DE1247002B

DE1247002B - Verfahren und Vorrichtung zum Strangpressen von profilierten Erzeugnissen aus einem Gemisch von zerkleinerten Spaenen von Holzabfaellen, landwirtschaftlichen Abfallprodukten und aehnlichem Rohgut mit Polymerbindemitteln

Info

Publication number: DE1247002B
Application number: DEW34612A
Authority: DE
Inventors: Boris M Gerschkowitsch; Alexander N Otliwantschik; Wladimir I Tarasow; Pawel P Titow
Original assignee: VNII NOWYCH STR MATERIALOW
Current assignee: VNII NOWYCH STR MATERIALOW
Priority date: 1963-05-29
Filing date: 1963-05-29
Publication date: 1967-08-10

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Strangpressen von profilierten Erzeugnissen aus einem Gemisch von zerkleinerten Spänen von Holzabfällen, landwirtschaftlichen Abfallprodukten und ähnlichem Rohgut mit Polymerbindemitteln Die Erfindung bezieht sich zunächst auf ein Verfahren zum Strangpressen von profilierten Erzeugnissen aus einem Gemisch von zerkleinerten Spänen von Holzabf ällen, landwirtschaftlichen Abfallprodukten und ähnlichem Rohgut mit Polymerbindemitteln im formenden und polymerisierenden Preßkanal, ferner auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Verfahren zur Herstellung von Platten aus einem Gemisch von zerkleinerten Holzabfällen, landwirtschaftlichen Abfallprodukten sowie ähnlichem Rohgut durch Pressen in einem formenden und polymerisierenden Preßkanal sind bekannt.
Bei einem derartigen bekannten Verfahren wird das zu verpressende Gemisch aus einem Beschikkungsbehälter in einen durch einen Absperrschieber verschließbaren Preßkanal gegeben, in dem in drei verschiedenen Richtungen auf das Gemisch einwirkende Preßkolben vorgesehen sind.
In einem Vorpreßverfahren werden hierbei zunächst mittels gegeneinanderwirkender horizontaler Preßkolben die Seitenwände des Preßkanals und mittels von unten nach oben wirkender Preßkolben die Grundplatte des Preßkanals um einen bestimmten Vorpreßweg verschoben und anschließend das so vorgepreßte Gemisch mittels eines horizontalen, in Längsrichtung des Preßkanals wirksamen Preßkolbens endgültig verpreßt.
Eine derartige Anordnung weist den Nachteil auf, daß beim Vorpreßvorgang ein Ausrichten der einzelnen Preßspanteilchen in einer bestimmten Richtung nicht erfolgt, so daß die einzelnen Preßspanteilchen im Preßgut nach erfolgter Beendigung des Vorpreßvorganges in beliebiger Richtung wirr durcheinander zu liegen kommen und durch den beim endgültigen Verpressen in horizontaler Richtung wirksamen Preßkolben flachgedrückt und verlagert werden und irrt Werkstück in eine parallel zum Querschnitt liegende Stellung zu liegen kommen, wodurch das Werkstück in Längsrichtung keine große Festigkeit aufweist.
Es ist auch ein Verfahren zur Erzeugung von Platten aus Holzabfällen bekannt, bei dem eine Vorrichtung verwendet wird, die einen einzigen lotrecht wirkenden Preßkolben mit einem profilierten Preßstempel aufweist, durch den sofort die endgültige Verpressung der Preßmasse erfolgt und das in lotrechter Richtung verpreßte Preßgut mittels eines Kniestückes in einen horizontal liegenden Preßkanal umgelenkt wird.
Eine derart gestaltete Einrichtung weist den Nachteil auf, daß die einzelnen Preßspanteilchen nicht in eine bestimmte Richtung ausgerichtet werden, da durch den profilierten Stempel lediglich eine gegenseitige Verzahnung der einzelnen Preßspanteilchen erfolgt, ohne diese in bestimmter Richtung zum Querschnitt des Werkstückes auszurichten, wodurch derart gefertigte Werkstücke in Längsrichtung keine große Festigkeit aufweisen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein derartiges Verfahren zum Strangpressen von profilierten Erzeugnissen und eine derartige Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zu schaffen, daß es ermöglicht wird, diese Nachteile zu beheben.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, bei dem das Gemisch in einem ersten Preßvorgang durch einen lotrecht wirkenden Preßkolben in einem lotrechten Preßkanal vorerepreßt, dann in den waagerechten Preßkanal gegeben und in einem zweiten Preßvorgang in bekannter Weise durch einen waagerecht wirkenden Preßkolben fertig verpreßt wird.
Für die Lösung der Aufgabe wird zur Durchführung dieses Verfahrens eine Vorrichtung verwendet, bei der im Beschickungsteil eine Vorpreßeinrichtung mit lotrecht wirkenden Preßkolben in einem lotrechten, in den waagerechten Preßkanal führenden Preßkanal vorgesehen ist. Der Preßkolben der Preßvorrichtung kann in an sich bekannter Weise mit auswechselbaren Stempeln mit verschiedenartigem Profil versehen sein.
Der waagerechte Preßkanal kann in an sich bekannter Weise aus auswechselbaren, die Form des Preßerzeugnisses bestimmenden Teilen bestehen, und der waagerechte Preßkanal kann in an sich bekannter Weise am Ein- und Austritt konvergierende Abschnitte aufweisen.
Erfindungsgemäß ergibt sich der Vorteil, daß im fertig verpreßten Erzeugnis die einzelnen Preßspanteilchen in einer senkrecht zum Querschnitt verlaufenden Richtung ausgerichtet sind, wodurch die Dauerhaftigkeit und die Biegefestigkeit des strangförmigen Erzeugnisses in Längsrichtung wesentlich gesteigert wird.
Diese Vorteile werden dadurch erzielt, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung mit zwei Preßeinrichtungen versehen ist, und zwar mit einer vertikalen Preßeinrichtung zum Vorpressen und zum Orientieren der Preßspanteilchen in einer zur Achse des Erzeugnisses parallel verlaufenden Ebene und mit einer horizontalen Preßeinrichtung zum endgültigen Verpressen und Orientieren der Teilchen sowie zum Verschieben des Erzeugnisses in der Arbeitskammer.
Die Preßvorrichtungen sind mit auswechselbaren Stempeln mit verschiedenem Profil versehen, dank denen eine Orientierungsrichtung der Teilchen in der Arbeitskammer verändert werden kann.
Dank der in gleicher Richtung liegenden Preßspanteilchen wird dem fertigen Erzeugnis eine höhere Festigkeit in bezug zur Längsachsenebene des Erzeugnisses normal oder unter einem Winkel einwirkenden Kräfte verliehen.
In der Zeichnung ist ein Ausführtingsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. 1 die Vorrichtung im Längsschnitt, F i g. 2, 3 und 4 die Lage der Preßspanteilchen im Rohling beim endgültigen Verpressen, F i g. 5, 6 und 7 verschiedene Ausführungsformen der auswechselbaren Stempel für den Kolben der Preßvorrichtung.
Die Vorrichtung weist folgende Teile auf: einen aus mehreren auswechselbaren Teilen bestehenden, fonngebenden, waagerechten Preßkanal 2, in dem das Formen und die Polymerisation des Erzeugnisses vor sich geht, einen Vorratsbehälter 3, eine Dosierungseinrichtung 4, eine Gleitrinne 5, eine Grundplatte 6, eine aus einem vertikal wirkenden Preßkolben 7 bestehende Vorpreßvorrichtung, die ein Vorpressen und Orientieren der Teilchen in parallel zur Längsachse des Erzeugnisses verlaufenden Ebene bewirkt, em"en waagerecht wirkenden Preßkolben 8 zum endgültigen Orientieren und Verpressen der Teilchen und zum Verschieben des Preßrohlinges im waagerechten Preßkanal 2 sowie Elektroheizelemente 9, 10 und 11.
Die Preßkolben 7 und 8 sind mit auswechselbaren Stempeln versehen, durch deren verschiedenartiges Profil eine horizontale Anordnung der Preßspanteilchen und eine feste Biege- und Stoßverbindung des Erzeugnisses gewährleistet wird.
Das Profil der auswechselbaren Teile 1 des Preßkanals 2 bestimmt das Profil des Werkstückes.
Die HeAtellung des Werkstückes erfolgt auf folgende Weise: Die zerkleinerten Späne von Holzabfällen oder landwirtschaftlichen Abfallprodukten werden mit Polymerbindemitteln vermischt und über die Gleitrinne 5 aus der Desierungsvorrichtung 4 in einen lotrecht wirkenden, unter den Preßkolben 7 befindlichen Preßkanal A geleitet.
Durch lotrechten Druck des Preßkolbens 7 erfolgt ein Vorpressen des Gemisches, wodurch eine Verminderung des Volumens des Ausgangsmaterfals und eine Orientierung der Preßspanteilchen erfolgt.
Sobald der Kolben die untere Endstellung erreicht hat, wird der horizontal wirkende Preßkolben 8 in Bewegung versetzt. Das vorgepreßte Gemisch wird durch die Schubkraft des Preßkolbens 8 in den waagerechten Preßkanal 2 verschoben, wodurch der letztlich durch die Vorpressung eingebrachte Teil des Gemisches unter erforderlichem spezifischem Druck endgültig verpreßt und der gesamte Rohling im Preßkanal 2 um die Länge einer Preßfüllung weiterbewegt wird. In dem Augenblick, wo der Schub des horizontal wirkenden Preßkolbens 8 be- endet ist, wird der lotrecht wirkende Preßkolben 7 in seine obere Endstellung gehoben, worauf auch der waagerecht wirkende Preßkolben 8 in seine linke Endstellung zurückkehrt.
Anschließend wiederholt sich das Arbeitsspiel von neuem. Die nächste Preßfüllung des Gemisches schiebt beim Schub des waagerecht wirkenden Preßkolbens 8 den vorher eingebrachten und verpreßten Teil des Rohlings dem Austrittsende des Preßkanals 5 zu. Derart erfolgt während des Preßvorganges und während der Fortbewegung des Rohlings im Pre8-kanal ein Formen und eine Polymerisation des Gemisches mit orientierter Anordnung der Spanteilchen.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zum Strangpressen von profilierten Erzeugnissen aus einem Gemisch von zerkleinerten Spänen von Holzabfällen, landwirtschaftlichen Abfallprodukten und ähnlich= Rohgut mit Polymerbindemitteln im formenden und polymerisierenden Preßkanal, d a d u r c b gekennzeichnet, daß das Gemisch in einem ersten Preßvorgang durch einen lotrecht wirkenden Preßkolben(7) in einem lotrechten Preßkanal vorgepreßt,' dann in den waagerechten Preßkanal gegeben und in einem zweiten Preßvorgang in bekannter Weise durch einen waagerecht wirkenden Preßkolben (8) fertig verpreßt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einem Beschickung5# behälter, einer Dosiervorrichtung, einem formenden und polymerisierenden Preßkanal sowie einer Preßvorrichtung, dadurch gekennzeichnet daß im Beschickungsteil eine Vorpreßvorrichtung mit lotrecht wirkendem Preßkolben (7) in einem lotrechten, in den waagerechten Preßkanal (2) führenden Preßkanal vorgesehen ist. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge, kennzeichnet, daß der Preßkolben (8) der Preßvorrichtung in an sich bekannter Weise mit auswechselbaren Stempeln verschiedenartigen Profils versehen ist. 4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der waagerechte Preßkanal (2) in an sich bekannter Weise aus äuswechselbaren, die Form des Preßerzeugnisffl bestimmenden Teilen besteht. 5. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der waagerechte Preßkanal (2) in an sich bekannter Weise am Ein-und Austritt konvergierende, Abschnitte aufweist (F i g. 2). In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1053 175; österreichische Patentschrift Nr. 178 198; französische Patentschrift Nr. 1011458; USA.-Patentschriften Nr. 2 587 930, 2 717 420.