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Strangbrikettpresse mit sich erweiterndem Preßkanal. Die Erfindung
bezieht sich auf Strangbrikettpressen mit sich erweiterndem Preßkanal jener Art,
bei welchen der zur Pressung der Brikette erforderliche Gegendruck lediglich durch
die Reibung der Brikette an den Wandungen des Preßkanals bestimmt wird. Die Erfindung
besteht gegenüber den bekannten Pressen mit sich erweiterndem Preßkanal darin, daß
sich der Querschnitt des Preßkanals im letzten Teil des Preßsteinpelhubes von dem
Punkte an, wo der Preßdruck auf das bisher nur lose ohne jeden Druck vorgeschobene
Preßgut erst zu wirken beginnt, also dann, wenn die für die Bildung eines Briketts
bestimmte Preßgutmenge den Raum vor dem letzten gepreßten Brikett bis zum Preßstempel
vollkommen dicht ausfüllt, allmählich bis zum Ende des Preßstempelhubes erweitert,
aber nicht darüber hinaus, so daß das Brikett, welches in der Erweiterung konisch
geworden ist, wieder zylindrisch wird. Diese Umwandlung erfolgt unter dem stärkeren
Druck, der kurz nach Beginn des Preßdruckes einsetzt, weil das Preßgut dann nicht
mehr zusammenpreßbar ist. Durch diese Wirkungsweise wird das Austreiben der zwischen
den Preßgutmolekülen eingeschlossenen Luft begünstigt und Überdrücke und ein Verstopfen
des Preßkanals an der dem Preßstempel benachbarten Seite des Briketts verhindert
werden.
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Die Arbeitsweise der den Gegenstand der Erfindung bildenden Strangbrikettpresse
unterscheidet sich von .der Arbeitsweise der bisher bekannten Pressen mit sich erweiterndem
Preßkanal im wesentlichen dadurch, däß bei der Brikettpresse gemäß der Erfindung
der Querschnitt des Briketts an dem vom Preßstempel entfernten Ende sich nicht merkbar
ausdehnt, während bei den bekannten Pressen der Querschnitt des Briketts sich an
beiden Enden vergrößert, und zwar am stärksten an dem Ende, welches von dem Preßstempel
am weitesten entfernt ist, da die Änderung der Querschnitte um so größer ist, je
größer diese Querschnitte selbst sind.
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. Versuche haben ergeben, daß das in einer Presse gemäß der Erfindung
hergestellte Brikett der Unveränderlichkeit des Querschnitts an dem von dem Preßstempel
entfernten Ende des Briketts die wertvolle Eigenschaft verdankt, auf einer Endfläche
genau so dicht zu sein wie auf der anderen. Bei den bekannten Pressen mit sich erweiterndem
Preßkanal verringert sich notwendigerweise die Dichte der Brikette, da der von dem
Preßstempel entfernte Querschnitt des Briketts sich zum Ausgange hin vergrößert.
Dieser .Mangel wird durch die Erfindung beseitigt.
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Um den Gegendruck beim Pressen zu regeln, soll gemäß der Erfindung
an den Preßkanal mit konischer Erweiterung ein Kanal angeschlossen werden, der in
an sich bekannter Weise mit nachgiebigen Wandungen versehen ist, die durch einen
nachgiebigen Ring zusammengehalten werden, welcher unter der Einwirkung von Schrauben
einen elastischen Druck auf die Kanalwandungen ausüben kann.
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Die Zeichnung stellt eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise dar, und zwar zeigen:
Abb. i und 2 die Presse im
Längsschnitt, wobei der Preßstempel in zwei verschiedenen Stellungen veranschaulicht
ist.
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Abb.3 ist in vergrößertem 1Maßstabe ein Querschnitt durch die nachgiebigen,
mit Stellring versebenen Wandungen des Endteiles des Preßkanals.
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Abb. .l. bis i i veranschaulichen die Arbeitsweise der den Gegenstand
der Erfindung bildenden Presse.
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In Abb. 4. befindet sich der P reßstempel 2 (in ausgezogenen Linien)
in seiner Anfangsstellung. Durch den Trichter i fällt das Preßgut vor den Preßstempel.
81 ist das zuletzt fertiggepreßte Brikett im zylindrischen Teil des Preßkanals.
a ist der kegelstuinpfförmige Teil des Preßkanals, b ist der Kolbenhub, und c ist
der allein für die Erfindung in Betracht kommende Teil des Kolbenhubes.
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In Abb. 5 ist der Preßstempel 2 weiter vorgerückt und hat hierbei
das lose Preßgut, ohne einen Druck auf dasselbe auszuüben, vor .ich her geschoben.
9 ist der zum Teil noch leere Raum, in welchem das zu bildende Brikett 8 zunächst
kegelstuinpfförinige Gestalt erhalten soll.
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In Abb.6 hat sich unter dein Druck de, Preßstempels 2 plötzlich ein
kegelstumpff<3riniges Brikett gebildet.
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In Abb. 7 wird beim Vorrücken des Preßstenipels das Brikett halbzylindrisch.
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In Abb. 8 verschwindet heim weiteren Vorrücken des Preßstempels der
kegelsturnpfförinige Teil des Briketts allmählich.
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In Abb. 9 hat der Preßstenipel das Ende seines Hubes erreicht, und
das Brikett ist vollständig zylindrisch geworden.
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Abb. io veranschaulicht die Preßstempelstellung, hei welcher noch
kein Druck auf das Preßgnit im Rauire 8 ausgeübt wird. Es ist also noch kein richtiges
Brikett vorhanden.
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Abb. i i veranschaulicht die Preßstempelstellung, in welcher der Höchstdruck
auf das Preßgut ausgeübt wird, so (iaß ein kegelstumpfföriniges Brikett entstanden
ist.
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In Abb. i und 2 ist i der Trichter, der mit Preßgut angefüllt wird,
welches durch den Preßstempel2 weitergeschoben werden soll. Der Stempel wird durch
eine beliebige bekannte Vorrichtung in eine hin und her gehende Bewegung versetzt.
Das durch den Preßstenipel erfaßte und weitergeschobene Preßgut erhält in dein Rahmteil
9 die Form eines kegelstunipfförinigen Briketts B.
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Beim weiteren Vorrücken des Stempels :2 erhält (las kegelstumpfförmige
Brikett 8 allinählich in dem zylindrischen Teil des Preßkanals zylindrische Gestalt
und schließt sich dtii früher gebildeten Briketten 81 an, die im zylindrischen Teil
des Preßkanals weiterwandern. Dieser Teil wird vorteilhaft mit mehreren Längsschlitzen
5 (Abb. 3) versehen: In dem in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Querschnitt des Zylinders rund, und es sind vier Schlitze 5 vorhanden (Abb.
3). In der Praxis kann die OQuerschnittsform und die Anzahl der Schlitze beliebig
gewählt werden. Die Schlitze 5 sind so breit gewählt, daß die Brikettabfälle, die
dort zu entweichen suchen, leicht entfernbar sind.
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Der elastische Stellring 6 kann mit regelbarer Kraft zur Einwirkung
kommen, und zwar j e nach der Kraft, mit denen man die Klemmschrauben 7 anzieht,
mit denen er ausgestattet ist. Auch kann der Stellring an einer beliebigen Stelle
der Strecke angeordnet sein, auf welcher der Zylinder geschlitzt ist. Natürlich
ist die einschnürende Wirkung des Ringes um so stärker, je näher er sich der Ausgangsstelle
des Zylinders befindet.