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Maschine .zur Herstellung von Bauplatten aus Stroh od. dgl. Die Erfindung
betriffteine Maschine zur Herstellung von Bauplatten aus Stroh oder anderen langfaserigen
pflanzlichen Rohstoffen.
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Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf eine Maschine dieser Art,
die mit einer flachen, länglidhen, kanalförmigen Kammer zur Aufnahme des aus einem
Fülltrichter in abgeanessenen Mengen zugeführten Fasergutes sowie mit einem hin
und' her gehenden Kolben zum Pressen und Vorschieben der abgemessenen Fasergubmengen
durch die m-it offenen Emden ausgebildete Kammer hindurch versehen ist, wobei unter
Trocknung die abgemessenen Fasergutmengen schrittweise zu einem Strang zusammengepreßt
werden und auf jede Seite eine Deckschicht aufgeklebt wird, worauf der Strang zti
Faserplatten der gewünschten Länge zerschnitten wird.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine solche Maschine der angegebenen
Art zu schaffen, daß das Formgut in den einzelnen Stufen der Verarbeitung Bedingungen
unterworfen werden kann, die in bezug auf die Temperatur voneinander ganz unabhängig
sind, so daß Verpressung, Strangbi,ldung und LUberzichen bei der jeweils passenden
Temperatur durchgeführt «-erden können und dädurch die Herstellung von hochwertigen
Platten aus Stroh od. dgl. auf einfache Weise gesichert wird. Im Zusammenhang hiermit
soll eine zwangsmäßige Zuführung der abgernes@ seoenFasergutmeogeo gerade in dien
richtigen Zeitpunkt im Verhältnis zu der hin, und her gehenden
Bewegung
des Kolbens bewirkt und ein zeitgerecht erfolgendes Abschneiden der einzelnen Fasergutr
mengen (Strohmengen) durch den Kolben in Zusammenwirkung mit einem festen Messer
gesichert werden.
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Die erfindungsgemäße Maschine ist im wesentlichendadurch gekennzeichnet,
daß die Kammer aus drei Abschnitten besteht; der erste Abschnitt ist die eigentliche
Preßkammer, in der die abgemessene Fasergutmenge vorzugsweise bei Zimmertemperatur
verpreßt wird; der zweite Abschnitt stellt einte erhitzte Verleimungskammer dar,
in welcher der durch dem Kolben aus der Preßkammer gelieferte Preßling mit dem jeweils
vorangehenden Preßling schrittweise zu einem flachen Strang vereinigt wird, und
zwar unter Erhitzung auf eine Temperatur, die eine verleimende Wirkung der natürlichen
Bindemittel im Fasergut auslöst; der dritte Abschnitt ist eine erhitzte Überzugkammer,
in der auf jede Seite des Stranges ein Deckblatt mit Bindemittel unter Erhitzung
auf die Abbindetemperatur des zugeführten Bindemittels aufgebracht wird und deren
innerer Querschnitt vorteilhaft verstellbar ist, um die Aufbringung von verschieden
dicken Deckschichten zu erlaubet; vor der Preßkammer ist eine zwangsmäßig angetriebene
Zubringervorrichtung, durch die beim Rückgang des Kolbens eine abgemessene Menge
des Fasergutes aus den Fülltrichter in die Preßkammer zwangsweise eingeführt wird,
und ein :Messer angeordnet, gegen das der Kolben beim :"#rbeit,shub die abgemessene
Fasergutmenge abschneidet, während hinter der Überzugkammer eine Vorrichtung zum
Abschneiden von Platten aus denn Strang angebracht ist.
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Das Verfahren nach der Erfindung ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet,
daß abgemessene Mengendes Faserstoffes schrittweise der Reihe nach bei Zimmertemperatur
verpreßt werden, und zwar in dem ersten Abschnitt einer flachen, länglichen, kanalförmigen,
in der Richtung der Preßkraft verlaufenden Kammer, wobei der Reibungswiderstand
der Wände der Kammer die Gegenkraft für das Pressen leistet, und daß die aufeinande:rfolgendien
verpreßten Fasergutmengen unter der Ein w inkung der Preßkraft durch den nächsten
Abschnitt der mit unverändertem Querschnitt ausgeführten Kammer hindurchgepreßt
werden, und zwar unter Erhitzung zur Verdampfung der Feuchtigkeit im Faserstoff
und Vereinigung der aufeinanderfolgen dien Faserstoffmengen zu einem Strang mit
unverändertem Querschnitt, und dann im letzten Abschn.kt der Kammer ein Überzugmaterial
mit Bindemittel auf den trockenen Strang aufgebracht wird, und zwar unter Erhitzung
auf die Abbindetemperatur des Bindemittels, während das Überzugmaterial mit dem
Strang zusammengepreßt gehalten wird, worauf der Strang zu Platten der gewünschten
Länge zerschnitten wird.
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Die Erfindung wird im folgenden. an Hand der Zeichnung, in der eine
erfindungsgemäße Maschine beispielsweise veranschaulicht ist, näher beschrieben.
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Fig. i ist ein schematischer Längsschnitt durch die Maschine; Fig.
t a und i b sind Teilschnitte durch die -Zubringervorrichtung in zwei weiteren Stufen
der Bewegung; Fig.2 ist eine Teilansicht in größerem Maßstab einer Anordnung zur
Führung des Kolbens vor der Hineinbewegung in die Preßkatrtmer, wobei gewisse Teile
fortgelassen sind; Fig.3 ist eine Fig.2 entsprechende Horizontalansicht, wobei gewisse
Teile fortgelassen sind; Fig.4 ist ein Querschnitt nach der Linie IV-IV in Fig.
i durch die nicht erhitzte Preßkammer, und zwar in größerem Maßstab; Fig.5 ist ein
in noch größerem Maßstab ausgeführter Teilschnitt durch das rechte Ende in Fig.4,
in einer abgeänderten Ausbildung; Fig. 6 ist ein Querschnitt nach der Linie VI-VI
in Fig. i durch die erhitzte Überzugkammer (Trockriungskammer), und zwar in größerem
Maßstab; Fig. 7 ist ein in größerem Maßstab ausgeführter Teillängsschnitt durch
eine .lnordnung in der Preßkammer zur Verhinderung einer Rückbewegung des Preßlings
beim Rückgang des Kolbens.
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Die Maschine ist in einem Gestell i aufgebaut, das mit Rücksicht auf
die Montage aus zwei oder mehr Teilen bestehen kamt, wie in Fig. i angedeutet. Oben
im Gestell ist eine Reihe von Arbeitstischabschnitten angeordnet, von. denen jeder
aus einer unteren Tischplatte und einer oberen Tischplatte besteht; diese beiden
Tischplatten sind in einem bestimmten gegenseitigen lotrechten Abstand angeordnet.
Zwischen den Tischplatten der aufeinanderfolgenden Abschnitte ist also ein flacher
horizontaler Verarbeitungskanal gebildet. Dieser Kanal ist in drei getrennte Abschnitte
oder Kammern geteilt, der erste Abschnitt «-irl durch die unteren und oberen Tischplatten
2i bzw. 22 gebildet und stellt die zum Verdichten der abgemessenen Fasergutmenge
dienende, eigentliche Verpressungskammer 2 dar; den zweiten Abschnitt bilden die
unteren und oberen Tischplatten 3 i bzw. 32, und zwar in Form der Verleimungs- bzw.
Strangformungskammer 3, worin die einzelnen Preßlinge aus der ersten Kammer unter
Verleimung zu einem Strang zusammengepreßt werden; der dritte Abschnitt schließlich
ist durch die unteren und oberen Tischplatten 4i bzw. 42 begrenzt und bildet die
Überztigkammer 4, worin eine Trocknung stattfindet. Die untere Tischplatte 21 ist
über die vordere linke Kante der oberen Tischplatte 22 hinaus verlängert, wobei
diese Verlängerung eine Tragfläche für den Preßkolben 5 vor dem zwischen den beiden
Tischplatten 21 und 22 gebildeten Einlaß ztt der Preßkammer 2 darstellt: Der Kolben
5 bewegt sich hin und her auf der verlängerten Tischplatte 21, wobei er in die Preßkammer
eindringt und wieder aus derselben zurückgeht, und zwar durch Rollen geführt, wie
später beschrieben wird. Die Antriebskraft für den Kolben wird von einem Motor 6
über ein Getriebe geleitet, das auch später beschrieben wird.
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Oberhalb der Verlängerung der unteren Tischplatte 21 ist der Fülltrichter
7 vorgesehen, dessen unteres Ende ein wenig über der Ebene der Unterseite der oberen
Tischplatte 22 liegt, und zwar rinmittelbar
gor der `-orderkante
(der linken Kante) derselben. Der Trichter erstreckt sich quer über die ganze Breite
des Kolbens 5, so daß das Fasergut (Stroh) aus dem Trichter über die ganze Breitenausdehnung
der Einführung zur Preßkammer 2 zugeführt wird. Unmittelbar vor dem unteren Teil
des Trichters 7 ist die vom Motor 6 auf eine später zu beschreibende Weise zwangsmäßig
angetriebene Zubringervorrichtung vorgesehen, «-elche ein mit einer Reihe von Stiften
oder Fingern 8 ausgebildetes kammförmiges Arbeitsorgan umfaßt, das sich über die
ganze Breite des Trichters quer zur Längsridlitutig der F'reßkammer erstreckt. In
dein unteren Teil der Vorderwand des Trichters ist eine Reihe von Schlitzen 9 vorgesehen,
und zwar ein Schlitz für jeden Finger, so daß die Finger in den unteren 'Geil des
Trichters- eintreten können.
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Zwischen der nicht erhitzten Preßkammer 2 und der erhitzten Strangformungskammer
3 ist eine Wärmeisolation 30 (Fig. 7) angeordnet und zwischen der Strangformungskammer
3 und der Überzugkammer 4 ist ein derart großer Zwischenraum vorgesehen, daß auf
jede Seite des Stranges eine Deckschicht aufgebracht werden kann, während der Strang
sich aus der Kammer 3 in die Kammer 4 bewegt. In Fig. i ist eine untere Deckblattbahn
io und eine obere Deckblattbahn i i angedeutet. Jede Deckbahn wird von einer Vorratsrolle
12 bzw. 13 abgespult und durch eine Reihe von Rollert 14 bzw. 15 geführt. Die beiden
Deckbalineti sind durch je eine lose Spannrolle 16 bzw. 17 gespannt, die in einer
Schlaufe der betreffenden Bahn zwischen zwei Rollen 14 bzw. 15 getragen ist und
von einem Gewicht (nicht gezeigt) belastet ist, wie es durch die, Pfeile angedeutet
ist. In Kombination mit dien Deckbahnen io und i i sind Anordnungen vorgesehen (nicht
dargestellt), um eine Schicht eines passenden Bindemittels auf die dem Strang zugekehrten
Seiten der Deckbahnen aufzubringen. Hinter der Kammer 4, in der Verlängerung derselben,
ist eine Reihe von Rollen 18 vorgesehen, um den fertigen Strang zu tragen, wenn
er sich aus der Kammer 4 hinausbewegt. In der von den Rollen 18 gebildeten Führungsbahn
ist eine Schneidvorrichtung angeordnet, durch die der Strang in Faserplatten der
gewünschten Länge zerschnitten wird. Diese Schneidvorrichtung ist aber nicht gezeigt,
weil sie ja verschiedenartig ausgeführt sein kann.
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In Fig: i ist auch eine Anordnung dargestellt, durch die die Höhenlage
der unteren Tischplatte 41 der Überzugkammer 4 verstellt werden kann, so daß L`berzugschichteri
von. verschiedenen Dicken aufgebracht werden können. Die gemäß Fig. i zu diesem
Zweck vorgesehene und auch in Fig. 6 dargestellte Anordnung besteht an jeder Längsseite
der Kammer aus einer Tragleiste i9, die in der Bewegungsrichtung des Stranges abfallend
und ein Stück unterhalb der Tischplatte 4i befestigt ist, aus einer keilförmigen
Leiste 20, die sich in der entgegengesetzten Richtung verjüngt und zwischen der
Tragleiste i9 und der Tischplatte 41 angeordnet ist, aus einer Reihe von Gleitrollen
23 zwischen der Tragleiste i9 und der Keilleiste 20, einer weiteren Reihe von Gleitrollen
24 zwischen der Keilleiste 20 und der Tischplatte 41, und schließlich aus einem
Handrad 25, das mit den Keilleisten 20 in Antriebsverbindung steht, um eine Längsverschiebung
der Keilleisten 20 zu bewirken, wenn eine lotrechte Verstellung der Tischplatte
41 vorgenommen werden soll.
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Die obere Tischplatte 22 der Ve,rpressungskammer 2 ist an ihrer Vorderkante
(linken Kante) mit einem quer verlaufenden Messer 26 versehen. Die Schneide dieses
Messers soll in der Ebene der Unterseite der Tischplatte 22 liegen. Um eine genaue
Ein Stellung der Messerschneide in diese Höhenlage zu erlauben, sind passende Verstellmittel
vorgesehen, beispielsweise gemäß Fig. 7 eine Reihe von Verstellschrauben 27 und
eine Reihe von Klemmschrauben 28. In der Kammer 2, an einer Stelle, die unmittelbar
hinter, rechts von dem vorderen Ende dies in der vorderen Endlage befindlichen Kolbens
liegt, sind Mittel vorgesehen, um eine Rückbewegung der verpreß.ten Faserstoffmenge
beim Rückgang des Kolbens zu verhindern. Beispielsweise kann gemäß Fig. 7 eine gezahnte
Platte 29 in jede der beiden Tischplatten 21 bzw. 22 eingelassen sein, und zwar
an einander gegenüberliegenden Stellen. Die Zähne dieser Platten sind ähnlich. wie
die Zähne eines Sperrades ausgebildet und derart angeordnet, daß sie den Vorschub
des Faserstoffes nach rechts erlauben, aber eine Rückbewegung nach links des Faserstoffes
sperren.
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Die Ausbildung der Tischplatten12i und 22 und die Verbindung derselben
mit dem Maschinengestell geht aus Fig. 4 hervor, die, wie schon erwähnt, einen Querschnitt
durch die Kammer 2 darstellt. Jede Tischplatte 21 bzw. 22 besteht aus einer vollen
Platte mit längs verlaufenden Verstärkungsrippen 212 bzw. 213 an den voneinander
abgekehrten Seiten der beiden Platten. Die Platten sind im Maschinengestell i durch
eine Reihe von Schraubenbolzen 214 an jeder Längsseite befestigt. Jeder Bolzen erstreckt
sich von unten durch einen Ansatz 215 am Gestell i, weiter durch die untere Tischplatte
21, darauf durch einen Abstandskörper 216, der gleichzeitig die betreffende miswechselbare
Seitenwand der Kammer 2 bildet, und schließlich durch die obere Tischplatte 22,
wodurch die Teile 21, 216, 22 mit dem Gestell i zu einer Einheit zusammengehalten
sind. Durch die Abstandskörper 216 ist die Höhe des Innenraumes der Kammer 2 und
dadurch die Dicke des Preßlings festgelegt. Bei der Anordnung gemäß Fig. 4 sind
die Ansätze sehr hoch beansprucht, weil ja die gesamte Tischplatteneinheit mit den
Ansätzen festgespannt ist. Damit die Ansätze nur den. durch das Gewicht der Tischplatteneinheit
verursachten Beanspruchungen ausgesetzt sind, kann die abgeänderte Ausführungsform
nach F ig. 5 verwendet werden., bei dem eine Abstandshülse 217 zwischen dem Bolzenkopf
und der Unterseite der Tischplatte 21 vorgesehen ist. Die Länge dieser Hülse sollte
derart sein, daß der Bolzenkopf etwas unter dem Ansatz 215 liegt, wie aus Fig. 5
hervorgeht.
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Die Tischplatten 31 und 32 sind auf dieselbe Weise wie die Tischplatten
21 und 22 ausgebildet, nur mit der Ausnahme, daß die Tischplatten 31, 32
mit
Querbohrungen 34 versehen sind, wie aus Fig. 7 hervorgeht, in dienen elektrische
Heizelemente (nicht gezeigt) untergebracht sind. Die Tischplatten 31, 32 sind auf
dieselbe Weise wie die Tischplatten 21, 22 getragen und festgespannt. Die Tischplatten
41 und 42 sind auf dieselbe Weise wie die Tischplatten 31, 32 ausgebildet, also
auch mit Querbohrungen 44 (Fig. i) für elektrische Heizelemente versehen, und sie
sind auf ähnliche Weise wie die erstgenannten Tischplatten angeordnet, nur mit der
Ausnahme, daß die untere Tischplatte 41 höhenvers.tell@bar ist. Die Tischplatten
41, 42 sind also mit den Abstandskörpern 316 (Fig. 6) und dien Einstellteilen 19,
20, 23, 24 zusammen zu einer Einheit zusammengehalten, und zwar durch Spannbolzen
314, diie auf der Oberseite der Seitenteile der Tischplatte 32 drücken.
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Wie schon erwähnt, ist der Kolben 5 vor der Verpressungskammer 2 nicht
nur durch den verlängerten Teil der unteren Tischplatte 21, sondern auch durch eine
besondere Führungsanordnung vor dieser Tischplattenverlängerunggeführt. Diese Anordnung,
die in Fig. i durch die kleinen Kreise 50, 51 schematisch angedeutet ist, besteht
gemäß Fig. 2 und 3 an jeder Längsseite der Maschine aus einer Reihe von unteren
Führungsrollen 5o und einer Reihe von oberen Führungsrollen 51, die also die Unterseite
bzw. die Oberseite des Kolbens angreifen, sowie aus einer Reihe von seitlichen Führungsrollen
52, die die längs verlaufenden seitlichen Kantfläch-en des Kolbens führen. An den
einander gegenüberliegenden Seiten der Verlängerung der unteren Tischplatte 21 ist
der Kolben durch seitliche Wandteile Zia und gib geführt.
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Das Getriebe vom Motor 6 zum Kolben 5 besteht aus dem Seiltrieb 6o,
dem untersetzenden Zahnradgetriebe 61 und einem Schubstangenpaar 62. Von dem Untersetzun.gsgetriebe
61 wird auch Antriebskraft für die Zubringervorrichtung 8 (Fig. 2) abgeleitet. Die
Finger 8 sind an einem Rahmen 8o befestigt, der auf der in der Querrichtung sich
erstreckenden Achse 81 befestigt ist und der durch die Gelenkstangen 82 mit den
auf der Querachse 84 befestigten Armen 83 verbunden ist. Die Achse 81 ist durch
ein Kettengetriebe 85 od. dgl. von der Zwischenachse 86 angetrieben, welche ihrerseits
durch ein passendes Getriebe vom Untersetzungsgetriebe 61 angetrieben ist. Auf die
Achse 84 ist eine federbelastete Spannvorrichtung 87 für die Kette 85 od. dgl. vorgesehen.
Durch die beschriebene Einrichtung wird im Betrieb der Rahmen 8o mit den Fingern
8 in Bewegung versetzt, wobei in jedem Rück gangsbub des Kolbens die Finger 8 sich
aus der Stellung in Fig. i zu der Stellung in Fig. i b bewegen. Eine Zwischenstellung
ist in Fig. i a dargestellt. Aus Fig. i b geht hervor, wie sich die Finger 8 durch
die Schlitze 9 im Trichter 7 bewegen, um eine bestimmte Fasergutmenge (Strohmenge)
durch den Auslaß des Trichters herauszuführen, während der Kolben zurückgeschoben
und das untere Ende dcs Trichters freigelegt ist. Im Rückgang der Finger 8 bewegen
diese sich außerhalb des Trichters zu der Stellung in Fig. i, während der Kolben
vorgeschoben wird. Es findet also keine Zuführung von Faserstoff statt, während
der Kolben den Arbeitshub durchführt, und auch nicht, wenn: der Kolben sich in der
Ruhelage befindet.
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Aus Fig. 3 geht hervor, daß das Arbeitsende des Kolbens 5 dachförmig
ist, indem dieses Ende durch zwei schräge Flächen 5a und 5b gebildet ist, welche
in einem Punkt zusammenlaufen.; dieser liegt an einer Stelle zwischen den entgegengesetzten
Seiten des Kolbens. Die Schneide des Messers 26 ist geradlinig und verläuft rechtwinklig
zu der Längsrichtung der Kammer, wie durch die strichpunktierte Linie 26 in Fig.
3 angedeutet ist. Betreffend die Rollen 50, 54 52 ist zu beachten, daß sie in der
Oberfläche derart ausgebildet sein sollten, daß eine genügende Anlage gegen den.
Kolben gesichert ist, ohne daß der Kolben beschädigt oder deformiert wird. Zu diesem
Zweck können die Rollen mit Ringen aus Gummi od. dgl. versehen sein, welche etwas
über den Umfang der im übrigen aus Metall bestehenden Rollen hervorstehen.
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Eine ausführliche Erläuterung der Wirkungsweise der Maschine erscheint
überflüssig. Es wird hier nur auf die folgenden wesentlichen Punkte hingewiesen:
Der .faserige Rollstoff, wie Stroh od. dgl., wird von Hand oder mittels einer zweckmäßigen
Vorrichtung in den Trichter hineingebracht, und zwar derart, daß er über den ganzen
Querschnitt des Trichters verteilt wird. Während der Rückführung des Kolbens wird
eine abgemessene Fa.sergutmenge durch die Finger 8 in der bereits beschriebenen
Weise auf den vorstehenden Teil der Tischplatte21 vor der Einführung zur Kammer
2 abgelegt, und zwar annähernd; zu der Zeit, wo der Kolben sich in der hinteren
Totpunktlage befindet. Beim darauffolgenden Arbeitshub des Kolbens wird diese vor
dem Kolben befindliche Fasergutmenge in die Kammer 2 hineingetrieben und zusammengepreßt;
beim Verlassen der Kammer 2 wird die zusa.mmenr gepreßte Fasergutznenge gegen die
im Betrieb jeweils schon verpreßte, in der Kammer 3 befindliche Faserstoffmenge
angepreßt, wobei die zur Pressung erforderliche Gegenkraft durch Reibung an den
Kammerwänden geleistet wird. Beim Rückwärtshub des Kolbens verhindern die gezahnten
Körper 29, daß die verpreßte Fasergutmenge sich rückwärts bewegt. Über den Preßling
aus der Kampier 2 wird das Fasergut in der Kammer 3 schrittweise vom Kolben vorbewegt,
und zwar unter Bildung eines flachen Stranges. In der Kammer 3 wird das Fasergut
derart hoch erhitzt, beispielsweise auf etwa i5o°, daß die im Fasergut enthaltenen
feuchten Stoffe verdampft werden und der Strang also im wesentlichen feuchtigkeitsfrei
und verleimt ist, wenn er die Kammer 3 verläßt. Beim Übergang von der Kammer 3 in
die Kammer 4 erhält der Strang die beiden Deckblattschichten io und i i mit Klebstoff.
In der Kammer 4 wird das Deckschichtmaterial fest an die Seitenflächen des Stranges
angepreßt, wobei der Anpressungsdruck durch die untere Tischplatte 41 eingestellt
wird, so daß die Deckbahnen vermittels des Klebstoffes fest mit dem Strang verbunden
werden. In der Kammer 4 wird der Strang mit den Deckschichten einer mäßigen Erhitzung
unterworfen, beispiels
@weise auf etwa 13o°, um ein Abbinden des
Klebstoffes zu bewirken.
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Beim Verlassen der Kammer 4 ist der Strang in gebrauchsfertigem Zustand,
und es ist nur noch ein Zerschneiden in passende Längen vermittels, einer Schneidvorrichtung
notwendig.