description
Die Erfindung betrifft eine quadratische Presse,
die mittels Preßbewegung, welche in der Druckfläche
gleichzeitig aus mehreren Richtungen wirkt, zur Er
zeugung eines mit der Preßbewegung linear ansteigen
den Druckes und einer quadratisch ansteigender Volumen
änderung fähig ist.
Die erfindungsgemäße neue Pressengeneration
kann in einer Vielzahl von Gebieten der Technik -
zur Steigerung der Parameter des Pressens und Ver
besserung der Qualität des Preßlinges - vorzugsweise
verwendet werden.
In der Landwirtschaft, Industrie und sogar im
Haushalt werden an verschiedenen Stellen verschiedene
Preßmaschinen verwendet, deren Aufgabe in der Verdich
tung und Zusammenpressung verschiedener Materialien
besteht.
Für einen Teil der Preßmaschinen ist eine kon
tinuierliche Funktion charakteristisch (zum Beispiel
Schneckenpressen), während ein anderer Teil dieser
diskontinuierlich (unterbrochen) funktioniert (zum
Beispiel Kolbenpressen). Mit Hilfe von kontinuierlich
funktionierenden Pressen können keine großen Material
querschnitte verdichtet werden, da die inneren Teile
des Materialflusses in einem lockeren Zustand bleiben.
Zur Verringerung des lockeren Zustandes wird das
zu pressende Material vor dem Pressen zerkleinert,
gemahlen und gegebenenfalls mit einem Binde-, Füllmateri
al vermischt, wodurch sich die Kosten des Verfahrens
bedeutend erhöhen.
Bei der Anwendung der diskontinuierlich funktio
nierenden Pressen treten ähnliche Probleme auf. Derartige
Pressen sind zum Beispiel die eine große Verdichtungs
kraft auszuüben fähigen Kolbenpressen, wobei die
Preßwirkung des in den Zylinderraum eindringenden
Kolbens die an der Zylinderwand anhaftenden Material
teile mit wachsender Entfernung von dem Kolben in
immer geringerem Maße verdichtet, so daß diese
locker bleiben. Deshalb wird in den Fällen, wenn
ein homogenes Produkt mit hohem Verdichtungsmaß
erzeugt werden soll, eine Presse mit mehreren Kolben
zusammengebaut, die nacheinander pressen.
Derartige Pressen sind zum Beispiel die bekannte
Spanbrikettiermaschinen, (zum Beispiel HSB-18 der
österreichischen Firma ARNOLD). Diese Maschinen sind
im allgemeinen Pressen, die mit zwei Kolben versehen
sind. Dabei führt der eine Kolben eine Vorverdichtung
durch, während der andere Kolben für das Fertigver
dichten sorgt. Auch bei dieser Maschine breitet sich
der Druck nicht gleichmäßig in dem zu verdichtenden
Material, zum Beispiel in Stahlspänen aus, d. h. es
kommt auf bekannte Weise zur sogenannten Gewölbebildung
in dem Preßling, wodurch die innere Reibung in dem
Stahlspan ansteigt, und die Verdichtbarkeit geringer
wird.
Durch Mahlen, Zerkleinern der zur Verdichtung
vorgesehenen Stahlspäne kann die Entstehung der Einwöl
bungen in bedeutendem Maß verringert werden. Das
Mahlen, Zerkleinern der Stahlspäne stellt jedoch
eine kostenaufwendige Operation mit äußerst hohem
Energiebedarf dar, wodurch das Ausbilden von Blöcken
aus Stahlspan unwirtschaftlich wird. Infolgedessen
hat sich weltweit eine große Menge an ungebrochenen,
faserigen Stahlspänen angesammelt, die die Masse
der wirtschaftlich nicht nutzbaren, die Umwelt schädi
genden Nebenprodukte erhöht.
Ähnliche Probleme in Hinsicht auf die Wirtschaft
lichkeit treten auch bei der Nutzung der Nebenprodukte
der Landwirtschaft auf. Die als Nebenprodukt entstehende
große Menge an Biomasse kann von den bisher bekannten
Pressen nur nach dem Mahlen, Zerkleinern brikettiert
werden. Das Zerkleinern, Mahlen der den überwiegenden
Teil der Biomasse bildenden faserigen Pflanzen und
die damit verbundene Förderung und Trocknung beanspruchen
jedoch eine solche bedeutende Energiemenge und Kosten,
daß die Anwendung von Biobrikett gegenüber den her
kömmlichen Heizmaterialien (Kohle, Kohlenwasserstoffe)
unwirtschaftlich wird.
Außer den obenerwähnten kann eine Reihe von
weiteren in der Praxis auftauchenden Problemen aufge
zählt werden, die auf die Parameter der bekannten
Pressen, insbesondere das geringe Volumen und die
ungleichmäßige Verdichtung, zurückzuführen sind.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Beseiti
gung der obenerwähnten Nachteile, und zwar in der
Ausbildung einer solchen Presse, die zur mehr gleich
mäßigen Verdichtung von größeren Materialquerschnit
ten geeignet ist.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß
durch Realisieren bekannter mathematischer und physika
lischer Thesen (Lehrsätze) in der Praxis (Thesen
von Hausdorf und Banach, sowie von Kármán) eine solche
zweidimensionale (quadratische) raumändernde Presse
ausgebildet werden kann, die gegenüber den eindimen
sionalen (linearen) Pressen auf eine einen ähnlichen
vollkommenen Abschluß sichernde Weise aus festen
Körpern ausgebildet werden kann und im Falle eines
Preßlings mit homogenem Material eine derartige
Presse in dem gesamten verdichteten Querschnitt zur
Verwirklichung einer homogenen Verdichtung geeignet
ist.
Das gestellte Ziel wird durch eine Presse laut
Anspruch 1 erreicht. Die Erfindung betrifft also
eine quadratische Presse mit den Preßraum mit ihren
ebenen Oberflächen abschließenden Preßkörpern und
die Preßkörper an ihren ebenen Oberflächen führendem
Pressengestell und mit eine an den Preßkörpern
angeschlossenen Antriebseinrichtung, wobei jeder
der Preßkörper zwei Abschlußflächen aufweist, des
weiteren die Summe der von diesen miteinander einge
schlossenen Abschlußwinkel 360° beträgt, wobei die
Führungsflächen des Pressengestells auf die Winkel
halbierenden der Abschlußwinkel senkrecht ausgebildet
sind. Die einzelnen Abschlußwinkel weisen eine gleiche
Größe auf. Die Antriebseinrichtung wird je Preßkörper,
der sich dem Preßraum anschließt, von mindestens
einem Arbeitszylinder gebildet.
Nachstehend wird die Erfindung anhand verschiede
ner Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die
Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht einer quadratischen Ausbildung
der erfindungsgemäßen Presse,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer dreieckigen
Ausbildung der erfindungsgemäßen Presse,
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer sechseckigen
Ausbildung der erfindungsgemäßen Presse,
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer parallele
Seiten aufweisenden Ausführung der erfindungs
gemäßen Presse,
Fig. 5 eine schematische Darstellung des unmittelbaren
hydraulischen Antriebes der erfindungsgemäßen
Presse,
Fig. 6 den mittelbaren (kraftsteigernden) hydraulischen
und pneumatischen Antrieb der Preßkörper
der erfindungsgemäßen Presse,
Fig. 7 eine schematische Darstellung des Längsschnittes
einer gemäß der Erfindung ausgebildeten zur
Verdichtung von feuchter Biomasse geeigneten
Presse,
Fig. 8 einen Querschnitt der Presse laut Fig. 7 angefer
tigt,
Fig. 9 eine schematische Darstellung des Längsschnittes
einer weiteren Ausführungsform der erfindungs
gemäßen quadratischen Presse, die mit einer
Zerkleinerungseinrichtung versehen ist,
Fig. 10 einen von Fig. 9 angefertigten Querschnitt.
Die in Fig. 1 veranschaulichte Presse ist derart
ausgebildet, daß jeder von einen Preßraum 1 begren
zenden Preßkörpern T 1, T 2, T 3, T 4 zwei ebene Abschluß
flächen Z 1-Z 2, Z 2-Z 3, Z 3-Z 4, Z 4-Z 1 aufweist, die
miteinander einen Winkel von 90° einschließen. Die
Summe dieser Winkel von 90° beträgt 360°, d. h. a 1
+ a 2 + a 3 + a 4 = 360°, somit schließen die Abschluß
flächenpaare Z 1-Z 2, Z 2-Z 3, Z 3-Z 4, Z 4-Z 1 aufeinander
verschiebbar aufliegend den Preßraum 1 ab. Des weiteren
sind Führungsflächen V 1, V 2, V 3, V 4 eines Preßgestells
2 zu den Winkelhalbierenden f 1, f 2, f 3, f 4 der Abschluß
winkel a 1, a 2, a 3, a 4 senkrecht ausgebildet. An
den Preßkörpern T 1-T 4 sind in der Figur nicht darge
stellte Arbeitszylinder mit einer mit hohlem Pfeil
gekennzeichneten Wirkungslinie angeschlossen. Während
der Funktion der erfindungsgemäßen Presse erfolgt
durch Verschieben der Preßkörper T 1, T 2, T 3, T 4
an den Führungsflächen V 1, V 2, V 3, V 4 die Bewegung
des Preßkanten E 1, E 2, E 3, E 4 in Richtung e 1, e 2,
e 3, e 4 zu den Winkelhalbierenden f 1, f 2, f 3, f 4 senk
recht und somit schließen die Abschlußflächen Z 1,
Z 2, Z 3, Z 4 auch während der Verschiebung der Preß
körper T 1, T 2, T 3, T 4 ständig den Preßraum 1 ab.
Bei einem Vergleich der Größe des nach der Bewegung
erhaltenen mit Punkt-Strich-Linie veranschaulichten
Querschnittes des Preßraumes 1 mit der Größe des
vor der Bewegung vorhandenen Querschnittes des Preß
raumes 1 ist ersichtlich, daß sich der Querschnitt
im Verhältnis zu der Bewegung quadratisch verringert,
das ist das Wesen des erfindungsgemäßen Preßprinzipes.
In den Fig. 2, 3 und 4 sind zur besseren
Veranschaulichung einige Realisationsvarianten des
quadratischen Preßprinzipes ohne Angabe der Bezugs
zeichen dargestellt, wobei die Wirkungslinie der
zum Pressen angeschlossenen Arbeitszylinder mit hohlem
Pfeil gekennzeichnet wurde.
Die dreieckige Preßgeometrie gemäß Fig. 2
und die sechseckige Preßgeometrie gemäß Fig. 3
sind zur Herstellung von Preßlingen mit regelmäßigem,
gleichem vieleckigem Querschnitt geeignet.
Die in Fig. 4 dargestellte Preßgeometrie ist
zur Herstellung von Preßlingen mit parallelen Seiten
und einem rechteckigen Querschnitt geeignet.
Wie aus den Fig. 1, 2, 3 und 4 ersichtlich
ist, wird der Preßraum 1 von dem Pressengestell
2 vollkommen umgeben, daß heißt um den Preßraum
1 kann ein geschlossenes und beliebig dickes Pressen
gestell 2 ausgebildet werden.
Zur Erhöhung der Preßkraft ist neben der ent
sprechenden Ausbildung des Pressengestells 2 auch
die Bewegung der Preßkörper T 1, T 2, T 3, T 4 mit großer
Energie zu lösen, dies wird anhand des in Fig. 5
veranschaulichten hydraulischen Antriebes näher er
läutert.
Die Preßkörper T 1, T 2, T 3, T 4 werden von an
das Pressengestell 2 montierten Arbeitszylindern
M 1, M 2, M 3, M 4 bewegt. Die Steuerung der Funktion
der Presse erfolgt mit Hilfe eines einfachen Schiebers
3, der zwei Stellungen einnehmen kann. Der Schieber
3 schaltet die vier Arbeitszylinder M 1, M 2, M 3, M 4
gleichzeitig an den Druck, bzw. nach Beendigung des
Preßvorganges an die Rückströmung an. Das Synchroni
sieren der Bewegungen der einzelnen Arbeitszylinder
M 1, M 2, M 3, M 4 wird auf selbstregelnde Weise von
den Preßkörpern T 1, T 2, T 3, T 4 selbst vorgenommen.
Bei mit extragroßem Druck erfolgenden kleinen
Fortbewegungen, zum Beispiel bei der Herstellung von
künstlichen Diamanten, bzw. anderen superharten Mate
rialien, bei der Formung mittels Kaltfließen von
Metallen oder bei der plastischen Formung kann auch
ein mittelbarer (kraftsteigernder) hydraulischer
Antrieb verwendet werden, dafür ist ein Beispiel
in der Fig. 6 veranschaulicht.
Der hierbei im Schnitt dargestellte kombinierte
Preßkörper 4 weist eine Keilfläche 5 mit geringer
Neigung auf. An dieser Keilfläche 5 liegt ein Spann
keil 7 an, der über eine Kolbenstange 10, die durch
eine Bohrung 9 des Pressengestells 2 hindurchgeführt
ist, mit dem Kolben 8 des kombinierten Arbeitszylinders
6 verbunden ist. Durch Beaufschlagung des hydraulischen
Raumes 11 des kombinierten Arbeitszylinders 6 mit
Druck, verschiebt sich der Spannkeil 7 an der Keil
fläche 5 und der Preßkörper 4 verringert mit großer
Kraft den Preßraum 1. In dem Spannkeil 7 ist ein
innerer pneumatischer Raum 18 ausgebildet. In diesen
inneren pneumatischen Raum 18 ist ein sich an der
Seite des kombinierten Preßkörpers 14 abstützender
Rückschiebekolben 15 eingepaßt. Ein in der Kolbenstange
10 ausgeschilderter Kanal 13 stellt eine Verbindung
zwischen dem inneren pneumatischen Raum 18 und einem
dem hydraulischen Raum 11 des Kolbens 8 des kombinier
ten Arbeitszylinder 6 gegenüberliegenden pneumatischen
Raum 12 her.
Wird nun der hydraulische Raum 11 des kombinierten
Arbeitszylinders 6 auf Rückströmung geschaltet, so
wirkt der Druck des pneumatischen Raumes 12 sowohl
auf den Kolben 8 als auch über den Kanal 13 der Kolben
stange 10 auf den den inneren pneumatischen Raum
18 abschließenden Rückschiebekolben 15. Der Kolben
8 schiebt den Spannkeil 7 über die Kolbenstange 10
zurück, während dabei der Rückschiebekolben 15 den
benachbarten kombinierten Preßkörper 14 in Grundstel
lung zurückschiebt. Während dessen wird der kombinierte
Preßkörper 4 von einem Rückschiebekolben 19 eines
sich einem benachbarten kombinierten Arbeitszylinder
16 anschließenden Spannkeils 17 in Grundstellung
geschoben. Die Ausbildung der nicht im Schnitt dargestell
ten kombinierten Preßkörper gleicht der obenbeschriebe
nen.
Während des Preßvorganges ist die Kolbenstange
10 angezogen und die darin entwickelte Zugkraft erzeugt
während der Verschiebung des Spannkeiles 7 an der
mit geringer Neigung ausgebildeten Keilfläche 5 an
dem kombinierten Preßkörper 4 eine auf das Vielfache
erhöhte Druckkraft, deshalb weist die Kolbenstange
10 einen relativ geringen Durchmesser auf, demzufolge
ist der Querschnitt der die Kolbenstange 10 durch
das Pressengestell 2 hindurchführenden Bohrung 9
ebenfalls gering im Vergleich mit dem Querschnitt
des Pressengestells 2, somit verringert die Bohrung
9 nur in einem unbedeutenden Maß die Belastungsfähigkeit
(Tragfähigkeit) des Pressengestells 2. Das hochbelastbare
Pressengestell 2 und die auf den kombinierten Preßkörper
4 wirkende, auf das Vielfache erhöhte Druckkraft
sichern gemeinsam einen außerordentlich hohen Wert
des in dem Preßraum erreichbaren Druckes, welcher
sogar eine Größenordnung von 100 000 Bar erreichen
kann. Zum Ertragen des hohen Druckes wird der Preßraum
1 von Druckeinlagen 20 begrenzt, die aus zweckmäßiger
weise ausgewählter Metallkeramik oder superreiner
Aluminiumoxidkeramik gefertigt sind.
In den Fig. 7 und 8 ist eine zum Verdichten
von feuchtem Biomaterial ausgebildete quadratische
Presse veranschaulicht. An den Preßraum 1 schließen
sich von unten eine Abschlußplatte 21, von oben
dagegen Abschlußplatten 22, 23 an, die mit pneumati
schen Arbeitszylindern 24, 25, 26 abschließbar sind.
Dadurch wird ein Ausströmen des feuchten Biomaterials
aus dem Preßraum 1 während des Preßvorganges verhin
dert. Die Preßplatten 27, 28, 29, 30 der Preßkörper
T 1, T 2, T 3, T 4 sind ebenso wie die Abschlußplatten
21, 22, 23 mit durchgehenden Bohrungen 31, 32 versehen,
die einen geringen Durchmesser aufweisen, vorzugsweise
1-4 mm. Die Funktion der in dieser Figur veranschau
lichten Presse ist anhand der obigen Beschreibung
offensichtlich. Während des Preßvorganges entweicht
ein bedeutender Teil der Luft und der Feuchtigkeit
aus dem feuchten Biomaterial über die durchgehenden
Bohrungen 31, 32. Bei der Einstellung der Presse
in Betriebsstellung spielen mit Verspreizstangen
zusammengefaßte Teleskopbeine 33 eine Rolle, mit
Hilfe derer die Presse in die von dem Arbeitsvorgang
geforderte Höhe gestellt werden kann.
Im weiteren stimmen die Geometrie und die Bewegung
der Preßkörper T 1, T 2, T 3, T 4 mit der in Fig. 1
veranschaulichten Lösung überein, während der hydrauli
sche Antrieb der anhand der Fig. 5 beschriebenen
Lösung entspricht. Ein geringer formeller Unterschied
besteht darin, daß jeder Preßkörper T 1-T 4 parallel
von zwei hydraulischen Arbeitszylindern 35, 36 bewegt
wird, zum Beispiel wird der Preßkörper T 1 an einem
zylindrischen Stift 34 angeschlossen von den hydrauli
schen Arbeitszylindern 35 und 36 gemeinsam bewegt.
In den Fig. 9 und 10 ist eine zum Pressen von
trockenem faserigem Biomaterial vorgesehene quadratische
Presse veranschaulicht. Die Fasern des trockenen
Pflanzenmaterials dehnen sich während des Pressens
nicht, deshalb ist es nicht erforderlich, den Preß
raum 1 von unten oder von oben abzuschließen, somit
kann in diese Richtungen die in dem Preßling freiwer
dende Luft frei entweichen. Das Pressen der trockenen
faserigen Materialien in einen festen dichten Block
erfordert jedoch einen außerordentlich hohen Druck
(600-1000 Bar), wobei das Eigengewicht der Preßmaschine
nicht beliebig groß sein kann, da gesichert werden
muß, die Presse während ihres Betriebes auf landwirt
schaftlichen Förderfahrzeugen, zum Beispiel auf mittels
Traktor gezogenen Anhängern fördern zu können.
Bei geringem Eigengewicht der Presse kann die
Ausbildung eines großen Preßdruckes dadurch gefördert
werden, daß ihre hydraulischen Arbeitszylinder
in dem Innern der sich bewegenden Preßkörper angeordnet
werden. Somit bewegt sich der zum Beispiel mittels
Schrauben 40 in dem hohlen Preßkörper 37 befestigte
hydraulische Arbeitszylinder 38, während ein sich
an einem Pressengestellsegment 42 abstützender und
mittels Schrauben 41 befestigter Stützkolben 39 in
stehender Lage bleibt. Somit muß zum Durchführen
der Kolbenstange das Pressengestellsegment 42 nicht
durchbrochen werden, dieses kann aus einem Profilstahl
mit hoher Festigkeit und kontinuierlichem Querschnitt
ausgebildet werden. Die einzelnen Pressengestellsegmente
42, 43, 44, 45 bilden mit Hilfe von Schrauben 46 zusammen
gehalten einen geschlossenen Rahmen K 1 des Pressengestells
2.
Da die zum Pressen vorgesehenen Pflanzenmaterialien
lange Stengel aufweisen, zum Beispiel Sonnenblumensten
gel, Maisstengel, usw., sind mehrere, gemäß Fig.
9 drei, geschlossene Rahmen K 1, K 2, K 3 übereinander
angeordnet mittels Abstandshalterringe 46 und Verbin
dungsschrauben 47 miteinander verbunden zu einer
Rahmenreihe zusammengebaut. Der während des Pressens
in dem Preßraum 1 entstehende lange stabförmige
Preßling wird von in die Rahmenreihe K 1, K 2, K 3
eingebauten, mit Hilfe der hydraulischen Arbeitszylinder
48, 49 bewegten Trennplatten 50, 51 in kürzere Stücke
geschnitten. Die auf diese Weise ausgebildeten Biomate
rialblöcke können wirtschaftlich gefördert und gespeichert
werden. Der bedeutendste Vorteil der erfindungsgemäßen
Presse besteht darin, daß diese im Gegensatz zu
den bisherigen eine lineare Volumenänderung hervorru
fenden Pressen eine mit der Preßbewegung in quadrati
schem Verhältnis stehende Volumenänderung sichert.
Infolgedessen ist sie zur Realisierung einer großen
Volumenverringerung fähig, und zwar bei Sicherung
einer relativ gleichmäßigen Verdichtung über den
gesamten Querschnitt.
Am Anfang der Volumenverringerung wird ein relativ
niedriger Druck benötigt, und während des Zusammen
pressens steigt der erzeugbare Druck mit dem Bedarf
an.
Das Pressengestell umgibt den Preßraum, dadurch
können durch Erhöhung der äußeren Masse des Pressen
gestells äußerst große Preßdrücke erzielt werden.
Bei dem Bedarf von kleinen Bewegungen ermöglicht
die mit Spannkeilen kombinierte Ausführung der Preß
körper eine weitere effektive Erhöhung der Preßdrücke.
Die Preßkörper synchronisieren während des
Pressens selbsttätig ihre Bewegungen, deshalb bean
sprucht die Realisierung der hydraulischen oder pneu
matischen Bewegung keine gesonderte Synchronisierein
richtung.
In der Preßebene verstärken die gleichzeitig
aus mehreren Richtungen auftretenden Druckkräfte
die Verdichtungswirkung, in einer zur Preßfläche
senkrechten Richtung erfolgt jedoch keine Bewegung,
wodurch während des Pressens der Preßraum aus senkrech
ter Richtung abgeschlossen oder geöffnet, bzw. dies
zeitlich beliebig kombiniert werden kann oder der
Anschluß der erfindungsgemäßen Presse an herkömmli
che Pressen (linearen) ermöglicht wird. Dadurch,
daß die Preßkörper mit Preßplatten mit durchgehenden
Bohrungen versehen sind und die den Preßraum abschließen
den Platten ebenfalls mit durchgehenden Bohrungen
versehen sind, kann erreicht werden, daß beim Pressen
von feuchten Materialien der überwiegende Teil der
Gase und Flüssigkeiten aus dem Preßling entweicht.
Bei dem festverdichtenden Pressen von trockenen
faserigen Materialien können Zerschneiden dieser
in kürzere Stücke effektiv förderbare und speicherbare
Preßlinge erzeugt werden.
Claims (13)
1. Presse, die einen Preßraum umgebende verschiebbare
Preßkörper und ein die Preßkörper führendes Pressenge
stell sowie eine mit den Preßkörpern in Verbindung
stehende Antriebseinrichtung aufweist, dadurch ge
kennzeichnet, daß mindestens drei Preßkörper
(T 1, T 2, T 3, T 4) vorgesehen sind und jeder der den
Preßraum (1) begrenzenden Preßkörper (T 1, T 2, T 3,
T 4) zwei Begrenzungsflächen (Z 1-Z 2, Z 2-Z 3, Z 3-Z 4,
Z 4-Z 1) aufweist, daß die Summe der von diesen miteinan
der eingeschlossenen Abschlußwinkel (a 1, a 2, a 3,
a 4) 360° beträgt und jede Begrenzungsfläche mindestens
zum Teil als eine Führung für die benachbarten Preß
körper (T 1, T 2, T 3, T 4) ausgebildet ist, wobei die
Führungsflächen (V 1, V 2, V 3, V 4) des Pressengestells
(2) zu den Winkelhalbierenden (f 1, f 2, f 3, f 4) dieser
Abschlußwinkel (a 1, a 2, a 3, a 4) senkrecht ausgebildet
sind, daß weiterhin an je einen Preßkörper (T 1, T 2, T 3,
T 4) mindestens eine Antriebseinrichtung vorzugsweise
ein hydraulischer Arbeitszylinder (M 1, M 2, M 3,
M 4) angeschlossen ist.
2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abschlußwinkel (a 1, a 2, a 3, a 4) ihrer Preß
körper (T 1, T 2, T 3, T 4) mit gleicher Größe ausgebildet
sind.
3. Presse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein ihre bewegenden Arbeitszylinder
(M 1, M 2, M 3, M 4) gleichzeitig an Druck oder Rückströmung
anschließender Schieber (3) mit zwei Stellungen
vorgesehen ist.
4. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den Führungs
flächen (V 1 bis V 4) und den Preßkörpern (T 1 bis
T 4) ein mit der Antriebseinrichtung verbundener Spann
keil (7) angeordnet ist und die Preßkörper (T 1 bis
T 4) auf diese Spannkeile (7) aufliegende Keilflächen
(5) aufweisen.
5. Presse nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß an dem Spannkeil (7) über eine
durch eine Bohrung (9) des Pressengestells (2) hin
durchgeführte Kolbenstange (10) ein Kolben (8) eines
mit einem pneumatischen Raum (12) und einem hydrau
lischen Raum (11) versehenen kombinierten Arbeits
zylinders (6) angeschlossen ist.
6. Presse nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß in dem Innern ihres Spannkeiles
ein mit einem Rückschiebekolben (15) versehener
innerer pneumatischer Raum (18) ausgebildet ist,
der über einen in der Kolbenstange (10) ausgebil
deten Kanal (13) mit dem pneumatischen Raum (12)
des kombinierten Arbeitszylinders (6) verbunden ist.
7. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die den Preßraum (1)
begrenzenden Flächen der Preßkörper (T 1, T 2, T 3,
T 4) mit keramischen Einlagen (20) versehen sind.
8. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Preßraum (1)
von unten und oben mit Abschlußplatten (21, 22,
23), vorzugsweise mit durchgehenden Bohrungen (32)
versehenen verschiebbaren Abschlußplatten (21, 22,
23) begrenzt ist und die Abschlußplatten (21, 22,
23) an pneumatische Arbeitszylinder (24, 25, 26)
angeschlossen sind.
9. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 3 oder 8, da
durch gekennzeichnet, daß die Preßkörper
(T 1, T 2, T 3, T 4) mit mit durchgehenden Bohrungen
(31) versehenen Preßplatten (27, 28, 29, 30) versehen
sind.
10. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß in den hohlen Preßkör
pern (37) hydraulische Arbeitszylinder (38) ange
ordnet sind.
11. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Pressengestell (2)
als ein mittels Verbindungselemente, vorzugsweise
Schrauben (46) aus Pressengestellsegmenten (42, 43,
44, 45) zusammengefaßter geschlossener Rahmen (K 1)
ausgebildet ist.
12. Presse nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß mehr als zwei geschlossene Rahmen
(T/K 1, K 2, K 3/) mittels Abstandshalterringe (46) und
Verbindungselemente (47) aufeinander gebaut sind.
13. Presse nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den geschlossenen Rahmen (K 1, K 2, K 3)
mittels hydraulischer Arbeitszylinder (48, 49) be
wegbare Trennplatten (50, 51) angeordnet sind.
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